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20. Kapitel - Der Klang des Unvermeidlichen

Rosalys Sicht:

Ich befand mich auf der Aussichtsplattform und mein Blick ging in die Ferne. Ich musterte die grauen Mauern des Labyrinths. Von hier oben konnte man etwas von der Struktur des Labyrinths entdecken, doch nur wenig. Laut den Läufern war es der Komplex gigantisch, sodass sie einen halben Tag laufen könnten, ohne eine Pause einlegen zu müssen.
Allein der Gedanke, dass sich jemand Außenstehendes überlegt hatte, einen solchen Komplex zu bauen, kam nicht in meinen Kopf hinein. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man sich ein Labyrinth baute, um auf einer Lichtung Jugendliche einzusperren.
Ich begann zu glauben, dass die Lichtung kein guter Platz zum Leben war, sie ein Test, oder besser gesagt, ein Gefängnis war. Mein Gefängnis und das von den anderen Lichtern.
Ich war die Einzige, die sich an etwas zu erinnern schien, und ein wenig konnte ich die Puzzleteile in meinem Kopf zusammenfügen. Die Träume, oder zurückkehrende Erinnerungen, waren nicht in einer chronologischen Reihenfolge aufgetaucht, dennoch hatte ich ein gutes Bild meiner Vergangenheit bekommen. Eines, das mich fürchten gelehrt hatte, mir meinen Schlaf raubte.
In einem dieser Träume hatte ich diese markerschütternden Schreie gehört. Es waren die Schreie von Kindern gewesen. Es war der Klang des Unvermeidlichen. Sie waren alle unschuldig und trotzdem waren sie in dieser ausweglosen Situation gewesen.

Was ist das für eine Welt, in der wir leben, fragte ich mich.
Wenn meine Erinnerungen stimmen sollten, war die Außenwelt verkorkst, oder zumindest mein Leben war es gewesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es eine normale Welt gäbe. Zwar hatten wir unsere Erinnerungen gelöscht bekommen, dennoch ein Verständnis von einer sozusagen normalen Welt erhalten.
Wir wussten, dass wir eine Familie haben mussten, sowie, dass eine normale Welt ein Ort voller Menschen wäre, die zusammen in einer Gemeinschaft lebten. Es gab Häuser und man musste Berufen nachgehen. An mehr schienen uns die Macher nicht erinnern zu lassen, jedoch, wir brauchten uns nicht an mehr zu erinnern; es reichte, um auf der Lichtung zu überleben.

Mit diesen trüben Gedanken blickte ich noch einmal über die Lichtung. Es war Abend, weswegen der Himmel golden schimmerte. Im Westen waren die Wolken rötlich und die Sonne sank Sekunde zu Sekunde.
Ich hatte heute früher Feierabend gehabt, da sich Chuck als unfähig herausgestellt hatte. Nicht nur hatte er Saatgut zerstört, ebenfalls war er in Dünger gefallen und hatte zwei Tomaten-Stauden abgerissen. Dass Newt und Zart danach wütend gewesen waren, war verständlich.
Ich hatte Chuck anschließend zu den Duschen gebracht und ihn beruhigt, wofür mich Newt eine halbe Stunde früher entlassen hatte. Meine übrige Zeit hatte ich natürlich nicht dafür benutzt, zurück in den Garten zu gehen, nein, ich hatte entschlossen, meinen Tag ausklingen zu lassen.
Einstweilen müssten jedoch schon die Hackenhauer ihre Arbeiten beendet haben, weswegen ich mich dazu entschied, beim Aufräumen zu helfen.
Mit einem Seufzen erhob ich mich also träge und begann den Abstieg von der Plattform. Das ganze Nachdenken würde mir nicht helfen, einen freien Kopf zu bekommen, denn ich befand mich in einem Gefängnis. Diese Kinder, die ich gesehen hatte, ließen mich nicht los, doch ich könnte nichts dagegen tun. Ebenfalls wusste ich nicht, ob das, was ich sah, Realität oder bloß eingepflanzte Lügen waren.
Eine kühle Brise wehte durch mein Haar und entlockte mir dennoch und trotz meiner trüben Gedanken ein winzig kleines Lächeln. Meine Hände umfassten die hölzernen Sprossen und darauf bedacht, keinen falschen Schritt zu machen, setzte ich einen Fuß nach dem anderen auf die nächste Sprosse.

Unten angekommen und auf dem Weg in den Garten, kam mir jedoch etwas dazwischen. Dieses Etwas nannte sich Liv, denn die Läuferin joggte an mir vorbei.
"Guten Abend, Rosy!", grüßte sie mich, benutzte den seltsamen Spitznamen, den sie mir gegeben hatte.
Ich blieb stehen und wir befanden uns in der Nähe des Waldes. Das Mädchen vor mir hielt an ihrer Läufergarnitur fest und man erkannte, dass sie den ganzen Tag gelaufen war.
"Wo ist Minho?"
"Hab' ich im Labyrinth gelassen."
Ich hob eine Braue.
"Okay, nein, hab' ich nicht. Er ist bei Newt im Garten hängengeblieben, wo auch du sein solltest, nicht?", fragte sie keck und ich zuckte mit meinen Schultern, antwortete: "Ich war gerade auf dem Weg zurück."
"Jetzt nicht mehr."
"Hä?"
"Komm mit, wenn du noch mehr Ruhe haben willst."
Nach diesen Worten blickte mich Liv geheimnisvoll an und setzte sich in Bewegung. Fakt war, dass ich wirklich keine Lust hatte, in den Garten zu gehen und aufzuräumen.
Aus diesem Grund folgte ich der Läuferin, die in den angrenzenden Wald verschwand. Kurze Zeit später verschluckte uns das Blätterdach und zusammen bewegten wir uns durch den Wald. Ich fragte Liv nicht, wohin wir gingen; ich würde es bald von selbst erfahren.
Tat ich auch, denn nach einem kurzen Fußmarsch tauchte eine Hütte auf.
"Das Kartenhaus", erklärte mir Liv, infolgedessen griff sie in ihre rechte Hosentasche. Zum Vorschein kam ein kleines Buch. Es war mehr ein Notizblock und beinhaltete einige Papierstücke.
"Die Hütte ist für uns Läufer, warum du nicht hinein darfst, aber sehen darfst du sie. Du könntest sie ja gut selbst im Wald finden", Liv hob ihr Buch an, "Da habe ich den Weg hineingekritzelt, den Minho und ich heute gegangen sind. Wir haben nichts Neues entdeckt, weswegen nur ich in die Hütte heute gehe. Du kannst also ein paar Minuten warten und mehr Ruhe genießen."
Ich musterte Liv und als sie endete, nickte ich. Im folgenden Augenblick verschwand das Mädchen in die Hütte, wobei ich einen Blick hinein erhaschte. Ich konnte selbst gezeichnete Karten an den Wänden erkennen und in der Mitte einen Tisch mit einem Tuch darüber. Was darunter war, erkannte ich nicht, doch das müsste ich nicht; schließlich war ich ein Hackenhauer.
Ebendeswegen wartete ich einige Minuten auf Liv und genoss meine weitere Pause.

Liv war nach weniger als fünfzehn Minuten wieder bei mir. Ich führte es darauf zurück, dass sie und Minho heute nichts Neues entdeckt hatten.
"So, lass uns gehen", meinte das schwarzhaarige Mädchen, als es neben mir angekommen war, "Wir wollen ja nicht, dass dich andere hier sehen."
"Hast du nicht gesagt, dass es in Ordnung ist, dass ich vorm Haus warte?"
"Is' mehr 'ne Grauzone, aber psst, du warst einfach nie hier, gut das?"
Ich rollte mit meinen Augen, bestätigte aber. Zu zweit schritten wir durch den Wald und Liv fragte: "Wie geht's dir so? Wie war dein Tag?"
"Ganz gut. Chuck ist aus dem Garten 'rausgeworfen worden."
"Der Frischling ist unfähig."
"Irgendwie ja, aber vielleicht wird es noch?", fragte ich und erhoffte mir bei Liv eine andere Einstellung gegenüber Chuck. Ich wurde jedoch enttäuscht.
Die Läuferin rümpfte ihre Nase, sprach: "Ich weiß nicht. Er ist einfach zu jung. Klar, wenn wir noch ein paar weitere Jahre hier auf der Lichtung hocken, ja, dann wird er sich eingelebt haben. Er wird dann so alt wie wir jetzt sein."
"Aber du denkst, dass er sich nicht jetzt einleben wird?"
"Soll ich die Frage ehrlich beantworten?"
"Nein...", murmelte ich, denn ich wusste selbst, wie es um Chuck stand. Dennoch, ich würde weiterhin mit ihm reden und ihm helfen, auf der Lichtung Fuß zu fassen.
"Es wird schon werden. In einem Monat kommt der nächste Grünschnabel, dann wird jeder vergessen haben, dass Chuck, hm, wie soll ich sagen, ein Tollpatsch ist? Wie eine Ente, die nur einen Fuß hat und im Kreis schwimmt."
"Mal sehen", meinte ich, anschließend wechselte ich jedoch das Thema.
Zusammen machten wir einen kleinen Spaziergang und unterhielten uns normal. Ich musste sagen, dass ich Liv gegenüber anfänglich skeptisch gewesen war, doch ich hatte mich an sie gewöhnt. Klar, sie war ein quirliges Mädchen, doch auch konnte man mit ihr normale Gespräche führen. Ich mochte sie also.

Den restlichen Abend hatte ich damit verbracht, mir von Newt anhören zu können, dass ich faul war, weil ich nicht mehr in den Garten zurückgekommen war. Liv hatte mich jedoch in Schutz genommen, was Newt zum Seufzen gebracht hatte.
Beim Abendessen hatten wir uns normal unterhalten, wobei mir aufgefallen war, dass sich Chuck an einen eigenen Tisch gesetzt hatte. Wahrscheinlich hatte er nach dem heutigen Tag nicht bei Newt sitzen wollen. Der Frischling hatte mir erzählt, dass es ihm unangenehm war, nichts zu können, jemand anderem eine Last zu sein. Dass er den morgigen Tag bei den Schlitzern verbringen müsste, machte die Sache nicht besser. Jedoch, ich könnte ihm nicht helfen, weswegen ich ihm nur eine Schulter zum Trösten anbieten könnte.
Aus diesem Grund hatte ich nach dem Abendessen noch kurz mit dem Kleinen gesprochen, war jedoch nicht in meine Hängematte verschwunden. Ich hatte einen Spaziergang über die dunkle Lichtung gemacht, bis ich eine schöne Stelle im Gras gefunden hatte. Dort hatte ich mich hingelegt und die Sterne beobachtet.
Es war eine klare Nacht, dennoch brachte mir der Himmel keinen Frieden. Er erinnerte mich bloß daran, dass um mich herum gigantische Mauern waren. Diese bildeten ein Labyrinth, dessen Ausgang bis zum heutigen Tag nicht entdeckt worden war.

Ein Gefängnis eben, gingen mir abermals dieselben Gedanken durch den Kopf wie vor ein paar Stunden.
Ich war bereits seit etwas mehr als vier Wochen auf der Lichtung und ich hatte mich daran gewöhnt. Ich hatte mich daran gewöhnt, mich nicht komplett an mein altes Leben zu erinnern, sowie an einem solch grausamen Ort zu sein. Nicht, dass die Lichter nicht gut waren, doch am liebsten wäre ich gar nicht hier.
Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich mir wünschen, dass es eine Welt ohne dem Labyrinth gäbe.
Dass ich meinen Wunsch stattdessen für eine Welt ohne Wicked einlösen hätte sollen, konnte ich in diesem Augenblick nicht wissen. Zwar lauerten die Worte Wicked ist gut in meinem Unterbewusstsein, doch ich konnte mich in der Gegenwart nicht daran erinnern, was es mit diesem seltsamen Wicked auf sich hatte; und wenn, wüsste ich die Bedeutung hinter diesen Worten nicht.

"Man könnte meinen, dass das zur Gewohnheit wird", vernahm ich eine ruhige Stimme, zuckte dennoch zusammen. Mein Kopf schnellte nach links, wo eine graue Gestalt an mich herangetreten war. Newt.
"Was wird zu Gewohnheit?", fragte ich, brachte mein schnell schlagendes Herz unter Kontrolle.
"Dass ich dich mitten auf der Lichtung in den Himmel starrend auffinde, wenn ich in meine Hütte gehen will."
Jetzt erinnerte auch ich mich an den Moment zurück, als Newt und ich zusammen bis spät in die Nacht zusammen auf der Lichtung gesessen waren. Im jetzigen Augenblick deutete er neben mich und ich nickte. Anschließend legte er sich neben mich ins Gras. Ich spürte Newts Präsenz deutlich an meiner linken Seite und ich müsste mich nur etwas zur Seite lehnen, um unsere Schultern miteinander zu verbinden.
Newts linke Hand verschwand unter seinen Kopf und er winkelte sein rechtes Bein an. Meine Augen musterten ihn von der Seite aus, wie sein Blick in den Sternenhimmel ging. Newts Gesicht wirkte in der Nacht grau und als er zu mir herüberschielte, sah ich in den Himmel.
"Wegen letztem Mal. Ich hab' mich gar nicht bei dir bedankt, dass du mir zugehört und mich in meine Hängematte getragen hast...", murmelte ich.
"Ich wiederhole mich, dafür muss du dich nicht bedanken. Ich bin gerne für dich da, gut das?", als ich nicht antwortete, nur nickte, was Newt nicht mitbekam, wiederholte er sich: "Gut?"
"Ja", antwortete ich leise, bemerkte, dass mir warm ums Herz wurde. Ich mochte Newt, war froh, dass ich ihn hatte.

Dennoch bin ich aus irgendeinem Grund nervös...

Ich fokussierte mich stärker auf die dunkle Leinwand über mir. Diese war mit kleinen weißen Punkten besprenkelt. Manche größer, andere kleiner. Viele Sterne formten Bilder und ich kannte einige von ihnen, wenn ich auch ihre Namen vergessen hatte, dennoch, die Muster waren mir vertraut. In meinem Inneren fühlte es sich so an, als wäre ich beinahe fähig dazu, mich an den Moment zu erinnern, an dem mir eine vertraute Person vom Nachthimmel erzählt hatte. Ich konnte beinahe die mir vertraute Stimme hören, mich wie daheim fühlen.
Konnte ich jedoch nicht, warum ich meine linke Hand nur gen Himmel streckte. Diese hob sich dunkel ab und ich erhob meine Stimme: "Am liebsten würde ich nach einem Stern greifen. Ich will dort oben sein, nicht hier...", flüsterte ich. Meine Stimme klang traurig, wenn in ihr auch nur eine Sehnsucht steckte, die ich nicht in Worte fassen konnte.
"In Wirklichkeit stehen die Sterne weit voneinander entfernt. Willst du das?", fragte Newt, seine Stimme ebenso leise.
"Nein, trotzdem will ich nicht hier sein."
"Ich auch nicht, aber wir müssen das Beste daraus machen. Zumindest sind wir hier nicht allein."
Mit meinem Blick auf meine Hand gerichtet, entdeckte ich Newts Hand neben meiner. Zusammen hoben sie sich vom Sternenhimmel ab. Eine kleine und eine große Hand, doch im Gegensatz zu den Sternen waren sie sich nah. Und als hätte Newt denselben Gedanken gehabt, bewegte sich seine Hand auf meine zu.
Aus irgendeinem Grund hielt ich den Atem an, als sich unsere Fingerspitzen vorsichtig berührten. Von der Berührung ging eine Wärme aus, die mein Herz schneller schlagen ließ. In meinem Brustkorb breitete sich eine angenehme Hitze aus, die bis in meine Wangen reichte. Eine Leichtigkeit in meinem Bauch rundete den Moment ab, den ich mit Newt teilte.
Unsere Finger miteinander verflochten, sanft, doch ich verstärkte meinen Griff von selbst. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und in diesem Augenblick gab es rein gar nichts, was die Magie in diesem Moment zerstören könnte.

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