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Die Vorbereitungen

Achtung heute etwas länger und meine Prognose: "Na noch so 3 Kapitel ...", wird wohl nicht zutreffen :-D 

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Severus drehte sich müde auf die Seite und musste lächeln. Der Mann neben ihm schlief noch und der Tränkemeister hatte das Gefühl, selten etwas Schöneres gesehen zu haben, als Remus mit wirren Haaren und schlafend. Er fragte sich noch immer, wie das plötzlich alles so schnell gehen konnte.

»Beobachtest du mich?«, Severus wurde aus seinen Gedanken gerissen und blickte in Remus' grüne Augen.

»Vielleicht«, sagte er lächelnd und gab dem anderen einen scheuen Kuss.

»Gestern, das war schön, danke«, sagte Remus und setzte sich auf.

»Ja, fand ich auch, aber ich muss leider aufstehen und die Jungs abholen«, sagte Severus und griff nach frischen Sachen.

»Ja verstehe ... ähm ... kann ich dich noch kurz etwas fragen?«, wollte Remus wissen und Severus, der inzwischen angezogen war, setzte sich wieder auf das Bett.

»Sicher«, sagte er.

»Das hier zwischen uns, willst du das wirklich oder ist es nur ein Anker jetzt gerade?«, fragte Remus sichtlich unbehaglich. Severus legte den Kopf schief, er verstand, was Remus meinte und atmete einen Moment tief durch.

»Remus, ich weiß, was ich für dich empfinde und ja, vielleicht ist es jetzt gerade auch ein Anker, aber ich habe nicht vor diesen ‚Anker' je wieder gehen zu lassen«, sagte er lächelnd und hauchte einen Kuss auf die Lippen des Werwolfs.

»Mehr wollte ich gar nicht hören«, sagte dieser. Severus nickte und stand auf.

»Ich bin bald wieder da. Ich bringe Harry und Draco wieder hierher, also ... nicht, dass es mich stören würde, aber vielleicht ziehst du dir was an«, sagte er grinsend.

»Mhm ... na schön. Was ist mit Ron, Hermine und Blaise?«, wollte Remus wissen.

»Die muss ich auch noch ‚einfangen', aber noch weiß ich nicht wie«, sagte der Lehrer.

»Ich wette, dir fällt was ein«, feixte Remus. Severus schüttelte lächelnd den Kopf, griff nach seinen Schuhen und beugte sich noch einmal zu Remus.

»Bis dann«, sagte er und gab ihm einen letzten Kuss, ehe er aus dem Schlafzimmer verschwand.


Hermine und Ron standen vor der großen Halle und warteten. Seit Harry vorgestern zum Nachsitzen gegangen war, hatten sie weder ihn noch Draco gesehen. McGonagall hatte ihnen mitgeteilt, dass die beiden wieder auf der Krankenstation seien, aber warum, das hatte sie nicht gesagt. Auch besuchen durften sie Harry nicht. Nun standen sie hier und warteten auf Blaise Zabini, in der Hoffnung, dass dieser mehr wusste.

»Lass das«, sagte Ron sanft und zog Hermines Hand zu sich. Die junge Frau biss sich immer auf die Lippen, wenn sie nervös war und das tat diesen nicht besonders gut.

»Oh, ja ...«, sagte sie fahrig und starrte auf die Hand des Weasleys die, die ihre hielt.

»Mach dir keine Sorgen. Er ist okay, sonst hätten wir längst was gehört«, sagte Ron leise.

»Ja, vielleicht, schau da kommt Blaise«, sagte Hermine und wies mit dem Kopf den Gang entlang. Blaise kam alleine auf sie zu geschlendert.

»Hey, wartet ihr auf mich?«, wollte er wissen und blieb vor den beiden Gryffindors stehen.

»Ehrlich gesagt ja, hast du was von Harry oder Draco gehört?«, wollte Hermine wissen. Blaise schüttelte resigniert den Kopf.

»Nein, nichts. Snape sagt, sie seien unter Beobachtung, Schwachsinn wenn ihr mich fragt.«

»Was denkst du, ist los?«, wollte Ron wissen, aber Blaise zuckte mit den Schultern.

»Keine Ahnung, aber es gefällt mir nicht.«

Severus Snape kam gerade in die Eingangshalle, als er von Weitem, Hermine, Ron und Blaise vor der großen Halle erblickte. Besser konnte es nicht laufen. Er sah sich schnell um, dann zog er seinen Zauberstab und murmelte zwei schnelle Zauber, durch den erst Ron und dann Blaise von den Beinen geholt wurde.

»Granger, Weasley und Zabini, keine Duelle in den Fluren, das bedeutete Nachsitzen. In einer Stunde vor dem Tränkeklassenzimmer und Sie sind besser pünktlich«, sagte Snape und funkelte die Drei wütend an.

»A-Aber Professor ...«, stotterte Hermine.

»Ich diskutiere nicht Miss Granger!«, sagte er und eilte aus dem Schloss.

»Was war das denn?«, fragte Ron und rappelte sich stöhnend auf.

»Er war das, ganz sicher«, sagte Blaise und rieb sich den schmerzenden Hintern.

»Aber warum?«, wollte Ron wissen.

»Weiß nicht, aber ich habe das unsichere Gefühl, wir sollten dringend zu diesem Nachsitzen«, sagte Blaise. Hermine nickte.

»Ja, ich auch. Dann lasst uns was essen und dann schauen, was Professor Snape wirklich von uns will.«


»Ihr solltet etwas mehr essen, Jungs«, Narzissa Malfoy, beobachtete Harry und Draco sorgenvoll. Sie hatten sich das Frühstück aufs Zimmer bringen lassen. Der Zimmerkellner hatte nicht schlecht geschaut, als er Frühstück für vier für die beiden Malfoys brachte, aber nach einem fürstlichen Trinkgeld, hatte er keine Fragen gestellt.

»Mum, ich weiß, aber ich habe wirklich keinen Hunger mehr.«

»Ja, ich auch nicht«, sagte Harry und schob seinen Teller auf die Seite.

»Ich versteh das, aber ihr solltet trotzdem bei Kräften bleiben«, sagte Lucius eindringlich.

»Wir passen auf Dad«, sagte Draco lächelnd.

»Was werdet ihr denn heute Abend tragen?«, versuchte nun Narzissa die gedrückte Stimmung aufzulockern.

»Wir dachten an die Festumhänge«, sagte Harry zögernd.

»Ja, für was Angefertigtes fehlt die Zeit«, warf Draco ein.

»Ihr werdet beide wunderschön aussehen, es ist nicht wichtig, wie ihr ausseht«, sagte Narzissa sanft.

»Wollt ihr ein ... na ja ein Ehegelöbnis sprechen?«, fragte Lucius zögernd. Bei den Malfoys hatte ein eigenes Gelöbnis Tradition, aber ihm war klar, dass es den beiden schwerfallen würde, die richtigen Worte zu finden. Draco sah zu Harry, der kaum merklich nickte.

»Ja, wir würden dies gerne tun, aber ... aber wir dachten, wir dürften eures verwenden. Mum hat es mir früher oft vorgetragen und es passt so gut zu uns, nur wenn ihr das wollt natürlich«, sagte der Slytherin. Narzissa sah überrascht zu ihrem Ehemann, dessen Lippen ein Lächeln umspielte.

»Sicher dürft ihr das, es wäre uns eine große Ehre«, sagte sie.

»Danke, das bedeutet uns viel«, sagte Harry und sah dann wieder zu Draco, der nun sehr traurig aussah und nach der Hand seines Verlobten griff.

»W-wir haben noch eine Bitte«, sagte er kaum hörbar.

»Sagt schon«, Lucius setzte sich zu den beiden auf das Bett und sah besorgt zu seiner Frau.

»E-Es geht um unsere Beerdigung ...«, sagte Draco schnell und drückte Harrys Hand fester.

»Aber Schatz ...«, sagte Narzissa mit brüchiger Stimme.

»Mum, es ist wichtig. Wir wollen zusammen beerdigt werden und ... und ich weiß, es ist nicht ... nicht standesgemäß, aber wir wollen neben Harrys Eltern begraben werden, in Godric's Hollow«, sagte Draco bebend. Narzissa konnte nichts sagen, Tränen rannen über das Gesicht der Frau. Lucius atmete tief durch und nickte dann.

»Natürlich werden wir euch diesen Wunsch erfüllen«, sagte er und zog seinen Sohn und auch Harry in die Arme. Nur einen Augenblick später klopfte es an der Tür.

»D-Das ist sicher Sev«, sagte Lucius und räusperte sich, ehe er die Tür öffnete.

»Guten Morgen, ich ... alles in Ordnung?«, wollte der Tränkemeister wissen, als er seinen besten Freund betrachtete.

»Ja, komm doch rein«, sagte dieser und trat auf die Seite.

»Ihr seht alle sehr mitgenommen aus, ist wirklich alle okay?«

»Sicher, aber ... aber die Jungs, haben uns ihren letzten Wunsch mitgeteilt«, sagte Narzissa und versuchte, ihre zitternde Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen.

»Verstehe«, sagte Severus nun sichtlich bedrückt.

»Ich ... wir sollten langsam los, wenn es okay ist. Miss Granger und die Herren Zabini und Weasley, werden in einer halben Stunde vor meiner Tür stehen«, sagte er dann zögernd. Draco nickte und stand, Harry mit sich ziehend, auf.

»In Ordnung, es bleibt dabei, dass ihr heute Abend kommt?«, wollte er von seinen Eltern wissen.

»Natürlich, das würden wir uns nicht entgehen lassen«, sagte seine Mutter und strich den Jungen sanft über die Wangen.

»Danke Mum«, sagte Draco und Harry nickte. Severus hatte inzwischen den Tarnumhang in der Hand und warf ihn über die beiden.

»Wir sehen uns in ein paar Stunden«, sagte er dann und Lucius nickte wissend.

»Bis dann Jungs und passt auf euch auf«, sagte der Malfoy und hoffte, dass Voldemort nicht ausgerechnet an diesem Abend nach ihm rufen würde.


Severus und die Jungen liefen schweigend zurück nach Hogwarts. Harry spürte, dass sein Verlobter gegen seine tiefe Verzweiflung kämpfte und gegen die allgegenwärtige Angst, dass dieses Treffen das vielleicht letzte mit seinen Eltern war. Sanft strich er ihm mit dem Daumen über den Handrücken, während sie, immer auf den Weg starrend, dem Lehrer folgten. Severus hing ebenfalls seinen Gedanken nach. Er hatte mit Remus nicht darüber gesprochen, aber er überlegte, ob er den beiden sagen sollte, dass er und der Werwolf nun ein Paar waren, oder ob sie es für sich behalten sollten, denn erst mal sollte es nur um Harry und Draco gehen. So in Gedanken hatte er bald seine Wohnung erreicht.

»Seid ihr noch da?«, wollte er wissen, sich jetzt erst bewusst, dass er die gesamte Zeit in Gedanken war.

»Ja«, hörte er leise Dracos Stimme, dann öffnete er die Tür und betrat die Wohnung. Er wartete einen Augenblick, dann schloss er sie wieder und im selben Moment zogen sich die Jungen den Umhang von den Köpfen.

»Da seid ihr ja wieder«, Remus Lupin stand vom Küchentisch auf und sah die Jungen forschend an.

»Guten Morgen Remus, du bist noch da?«, wollte Harry wissen, ihm war der leichte rote Schimmer auf den Wangen des Werwolfs nicht entgangen.

»Ähm ja sicher, ich will mir die Hochzeit nicht entgehen lassen und ... na ja ich sollte in der Nähe der Schule bleiben«, sagte dieser schnell. Ehe noch jemand etwas sagen konnte, räusperte sich das Porträt von Salazar Slytherin, welches über dem Kamin hing.

»Drei Schüler stehen vor der Tür«, sagte der Gründer und Severus nickte.

»Danke Salazar, ich bin gleich da. Das sind eure Freunde«, sagte er an Draco und Harry gewandt. Die beiden jungen Männer nickten bedrückt.

»Ich hole sie, wenn es in Ordnung ist?«

»J-Ja bitte«, sagte Draco schnell und Severus stieg durch den verborgenen Eingang, welcher seine Wohnung mit dem Tränkeklassenzimmer verband. Seit Slughorn hier unterrichtet nahm er meistens den normalen Zugang, aber so konnte er Blaise, Hermine und Ron möglichst ohne Aufsehen in seine Wohnung bringen. Er sammelte sich einen Moment, dann öffnete er die Klassenzimmertür und sah in die sichtlich besorgten Gesichter der beiden Gryffindors und Blaise.

»Rein mit Ihnen«, sagte er knapp und trat auf die Seite.

»Sir, wir haben uns wirklich nicht duelliert und ...«, begann Blaise, als Snape die Tür geschlossen hatte, aber dieser hob den Arm.

»Ja, ich weiß. Ich habe Sie und Mr. Weasley von den Beinen geholt, anders hätte ich Sie alle nicht unauffällig herbringen können und nun folgen Sie mir, aber eine Warnung, sollten Sie je jemandem davon erzählen, dann werden Sie sich noch wünschen, dass Nachsitzen Ihr kleinstes Problem wäre, verstanden?«, sagte Severus streng und öffnete die Geheimtür, nachdem alle drei Schüler genickt hatten.

»Harry, Draco!«, rief Hermine und konnte einfach nicht anders, als die beiden überrumpelten Jungen zu umarmen.

»Äh ... ja schön dich zu sehen Mine«, sagte Harry.

»Wir dachten schon ... na ja ihr wärt im Koma oder so«, sagte Ron verlegen. Blaise betrachtet seinen besten Freund und spürte deutlich dessen Angespanntheit.

»Oh, hallo Professor Lupin«, sagte Hermine nun, die Remus entdeckt hatte.

»Hermine, ich bin nicht dein Lehrer, sag also bitte Remus, wie immer.«

»O-Okay.«

»Wir lassen euch dann allein«, sagte Severus und sah zu Remus, welcher nickte. Der Werwolf ging an Harry vorbei und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, ehe er hinter Severus die Wohnung verließ.

»Spinne ich, oder läuft zwischen den was?«, platzte es aus Blaise heraus, als sie alleine waren. Draco und Harry grinsten sich an.

»Kann schon sein«, sagte Harry und wurde dann ernst.

»Ähm ... setz dich euch doch bitte«, sagte er und wies auf die Couch. Zögernd folgten die drei, während sich Harry in einen der Sessel setzte und Draco auf die Lehne dessen und Harrys Hand in seine nahm. Sofort blieb Hermines Blick an den Händen hängen.

»S-seid ihr verlobt?«, wollte sie wissen.

»Ähm ... ja«, sagte Draco verlegen und Blaise pfiff durch die Zähne.

»Bei Merlin, ihr macht ja schnell«, sagte er.

»Ja, aber das hat einen Grund«, sagte Draco und sah dann zu Harry, der schwer schluckte und dann nickte.

»Habt ihr schon mal was von Horkruxen gehört?«, begann er und beinahe sofort sahen Ron und Blaise zu Hermine, welche aber nur den Kopf schüttelte.

»Ja, wir wussten bis vor kurzem auch nichts davon ...«, sagte Draco und begann stockend zu erzählen. Ron, Hermine und Blaise wurden immer blasser und irgendwann schluchzte Hermine auf. Sofort legte Ron ihr einen Arm um die Schulter. Auch Blaise kämpfte sichtlich mit den Tränen.

»Ihr wollt uns also sagen ... i-ihr müsst sterben?«, wollte er bebend wissen.

»Ich muss es und ... und Draco ... er«, stotterte Harry und kämpfte wieder mit den Tränen.

»Hey, ja ich werde auch sterben, weil wir ein Seelenband haben, aber wir werden zusammen sein und das ist alles, was wichtig ist«, sagte Draco und drückte Harrys Hand fester.

»Das ist so unfair«, schluchzte Hermine.

»Ja ... gibt es keine andere Lösung?«, wollte Ron wissen, dessen Stimme seltsam kratzig war.

»Nein, wir sind alle Möglichkeiten durchgegangen, wenn wir fliehen, dann stürzen wir die Zauberwelt in den Krieg und das wollen wir nicht«, sagte Harry nun.

»W-wann wird es geschehen?«, wollte Hermine wissen.

»Wissen wir nicht, aber angeblich ist er auf dem Weg hierher. Ihr-wisst-schon-wer hat nichts mehr zu verlieren«, sagte Draco.

»Er ... er kommt hierher?«, wollte Ron sichtlich blass wissen.

»Ja, davon geht Dumbledore aus. Er will Harry ...«, sagte Draco. Eine Weile blieb es still im Raum, dann stand Blaise auf, ging auf Harry und Draco zu und drückte beide kurz an sich.

»Wir werden an eurer Seite sein, solange es geht, und ich freu mich wirklich für euch, also was die Verlobung angeht«, sagte er.

»Danke Blaise«, sagte Draco, dessen Stimme nun auch zitterte.

»Ja, danke«, sagte Harry.

»Wir freuen uns auch und Blaise hat recht, wir werden immer für euch da sein, solange es geht«, sagte Hermine und umarmte die beiden ebenfalls, während Ron nickte.

»Wir danken euch und ... und wir werden heute Abend heiraten, Dumbledore traut uns und ihr sollt dabei sein«, sagte Draco.

»Schon heute Abend?«, wollte Ron überrascht wissen.

»Ja, wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben«, sagte Harry leise.

»W-wir kommen natürlich. Wo und wann?«, wollte Blaise wissen.

»Im Raum der Wünsche um 20 Uhr. Schafft ihr es, euch raus zu schleichen, ohne erwischt zu werden?«, wollte Harry wissen und ein Lächeln lag nun auf seinen Lippen.

»Wie lange kennst du uns nun schon?«, fragte Ron feixend.

»Ja, schon klar und ihr wisst ...«

»Ja, niemand darf es wissen. Wir passen auf«, sagte Blaise sofort.

»Wir gehen dann und wenn ... wenn ihr irgendwas braucht, dann sagt es, okay?«, fragte Hermine.

»Sicher Mine, aber wir brauchen nichts. Seid einfach heute Abend da, okay?«

»Klar Harry, sind wir ... übrigens hätte ich nie gedacht, dass Snape so wohnt, ich dachte es sei ... äh ... gruftmäßiger«, sagte Ron und sorgte für Gelächter unter den anderen.


Severus und Remus liefen schweigend in Richtung des großen Sees. Es war noch recht früh und kühl und kaum ein Schüler war zu sehen.

»Wohin gehen wir?«, wollte Remus irgendwann wissen und Severus lächelte leicht.

»Wirst du schon sehen«, sagte er und führte Remus am See entlang bis zu den großen Birken, die unweit des Verbotenen Waldes standen. Zwischen diesen gab es einen toten Stamm, der beinahe wie eine Bank aussah. Severus setzte sich und klopfte neben sich auf das Holz. Remus nahm Platz und sogleich griff Severus nach dessen Hand.

»Hier sieht uns niemand«, sagte er erklärend, Remus nickte und drückte die Hand des anderen fester.

»War das hier dein Versteck vor ...«

»Vor den Rumtreibern? Ja, das war es.«

»Sev, ich ...«

»Remus, ich sagte schon, dass ich dir nicht grolle, wirklich! Ich ... ich liebe dich, ich tue es wirklich und deine, meine, unsere Vergangenheit ist nicht mehr wichtig«, einen Moment sah Remus den anderen vollkommen überrascht an, dann lehnte er sich vor und küsste Severus sanft.

»Ich liebe dich auch, aber warum jetzt, warum so schnell?«

»Weil ich lernen musste, dass das Leben schneller vorbei sein kann, als wir es uns alle vorstellen können.«

»Ja, verstehe ...«, sagte Remus und schluckte schwer. Severus sah ihn besorgt an und legte dem Werwolf eine Hand auf die Wange.

»Sprich mit mir, bitte«, sagte er. Remus atmete tief durch und legte seine Hand auf die von Severus.

»Ich hab es mir geschworen und ich habe es versprochen. Wir haben es versprochen ... Sirius und ich ...«

»Was?«

»Ihn mit unserem Leben zu beschützen. Harry war alles, was uns von James und Lily blieb, von Menschen, die für uns unsere Familie waren. Wir waren eine Familie, denn weder ich, noch Sirius, Lily oder James hatten noch Eltern. Als Harry geboren wurde, da schworen wir, ihn zu beschützen und ... und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll, dass ich mein Versprechen brechen muss ...«, sagte Remus und brach ab. Nun konnte er nicht verhindern, dass ihm wieder Tränen über die Wangen liefen. Severus zog ihn sofort in die Arme.

»Ich weiß, was du meinst und auch ich habe Lily versprochen auf ihn zu achten und auf ... ich bin Dracos Pate, ich hielt ihn im Arm, da war er nur wenige Stunden alt. Ihn sterben zu lassen ... man fühlt sich einfach so hilflos, so schwach und das macht mich fertig«, sagte er und Remus blickte auf.

»Es tut mir leid, ich heule hier rum, dabei geht es dir ganz genauso«, sagte er, aber sein Partner schüttelte den Kopf.

»Nein, schon gut. Entschuldige dich nicht dafür. In all dem gibt es für mich einen Trost und das bist du und die Tatsache, dass sie nicht alleine sein werden. Ich weiß, die Muggel glauben an einen Gott und egal wie man dazu steht, ich glaube nicht, dass der Tod das Ende ist. Irgendwas gibt es und ich hoffe, dass sie dort, wo immer das sein mag, glücklich sein werden«, sagte er und strich Remus die letzten Tränen von der Wange.

»Ja, ich auch«, sagte dieser und lehnte den Kopf an Severus' Schulter.


»Was sollen wir denn anziehen?«, flüsterte Ron, Hermine zu. Sie saßen zusammen im Gemeinschaftsraum und hatten den ganzen Tag versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Besonders Ginny war äußerst misstrauisch geworden, kannte sie doch ihren Bruder nicht so schweigsam wie heute. Dieser und Hermine hatten ein äußerst schlechtes Gewissen, aber sie hatten versprochen nichts zu sagen und so hatten sie den ganzen Tag irgendwie miteinander verbracht und waren den anderen aus dem Weg gegangen.

»Ron, wir können uns doch nicht fein anziehen, dann merkt noch einer was«, raunte Hermine zurück.

»Mine, wir können zaubern schon vergessen?«

»Oh ...«

»Also? Festumhang oder was soll ich anziehen?«

»Ja, mach das und ich ziehe mein blaues Kleid an, das müsste gehen. Wir treffen uns mit Blaise um kurz vor acht an der großen Treppe. Hauptsache Filch erwischt uns nicht.«

»Darüber würde ich mir weniger Sorgen machen, als über Ginny, die beobachtete uns schon den ganzen Tag«, sagte Ron und warf seiner kleinen Schwester, die an einem der Tische saß und zu lesen schien, einen flüchtigen Blick zu. Hermine sah ebenfalls zu Ginny und dann hatte sie eine Eingebung, die sie schon jetzt rot werden ließ.

»Ich ... ich also ich habe eine Idee, wie wir sie vielleicht beruhigen könnten.«

»Aha und welche?«

»Küss mich«, sagte Hermine nun fast flüsternd.

»Wie bitte?«, Ron dachte einen Moment, er hätte sich verhört.

»Wenn du mich küsst, dann denkt sie, dass wir deswegen den ganzen Tag verschwunden waren und keiner wird sich wundern, wenn wir uns nach Sperrstunde noch mal schnell verziehen«, sagte Hermine nun deutlich rot im Gesicht. Ron sah sie an und konnte nicht so richtig fassen, dass er seinem Ziel plötzlich so nah war. Er lächelte und sagte: »Okay klingt nach einem Plan«, und ehe Hermine noch etwas erwidern konnte, spürte sie Rons weiche Lippen auf den ihren. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, was sicher sehr ungewöhnlich für die Gryffindor war, und lehnte sich in den unglaublichen Kuss. Sie lösten sich erst voneinander, als Pfiffe, Jubel und Rufe an ihr Ohr klangen. Sie sahen auf und der gesamte Gemeinschaftsraum starrte sie an. Einige riefen Glückwünsche und Ginny grinste über das ganze Gesicht, nur Lavender Brown schnaubte und rannte aus dem Raum.

»Huch, tut mir leid mit Lavender«, sagte Hermine. Ron beugte sich vor und küsste Hermine flüchtig.

»Nicht schlimm, wir sind ja schon eine Weile kein Paar mehr.«

»Wollen wir zum Abendessen? Hier sind mir echt zu viele grinsende Gryffindor«, fragte er dann und Hermine nickte. Ron zog sie an der Hand nach oben und gemeinsam verließen sie den Gemeinschaftsraum.

»Drachenmist!«, fluchte Harry, während er versuchte, die Fliege seines Festumhanges zu binden. Seine Finger zitterten. Während er sich in Severus' Gästezimmer fertig machte. Zog dieser sich bei Severus um. Es war kitschig, aber sie wollten den anderen erst kurz vorher sehen. Es klopfte und Remus kam in das Zimmer.

»Alles gut?«, wollte er wissen.

»Nein, ich ... ach ich kriege es nicht hin. Immer ist sie schief«, stöhnte Harry.

»Lass mich das machen«, sagte der Werwolf, der heute ebenfalls einen edelen Anzug trug.

»Du siehst gut aus«, sagte Harry, während Remus seine Fliege band.

»Danke, hab ich mir von Sev geliehen.«

»Sev?«, fragte Harry grinsend.

»Tu nicht so, ihr wisst es doch schon längst«, sagte Remus.

»Wissen nicht, aber wir haben es gehofft. Ihr seid also?«

»Ein Paar? Ja, sind wir. So fertig«, sagte Remus und trat von Harry weg.

»Danke und ich freue mich für dich ... für euch«, sagte dieser.

»Danke Welpe«

»Remy, versprichst du mir was?«, wollte Harry dann wissen und setzte sich auf das Bett. Der Werwolf nickte matt.

»Gib dir nicht die Schuld, okay?«, Remus kam näher und strich Harry über die Wange.

»Ich versuche es.«

»Und hilf Ron und Hermine und auch Severus. Uns wird es gutgehen, da bin ich sicher«, Remus schluckte schwer, nicke und gab Harry einen Kuss auf die Stirn.

»Darf ich dich noch was fragen?«, wollte Harry wissen.

»Natürlich und ich weiß, was es ist. Sirius und ich wir haben uns geliebt, sehr sogar. Er war mein Anker und ich seiner irgendwie.«

»Warum habt ihr nie was gesagt?«

»Ich weiß nicht. Es gab wichtigere Dinge und ... keine Ahnung. Weißt du, wir wollten nach dem Krieg dich zu uns nehmen und eine Familie gründen. Als er starb, da war es einfach zu schwer für mich etwas zu sagen, denn du hattest ihn auch verloren«, Harry nickte.

»Es tut mir leid.«

»Muss es nicht, denn weißt du was? Ich weiß, dass er da sein wird und auf dich ... auf euch warten wird und vielleicht ist das der beste Trost für mich«, sagte Remus und lächelte traurig. Harry nickte und umarmte den Mann, als die Tür aufging und Severus mit dem Tarnumhang in der Hand in den Raum trat.

»Ich störe nur ungern, aber wir sollten los«, sagte er sanft.

»Wir kommen«, sagte Remus und zog Harry auf die Beine.

»Bereit?«, fragte er.

»Mehr als das!«, sagte der Gryffindor lächelnd. 

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