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Der Unfall

Ihr Lieben,
ich muss noch mal eine kleine Geschichte zwischendurch einschieben, denn sie ist ein Geburtstagsgeschenk für eine sehr gute Freundin, die sich immer mal gewünscht hatte, dass ich für sie eine Drarry-Geschichte schreibe, die schön dramatisch ist. Natürlich konnte ich diesen Wunsch nicht verwehren, daher hier das erste Kapitel. Sie wird kurz werden, aber eben kein Oneshot. Also liebe Isa, alle, alles Gute zum Geburtstag! 

Freue mich über jedes Feedback!

Eure fingerfertig/Anne

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»Harry?«, Hermines Stimme drang nur seltsam dumpf durch den stechenden Kopfschmerz, welcher den Sechzehnjährigen umgab. Harry Potter hatte in den letzten Wochen kaum geschlafen, gegessen oder getrunken. Es lag nicht nur an der Behandlung seiner Verwandten, auch wenn die Schläge und die Demütigungen wieder zugenommen hatten. Der Tod von Sirius, ließ alles irgendwie sinnlos und hoffnungslos erscheinen. Nun war er bereits seit zwei Wochen wieder in Hogwarts und nahm nur selten an Gesprächen der anderen Gryffindor teil.

»Harry, hörst du zu?«, wollte Hermine nun noch einmal eindringlich wissen.

»Mhm ... tut mir leid, was hast du gesagt?«

»Ob ich dir bei den Hausaufgaben für Snape helfen soll?«

»Nein, geht schon«, sagte Harry und griff wieder nach der Feder. Snape unterrichtete in diesem Jahr Verteidigung und machte aus seiner Abneigung gegenüber Harry noch immer keinen Hehl. Nur eines hatte sich geändert, Harry ließ sich auf keine Konfrontation mit dem Lehrer mehr ein. Da er in Verteidigung ein hervorragender Schüler war, hatte Snape auch nur wenig Angriffsfläche.

»Ich geh dann schlafen«, sagte Harry nach einer Weile und suchte seine Sachen zusammen.

»Okay, dann schlaf gut«, sagte Hermine und sah sorgenvoll zu Ron, der ebenfalls mitfühlend zu Harry sah. Dieser nickte nur und verschwand im Schlafraum der Jungen aus dem sechsten Jahr.

»Ich mach mir echt Sorgen um ihn«, sagte Hermine, als Harry verschwunden war. Ron nickte.

»Gib ihm einfach noch etwas Zeit«, sagte er und wandte sich wieder seinen Hausaufgaben zu.

Harry ging ins Bad. Um diese Zeit war er hier alleine und das war ihm nur recht. Er zog sein Hemd aus und stöhnte leicht. Seine Schulter tat noch immer höllisch weh und er war froh, dass die Quidditchauswahl erst in zwei Wochen sein würde. Sein Oberkörper war mit langsam heilenden Wunden und Narben übersät. Schnell duschte er und zog sich Shirt und Schlafhose über. Er schlüpfte unter seine Decke und schloss die Vorhänge des Himmelbettes. Langsam legt er sich hin und spürte die stechenden Schmerzen im Rücken. Harry drehte sich auf die linke Seite, die einzige Position, in der er einigermaßen schmerzfrei liegen konnte. Er sprach noch einen Stillezauber, dann sank er in einen, von Alpträumen bestimmten Schlaf.

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»Meine Lieben, Sie werden heute in Zweierteams arbeiten, die ich zuteile«, schalte Horace Slughorn Stimme durch das Zaubertränke-Klassenzimmer. Alle Anwesenden stöhnten. Der Fortgeschrittenenkurs verlangte allen alles ab und Harry war zwar dank des ihm zufällig in die Hände gefallenen Zaubertrankbuches des Halbblutprinzen, Klassenbester, aber richtig konzentrieren konnte er sich auch hier nicht. Allzu oft drifteten seine Gedanken zu Sirius und den Kampf im Ministerium.

»Also Weasley und Zabini bitte und als letztes Malfoy und Potter«, Harry schreckte auf, als er seinen Namen hörte und dann auch noch mit Malfoy. Ausgerechnet mit Draco. Den Jungen, den er eigentlich hassen sollte, der ihm aber schon lange nicht mehr so egal war, wie er es sein sollte.

»Also beginnen Sie bitte. Sie haben eine Stunde Zeit«, sagte Slughorn. Harry schlich an den Tisch des anderen und sah ihn herausfordernd an.

»Also?«

»Also was?«, wollte Draco mit verengten Augen wissen.

»Also ziehen wir das durch, weil wir beide eine gute Note wollen oder was?«

»Meinetwegen«, sagte Draco und begann das Rezept zu studieren.

»Verdammt kompliziert dieser Trank«, murmelte er mehr zu sich, als zu Harry. Dieser sah in sein Buch und kam nicht umhin, dem Malfoy recht zugeben. Es gab keine Zeile, an welcher, der Halbblutprinz keine Anmerkung hinterlassen hatte, aber wie sollte er das Malfoy klarmachen? Harry entschied sich, es für sich zu behalten. Wegen eines Trankes würde er nicht das Buch riskieren, denn Malfoy würde ihn definitiv verraten.

»Also ich mache den Feuerdorn und du kümmerst dich um die Flubberwürmer. Bekommst du das hin?«, höhnte Draco nun. Harry rollte mit den Augen, nickte aber. Draco starrte ihn irritiert an. Seit Beginn des Jahres kam kein bissiger Kommentar, keine Spitze mehr von Potter und das störte Draco mehr, als er zugeben wollte.

Sie arbeiteten eine Weile schweigend nebeneinanderher und schienen sich doch ganz gut zu ergänzen. Das Rezept war kompliziert und selbst Hermine schien nicht sicher, ob das, was sie tat, das Richtige war, stellte Harry mit einem Seitenblick fest. Blaise und Ron stritten und ihr Trank roch schon von weitem nach faulen Eiern, was er absolut nicht sollte.

»Mhm ... also jetzt den Nieswurz und dann ...«, sagte Draco und holte Harry wieder ins Hier und Jetzt. Er blickte zum Rezept und dann zu Draco. Nieswurz? Das stand doch gar nicht ... Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Es gab eine Explosion und er und auch Draco wurden gegen die Wand geschleudert. Harry sah nur noch verschwommen Slughorn auf sie zueilen, dann wurde alles schwarz.

»Harry? Harry, mach die Augen auf«, Rons Stimme zitterte. Mühsam öffnete Harry die Augen. Ron, Hermine und Slughorn knieten vor ihm. Der Gryffindor sah neben sich. Draco war bei Bewusstsein und saß blass an die Wand gelehnt.

»Sehr gut, wir bringen Sie und Mr. Malfoy in den Krankenflügel. Sie haben einige leichte Verbrennungen. Zum Glück hat die Explosion nur Sie beide voll erwischt«, sagte Slughorn und half Harry beim Aufstehen. Dieser stand wacklig. Er hatte Kopfschmerzen und sein Gesicht brannte leicht. Draco kam nun auch auf die Beine. Er schien weniger abbekommen zu haben, sah aber ebenfalls recht mitgenommen aus.

»Mr. Zabini, Mr. ... ähm ... Weasley, Sie helfen mir mit den beiden, der Rest macht sauber und geht dann«, wies Slughorn an. Harry spürte Rons Griff unter dem Arm und ließ sich mitziehen. Vor ihnen liefen Draco und Blaise.

Sie folgten Slughorn bis in den Krankenflügel, wo Madame Pomfrey ihnen bereits entgegenkam.

»Was nun schon wieder?«, wollte sie wissen.

»Kleiner Unfall beim Brauen«, sagte Slughorn und lächelte.

»Na schön. Potter dorthin und Malfoy auf die andere Seite«, sagte sie und Ron führte Harry zum Bett. Schon kurz danach ging es diesem furchtbar. Seine Brust brannte, jeder Knochen tat weh. Er keuchte auf und hatte das Gefühl innerlich zu zerreißen.

»Harry? Harry, ist alles okay?«, wollte Ron wissen. Harry reagierte nicht.

»Madame Pomfrey, schnell!«, rief Ron und die Medi-Hexe kam sofort angerannt.

»Potter sehen Sie mich an, was tut weh?«

»A-Alles ... es zerreißt mich«, stöhnte Harry. Die Frau ließ ihren Zauberstab über Harry wandern und wurde blass.

»Es ist, als würde er innerlich verbrennen, was ist das nur?«, ratlos sah sie auf den leidenenden jungen Mann.

»Was ist mit ihm?«, Draco stand plötzlich am Bett. Im selben Moment entspannte Harry sich. Die Schmerzen ließen nach und hinterließen nur ein leichtes dumpfes Brummen in seinem Körper.

»Geht schon wieder«, sagte er erschöpft. Madame Pomfrey hob irritiert den Zauberstab und sah dann verblüfft in die Runde.

»Alles wieder normal, nur etwas überreizte Nerven und eben die leichten Verbrennungen«, sagte sie. Draco sah achselzuckend zu Blaise und wollte wieder zu seinem Bett, aber kaum hatte er sich von Harry entfernt, begannen wieder die Schmerzen. Harry schrie auf und es war Blaise, der sofort verstand, was geschah. Er packte den vollkommen erstarrten Draco an der Schulter und schob ihn zurück an Harrys Bett. Wieder ließen die Schmerzen augenblicklich nach und Harry lag schweratmend im Bett.

»Horace, was war das für ein Trank?«, wollte Madame Pomfrey nun drängend wissen.

»Oh ... also es war ein Empathtrank. Mit diesem kann man Gefühle eines anderen kurze Zeit spüren. Aber Mr. Malfoy und Mr. Potter haben Nieswurz hinzugegeben und was dieser Trank jetzt bewirkt, kann ich nicht genau sagen«, erklärte der Lehrer.

»Mr. Malfoy haben Sie Schmerzen, wenn Sie sich von Mr. Potter entfernen?«, wollte die Medi-Hexe nun wissen.

»N-Nein, also nicht so richtig. Ich hatte vorhin nur so ein leichtes Brennen hinter der Brust.«

»Ist es jetzt weg?«

»Ja.«

»Entfernen Sie sich ein paar Schritte«, wies Madame Pomfrey den jungen Mann nun an. Dieser tat wie ihm geheißen, während die Medi-Hexe, Harry im Blick behielt. Nachdem Draco etwas mehr als zwei Meter gegangen war, begannen bei Harry wieder die Schmerzen. Sofort und ohne Aufforderung lief Draco wieder zum Bett.

»Hatten Sie dieses Brennen wieder?«, wollte Madame Pomfrey wissen und der Slytherin nickte stumm.

»Soll das heißen, die beiden sind jetzt irgendwie verbunden?«, wollte Blaise geschockt wissen.

»Es scheint so. Ich kann es nicht genau erklären, aber der Trank bewirkt wohl, dass wenn Mr. Malfoy und Mr. Potter sich mehr als zwei Meter voneinander entfernen, sie beide Schmerzen erleiden. Warum sie bei dem einen so stark sind und bei dem anderen nur leicht, kann ich nicht sagen. Fakt ist, dass Mr. Potter daran sterben könnte, wenn ich die Werte, die er vorhin hatte, richtig deute«, schloss Madame Pomfrey. Draco sah fassungslos zu Harry.

»U-Und jetzt?«, wollte er dann wissen.

»Ich ... ich hole den Direktor und Ihre Hauslehrer und dann sehen wir weiter. Mr. Weasley, Mr. Zabini, Sie gehen bitte zum Abendessen. Sie können hier ohnehin nicht helfen«, sagte die Hexe an die beiden anderen Jungen gewandt.

»O-Okay, also bis später«, sagte Blaise unsicher und sah zu seinem besten Freund. Dieser nickte nur schwach.

»Bis dann«, sagte Ron zu Harry und man merkte, dass er genau wie Blaise die Station nur widerwillig verließ. Auch Slughorn und Madame Pomfrey gingen und so waren Harry und Draco nun alleine. Unschlüssig stand Draco neben dem Bett.

»Setz dich doch«, sagte Harry und richtete sich etwas auf. Der Slytherin sah sich suchend um.

»Der Stuhl ist zu weit weg und mein Zauberstab liegt sicher noch im Klassenraum«, sagte er.

»Ja, meiner auch. Dann setz dich hier aufs Bett«, sagte Harry und rutschte etwas auf die Seite. Draco zögerte kurz, tat dann aber wie ihm geheißen.

»Wie fühlt es sich an?«, wollte er irgendwann wissen und wandte den Kopf zu Harry.

»Nicht schön, als würde es mich auseinanderreißen und bei dir?«

»Weiß nicht. Nicht so toll, aber auch nicht wirklich schlimm. Es tut mir leid«, sagte Draco dann zerknirscht und Harry blickte ihn irritiert an.

»Ich bin schuld, keine Ahnung, wie das passiert ist.«

»Nieswurz stand nicht im Rezept, wie kamst du darauf?«, wollte Harry wissen. Draco sprang auf und entfernte sich, aber besann sich sofort, als er Harrys Keuchen hörte.

»Tut mir leid, ich ... bei Merlin Potter, ich weiß es doch auch nicht, ich muss verrutscht sein, oder so«, sagte er und setzte sich wieder.

»Schon gut ... aber es wäre toll, wenn du mit dem Weglaufen lassen würdest«, sagte Harry und hielt sich den Bauch. Draco nickte und im selben Moment betraten Dumbledore und Madame Pomfrey den Raum, gefolgt von Minerva McGonagall und Severus Snape.

»Potter, was haben Sie schon wieder in Ihrer Inkompetenz angestellt?«, donnerte Snape sofort. Harry hatte keine Kraft, mit dem Mann zu streiten, aber das musste er auch nicht, Draco sprang ein.

»Ich war es Professor. Ich alleine habe den Trank verbockt«, sagte er schnell. Snape sah ihn forschend an, sagte aber nichts mehr.

»Mr. Potter, wie fühlen Sie sich?«, wollte McGonagall wissen.

»Es geht, solange Draco in der Nähe bleibt. Kaum zu glauben, dass ich das mal sage«, sagte Harry und lächelte bitter, während Draco mit den Augen rollte.

»Poppy, wie schlimm ist das Ganze?«, wollte Dumbledore wissen.

»Nun, solange die beiden sich nicht mehr als zwei Meter entfernen, ist alles gut, aber ... nun Mr. Potter könnte sterben, wenn Mr. Malfoy sich für längere Zeit entfernt oder wenn der Abstand größer wird, vermute ich. Mr. Malfoy zeigt zwar keine so starken Reaktionen, aber ich kann nicht abschätzen, wie sich eine längere Trennung auf ihn auswirken würde.«

»Nun Severus, kannst du etwas dazu sagen?«, wollte der Direktor an den Tränkemeister gewandt wissen.

»Nicht viel. Mir ist so etwas noch nicht untergekommen. Horace sammelte gerade die Reste des Trankes ein und dann werden wir ihn analysieren, aber bis auf Weiteres schlage ich vor, dass die Herren Malfoy und Potter sich nicht voneinander entfernen, wir wollen ja nicht, dass unserem Goldjungen etwas zustößt«, sagte dieser süffisant. Draco schluckte, er wusste, dass sein Patenonkel, Potter mehr oder weniger hasste, aber das war doch wirklich unnötig. Aber Harry blieb stumm und starrte auf seine Fingernägel.

»Na schön, das ist vielleicht die beste Lösung. Sie könnten doch hier im Krankenflügel bleiben«, schlug McGonagall vor.

»Sicher, aber es gibt hier wenig Privatsphäre«, gab Madame Pomfrey zu bedenken.

»Nein, es wäre besser, wenn die beiden in ihre ... nun in eines der Häuser zurückkehren«, sagte Dumbledore.

»Ich gehe nicht zu den Gryffindors!«, sagte Draco sofort.

»Nein, dort ist ohnehin zu wenig Platz im Schlafsaal. In Slytherin teilen sich immer nur zwei Schüler ein Zimmer, dort werden wir Potter schon unterbringen, wenn vielleicht auch nicht standesgemäß«, sagte Snape.

»Danke Severus, aber ja dort müsste es gehen. Was sagst du Harry?«, wollte Dumbledore wissen. Der junge Mann zuckte mit den Achseln.

»Habe ich eine Wahl?«, sagte Harry und schwang die Beine aus dem Bett.

»Gut, dann gehen Sie nun beide zum Abendessen. Ich lasse Harrys Sachen zu den Slytherin bringen«, sagte Professor McGonagall und sah ihren Schüler mitleidig an. Harry nickte nur und Malfoy seufzte entnervt.

»Na schön, dann komm Potter und ich werde sicher nicht am Tisch der Gryffindor sitzen«, sagte Draco und stapfte voran, darauf bedacht, dass Harry ihm folgte. Dieser sah noch einmal zu den Lehrern, ehe er sich Draco anschloss.

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Sie liefen schweigend durch die stillen Gänge der Schule. Als sie die Halle betraten, wandten sich alle Blicke ihnen zu und es wurde still. Harry war klar, dass sich in der Schule bereits rumgesprochen hatte, was geschehen war. Mit hängenden Schultern folgte er Draco zum Tisch der Slytherin. Er setzte sich neben Blaise, der ihnen offenbar einen Platz freigehalten hatte. Draco warf allen Anwesenden einen vernichtenden Blick zu und es schien zu wirken. Jeder besann sich wieder aufs Essen, aber nicht ohne die beiden jungen Männer immer wieder mal zu beobachten. Draco füllte seinen Teller, während Harry neben ihm, sich lediglich etwas Wasser eingoss.

»Du solltest was essen«, raunte ihm Blaise leise zu. Aber der Gryffindor schüttelte den Kopf.

»Hey, das wird schon«, versuchte Blaise ihn aufzumuntern. Harry hatte in all den Jahren kaum ein Wort mit dem anderen gewechselt. Er wusste nur, dass er Malfoys bester Freund war und sie sich ein Zimmer teilten. Nun schien es ausgerechnet der Slytherin zu sein, der versuchte ihm Mut zu machen.

»Ja, sicher«, sagte Harry und versuchte ein schwaches Lächeln. Er sah hinüber zu Hermine und Ron, die ihm aufmunternd zuwinkten. Harry nickte und versuchte, nicht ganz so niedergeschlagen zu wirken.

»Kommst du?«, Dracos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Tisch der Slytherins leerte sich und auch Draco und Blaise schienen fertig mit dem Essen. Harry nickte und lief hinter den beiden aus der Halle. Es war eng und einen kurzen Moment wurden sie getrennt, nicht weit aber so weit, dass Harry vor Schmerzen zusammensackte.

»Dray!«, schrie Blaise und hielt seinen Freund am Arm fest. Dieser drehte sich um und sah Harry auf dem Boden liegen, sofort rannte er zurück.

»Geht's?«, wollte Blaise wissen und zog Harry wieder auf die Beine. Dieser konnte nur schwach nicken.

»Glotzt nicht so«, zischte Draco die umstehenden Schüler an, griff unsanft nach Harrys Oberarm und zerrte ihn in Richtung der Kerker. Wortlos schob er ihn in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Die Anwesenden starrten sie an, aber keiner sagte etwas.

»Du musst besser aufpassen«, sagte Blaise schlicht.

»Ja, aber er auch«, sagte Harry trotzig und sah zu Draco, der mit den Augen rollte.

»Mir zerreißt es nicht die Eingeweide, wenn ich mich von dir entferne, also ...«, sagte er höhnisch grinsend. In Harrys Blick lag sofort eine tiefe Verletzung und es traf Draco mehr, als er gedacht hatte.

»Schluss mit den Nettigkeiten. Komm, wir zeigen dir unser Zimmer«, sage Blaise und schob die beiden aus dem Gemeinschaftsraum. Harry musste zugeben, dass das Zimmer wirklich gemütlich war, was man in einem Kerker nicht unbedingt erwarten konnte. Allerdings war es nicht besonders groß, ein drittes Bett hätte neben den beiden Himmelbetten von Draco und Blaise sicher keinen Platz. Harrys Koffer stand neben der Tür, die zum Bad führte. Das die Slytherins jeweils eigenen Bäder hatten, machte Harry schon neidisch, denn er zog es vor alleine im Bad zu sein und das ging in Gryffindor nur spät am Abend oder sehr früh am Morgen.

»Ähm ... wo kann ich schlafen?«, fragte er und sah sich um.

»Auf dem Boden natürlich«, sagte Draco grinsend und zog eine Matratze unter seinem Bett hervor.

»Dray«, sagte Blaise verständnislos.

»Schon gut, ich bin das gewohnt. Also macht ihr hier häufiger Pyjamaparties, oder warum die Matratze?«, fragte Harry.

»Geht dich nichts an und nur so viel, sie ist sauber«, sagte Draco.

»Warum bist du gewohnt, auf dem Boden zu schlafen?«, wollte Blaise wissen.

»Nicht wichtig«, sagte Harry, setzte sich auf die Matratze und holte seine Hausaufgaben hervor.

»Wir können im Gemeinschaftsraum Hausaufgaben machen«, sagte Draco.

»Okay hör zu Malfoy. Ich sitze bei den Slytherins, schlafe hier und bin an dich quasi gekettet, wenn ich nicht sterben will. Verschone mich wenigstens vor den Blicken der Slytherins, mehr verlange ich gar nicht«, sagte Harry mit tiefer Resignation in der Stimme. Blaise sah Draco auffordernd an, dieser seufzte, setzte sich auf sein Bett und begann ebenfalls mit den Hausaufgaben.

»Danke«, sagte Harry leise und ohne aufzusehen. Nach einigen Stunden es stillen Arbeitens wurde Harry unruhig, er musste dringend auf die Toilette und war ohnehin todmüde. Er streckte sich und schlug das Buch zu.

»I-Ich muss mal und würde mich gerne umziehen«, sagte zögernd. Draco legte seine Sachen beiseite und sah den Gryffindor irritiert an.

»Dann geh doch«, sagte er.

»Ich glaube, das sind mehr als zwei Meter«, sagte Harry und wurde rot.

»Oh ... ähm ja«, sagte Draco und stand vom Bett auf. Harry griff nach seinem Schlafshirt und Hose und betrat das Bad. Es war nicht sonderlich groß, vielleicht könnte es gehen, wenn Draco direkt vor der Tür blieb. Sie versuchten es, aber Harry kam nicht mal bis zur Toilette ohne vor Schmerzen beinahe zusammenzubrechen.

»Nun mach schon. Ich dreh mich um«, sagte Draco entnervt und schloss die Badezimmertür. Harry nickte. Er hatte keine andere Wahl. Er ging schnell zur Toilette und zog sich dann aus, während Draco mit dem Rücken zu ihm stand und in einem Buch las. Der Blick des Slytherins ging kurz zum Spiegel und er stutzte. Er konnte Harrys nackten Rücken sehen, ehe dieser sich das Shirt überzog, und dieser war mit blauen Flecken übersät, oder hatte er sich das nur eingebildet?

»Ähm ... ich bin fertig. Willst du jetzt?«, fragte Harry und riss Draco aus seinen Gedanken.

»Ja, dreh dich um«, sagte er und Harry starrte unbewegt auf die Tür, während der andere sich bettfertig machte.

»Willst du ihn wirklich auf dem Boden schlafen lassen?«, wollte Blaise wissen, als sie alle fertig waren.

»Wo sonst? Bei mir? Sicher nicht!«, motzte Draco.

»Warum nicht? Das Bett ist ja wohl groß genug«, feuerte Blaise zurück.

»Dann lass ihn doch bei dir schlafen!«

»Würde ich ja, aber es sind mehr als zwei Meter!«

»Hey, lasst das. Ich sagte schon, es macht mir nichts aus, auf dem Boden zu schlafen«, mischte sich nun Harry ein.

»Na also und nun, ich will schlafen«, sagte Draco, löschte das Licht und drehte sich auf die Seite. Blaise sah noch einmal mitfühlend zu Harry, eher auch er seine Nachttischlampe ausknipste und den Raum in fast vollständige Dunkelheit hüllte, nur das fahle Licht von den magischen Fenstern ließ schemenhaft noch etwas erkennen. Harry drehte sich auf die Seite und zog die Decke über seine Schultern. Auf dem Boden war es kalt, kälter als er gedacht hätte. Er fand keinen Schlaf, irgendwann nahm das Brennen in seiner Brust wieder zu und er wusste, dass Draco im Schlaf weiter von der Kante weggerutscht war. Zwar kamen die starken Schmerzen erst, wenn der andere weiter als zwei Meter weg war, aber auch bei einem Meter spürte er bereits das Brennen. Harry robbte nun, so dicht es ging, an das Bett des Slytherin und es half. Das Brennen ließ nach. Er zog die Beine an und versuchte einzuschlafen.

Draco wachte von einem Geräusch auf, dass er nicht genau zuordnen konnte. Er rieb sich die Augen und sah auf den Boden. Harry zitterte am ganzen Körper, dass konnte er auch in wenigen Licht sehen. Die Zähne des Gryffindor klapperten. Draco atmete tief durch. So ging das nicht, er wollte immerhin nicht schuld sein, wenn Harry nun erfror.

»Potter!«, flüsterte er, um Blaise, der leise schnarchte nicht zu wecken.

»Potter!«

»Was ist?«, kam es leise von diesem.

»Nun komm schon ins Bett, dein Zähneklappern ist nicht auszuhalten«, raunte Draco. Harry überlegte kurz, aber ihm war wirklich kalt und Schlaf würde er so nie finden. Er stand auf, griff nach Decke und Kissen und legte sich neben Draco. Er konnte gerade noch ein Seufzen unterdrücken. Die Wärme, die von dem Slytherin ausging, war unbeschreiblich.

»D-Danke«, stotterte er leise. Draco drehte sich von ihm weg.

»Wehe das erzählst du jemandem«, sagte er noch, dann war alles still. Harry drehte sich ebenfalls um und bald war er eingeschlafen.

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»Also was sagen Sie?«, wollte Horace Slughorn wissen und sah nervös zu Severus Snape, welcher gerade seinen Zauberstab auf die Seite legte.

»Mir ist so ein Trank nie untergekommen. Fakt ist, es ist eine Art Empathtrank, aber er scheint die Seelen der Herren Malfoy und Potter verbunden zu haben, wie auch immer dies geschehen ist. Ähnlich einer Seelenbindung«, sagte er und schien zutiefst besorgt.

»Eine Seelenbindung? A-Aber das ist extrem selten und nur ... also dafür braucht es keinen Trank«, stotterte Horace.

»Ja, das ist mir bewusst.«

»Heißt das, dass wenn einer stirbt, dann stirbt der andere ebenfalls?«

»Ich denke, dass nur Mr. Potter sterben würde, wenn Mr. Malfoy stirbt. Umgekehrt allerdings nicht. Wenn man von den Symptomen ausgeht, dann hat Potter am meisten abbekommen«, sagte Snape kühl.

»Und was bedeutet das jetzt?«, wollte Slughorn wissen.

»Das kann ich nicht sagen, aber wir müssen mehr über die Seelenbindung in Erfahrung bringen, wenn wir ... wenn wir sie voneinander trennen wollen, aber bis dahin sind die beiden aufeinander angewiesen, wenn wir nicht wollen, dass Potter stirbt«, schloss Snape und sah nachdenklich in die Flammen des Kamins. 

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