Das Band
Ihr Lieben,
es hat etwas länger gedauert, da hier ein Lemon vorkommt und ich mich damit immer etwas abmühe. Es soll schon ästhetisch sein und doch noch Spielraum für Fantasie lassen. Hier fand ich ihn wichtig, aber wer so etwas ungern liest, der kann ihn auch überspringen. Er ist mit den Kreuzen markiert.
Ansonsten viel Spaß beim Lesen und es folgen nur noch wenige Kapitel, aber seid gespannt!
Eure Anne/fingerfertig
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Zwei Tage vergingen und der Zustand von Harry und Draco verschlechterte sich. Inzwischen mussten sie Hautkontakt halten, denn anders waren die Schmerzen kaum zu ertragen. Severus und auch Madame Pomfrey sahen dies mit tiefer Sorge. Severus hatte die Malfoys am kommenden Tag zu einem Gespräch gebeten, auch wenn er noch immer keine Ahnung hatte, wie er den beiden klarmachen sollte, dass ihr Sohn neben Harry sterben musste. Die letzten Tage hatte er nach einem Ausweg gesucht, aber keinen gefunden. Er hatte sogar überlegt, die Jungen wegzubringen, aber das würde Voldemort nicht aufhalten. So ließ sich der Tränkemeister nur noch wenig im Krankenflügel sehen, denn Harry und Draco in die Augen zu schauen, fiel ihm immer schwerer. Trotzdem kam er an diesem Abend her, denn Poppy hatte nach ihm schicken lassen.
»Poppy, was ist los?«, wollte Severus wissen und sah deutlich den besorgten Blick der Medi-Hexe.
»Severus, wir ... sie können nicht länger warten. Ihre Körper halten das nicht mehr lange aus. Inzwischen haben sie leichte Schmerzen trotz des Körperkontaktes und ohne ... so geht das nicht weiter. Die Schmerztränke helfen nicht mehr«, sagte sie leise. Severus fuhr sich durch die Haare und nickte.
»Gut, ich sage es ihnen. Aber ich werde sie es nicht hier tun lassen«, sagte er energisch und ging an der Frau vorbei in das Krankenzimmer von Draco und Harry. Die beiden trugen keine Shirts. Harry lehnte mit dem Rücken an Dracos nackter Brust und las aus einem Buch vor. Als der Tränkemeister eintrat, schreckten sie auf.
»Onkel Sev, a-alles okay?«, wollte Draco wissen und sah den Mann besorgt an, während Harry sich etwas aufrichtete und bereits nach seinem Shirt griff.
»Nein, tu das nicht«, sagte Severus und Harry stoppte in seiner Bewegung.
»Ich weiß, wie schlecht es euch inzwischen geht, und wir können nicht länger warten«, sagte der Lehrer ernst.
»Aber Onkel Sev, das ist doch ... es sollte spontan sein«, stotterte Draco.
»Ja ich weiß, aber das geht nicht. Es tut mir leid«, sagte Severus.
»A-Also ... was machen wir nun?«, wollte Harry wissen und Draco spürte deutlich das Zittern seines Freundes. Sanft legte er seine Arme um ihn, damit er ruhiger wurde.
»Ich bringe euch zum Raum der Wünsche. Da seid ihr ungestört und sollte ... sollte etwas passieren, dann alarmiert der Raum jemanden«, sagte Severus.
»Okay, dann jetzt?«, wollte Draco wissen.
»Ja, es ist Sperrstunde, niemand wird uns sehen, aber ihr solltet euch trotzdem etwas anziehen, ich warte vor der Tür«, sagte der Lehrer knapp und ging aus dem Raum.
»Hab keine Angst, okay?«, Draco nahm sein Shirt und zog es über, während er besorgt zu Harry sah, der sich noch immer nicht gerührt hatte.
»Geht schon«, sagte er und zog sich auch das Shirt, was er noch immer in den Händen hielt, an. Draco kniete nun auf dem Bett und nahm Harrys Gesicht in die Hände, der Hautkontakt ließ sofort wieder die stechenden Schmerzen verschwinden.
»Hey, wir machen das schon«, sagte und küsste den Gryffindor sanft. Dieser nickte nun und ließ sich von Draco auf die Beine ziehen. Trotz der sich haltenden Hände spürten beide die leichten Schmerzen. Sich auch nur einen halben Meter voneinander zu entfernen war schier unmöglich. Vor der Tür wartete Severus auf die beiden und nickte.
»Kommt«, sagte er sichtlich angespannt und die Jungen folgten ihm. Sie liefen schweigend durch die stillen Gänge der Schule und mit jedem Schritt wurde Harry nervöser. Er spürte den Druck von Dracos Hand und doch kämpfte er gegen die Angst und Nervosität. Er merkte gar nicht, wie sie vor der steinernen Wand, welche den Raum der Wünsche verbarg, stoppten.
»Ich weiß auch nicht, was ich euch wünschen soll oder nicht, aber ... nun ihr macht das schon und wenn irgendwas sein sollte, dann ruft nach Hilfe und der Raum wird jemanden alarmieren«, sagte Severus nun und sah Harry und Draco sorgenvoll an.
»Danke Severus, wir kommen klar«, sagte Draco und drückte Harrys Hand fester.
»Gut, ich gehe dann. Wir sehen uns ... lasst euch Zeit«, sagte er dann noch und verschwand.
»Und nun?«, wollte Harry wissen.
»Mhm ... wir müssen uns erst mal einen Raum wünschen. Du oder ich?«, fragte Draco.
»Mach du«, sagte der Gryffindor und sein Freund nickte. Zusammen liefen sie dreimal vor der Wand auf und ab und schon erschien eine Tür. Sie war aus dunklem Holz und Draco öffnete sie lächelnd. Harry sah sich in dem Raum verblüfft um. Er war recht groß, aber irgendwie gemütlich. In der Mitte stand ein großes Himmelbett aus dunklem Holz. Die Wände waren in einem sanften Grau gestrichen und ein flauschiger ebenfalls grauer Teppich lag vor dem Bett. Vor dem brennenden Kamin standen zwei altertümliche Sessel in Slytheringrün. An den Wänden hingen Poster von Quidditch-Mannschaften und neben dem Bett gab es eine weitere Tür.
»Ist das ...?«, wollte Harry wissen und sah zu Draco.
»Ja, das ist mein Zimmer, also zu Hause«, sagte er.
»Nett, also wirklich schön«, sagte Harry.
»Es gefällt dir wirklich? Es war das Erste, was mir eingefallen ist«, sagte Draco verlegen. Harry nickte und küsste Draco kurz.
»Ja, es ist toll und nun ... was machen wir jetzt?«, Harry sah sich unsicher um. Draco rieb sich verlegen den Nacken.
»Wie ... wie wäre es, wenn wir erst mal duschen gehen? Hinter der Tür müsste das Bad sein«, sagte er.
»Ja klar ... das hört sich gut an«, sagte Harry und zusammen betraten sie den Raum. Es war ein recht kleines Bad, aber es gab eine Dusche und eine Badewanne neben einer Toilette und einem Waschbecken. Alles war in dunklem Marmor gehalten und Harry pfiff durch die Zähne.
»Nicht schlecht«, sagte er.
»Danke«, sagte Draco grinsend und zog den anderen in einen tiefen Kuss.
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ZENSIERT (Sorry :-( )
Sie waren in ein grellweißes Licht getaucht, was sogleich wieder verschwand. Schweratmend lagen sie aufeinander, nicht in der Lage zu sprechen oder sich zu bewegen. Irgendwann schaffte es Draco sie mit einem Zauber zu säubern, nachdem er sich neben Harry gelegt und diesen in die Arme gezogen hatte. Nur Augenblicke später, waren beide in tiefen Schlaf gefallen.
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Severus Snape war nicht zurück in seine Wohnung gegangen, wenn etwas mit den Jungs sein sollte, dann würde er es auch hier mitbekommen. Er saß in den »Drei Besen« und nippte an einem Glas Wein. Er war sich sicher, dass es heute Nacht geschehen würde und auch wenn er es nie geglaubt hätte, so freute er sich doch für Draco und auch für Harry. Ein Seelenband war so selten, dass es selber niemanden kannte, dem je eines begegnet war und doch wich seine Freude immer mehr der tiefen Verzweiflung. Stundenlang hatte er in den letzten Tagen Bücher gewälzt, sich in der verbotenen Abteilung die Nächte um die Ohren geschlagen und doch nichts gefunden. Nichts um das Band zu lösen und so wenigstens Draco zu retten und nichts, um den Horkrux aus Harry zu entfernen.
»Ähm ... darf ich vielleicht?«, Severus sah erschrocken auf und hob überrascht die Augenbrauen. Mit dem Mann, der vor ihm stand und schüchtern nach einem Platz fragte, hatte er nicht gerechnet.
»Ja, warum nicht«, sagte er dann und machte eine einladende Handbewegung.
»Danke, ich dachte ... na ja du bräuchtest Gesellschaft«, sagte der Mann und setzte sich.
»Nicht wirklich, aber bleib«, sagte Severus und sah den anderen nun forschend an.
»Was tust du hier?«, wollte er wissen.
»Dumbledore will die Ordensmitglieder in der Nähe wissen, er denkt ...«, sagte der Mann leise.
»Ja ich weiß ...«, sagte Severus und senkte die Stimme.
»Was macht dir Sorgen?«, wollte Remus Lupin wissen und nahm das Glas Wein von der Kellnerin entgegen.
»Sehe ich aus, als mache ich mir Sorgen?«, wollte Snape angriffslustig wissen.
»Ja, schon aber wenn du nicht reden willst, dann kann ich gerne gehen.«
»Nicht so empfindlich Lupin, also gut, ja ich mache mir Sorgen, aber wie ich es erklären soll weiß ich nicht, denn es betrifft dich ebenso wie mich«, sagte Severus seufzend.
»Okay, Severus wir waren nie Freunde, aber ich bitte dich rede, denn du machst mir echt Angst, ich hab dich noch nie so gesehen«, flehte Remus. Der andere sah auf und mied aber den Blick des Werwolfs.
»Es gab einen Unfall in der Schule. Harry und Draco ... ein Trank ist explodiert ...«, begann er.
»Geht es ihnen gut?«, wollte Remus sofort alarmiert wissen.
»Ja ... wie man es nimmt, aber nicht hier«, sagte Severus ernst, warf ein paar Münzen auf den Tisch und leerte sein Glas.
»Kommst du?«, fragte er dann und sah zu Lupin, der irritiert nickte und ihm folgte.
Sie liefen schweigend bis hoch zum Schloss und bis in Severus' Wohnung. Remus machte sich immer mehr Sorgen, denn so hatte er Severus wirklich noch nie gesehen. Es stimmte, seit der Zeit der Rumtreiber waren viele Jahre vergangen und obwohl sich Remus nie wirklich an den Streichen von Sirius und James beteiligt hatte, so gehörte er dazu und er konnte es Severus nicht verdenken, dass dieser auch ihm grollte. Über die Jahre hatten sie sich immer nur sporadisch gesehen und meistens bei den Ordenstreffen, dass der Tränkemeister ihn nun sogar mit zu sich nahm, beunruhigte Remus nur ungleich mehr.
»Setz dich«, sagte dieser nun und wies auf die Sitzgruppe vor dem Kamin. Zögernd folgte Remus und sah verwundert auf die Slytherin- und Gryffindorumhänge, die auf der Lehne lagen. Severus folgte seinem Blick und nahm die Sachen.
»Harry und Draco wohnen ... wohnten hier einige Tage«, sagte er erklärend und legte die Umhänge beiseite.
»Okay, jetzt mach ich mir erst recht Sorgen, was ist los?«, wollte Remus wissen. Severus setzte sich seufzend und erzählte alles, was in den letzten Tagen und Stunden geschehen war. Irgendwann war der Werwolf aufgesprungen und lief unruhig in der Wohnung auf und ab. Als Severus von dem Horkrux und dessen Folgen berichtete, wurde Remus blasser als je zuvor und ließ sich wieder auf die Couch sinken.
»N-nein ... nein das kann nicht sein. Nein, das werde ich nicht zulassen«, stotterte er und Tränen traten ihm in die Augen. Severus sagte nichts, er ahnte, dass nach Sirius' Tod, Harry das oder der Einzige war, was Remus noch irgendwie mit James und Lily verband. Wenn man es genau nahm, dann war der Junge das einzige Stück Familie, dass er noch hatte. Severus wusste, dass sich der Mann bei Dumbledore darum bemüht hatte, Harry aufnehmen zu dürfen, nach dem letzten Sommer. Die beiden hatten sich von Beginn an gut verstanden und nun wusste Severus auch, dass Harry mehr als nur einen väterlichen Freund gebraucht hatte, sondern viel mehr einen Vater.
»Remus, wir können nichts machen«, sagte Severus nun ungewohnt sanft.
»Es muss doch etwas geben. Jahrelang hat Dumbledore zugelassen, dass diese Muggel ihn quälen und nun schickt er ihn und Draco in den Tod?«
»Ich weiß, das ist grausam und glaube mir, das habe ich Albus auch gesagt, aber ich habe alles gelesen und studiert, was ich über das Seelenband und Horkruxe finden konnte, es gibt keinen Ausweg«, sagte Severus.
»Doch, den gibt es. Ich oder du oder wir, was weiß ich, wir schnappen uns die Jungs und gehen weg, weit weg, von mir aus nach Amerika, da soll uns du-weißt-schon-wer, mal finden«, sagte Remus und ballte die Fäuste. Fast schon hätte Severus lächeln müssen. Der Werwolf würde tatsächlich zusammen mit ihm und den beiden Jungen weglaufen? Dann aber besann er sich, stand auf, setzte sich neben Remus und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Eine simple Geste, die den anderen vollkommen überraschte und verstummen ließ.
»Das habe ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen, aber es würde nichts ändern. Voldemort würde England in Chaos und Gewalt stürzen. Es geht nicht mehr nur um Harry, es geht um unser aller Zukunft. Der Lord weiß nichts von diesem Horkrux, er hat nichts mehr zu verlieren, seit die Schlange tot ist. Wüsste er es, würde er Harry bis ans Ende der Welt jagen und dann einsperren. Nein, es muss enden, egal wie ...«, den letzten Satz hatte er beinahe geflüstert. Remus schüttelte den Kopf und Tränen rannen seine Wangen hinab. Severus zögerte kurz, legte dann aber einen Arm um die Schulter des Werwolfs.
»Die beiden wissen noch nichts davon und ich will erst mit Narzissa und Lucius sprechen, aber wenn es so weit ist ... dann, also dann würde ich dich gerne dabei haben. Draco ist mein Patenkind und ich bin seine Familie ebenso wie seine Eltern, aber Harry hat niemanden, nur seine Freunde und eben dich. Es könnte ihm helfen«, sagte er. Remus blickte nun auf und wischte sich die Tränen weg.
»Ja, ja das kann ich machen«, sagte er matt.
»Gut, also wo wohnst du?«, fragte Severus und nahm seinen Arm von der Schulter des anderen.
»Ähm ... Hagrid hat mir seine Couch angeboten, muss ich mir zwar mit Fang teilen, aber das geht schon«, sagte Remus und lächelte.
»Nett, aber wenn du willst, kannst du gerne hier schlafen. Die Jungen, werden ... na sie werden wohl, wenn alles geklappt hat wieder in ihre Häuser zurückkehren und wenn nicht auf die Krankenstation, also habe ich ein Zimmer frei«, sagte Severus und wirkte fast etwas verlegen. Remus sah ihn irritiert an.
»Äh ... ja, also gerne, wenn dir das nichts ausmacht.«
»Tut es nicht, sonst hätte ich es nicht angeboten und nun Lupin, entschuldige mich. Ich muss schlafen, morgen wird wohl der schwerste Tag meines Lebens. Narzissa und Lucius kommen gegen späten Nachmittag«, sagte Severus und stand auf.
»Was ist mit Draco und Harry?«
»Ich denke, denen geht es gut. Mach dir keinen Kopf. Gute Nacht und alles, was du brauchst, findest du im Schrank im Schlafzimmer«, sagte der Tränkemeister noch, dann war er verschwunden. Remus seufzte tief, leerte sein Wasserglas, legte das abgetragene Jackett ab und ging ins Bad.
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