Thymian: 1 Jahr

Tim: 10

Tim saß auf dem Zaun zur Stutenweide. Die Sonne warf ein geheimnisvolles Rot auf die Pferde, die friedlich grasten.

Heute war der Tag an dem sich für Thymian einiges ändern würde. Er sollte zu den Jungpferden auf die Weide kommen. Tim durfte ihn in dieser Zeit nicht besuchen, er sollte keinen Menschen sehen.

„Bist du bereit? Ja." Tim seufzte und kämpfte gegen das beklämende Gefühl in der Brust an.

Edward legte ihm leicht eine Hand auf den Rücken. „Du siehst ihn spätestens in 2 Jahren wieder, wenn nicht sogar noch früher."

Sie gingen zur Koppel. Als Thymian sie erblickte machte er auf dem Absatz kehrt und stürzte auf sie zu.

Aufgeregt schnupperte er an Tim's Hand. Jedoch befand sich in dieser kein Leckerli. Enttäuscht ließ er den Kopf sinken ehe er ihn auf Tim's Schulter ablegte.

„Was wenn er mich nicht mehr wiedererkennen wird? Das wird er glaub mir. Eure Bindung ist stärker als die Zeit."

Edward legte Thymian ein Halfter an und führte ihn aus der Koppel. Rosmarin war davon garnicht begeistert. Sie legte die Ohren an und rief nach ihrem Fohlen. Thymian antwortete und sah sich aufgeregt um.

Edward führte ihn jedoch einfach auf den Hänger und schloss schließlich die Klappe.

„Ein Glück hat er sich von seiner Mutter nicht beeinflussen lassen. Tim, kommst du? Ja, komme gleich."

Gedankenverloren betrachtete er das Abendrot des Himmels. Er stellte sich vor wie Thymian als richtiger Hengst über die Wiesen galoppieren würde und musste bei diesem Gedanken leicht lächeln.

„Komm jetzt endlich!" Edwards Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er stieg ins Auto und sie fuhren zur Jährlingskoppel. Dort angekommen luden sie Thymian ab.

Ein schwarzer Jährlich, so ungefähr 2 Jahre betrachtete den Neuankömmling mit einem abschätzenden Blick. Dann wandte er sich den anderen zu und sie gingen ein Stück weiter auf die Koppel raus.

„Lass mich noch kurz mit ihm allein." Edward nickte und trat ein paar Schritte zurück.

Tim umfasste Thymian's Kopf an den Seiten des Halfter's und legte seine Stirn an die des Hengstes. Sofort fluteten Bilder sein Gedächtnis.

Ihr erste Begegnung, die Zeit die sie zusammen verbracht haben und Thymian's Mutter. Die Fohlenschau aus seiner Sicht.

Plötzlich durchflutete Tim eine Wärme wie er sie selten gespürt hatte. Thymian befreite seinen Kopf aus dem Griff seiner Hände. Einen Moment trafen sich ihre Blicke.

Bitte vergiss mich nicht. Wie könnte ich, du bist meine zweite Hälfte. Wir werden uns eine ganze Weile nicht sehen. Aber, wir können uns spüren. Wenn etwas ist, ruf mich, natürlich in Gedanken. Ich verspreche ich werde dich hören.

Ein letztes Mal öffnete er Thymian's Halfter und schnalzte mit der Zunge.

Der junge Hengst trabte auf die Koppel zu seinen Artgenossen. Bevor er dort ankam drehte er sich noch einmal um. Bis bald junger Krieger. Er drehte sich um und wandte sich dem schwarzen Junghengst zum.

Tim musste bei diesen Worten lächeln. Ja, sie würden sich wieder sehen, vielleicht schon sehr bald.

Nächster Teil ist raus. Viel Spaß beim Lesen!🤗