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Verwirrung

Als ich am nächsten morgen aufwachte, spürte ich das gestrige Reiten in meinen Beinen, Armen und in meinem Po.
Ich hatte überall Muskelkater und spürte jeden Knochen, jeder Schritt tat weh.
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass reiten so anstrengend sein kann. Auch wenn ich am Vortag noch nicht anspruchsvoll geritten war, war es doch ziemlich anstrengend für meinen Körper, der die Bewegungen einfach nicht gewohnt war.

Ich schleppte mich also am Morgen die Treppe hinunter und setzte mich zu Mama an den Frühstückstisch.
Mama bemerkte sofort, dass mir alles weh tat und meinte schmunzelnd: »Na hat da wer etwa Muskelkater vom reiten?«
Ich musste da gar nicht drauf antworten, ich warf meiner Mutter einfach einen viel sagenden Blick zu und kümmerte mich um meinen Frühstücksspeck.
»Ich gehe gleich mit Daisy rüber zu Rosa, du kannst ja mit kommen oder zu Nick gehen«, meinte Mama und stand vom Tisch auf.
»Ich glaube ich setze mich eine Runde vor den Fernseher und entspanne mich einfach mal«, erwiderte ich und stand auch auf.
Ein Blick auf die Uhr ließ mich wissen, dass es erst 8:30 Uhr gewesen war. Immer noch zu früh dachte ich mir. Es waren einfach nicht meine Uhrzeiten, ich hasste früh aufstehen und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich jemals motiviert früh aufstehen würde.

Bis 12 Uhr saß ich entspannt vor dem Fernseher, dann klingelte es und Nick stand vor der Tür.
Es war nur eine Frage der Zeit wann Nick an diesem Tag vor der Tür stehen würde, also öffnete ich erfreut die Tür.
»Was geht ab Conni?«, meinte Nick witzelnd und lehnte sich gegen den Türrahmen.
Nick machte sich gerne zum deppen und wir mussten beide ziemlich laut los lachen.
»Also eigentlich wollte ich dich nur fragen ob du mit mir die Boxen ausmistest und danach zum Spielplatz gehen möchtest.«
Den Schmerz in meinen Armen und Beinen fühlte ich alleine schon, wenn ich über die körperliche Arbeit nachdachte, aber ganz ehrlich das war mir egal, ich hatte ziemlich Lust mit Nick im Stall zu arbeiten.
Ich war irgendwie schon zu so einem richtigen Pferdemädchen geworden, dass nichts ausließ was auch nur annähernd mit Pferden zu tun hatte.
Ich ging also schnell nach oben und zog mir die Reithose und die Reitsocken, die ich von Theo bekam, an und ging wieder nach unten.
Nick stand in der Tür und wartete ungeduldig.
Außerdem holte ich  noch kurz alte aber sehr  bequeme Turnschuhe aus dem Schrank und zog auch diese an.
Mama war noch nicht zuhause gewesen, weswegen ich mir noch einen Schlüssel einpackte und mit Nick zum Stall ging.

Nick gab mir eine Mistgabel und zeigte mir wie die Boxen sauber gemacht werden mussten.
Ich hab nicht gewusst, dass Boxen sauber machen so schwer sein konnte.
Der Mist wog gefühlte Tonnen und die Heu- und Strohballen waren nicht viel leichter.
Das Verfahren war in jeder Box gleich, nasses Stroh und Pferdeäpfel raus, restliches Stroh verteilen, neues Stroh einstreuen und Heu auffüllen.
Nick war ziemlich schnell im Boxen sauber machen, ich hingegen war einfach nur langsam.
Wir mussten wirklich alle Boxen machen die zu dieser Zeit belegt waren, und ich kann sagen, das waren nicht gerade wenige. Um die 30 Pferde und Ponys waren im Besitz von Sabine, viele von ihnen waren sehr gute Schulpferde, ein paar von ihnen waren aber auch nicht reitbar und einfach nur als Beistell- und Schmusepferd da.
Sabine machte wirklich eine tolle Arbeit mit den Pferden. Viele waren ausgebildete Therapiepferde und leisteten eine super wichtige Arbeit mit alten und eingeschränkten Menschen. Viele von den Ponys sind auch immer für die Bodenarbeit zu begeistern gewesen und Zirkuslektionen waren sehr beliebt unter ihnen, für eine Leckerei haben sie alles getan.
Die größeren Pferde waren eher diejenigen die auf kleine Turniere und eher weniger im Reitschulunterricht oder unter den Feriengästen gegangen sind.
So viele Großpferde gab es aber auch nicht auf diesem Hof.
Es gab Dirt, das Pferd von Sabine, er sah immer schmutzig aus, auch wenn er es gar nicht war. Er war kleiner als Rocky und war immer unglaublich lieb.
Es gab natürlich noch Fritz, Emil und er sind wirklich ein Dreamteam gewesen. Sie passten wirklich gut zusammen und es gab kein besseres Pferd für Emil zum reiten lernen.
Dann gab es noch einen sehr alten Wallach, geritten werden konnte er nicht mehr aber er genoss wirklich jede Aufmerksamkeit und kam sofort ans Gatter wenn man ihn rief. Er hieß Angelo und er war ein Spanier, sein Temperament war trotz seines hohen Alters immer noch nicht zu unterschätzen und er machte sehr deutlich was ihm gefiel und was eben nicht.
Dann gab es noch einen weiteren Pferderentner sein Name war Grisu und er war mal das Pferd von Sabines Mama gewesen. Geritten wurde auch er seit Jahren nicht und er genoss sein Leben auf der Weide. Viel Aufmerksamkeit benötigte er, anders als Angelo, nicht. Grisu genoss die Stille um ihn rum und besonders gerne geputzt wurde er auch nicht, er war eben ein wenig speziell und ein Leben fern ab von Menschen hätte ihn auch nichts ausgemacht.
Außerdem lebten seit ein paar Wochen noch zwei junge Wallache auf dem Hof. Eigentlich gehörten sie gar nicht Sabine, aber die Besitzer der beiden Wallache wollten, dass Sabine und Theo mit den Pferden arbeiteten, um ihren Ausbildungsstand zu verbessern.
Der eine hieß Danny und der andere wurde Manni genannt. Ihre eigentlichen Namen waren unaussprechbar, deshalb wurden sie liebevoll so gennant und ihr Verhalten hatte sich auf dem Hof deutlich gebessert.
Die zwei waren wirklich frech und nicht einfach, aber umso länger Sabine mit ihnen Arbeitete, umso besser wurde es und sie wurden richtige vorzeige Kerlchen.
Selbstverständlich gab es noch Rocky, aber der gehörte ja eigentlich nicht Sabine.
Also im Endeffekt gab es vier Pferde die Sabine gehörten und drei die zwar von ihr umsorgt wurden, aber rechtmäßig nicht ihre waren.
Der Rest waren alles Ponys, einer süßer als der nächste. Vom kleinen 1m großen Pony bis zum Endmaßpony von 1,49m war wirklich alles vertreten.
Jeder Charakter individuell und alle auf ihre Art und Weise wunderschön.
Die Ponys hatten wirklich ein sehr schönes Leben bei Sabine und das genoss die Rasselbande auch in vollen Zügen.

Nachdem Nick und ich eine volle Schubkarre nach der nächsten zum Misthaufen fuhren und ein Strohballen nach dem anderen vom Heuboden holten, waren wir nach fast zwei Stunden endlich fertig.
Hätten wir nicht so viel rumgealbert wäre die Prozedur ganz klar viel schneller von statten gegangen, aber was soll's ein bisschen Spaß musste halt einfach sein.
Die Boxen waren blitzeblank und dann bereiteten wir nur noch das Futter für den Abend vor. Die Pferde standen im Sommer immer für ein paar Wochen Tag und Nacht auf der Weide, nur vereinzelt wurden die Pferde abends reingeholt.
Die alten Pferde und die Ponys die zu Übergewicht oder anderen Krankheiten neigten wurden abends in die Box geholt, der Rest schlief draußen.
Nick und ich hatten also an diesem Tag die Boxen einmal ganz frisch gemacht und ab dem nächsten Tag mussten nur noch ein paar Boxen neu gemacht werden, dafür musste aber die Weide öfter abgeäppelt werden.
Den Pferden gefiel die Sommerweide sehr, was eigentlich nur nachvollziehbar war, aber für Sabine, Theo und Nick bedeutete es viel mehr Arbeit. So oder so es war immer genug zu tun.
Nick erzählte mir, dass noch an diesem Abend Feriengäste ankommen würden.
Sabine hatte sich wirklich einen Namen in der Region gemacht, der Reitunterricht ist bei ihr sehr begehrt gewesen und auch vor Feriengästen konnten sie sich kaum retten.
»Ich muss heute Abend um 19 Uhr zuhause sein, damit ich die Feriengäste mit Theo und Mama empfangen kann. Wenn du willst kannst du auch mitkommen.«
Nick und ich füllten gerade das Futter in die verschiedenen Schüsseln, als er mir dies erzählte.
»Ich weiß nicht so recht, ich bin doch bestimmt dann richtig fehl am Platz«, meinte ich verunsichert.
»Ach Quatsch, meine Mama hat mich heute morgen doch extra gefragt ob du helfen möchtest. Außerdem wird Emil auch da sein und deine Mutter hat auch gesagt, dass sie hier sein wird. Komm schon das wird lustig«, meinte Nick und sah mich erwartungsvoll an.
»Wenn das so ist, dann warum nicht.«
Ich zuckte mit den Schultern und dachte mir was soll denn schon schief gehen. Ich freute mich eigentlich ziemlich dolle, dass Nick mich in so etwas involvieren wollte, das zeigte mir, dass ich jetzt schon Freunde und was zutun hatte und nicht nur mit Mama mich langweilen musste.
Es fühlte sich schon nach diesen wenigen Tagen, wo ich dort war, nach einer richtig vertrauten Umgebung an. Es fühlte sich wie zuhause an.
Papa, Ben, Anton und auch Julien hatte ich komplett vergessen, ja sogar Frieda fehlte mir zu keiner Sekunde. Mein Leben war ein komplett neues und dem alten trauerte ich nicht nach, geschweige denn hatte ich auch nur eine Sekunde daran verschwändet daran zu denken. Ich war auf einmal so viel glücklicher und vor allem frei von all den Lasten, wo mir gar nicht so bewusst war, dass ich sie überhaupt hatte.

Auch an diesem Tag hatte ich eine Reitstunde bei Sabine. Nachdem Nick und ich auch das Futter fertig hatten legten wir Jaromirs Putzsachen, sein Voltigiergurt und das Reithalfter parat. Anschließend holten wir einen Strick und fuhren mit dem Fahrrad zur Sommerweide.
Nick war am morgen schon geritten und wir holten nur Jaromir von der Weide.
Der kleine Wallach ließ sich wie erwartet sehr schnell von der Weide holen und lief artig am Fahrrad neben her.
Wir machten Jaromir schnell für die Reitstunde fertig und gingen zum Roundpen.
Sabine wartete schon auf uns und begrüßte mich sehr freundlich.
»Na Conni bist du bereit?«
»Aber natürlich«, sagte ich sehr motiviert.
»Wie ist dein Eindruck übers reiten? Bringt es dir Spaß?«, fragte mich Sabine während sie noch einmal den Gurt fester machte und mir beim aufsteigen half.
»Es bringt mir wirklich sehr Spaß. Wenn ich ehrlich sein soll hatte ich nur nicht gedacht, dass es so anstrengend ist.«
Sabine schmunzelte.
»Also dass du mit Muskelkater aufwachst war mir schon fast klar, aber es wird mit der Zeit besser. Du musst einfach regelmäßig reiten und dann wird das schon werden. Meinetwegen können wir das Training in den Sommerferien so gestalten, dass du zwei mal am Tag Training hast und Ausritte dir nach einer gewissen Zeit immer freistehen. Ganz klar werde ich nicht immer die Zeit für dein Training haben, das hieße für dich, dass du dich auch auf Reitstunden mit Emil oder Theo einstellen musst und du bräuchtest dann auch noch ein zweites Pferd. Meiner Meinung nach wären 6 Wochen intensives Training gut für dich, danach können wir ja immer noch weiter gucken wie du dich entwickelst.«
Das Angebot von Sabine war sehr verlockend, es hätte einfach kein besseres Angebot geben können. Was bitte hätte es besseres geben können als 6 Wochen lang intensives Training mit einer richtig guten Reitlehrerin, tollen Pferden und jede Menge spaßigen Aktionen.
Ich konnte mir schon gut die Ausritte mit Nick vorstellen und freute mich echt sehr auf die nächsten Wochen.
Ich sagte Sabine wie begeistert ich von ihrer Idee war und so war es also abgemacht.

Das Training verlief wie am Vortag, ein bisschen Sitzschulung und leichte Übungen.
Ich machte mich gut und fand dass, das Reiten schon viel leichter ging als noch am Tag davor.
Auch Sabine war sehr zufrieden mit mir und fand, dass erste Trabrunden nichts mehr im Weg ständen.
Am nächsten Morgen war noch ein Mal Sitzschulung, aber diesmal auf einem anderen Pferd, geplant und schon am Nachmittag sollten Jaromir und ich unseren ersten Trab an der Longe versuchen.
Ich freute mich natürlich auf den morgigen Tag, aber zuerst stand erstmal die Begrüßung der Feriengäste auf dem heutigen Plan.
Nick und ich hatten nach der Reitstunde noch ein bisschen Zeit und die verbrachten wir mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz.
Nick erzählte Theo von dem Angebot was Sabine mir machte.
Theos erste Reaktion war, dass ich ein zweites Pferd bräuchte, Jaromir könnte so viele Stunden am Stück ganz klar nicht arbeiten.
Wie schon erwartet meinte sie zu mir, dass wir um 18 Uhr rüber zur Sommerweide gehen und ich wieder dort stehen sollte und warten muss welches Pferd mich aussuchen würde. Ich fand diese Methode übrigens immer noch ein wenig befremdlich.

Im Endeffekt machten wir es wieder wie Theo es sagte, um 18 Uhr gingen wir rüber zur Weide und ich stieg über das Gatter.
Es war wie das letzte mal, ich stand da und keiner interessierte sich für mich.
Die ganze Herde galoppierte um die Wette und erst nachdem sie sich beruhigt hatten passierte es ganz schnell.
Ich setze mich auf den Rasen und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Ich hatte gedacht, dass es wieder solange dauerte wie beim ersten Mal, aber auf einmal stupste mich etwas von hinten an und ich drehte mich um.

»Das ist seltsam, der ist bestimmt nur neugierig und zieht gleich wieder ab. Das ist bestimmt nur ein Zufall«, meinte Emil zu Theo, die auch bemerkt hatte wer hinter mir stand.
Theo gab nur ein »Hm« von sich und rief zu mir rüber: »Conni komm mal langsam her.«
Ich stand verwirrt auf und setzte mich in Bewegung. Das Pferd folgte mir langsam.
»Jetzt lauf mal ein kleines Stück«, rief Theo erneut.
Ich fing an zu laufen und er trabte mir gelassen hinterher.
»Ne kein Zufall«, meinte Theo ein wenig missmutig. »Das ist Schicksal.«
Ich ging verwirrt zu Theo, er immer noch hinter mir.
»Er will nicht weg gehen, was soll ich denn jetzt machen?«, fragte ich irritiert.
Theo sah mich ernst an und zuckte mit ihren Schultern: »Er hat dich ausgesucht, da kann ich nichts gegen tun.«
»Wie er hat mich ausgesucht, aber Rocky ist doch dein Pferd?«, ich war überfordert.
Als ich das stupsen spürte und mich umdrehte stand Rocky hinter mir und ließ mich nicht mehr in Ruhe.
»Ich weiß auch nicht, sowas hat er noch nie gemacht. Er fühlt sich wirklich zu dir hingezogen. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen.«
Ich konnte aus Theos Antwort nicht heraus filtern was sie davon hielt also fragte ich vorsichtig nach.
»Theo, was hältst du denn davon?«
Emil mischte sich ein.
»Du Conni vielleicht ist es besser wenn wir das ganze einfach nochmal machen.«
Ich fand Emils Idee gut, denn ich wollte Theo ja nicht ihr Herzenspferd wegnehmen.
»Nein ist schon gut, ich finde es eine gute Idee wenn Conni Rocky mit reitet. Rocky muss sich ja was dabei gedacht haben und er ist wirklich ein sehr gutes Lehrpferd«, meinte Theo mit einem leicht bedrückten Lächeln.
Ich wusste noch nicht so ganz was ich davon halten sollte, aber ich dachte mir ein Versuch wäre es ja wert.
Trotzdem wollte ich mir sicher sein und fragte Theo: »Geht das sicher in Ordnung? Ich kann auch ein anderes Pferd nehmen.«
»Mach dir keine Sorgen, das geht natürlich in Ordnung. Es ist mir sogar eine kleine Ehre dir auf Rocky das Reiten beizubringen.«
Theo sah zu mir hinab und legte ihre Hand auf meine Schulter.
Ich konnte zwar nicht ganz Nachvollziehen warum es ihr eine Ehre gewesen sein sollte, aber ich fand es war eine unglaublich nette Geste von ihr und zeigte wieder wie gutherzig dieses junge Mädchen war.

Nachdem dieser erste kleine Schock verdaut war, ereilte uns schon der nächste.
Sabine rief Theo an und fragte wo wir blieben.
Oh nein dachten wir, wir hatten tatsächlich die Zeit vergessen.
Sabine war nicht gerade erfreut darüber, dass wir zu spät kamen und dementsprechend meckerte sie ein wenig am Telefon.
»Ihr wolltet um 19 Uhr hier sein! Mensch Theo ihr solltet doch die Kinder in Empfang nehmen, während ich die Eltern übernehme. Die ersten Gäste sind seit einer guten halben Stunde da. Beeilt euch jetzt, ich brauche euch hier! Und bring deinen Bruder mit!«
Auch wenn Nick und Theo ja eigentlich keine „richtigen" Geschwister waren, stellten sie sich überall als solche vor. In meinen Augen war es einfach nur toll und auch einfach nur angebracht, denn zwischen ihnen passte wirklich kein Blattpapier.
Dass Nick nicht auf die Uhr geguckt hatte war eigentlich nichts neues, er kam öfters zu spät. Theo hingegen war bei wichtigen Ereignissen eigentlich immer überpünktlich, umso mehr ärgerte sie sich darüber, dass uns dieser kleine, aber doch schon ziemlich gravierende, Fehler unterlaufen war.
Wir machten uns also schnell auf den Weg zu Nick, der uns Gott sei Dank schon entgegen kam. Noch mehr Zeit durften wir wirklich nicht vertrödeln, deshalb beeilten wir uns wirklich sehr und kamen richtig ins schwitzen.
Ganz außer Atem kamen wir vier also am Hof an und brauchten erstmal eine Minute Verschnaufpause.
Dass Sabine uns diese Minute nicht gab, war nicht weiter verwunderlich und definitiv nachvollziehbar. Sie hatte sich auf uns verlassen und wir waren einfach nicht da.
Auf dem Hof war ein kleines Chaos ausgebrochen. Überall waren Kinder die herumrannten, manche von ihnen weinten, weil sie wussten, dass ihre Eltern ohne sie Heimfahren würden. Es war ein riesiges durcheinander und wir standen mittendrin.
Ich war maßlos überfordert, ich hatte den Überblick verloren und ich hatte keine Ahnung wie ich diesem Haufen Herr werden sollte. Dies lag wahrscheinlich aber auch daran, dass ich nicht älter war als jeder von ihnen. Es gab Mädels und Jungs im Alter von 8 bis 14 Jahren.
Theo hingegen kannte das alles schon. Sie sagte: »Einmal durchatmen und dann los!«
Sie atmete wirklich einmal stark ein, sammelte sich im Geiste und dann ging es wirklich los.
»So Kinder, alle die hier Reiterferien machen wollen, kommen mit mir. Alle Kinder die mit ihren Eltern hier Ferien machen, bleiben hier bei meinem großen Freund!« Theo zeigte auf Emil, der daraufhin seine Hand in die Luft streckte.
»Alle Eltern der Ferienkinder bleiben bei mir«, rief Sabine anschließend in die laute Menge.
Noch nie hatte ich gesehen, dass ein so großes Chaos innerhalb von Sekunden aufgelöst wurde. Theo war wirklich eine sehr selbstbewusste Person und sie hatte alles voll im Griff.
Nick und ich hatten die Aufgabe bekommen uns um die Geschwisterkinder zu kümmern, die sonst einfach nur stören würden.
Theo machte ein Spiel zum kennenlernen mit den Ferienkindern, während Sabine und Mama ein kleines kennenlernen mit deren Eltern machten. In erster Linie wurden da Sachen geklärt wie die reiterlichen Fähigkeiten der Kinder, Allergien, Impfungen und Fragen seitens der Eltern.
Emil hingegen zeigte die Ferienwohnungen für die Kinder die mit ihren Eltern Urlaub machten. Auch wenn Emil nicht dort wohnte und auch nicht dort arbeitete, übernahm er durchaus wichtige Aufgaben und hatte keinerlei Probleme diese Auszuführen.

Die Kinder und Eltern waren schnell alle versorgt und der Tag näherte sich dem Ende zu. Die Eltern der Ferienkinder wurden verabschiedet und fuhren vom Hof hinunter.
So viele Autos auf dem Hof waren einfach nur ungewohnt und passten gar nicht zu diesem kleinen idyllischen Ferienhof.
Emil, Theo, Nick und ich hatten an dem Abend noch die Pferde und Ponys von der Weide geholt, die nachts in den Stall mussten und sind anschließend auch nach Hause gegangen.
Im Bett reflektierte ich was so am Tag geschah und war durchaus zufrieden mit allem.
Ich war lange nicht mehr so zufrieden gewesen wie ich es dort war. In München war es einfach nicht so schön wie es dort war.
Innerlich freute ich mich riesig auf den nächsten Tag und was er so bringen mochte. Ich freute mich auf Jaromir, auf Rocky, einfach auf alles was nicht in München geschah.

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