Alexander
Nach dem Aufstehen machte ich mich sofort fertig für die Schule.
So richtig angekommen war ich immer noch nicht. Meine Kartons standen immer noch eingepackt und gestapelt in meinem Zimmer.
Ich hatte einfach noch nicht so die Zeit gefunden um alles auszupacken.
Ich zog einfach Klamotten aus einen der Kartons und zog das an, was einigermaßen akzeptabel war.
Ich fand auf die Schnelle eine blaue Jeans und einen dünnen, hellgrauen Wollpulli.
Schnell zog ich es einfach an und band meine langen Haare zu einem ganz normalen Pferdeschwanz zusammen.
Ich frühstückte Müsli und ließ mich dann von Papa an der Schule rauswerfen.
Ich stand wieder vor dem altbekannten Gebäude und musste erstmal ins Büro des Schulleiters gehen.
Er begrüßte mich ein bisschen wie einen alten Freund und brachte mich dann auch schon in die Klasse.
»So liebe Schüler, ihr habt eine neue alte Schülerin dazu bekommen. Ich denke eine Integration in das Klassengeschehen wird kein Problem sein.«
Ich stand vorne neben Frau Baumgart und ein paar der Mitschüler erkannte ich tatsächlich nicht mehr. Bei manchen war ich mir nicht einmal sicher, ob ich sie jemals gekannt habe.
Von ein paar Mitschülern wurde ich direkt erkannt, aber ein paar anderen brauchten einen kurzen Moment.
»Hey Leute«, sagte ich und sah sie grinsend an.
Frieda erkannte mich natürlich sofort, stand von ihrem Platz auf und ging zu mir.
Sie umarmte mich fest.
Ab dann war auch der Groschen bei den anderen gefallen.
»Das ist Conni!«, rief einer der Jungs aufgeregt.
Frau Baumgart lachte.
»Das gibt eine 1 für Ben.«
Das war Ben?! Er war so anders als früher gewesen - er war so hübsch!
Anton und Julien erkannte ich natürlich sofort, wer von beiden jetzt wer war, konnte ich allerdings nicht sagen.
Mir wurden viele Fragen gestellt und wir verbrachten eine ganze Stunde damit darüber zureden, was alles in den letzten Jahren so geschehen war.
»Ich hab dich bei der Juniorenmeisterschaft reiten gesehen. Du warst die ganze Zeit mit diesem Jungen unterwegs. Ist das etwa dein Freund?«, fragte Ben mit einem verschmitzten Lächeln.
Die Klasse wurde unruhig und von jeder Seite hörte ich »Oho, Conni« oder »Jetzt musst du es erzählen«.
»Oh Gott nein, das war Till. Das war mein Turnierpartner gewesen. Wir sind nur Freunde«, lachte ich.
»Und wer sind die Jungs bei dir auf deinem Instagramprofil, ist davon einer dein Freund?«, fragte ein Mädchen, welches ich als Nina in Erinnerung hatte.
»Auch nicht, der Nick ist mein bester Freund und Emil ist ein bisschen wie der coole Onkel, der mit dir jeden Unsinn macht, aber immer für dich da ist. Ich habe kein Freund«, lachte ich.
Die nächsten Fragen waren alle auf meine Erfolge bezogen. Auf die Frage wieso ich mit so viel Geld und Erfolg noch Schule machte, antwortete ich: »Ich schätze weil ich sonst zu viel Langeweile habe.«
So richtig kannte ich die Antwort auf diese Frage nicht. Ich hatte wirklich kein Grund mehr die Schule zu besuchen. Ich tat es nur, weil ich es immer tat.
Nach der Schule aß ich etwas zum Mittag und machte mich dann wieder mit Charlie in den Stall. Diesmal fuhr Mama mich aber und ich war innerhalb weniger Minuten dort.
Es war erst 13:30 Uhr, also beschloss ich Conti und Camelot zuerst zu reiten.
Um viertel vor vier wartete ich dann vor Rübchens Box.
Meine Pferde standen alle draußen und ich hatte geplant mit Alex zusammen die Ponys zu holen.
Keine fünf Minuten später war er auch schon da.
Ich wusste, dass Stanley und Rübchen zusammen auf einem Paddock standen und deshalb konnten wir zusammen die beiden holen.
Stanley war ein kleines, dickes, 1.35m großes Fjordpferd. Ich merkte sofort, dass er der gemütliche Typ Pony war und nicht mehr tat als er musste. Man sah ihn an, dass er nicht mehr oft geritten wurde. Er hatte nur noch wenige Muskeln, dafür aber ein dicke Plauze.
Ich mochte den drolligen Wallach aber auf Anhieb gerne.
Alex und ich putzten unsere Ponys zusammen und unterhielten uns ein wenig. Es war noch ziemlich oberflächlich und so recht wussten wir beide nicht worüber wir reden konnten.
Ich zog Rübchen seine personalisierte Abschwitzdecke an, denn es war ein recht kalter Wintertag.
Stanley hatte genug wärmendes Fell und brauchte keine Decke.
Wir stapften los in den Wald und kamen ins Gespräch.
»Wie lange hast du deine Pferde schon?«, fragte ich ihn.
»Stanley hab ich schon seitdem er ein Fohlen ist. Das ist jetzt 14 Jahre her. Als ich 4 war haben meine Eltern mir ein Fohlen geschenkt. Was ich damit anfangen sollte, wusste ich selber nicht. Meine Eltern faselten immer etwas von zusammen groß werden und Freunde für's Leben. Mit Stanley hab ich alles gemacht, reiten gelernt, die ersten Turniere gewonnen, die ersten Reitabzeichen. Vor zwei Jahren kam dann Rose dazu. Wir haben sie dreijährig gekauft und ich hab sie komplett selber ausgebildet. In der Zeit wo ich zu groß für Stanley war, aber noch kein eigenes Großpferd hatte, bin ich Pferde geritten, die mir zur Verfügung gestellt wurden. Und wie ist das bei dir?«
»Rübchen ist auch mein erstes eigenes Pony. Rocky ist natürlich schon sehr lange in unserer Familie, aber Rübchen ist halt mein erster eigener. Reiten gelernt habe ich aber auf einem ganz anderen Pony, er ist aber im letzten Jahr verstorben. Allegra, Catchi und Conti sind bei uns geboren. Ich hab sie auch selber ausgebildet. Sie sind jetzt fast 4 Jahre alt und super lernwillig. Gerade Conti hat sehr viel Potenzial und lernt schnell. Manchmal muss ich mich nur ein bisschen zügeln, damit ich nicht zu viel fordere.«
»Du machst das gut. Natürlich musst du gerade in den jungen Jahren aufpassen, dass du nicht zu oft zu hoch springst. Aber ich muss sagen, mein Jungpferd würde ich von dir ausbilden lassen.«
»Dankeschön. Es bedeutet mir viel, wenn man meine Arbeit lobt. Manchmal weiß ich einfach nicht wofür ich das Alles mache oder ob sich meine Arbeit überhaupt auszahlt.«
Es folgte eine kurze Stille, in der ich überlegte, über welches Thema wir als nächstes reden konnten.
Rübchen lief freudig neben mir her und ich beschloss seinen Strick abzumachen. Rübchen kannte das und blieb immer brav an meiner Seite.
Alex sah mich irritiert an.
»Läuft er nicht weg?«
»Natürlich nicht. Rübchen läuft oft wie ein Hund nebenher. Allegra macht das auch, aber bei ihr ist die Gefahr zu groß, dass sie sich verletzt wenn wir in neuen Gegenden unterwegs sind.«
»Conni, du bist unglaublich. Deine Arbeit mit den Pferden ist so vielfältig und ich würde dich so einschätzen, dass du immer zuerst an dein Pferd denkst. Trotzdem reitest du auf unglaublich hohen Turnierniveau und holst ein Sieg nach dem nächsten nach Hause. Ich wünschte ich könnte von mir sagen, dass ich so ein guter Partner für meine Tiere bin.«
»Ich kann dir das beibringen, aber nur wenn du willst natürlich«, sagte ich selbstverständlich.
»Es wäre mir eine Ehre mit dir arbeiten zu dürfen«, sagte er lachend.
»Wir können direkt gleich wenn wir wieder da sind anfangen. Ich muss mit Allegra sowieso noch was machen.«
»Gerne.«
Wir redeten viel, gingen weiter so unseren Weg und irgendwann ließ ich auch Charlie von der Leine. Der Welpe blieb immer in der Nähe und passte immer darauf auf, dass die Pferde ihn nicht zertrampeln konnten.
Eine gute Stunde waren wir mit den Ponys unterwegs. Es dämmerte schon draußen, meine Wangen waren rot von der Kälte und meine Finger froren trotz Handschuhe. Ich war froh als wir wieder im beheizten Stall ankamen.
Die Ponys stellten wir wieder auf den Paddock und holten dafür Catchi, Allegra und Rose.
Wir gingen mit allen drein in die Halle, die zum Glück leer war, und ließen sie erstmal frei laufen.
Charlie legte sich in den Sand und schlief ein. Der Welpe war müde von diesem langen Spaziergang und musste sich erstmal erholen.
Rose war eine wunderschöne Hannoveraner Stute. Sie war 1.70m groß, hellbraun mit dunkler Mähne und hatte einen Stern als Blesse. Sie war vielleicht nicht ganz so das typische Sportpferd, denn sie war ziemlich breit und robust - sie war alles andere als zierlich und elegant.
Catchi und Rose mochten sich gerne. Die beiden Stuten spielten miteinander während ich Alex die Grundlagen der Freiarbeit an Allegra zeigte.
Zuerst hatte er wirklich keine Ahnung wie er mit dieser blinden Stute umgehen sollte.
Er war genau so wie ich gewesen und setzte ausschließlich seine Körpersprache ein und dies auch sehr grob. Er sprach wenig mit seinem Pferd und musste diese Art der Kommunikation erst lernen.
Ich hatte viel zu lachen während ich versuchte Alex so gut wie möglich anzuweisen.
Zum Ende hin wurde er dann immer besser und ich war zufrieden mit ihm. Natürlich war er noch lange nicht soweit um das Gelernte anwenden zu können und ich wusste, dass es eine lange Zeit brauchen würde, aber er stellte sich gar nicht so doof an und lernte schnell.
Ich musste noch meine Boxen ausmisten und Alex war so nett und half mir.
Für Charlie legte ich eine schmutzige Decke von Rocky auf den Boden, damit er nicht so hart lag. Ich beschloss, dass er unbedingt ein Körbchen für den Stall brauchte und wollte eins am nächsten Tag mitbringen.
Alex und ich holten ein paar Strohballen aus dem Strohlager und stellten sie neben einer meiner Boxen. Eine Schubkarre an Mist nach der nächsten fuhren wir zum Misthaufen und anschließend streuten wir sie alle wieder neu ein.
Wir gerieten in eine kleine Strohschlacht und warfen uns lachend von Box zu Box ab. Das Stroh landete überall. Auf dem Gang, in den neben Boxen, in unseren Haaren und Klamotten - das Zeug war einfach in jeder Ecke.
Wir lachten so laut, dass andere Leute im Stall reagierten.
Ein paar fanden es lustig und lachten beim vorbeigehen, andere schüttelten nur verständnislos den Kopf. Wir wussten, dass die uns eh nichts anhaben konnten und deshalb ließen wir uns auch nicht aufhalten.
Wir hörten erst auf als Viktoria plötzlich auftauchte.
»Alexander! Was machst du hier?«, zickte sie schon vom weiten.
Wir unterbrachen unsere Schlacht und sahen sie an.
»Boxen ausmisten«, lachte er.
»Das ist nicht deine Aufgabe! Dafür werden die Stallburschen doch bezahlt!«
»Entspann dich Vicky«, meinte er ein wenig genervt.
»Alexander, Stufe dich nicht herab! Wenn du hier im Mist stocherst, dann möchte ich nicht mit dir gesehen werden.«
»Vicky, hör auf! Rede nicht so mit mir.«
»Du bist mein Freund, benimm dich auch so und nicht wie ein armer Stalljunge!«
Wütend drehte sich Viktoria um und ging.
»Ich muss mich für ihr Verhalten entschuldigen, sie ist nicht immer die umgänglichste.«
»Alles gut, ich bin so ein Verhalten gewohnt. Geh ruhig zu ihr«, meinte ich schmunzelnd und musste unweigerlich an Franzi denken.
»Ach Quatsch, die wird sich schon wieder einkriegen. Wir machen die Boxen zusammen zu Ende und räumen dann das Stroh-Chaos hier auf.«
Schnell räumten wir alles auf und machten dann noch einen kleinen Abstecher in der Futterkammer. Auf dem Futterplan notierte ich, dass Rübchens Futtermenge ein wenig reduziert werden sollte. Der kleine Wallach wurde ziemlich schnell dick und seitdem er im neuen Stall stand, hatte er schon eine kleine Plauze bekommen. Danach nahm ich noch zwei dreckige Decken mit und wollte dann meine Mutter anrufen, damit sie mich und Charlie abholte.
»Ich bring dich nach Hause«, meinte Alex und nahm mir mein Handy aus der Hand.
»Das ist nicht nötig«, meinte ich und versuchte an mein Handy zukommen, welches Alex hoch hielt.
»Keine Diskussion«, meinte er und steckte mein Handy in seine Tasche. »Wenn du das wieder haben willst, dann komm mit.«
»Du bist blöd«, lachte ich und ging widerwillig mit zu seinem Auto.
Er fuhr einen schwarzen SUV, der mindestens genauso teuer war wie der meiner Eltern. Dadurch wusste ich, dass auch seine Familie nicht gerade wenig Geld haben konnten. Aber naja, wer an meinem Stall sein Pferd stehen hatte, nagte definitiv nicht am Hungertuch.
»Hast du einen Führerschein?«, fragte ich ein wenig unsicher während ich mich anschnallte.
Charlie lag im Fußraum und schlief mal wieder. Er war sehr faul und so gut wie immer nur am schlafen.
»Och Conni, für wen hältst du mich?«, lachte er und gab mir seinen gültigen Führerschein.
»Ich wollte doch nur sicher sein«, lachte ich und gab ihn die Plastikkarte wieder zurück.
Er fuhr durch das große Metalltor und folgte erstmal der langen Allee, die dann nach ca. 500m an die Hauptstraße anschloss.
Ich weiß noch, wo ich diesen Weg das erste Mal mit Till lang gefahren war, damals war es noch so atemberaubend und neu. Aber ich hatte mich dran gewöhnt und es war normal für mich geworden.
Alex fuhr wirklich sehr vorbildlich und ich fühlte mich sehr wohl und sicher.
Das Radio ließen wir aus und unterhielten uns lieber.
Ab und zu unterbrach ich unsere Unterhaltung kurz um eine Weganweisung zu geben.
Wir bogen ins sogenannte Reichenviertel ein und Alex meinte schmunzelnd: »Ein Bonzenmädchen also.«
»Ey«, sagte ich lachend.
»War nicht so gemeint, ich wohne auch nur fünf Straßen weiter«, gab er lachend zu.
Wir kamen an unser elektronisches Tor an, von dem man nicht einmal unser Haus sah.
»Und ich dachte unser Grundstück wäre groß«, lachte er beeindruckt.
»Willst du noch mit reinkommen?«, fragte ich bevor ich ausstieg.
»Ein anderes Mal«, meinte er charmant und entriegelte die Beifahrertür. Wäre ich diesen Mechanismus nicht gewohnt, hätte ich wahrscheinlich Angst gehabt, dass er irgendwas mit mir anstellen wollte. Aber unser Auto sperrte auch immer automatisch alle Türen nach einer gewissen Fahrzeit ab. Es war ein Schutz vor Dieben beim Anhalten und das wusste ich.
Ich stieg mit Charlie aus und nahm meine beiden Decken in die Hand. Bevor ich die Tür zumachte sagte Alex charmant: »Schönes Handy hast du.«
Ich hatte tatsächlich vergessen, dass Alex noch mein Handy hatte. Eigentlich achtete ich immer auf mein Handy, aber er ließ es mich wirklich vergessen.
Er hielt es mir hin und ich versuchte es zu greifen. Scherzhaft zog er es zur Seite.
Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
»Gib schon her!«, lachte ich.
Er gab es mir und sagte dann charmant: »Ich habe meine Nummer eingespeichert.«
Ich lächelte und realisierte dann was er sagte.
»Warte was? Woher kennst du meinen Code?«, fragte ich ein wenig geschockt.
»Rübchens Geburtstag, welches auf seiner Box steht, ist nicht gerade sicher, findest du nicht auch«, schmunzelte er.
Ich sah ihn nur mit einem verstohlenen Blick an und lächelte.
Dann öffnete ich unser Tor und ging die lange Auffahrt hoch.
Mama fragte mich wie ich nach Hause gekommen war und ich erklärte ihr die ganze Geschichte. Sie war ein wenig besorgt und ich musste ihr versichern, dass Alex befugt war ein Auto zufahren.
Ich aß etwas und als ich fertig war ging hoch in mein Zimmer. Ich warf mich auf mein Bett und schaute zur Decke.
Meine Gedanken drehten sich nur um Alex, nicht weil ich mich in ihn verknallt hatte, sondern weil ich darüber nachdachte wie ich ihn anschreiben konnte. Ich hatte Angst zu nerven.
Ich traute mich nicht ihn zu schreiben und ging erstmal duschen. Als ich mich auszog, fiel Stroh aus meinem BH. Ich lachte ein wenig und lies den Tag Revue passieren. In meinen Augen war der Tag ein schöner gewesen und hoffte, dass ich in Alex einen Gleichgesinnten getroffen habe.
Als ich mich wieder anzog vibrierte mein Handy.
Ich bekam eine neue Nachricht und schaute sie direkt an. Es war Alex.
»Hey Conni, Alex hier.«, schrieb er.
»Woher hast du meine Nummer?«, schrieb ich zurück.
»Till«
»Haha LOL wieso hast du ihn gefragt?«, antwortete ich interessiert.
»Du hast mir zu lange gedauert. Ich habe noch überall Stroh und wollte dir die Schuld dafür geben haha.«
Ich lächelte in mein Handy rein.
»Das war doch ganz klar deine Schuld! Ich hab's aber auch noch überall. Mir ist sogar Stroh aus meinem BH gefallen als ich mich ausgezogen habe.«
»Haha«
»Sehen wir uns morgen?«, fragte er in einer zweiten Nachricht.
»Abgemacht.«
»Cool, ich hol dich morgen um 16 Uhr zuhause ab. Ich freue mich;)«
»Ich mich auch.«
Ich schaltete mein Handy aus und legte es neben mich ins Bett. Ich lächelte glücklich vor mich hin und freute mich schon Alex wiederzusehen.
Charlie kletterte zu mir ins Bett und ich streichelte die kleine Fellkugel.
Er war gewachsen und entwickelte sich prächtig. Er wurde zu meinem neuen Stallbuddy und bis auf zur Schule nahm ich ihn überall mit hin.
Um 16 Uhr stand Alex dann wirklich am nächsten Tag vor meiner Einfahrt. Ich ging mit Charlie ins Auto und begrüßte den braunhaarigen Jungen.
Er begrüßte mich auch und fing direkt an zu reden.
»Ich hab dich heute in der Schule gesehen. Kann es sein, dass du mit einer Frieda Müller in eine Klasse gehst?«
»Ja, sie war sogar mal meine beste Freundin.«
»An deiner Stelle würde ich mich von ihr fern halten. Die ist... Naja, um es lieb auszudrücken, die läuft nicht ganz rund.«
»Was meinst du damit?«, fragte ich ein wenig ungläubig.
»Die macht sich an jeden Typen ran und wenn der Typ sie abblitzen lässt, verbreitet sie lügen über ihn. Laut ihr hätte die halbe Schule schon versucht sie zu vergewaltigen.«
»Könnte da aber nicht wenigstens ein bisschen Wahrheit drinnen stecken?«, fragte ich besorgt.
»Ausgeschlossen! Meine Kumpels sind loyale Typen und die Jungs an unserer Schule sind größtenteils auch total vernünftig. Der Anton aus deiner Klasse ist auch einmal mit Frieda richtig aneinander geraten und der ist wohl wirklich nicht so einer. Bei mir hat sie es auch schon versucht. Sie zerstört Beziehungen.«
»So kenne ich sie gar nicht, aber naja ich kenne sie auch gar nicht mehr richtig.«
»Ihre Mutter ist irgendwie nur noch unterwegs und sie ist ständig alleine - ist glaub ich einfach ein Aufmerksamkeitsdefizit.«
»Möglich«, sagte ich schulterzuckend.
Also eigentlich wollte ich nicht glauben was Alex mir sagte, aber tief im inneren musste ich mir eingestehen, dass es zu Frieda passte.
Sie konnte schon immer eine hinterhältige Schlange sein und ging über Leichen, nur um zu erreichen was sie wollte.
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