Kapitel 24
Zwar hatte ich schnell eine gute Position gefunden, trotzdem konnte ich nicht gut einschalfen. Ich wollte nicht darüber nachdenken, was der Grund war. Naja, warum sollte ich auch drüber nachdenken? Es war doch total offensichtlich! Ich war einfach zu aufgewühlt. Noch oft, gefühlt stundenlang, drehte ich mich von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Ich versuchte mein Bestes, doch ich schaffte es einfach nicht, gut einzuschlafen.
Komplett genervt und übermüdet rappelte ich mich schlussendlich auf, und ging aus der Höhle. Vielleicht würde es mir ja helfen, ein bisschen Frischluft zu schnappen. Zwar war es hier draußen vor der Höhle echt schön, das konnte ich nicht leugnen, aber wie ich da so stand, fühlte ich mich irgendwie noch mehr fehl am Platz, und es half mir nicht wirklich. Vielleicht hätte ich doch drinnen bleiben sollen. Naja, wenn ich schon mal hier war, verwandelte ich mich in meine Menschenform zurück, und setzte mich vor die Höhle. Plötzlich genoss ich es irgendwie. Die Stille um mich herum, leises Schnarchen aus der Höhle, und was mir am besten gefiel, war der Sternenhimmel. Es waren einfach keine Wolken da, so konnte ich alles wunderschön sehen.
Schnell verlor ich die Übersicht über die Zeit, während ich hier draußen saß, wollte aber bald wieder rein gehen. Wie geplant drückte ich mich wieder nach oben, und wollte zurück in die Höhle gehen, als ich hinter mir ein Geräusch hörte. Waren Amy oder Lara heraus gekommen, ohne das ich es bemerkt hatte? Sonst konnte es ja niemand sein, so abseits wie sich unsere Höhle befand. Neugierig drehte ich mich um, und wollte den Grund des Geräusches herausfinden.
Als ich im Gebüsch einen Jungen erkannte, der mir verdammt bekannt vorkam, drehte ich mich wieder um, und setzte meinen Weg fort. Falls meine Vermutung stimmte, und das dort Florian war, dann wollte ich nichts mit ihm zu tun haben. Tatsächlich hatte ich schon fast den ersten Fuß in die Höhle gesetzt, als der Junge hinter mir mich ansprach. "Warte Anna!", flüsterte er mir entgegen. An der Stimme erkannte ich jetzt endgültig, dass es Florian war, trotzdem änderte es nichts daran, dass ich nicht mit ihm reden wollte. Ohne ein Wort zu erwidern, geschweige denn, mich überhaupt zu ihm umzudrehen, hob ich stumpf die Hand, und verschwand endgültig in meinem Unterschlupf.
Drinnen angekommen sah ich Lara. Beim Putzen? Auch interessant, sowas mitten in der Nacht zu machen. Obwohl ich keine Lust hatte, heute auch noch mit irgendjemandem zu reden, sprach auch meine Mitbewohnerin mich an. "Wunder dich nicht. Ich mach das oft so spät. Warst du draußen? Kannst du nicht schlafen?", flüsterte sie, um Amy nicht aufzuwecken. "Lass mich", murrte ich ihr total übermüdet entgegen, ohne es böse zu meinen, "Ich will mich jetzt einfach nur hinlegen, und endlich schlafen!"
Mit einem letzten, genervten Seufzen kämpfte ich mich wieder in die Ecke neben Amy vor, in der ich vorher auch schon meinen Platz gefunden hatte. Ich verwandelte mich wieder in einen Wolf, um auf dem harten Steinboden angenehmer liegen zu können. Ein paar mal drehte ich mich noch herum, und versuchte, eine Erklärung dafür zu finden, warum Florian vorher da war. Das hier war unser Revier, er hatte hier also nichts zu suchen.
Trotz den wildesten Überlegungen konnte ich keine vernünftige Erklärung finden. So musste ich wohl mit einer unbeantworteten Frage schlafen gehen. Apropos schlafen. Ein aller letztes Mal drehte ich mich noch zur anderen Seite, und schaffte es endlich, schnell einzuschalfen.
Obwohl sich die Ereignisse des heutigen Tages noch regelrecht in meinem Kopf überschlugen, konnte ich endlich schlafen, und wachte zwischendurch nicht einmal auf. Ich war zwar noch echt aufgewühlt, aber einfach schon so hundemüde, dass das kein Problem darstellte. Das erste, was ich mir für morgen vornahm war, Lara über Florian zu fragen. Also, ich wollte natürlich nicht über Flo direkt reden, sondern eher darüber, was ein Heller hier zu suchen hatte.
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