Kapitel 13
"David, bleib bei Anna! Ben, wir gehen schnell nachsehen!", befahl Adam, ohne groß auf meine Bitte einzugehen. "Klar!", gab David unmissverständlich zurück. Adam und Ben nahmen ihre Wolfsgestalt an, und waren innerhalb kürzester Zeit verschwunden.
Als David und ich alleine waren, fühlte ich mich etwas unwohl, doch ich konnte dieses Gefühl nicht erklären. "Keine Angst", sagte er mit ruhiger Stimme. Ich machte ihm klar, das ich keine Angst hätte, doch ich wusste, dass ich ihn nicht anlügen konnte. Er lud mich ein, zu den anderen Wölfen zu gehen, und ich folgte ihm. Tatsächlich waren hier heute viel mehr Wölfe versammelt, als gestern.
Da kam ein gräulich-brauner Wolf auf uns zu, und knurrte uns böse an. Besser gesagt, er knurrte mich böse an. Ich verstand nicht, was hier vor sich ging. David stellte sich schützend vor mich, und sagte dem Wolf, der uns gegenüberstand etwas. Diesmal konnte ich es deutlich hören: Lass sie! Sie stellt keinerlei Bedrohung für das Rudel dar! Doch der andere Wolf gab eine Antwort zurück: Erzähl mir das nicht, kleiner Alpha. Wir wissen beide wer sie ist!
David lies sich aber nicht einschüchtern. Verzieh dich, Liam! Er knurrte noch einmal böse, bis der andere Wolf, Liam, endlich nachgab und abdrehte. Natürlich wollte ich von David wissen, was da gerade los war, doch er antwortete nur, dass er mir das jetzt noch nicht sagen könnte.
Außerdem befahl er mir, niemals ohne Begleitung von ihm, Ben oder Adam durch das Revier zu gehen. Doch auch diese Worte lies er ohne Begründung.
Nach ungefähr zehn Minuten kamen Ben und Adam von ihrem Kontrollgang zurück. "Es gab Probleme an der Grenze", erklärte er, bevor jemand fragen konnte. David erkundigte sich, ob jemand verletzt war. Adam berichtete, das die meisten Wölfe, die an der Grenze waren, nur ein paar Kratzter hatten, und es nichts ernstes sei.
"Dieser Anlass ist ein perfekter Moment für die zweite Rudelregel, Anna. Ganz wichtig: Komme dem Revier der Hellen niemals zu nahe. Tobi reagiert da sehr empfindlich und meistens kommt es zu Raufereien. Die Grenze ist ein abgeschlagener Streifen weiter Richtung Osten. Du musst wissen, das unsere beiden Rudel schon seit Jahrhunderten verfeindet sind", Adam holte während seiner Erklärung kaum Luft, deshalb musste er nach dem letzten Wort ein wenig nach Luft ringen.
Ben lies mich die Frage, die gerade in meinem Kopf stand, gar nicht aussprechen. "Warum das so ist, weiß keiner. Wir haben die alte 'Tradition' einfach so übernommen", erklärte er.
Dieser Besserwisser ging mir langsam ein wenig auf die Nerven. Dabei kam er bei unserer ersten Begegnung so sympathisch rüber!
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