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Geldsorgen

In den nächsten Tagen fühlte ich mich ein bisschen schlapp. Die ganze Sache nahm mich doch mehr mit als erwünscht und die Turniere fehlten mir ein bisschen.

An einem Samstag morgen, eigentlich Turniertag, ging ich schon wirklich früh in den Stall. Irgendwie brauchte ich das Gefühl der noch nicht ganz wachen Sonne, die erst im laufe der Zeit immer höher stieg und anfing alles zu teilweise unangenehmen Temperaturen aufzuheizen.
Auch das Gesumme der Bienen und das morgendliche Gezwitscher der Vögel wirkten wie eine Therapie auf mich.

Ich holte den noch ganz verschlafenen Conti aus seiner Box und band ihn auf dem Putzplatz an. Vorsichtig begann ich den großen Hengst zu putzen, der es sichtlich genoss und anfing in der Sonne zu dösen.
Er schloss seine Augen, entlastete sein rechtes Hinterbein und ließ entspannt seine Unterlippe hängen. So hatte ich mein Pferd schon lange nicht mehr erlebt und tatsächlich schien es ihm schon besser zu gehen.

Ich glaube, die idyllische Atmosphäre bei Sabine auf dem Hof ließ ihn schon vom Grund auf entspannter sein. Wenn ich darüber nachdachte, dass auf meinem Hof in München, jetzt gerade unzählige Menschen tummelten und ihre Pferde fertig für den Transport machten, konnte ich verstehen warum Conti immer so angespannt war - das war einfach keine Umgebung für ein labiles Pferd.

Bei Sabine auf dem Hof hatten wir unsere Ruhe, denn auch wenn ein paar Turnierpferde im Stall standen, war niemals so viel Tamtam im Stall - dafür war der Stall zu klein und die Reiter nicht rücksichtslos genug.

Ich beschloss meinen Hengst an diesem Tag mal wieder zu satteln. Aber nicht um zu reiten, sondern ihn zu longieren. Ich wollte wissen, ob er vielleicht ein Problem mit dem Sattel hatte.
Bis auf, dass Conti ziemlich an Muskeln verlor und deshalb der Sattel nicht mehr optimal passte, schien es ihn aber nicht zu stören etwas auf dem Rücken zu tragen.
Selbst mit baumelnden Steigbügeln lief er ganz unbeirrt weiter und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Ich wollte es nicht übertreiben und hörte an der Stelle auf, wo es am besten lief.
Conti war darüber ein wenig verwundert, denn ich merkte sofort, dass er weiter laufen und zeigen wollte, was er konnte.
Ich nahm ihm aber die Entscheidung ab und ging mit ihm runter vom Roundpen.
Diesmal ging ich aber zum vorderen Teil des Hofes, weil ich Conti erstmal mit dem Gartenschlauch ein bisschen die Beine abkühlen wollte. Dann band ich ihn an einem Stück Zaun an und ging nur ganz kurz zum eigentlichen Putzplatz, um meine Putzsachen zu holen.

Als ich aus dem Stall kam, traute ich meinen Augen nicht.
»Geh weg von meinem Pferd«, zischte ich empört und ging im Schnellschritt zu Conti rüber.
»Entspann dich, Constanze«, sagte die Person mir gegenüber schnippisch und entfernte sich ein Schritt von meinem Pferd, welches sie eben noch streichelte.

»Was suchst du hier?«, fragte ich äußerst abweisend und signalisierte so, dass mein Gegenüber unerwünscht war.
»Ich darf hier sein!«
»Du bist hier trotzdem nicht erwünscht!«
»Zum Glück ist das nicht dein Hof und du hast nicht zu entscheiden, wer hier ist.«
»Franzi, dann sag mir, was du hier willst!« So langsam wurde ich richtig wütend und wollte einfach, dass sie aus meinem Sichtfeld verschwand.
Ich wusste ganz genau, dass sie nicht wirklich gern auf dem Hof gesehen wurde.

»Das geht dich nichts an!«, keifte sie mich an.
So eine blöde Zicke, dachte ich mir und versuchte der Situation zu entgehen.
Ich nahm mein Pferd, drehte mich um und wollte mit Conti wieder in den Stall gehen - zumindest solange bis Franzi noch da war.

Franzi, die Königin im provozieren, wollte mich aber nicht in Ruhe lassen und stichelte nochmal richtig nach.
»Schon Schade, dass du zu inkompetent bist, so ein Pferd zu reiten - also ich hätte mit ihm die Europameisterschaft nicht verloren...«
Sofort machte ich auf dem Absatz kehrt und ging wutentbrannt zu ihr.
Franzi grinste nur höhnisch und wartete nur auf meine Reaktion.

»Du?! Du bist nicht in der Lage ordentlich zu reiten und das wirst du auch niemals sein! Du bist einfach eine verwöhnte Schnäpfe mit keinerlei Wissen oder Verstand!«
»Du bist doch nur neidisch«, spottete sie wieder.
»Worauf denn?! MeinVermögen ist größer, mein Hof luxuriöser und Überraschung, er gehört mir und nicht meinem Vater, ich bin erfolgreicher und meine Pferde weitaus besser! Ich werde vergöttert im Turniersport und deinen Namen kennt man nicht!«
»Deinen wird man schon ganz bald auch nicht mehr kennen«, sagte sie wieder mit einem spöttischen Grinsen. »Dein Rücktritt auf dem letzten Turnier war lächerlich und zugleich dein Todesurteil.« Sie stockte kurz, bevor sie mir scharf ins Auge sah und in einem leisen, aber starkem Ton sagte: »Du hast eingestanden, dass du unfähig bist und nun wirst auch du vergessen werden!«

»Hör schon auf, Franzi!«, rief Till, der gerade im richtigen Moment durch die Stallungen zu uns kam und die angespannte Situation bemerkte.
»Misch dich nicht ein. Es ist nicht deine Angelegenheit«, keifte sie zurück.
»Verzieh dich hier. Du weißt ganz genau, dass du unerwünscht bist!«
»Das hast du nicht zu entscheiden!«
»Hast du etwa vergessen, was Sabine dir das letzte Mal gesagt hat?! Lass uns in Ruhe und dann darfst du dich nur MIT Nick hier aufhalten. Da du aber Conni belästigst und ich Nick weit und breit nicht sehen kann, musst du gehen!«
»Pff, Nick ist gerade drinnen und klärt etwas mit Sabine und ich belästige hier gar niemanden - ich habe nur die Wahrheit ausgesprochen!«
»Franzi, halt endlich deinen erbärmlichen Mund und geh!«, keifte nun auch ich, nachdem ich solche Worte aus ihrem Mund hörte. Wie konnte sie nur!

Gerade als ich Franzi so ankeifte, kam Nick aus dem Gebäude - wie hätte es denn auch anders kommen sollen.
»Ey, lasst Franzi in Ruhe!«, rief er wütend und kam schnell zu uns rüber.
Sofort drückte Franzi auf die Tränendrüse und tat so als ob WIR ihr etwas getan hätten.

»Schatz, das ist so gemein von ihnen - das ist Mobbing«, sagte sie mit einer hollywoodreifen Showeinlage.
Nick glaubte natürlich all das, was Franzi so glaubhaft vorheulte und sagte wütend zu uns: »Till, ich hab dir schon einmal gesagt, dass du Franzi in Ruhe lassen sollst, aber nun auch du, Conni?! Bist du eifersüchtig?!«
»Oh nein, Nick, diesen Schuh lasse ich mir definitiv nicht anziehen! Franzi kam doch zu mir und fing an MICH nieder zu machen, Till hat mich lediglich verteidigt!«
»Pff, Till und verteidigen?! Der ist auch nur eifersüchtig und...« Nick wurde unterbrochen.
»Nick, du und Franzi verlasst jetzt augenblicklich den Hof - ihr seid beide nicht länger erwünscht. Nie mehr!«, meckerte Theo, die das Geschehen mitbekam.
Ein bisschen zögernd taten sie dann schlussendlich eingeschnappt das, was Theo sagte.

Theo, die sichtbar durcheinander war, kam zu uns rüber und fragte fürsorglich: »Alles in Ordnung? Was war hier los?«
»Es war nur eine Lappalie - unnötiges Gelaber«, sagte ich, um Theo zu beruhigen, obwohl ich selber ein wenig durch den Wind war.

»Ihr glaubt gar nicht wieso Nick eben hier war.« Theo stockte kurz, um dann ihrer Wut freien Lauf zu lassen. »Er hat unfaire Forderungen gestellt. Er sagt, dass wir ihm noch Geld schulden, welches er jetzt wieder haben möchte. Zuerst waren seine Forderungen Pferde von uns - er wollte Fort Knox und was weiß ich wen noch haben. Nachdem Sabine aber nur lachte, wurden seine Forderungen nur noch unverschämter - er will tatsächlich unseren Hof kaufen, um ihn abzureißen damit Franzi und er hier einen Luxushof aufbauen können! Der spinnt!«
»Aber, Theo, ihr habt doch keine Geldprobleme, oder?«, fragte ich vorsichtig, um Theo nicht zu nahe zu treten.
»Doch, könnte man so sagen«, sagte Theo mit trauriger Miene. »Wir haben einfach nicht mehr so viel Zeit für Reitschüler und unsere Einnahmen werden immer knapper - dafür haben sich unsere Ausgaben mehr als verdoppelt. Wir müssen so viel Reparieren und das kostet einfach. Natürlich nehmen wir alle finanziellen Mittel, die wir kriegen können, aber anscheinend war Nick nicht die beste Geldquelle.« Theo sah wieder traurig zu Boden.

Ich merkte richtig wie weh es Theo tat, dass ihr Bruder so geworden ist. Es tat mir weh.
»Wie viel Geld schuldet ihr Nick und was benötigt ihr?«, fragte ich.
»Oh nein, Conni, wir werden dein Geld nicht annehmen!«, protestierte Theo, bevor ich überhaupt irgendwelche Vorschläge machen konnte.
»Theo, dieser Hof bedeutet mir so viel, genauso wie die Menschen denen er gehört - also erzähl mir, wie es ist und wir werden sehen, was wir tun können.«
»Ungefähr 50.000€ für Nick und mindestens genauso viel für alles andere - die Summen sind immens geworden.« Wieder schaute Theo zu Boden. Diesmal war sie aber beschämt und wendete deshalb den Blick ab.
»Aber Theo, warum sagt ihr denn nichts?! Mir tut das doch nicht weh, wenn diese Summen fehlen«, sagte ich selbstbestimmt und legte meine Hand aufmunternd auf ihre Schulter.
»Wir wollen aber dein Geld nicht einfach so haben! Du bist doch nicht unser Goldesel - wir wollen dich nicht ausnutzen...«
»Ihr nutzt mich doch nicht aus! Ich habe jahrelang kostenlos von euch Reitunterricht bekommen, meine Pferde durften kostenlos hier wohnen, ihr habt MEINE Pferde kostenlos beritten und mit ausgebildet - Theo, die Liste ist noch länger und ich schulde euch wirklich was...«
»Nein, Constanze, das können wir nicht machen - das ist zu viel Geld!«
»Theo, ich will aber wirklich...«
»Nein, Conni, wir wollen aber nicht«, unterbrach sie mich und flehte mit ihrem Blick, dass ich aufhören sollte es zu versuchen.
Entschuldigend zog ich meine Mundwinkel nach unten.

Till übernahm das Reden.
»Ich werde mit Nick sprechen - das kann nicht sein Ernst sein!«
»Till, wenn du meinst, dass das helfen könnte, dann bitte, lass dich nicht aufhalten, aber es wird nichts bringen...«
Theo war wirklich niedergeschlagen, weswegen sie auch nicht länger mit uns reden wollte, sondern in den Stall ging, um Boxen auszumisten.

Till ging entschlossen vom Hof, im Schnellschritt tapste ich ihm hinterher, denn das Gespräch mit Nick konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Angestrengt versuchte ich mit Till mitzuhalten, der ziemlich große Schritte wütend zu Nicks Haus machte.
Tills Hände waren zu Fäusten geballt und seine Adern pochten vor Wut - er war wirklich zu allem bereit!

Wütend polterte Till genau einmal gegen die weiße Haustür. Ein einziges, aber dennoch aussagekräftiges Poltern reichte aus.
Keine zehn Sekunden später riss Nick die Tür auf und das Unglück nahm seinen Lauf.

»WAS soll der Scheiß, Nick?!«, brüllte Till sofort.
»Benimm dich nicht wie ein Idiot - das ist nicht deine Sache!«, erwiderte Nick ebenfalls brüllend, der sofort wusste, worum es ging.
»Doch, Nick, das ist es! Wenn du der Meinung bist deiner Familie den Rücken zu kehren, ist das die eine Sache, aber lass sie zufrieden! Lass ihnen ihr Zuhause und das, was sie glücklich macht!«
»Sie schulden mir was und ich habe ein gutes Recht auf MEINEN Besitz!«
»Ich sage es dir noch einmal: Lass Sabine und Theo in Ruhe - die beiden haben genug Sorgen!«
»Till, du hast mir nichts zu sagen und nur weil du eifersüchtig auf mich und Franzi bist, brauchst du dich nicht so in mein Leben drängen!«
»Eifersüchtig auf dich und Franzi?! Pff, also jetzt wird es lächerlich.« Till war einfach nur noch fassungslos, so wie ich auch!

»Ja, du gönnst mir und Franzi doch gar nichts! Genauso wie du, Conni! Franzi hat mir erzählt, was eben auf dem Hof geschehen ist!«
Also jetzt war ich empört. Wütend zog ich meine Augenbrauen zusammen und suchte aufgeregt an meinem Finger halt.

Noch immer hatte ich das Verlangen meinen Verlobungsring, den ich schon lange nicht mehr trug, in heiklen Situationen zu drehen.

»Nick, das ist das lächerlichste, was ich jemals aus deinem Mund gehört habe - flößt Franzi dir solche Worte ein?! Du redest schon genau wie sie! Sie ist doch die Unruhestifterin, die dich komplett verkorkst hat! Wie konntest du nur zu so einem ekelhaften Idioten werden und deiner Familie sowas antun?! Außerdem was auf dem Hof passiert ist, hat nichts mit mir sondern mit Franzi zu tun! Sie ist ein Monster und wehe ihr, dass ich sie auch nur noch ein einziges Mal bei meinen Pferden sehe - ich garantiere dann für gar nichts mehr!«
Meine Worte sprudelten nur so voller Wut aus mir heraus und ich hätte am liebsten mit der Faust zugeschlagen. Sowas war aber nicht meine Art, deshalb drückte ich meine Abneigung anders aus. Ich spuckte ihm auf die Füße und hätte Till mich nicht zurück gehalten, wäre ich Franzi, die mittlerweile mit einem gekonnten Schmollmund an Nicks Schulter hing, an die Gurgel gesprungen.
Till fing mich aber noch im richtigen Augenblick ab und zwang mich zum gehen.

»Was war gerade mit dir los?!«, fragte Till ein wenig wütend auf mich.
»Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten! Franzi ist ein Biest und Nick ein blöder Idiot - ich kann nicht mit ansehen, wie er Theo und Sabine fertig macht!«
»Dich wühlt aber noch was anderes auf, oder? Was ist vorhin auf dem Hof passiert?«, fragte er und blieb abrupt stehen.

Ich wollte weiter stapfen, aber Till hielt mit seinen großen Händen an meinem schmalen Handgelenk fest und zog mich zu ihm ran.
Durchdringend musterte er mich, woraufhin ich schwach wurde und reden musste.

»Es ist nur, dass sie über Conti geredet hat und dass er nur so ist, weil ich unfähig bin -  was ist wenn sie recht hat und ich Conti nie mehr wieder hinkriege und die Turnierwelt mich vergisst, weil ich nichts besonderes bin, weil ich es nie war...« Enttäuscht senkte ich meinen Blick und versuchte irgendwie meine Haltung zu bewahren - wenigstens ein bisschen.

Sachte nahm Till mein Gesicht in die Hand und drückte meine Wangen leicht zusammen.
»Hey, Kleines, du bist einer der großartigsten Reiter unserer Zeit und das denke nicht nur ich! Du hast das erreicht, wovon jeder ambitionierte Turnierreiter träumt und ich bin mir sicher, dass sie alle nur die Tage zählen, bis du mit Conti in die Arena reitest und eine fehlerfreie Runde mit Bestzeit drehst. Conni, ich werde dir helfen - ich werde für dich da sein, wann immer du deine Haltung verlierst.«

Eine Träne kullerte über mein heißes Gesicht. Ich hatte sosehr versucht diese Träne weg zublinzeln, aber sie hat sich selbstständig gemacht und bahnte sich ihren Weg bis runter zu meiner Wange, wo Till sie mit seinem Daum auffing.
»Kleines, nicht weinen - es gibt keinen Grund dazu.«

Ich drückte meine Augen ganz fest zu und atmete einen Moment durch. Ich war an einem schmerzenden Punkt in meinem Leben, aber ich wusste, dass ich nicht alleine war.
Das erste Mal seit langer Zeit fühlte ich mich nicht überfordert mit meiner Situation und verspürte nicht den Drang mich einschließen zu müssen.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah in Tills Augen. Er blickte ganz ruhig zu mir runter und ließ mir meinen Moment. Er schaute einfach nur runter zu mir und ließ mich, mich sammeln.

»Ich glaube es geht wieder«, sagte ich keine Minute später mit gefasster Stimme und griff nach seinen Händen, die immer noch an meinen Wangen lagen.
Meine Zweifel waren auf einmal weg gewesen und ich fühlte mich stark genug, um Initiativen zu ergreifen.

Mit keinem Fünkchen Zweifel, sondern voller Selbstbewusst sein löste ich mich aus Tills warmen Griff und machte mich auf den Weg - auf meinen Weg.
»Was tust du jetzt?«, fragte er mit sanfter Stimme.
»Ich gehe zu Sabine und werde ihr ein Angebot machen, was sie nicht ablehnen kann...«

Ohne zurück zu blicken ging ich mit gehobenem Haupt zurück zum Hof.
Ich ging sofort ins Wohnhaus, wo ich auch direkt auf Sabine traf, die gerade am Tisch vor einem Brief saß und erschöpft den Kopf auf den Armen abstützte.

Als sie mich und Till erblickte, schaltete sie sofort auf gute Laune um, aber ich merkte, dass sie alles andere als gut gelaunt war.
Ihr erschöpftes Gesicht zwang sich zu einem Lächeln und ich sah wie sie eine Träne weg wischte.
»Sabine, was ist denn los?«, fragte ich vorsichtig und ging zu der Frau, die mir eine bessere Mutter war, als meine Eigene.

Nach meinen Worten konnte Sabine es nicht mehr zurück halten und brach in Tränen aus - es war einfach zu viel für sie.

»Es ist alles einfach nur noch Scheiße! Mir wächst alles über den Kopf und ich komme nicht mehr hinterher! Das war's - ich schmeiß hin!«

So hatte ich Sabine noch nie erlebt - sie hat nie geflucht und erst recht nicht ans Aufgeben gedacht! Für einen Moment war ich geschockt, aber umso länger ich Sabine so sah, desto entschlossener wurde ich.

»Hör zu, Theo hat mir von eurer Notlage erzählt und ich...«
Sofort unterbrach Sabine mich.
»Nein, Conni, wir können dein Geld nicht annehmen! Es ist so viel und wir können das niemals zurück zahlen. Schau dir doch mal diese Summen an!« Aufgebracht reichte sie mir den Brief.

Es war eine Rechnung, von einem Bauern, von dem Sabine viel Land gepachtet, Hilfsarbeiter und Heu bekommen hat - diese Rechnung war über 30.000€.

»Aber, Sabine, ich kann euch helfen! Ihr braucht euer Land und ich weiß auch, dass ihr mehr Arbeiter brauch, damit eure Ernte wieder besser ausfällt! Ihr braucht Helfer, die euren Hof reparieren und ihn wieder seinen alten Glanz verleihen. Du bekommst Helfer, die dir bei der Stall- und Hofarbeit helfen und dann kannst du wieder das tun, was du liebst - Kinderaugen zum leuchten bringen, wenn du ihnen die Welt des Reitens eröffnest!«
»Das hört sich so toll an, aber ich kann dich nicht einfach so ausnehmen wie eine Weihnachtsgans - ich muss dir das wieder geben und das kann ich nicht!«
»Nein, Sabine, du hast mir und auch meiner Mutter so viel gegeben - wir sind dran... Und bitte, wenn du mein Geld nicht einfach so nimmst, lass mich dein Sponsor sein - bitte Sabine...«
»Mein Sponsor - wie stellst du dir das vor?! Conni, es ist nicht so leicht!«
»Doch, Sabine, das ist es! Ich werde für alle Kosten aufkommen und diesen Hof zu dem machen, was er mal war und ich brauche nichts. Vielleicht werde ich euch mit meinen Logo-Schabracken auf Turniere schicken und Patentante der Fohlen auf diesem Hof werden, aber mehr möchte ich nicht - mehr brauche ich nicht«, sagte ich schmunzelnd und zauberte somit auch Sabine ein kleines Lächeln auf die Lippen und ein Glänzen in die Augen.
Ich glaube, dass sie Hoffnung verspürte.

»Oh Gott, Conni, du bist ein Engel. Auch wenn es mir schwer fällt das anzunehmen, ohne dich werde ich alles verlieren, was seit Generationen mühsam aufgebaut wurde. Du darfst alles sein, was du willst! Wir kleiden hier alle mit deinem Logo ein und unsere Reitausrüstung wird mit einem dicken „Fiedler" geziert. Und die Fohlen, du wirst die Taufpatin von jedem einzelnen, die Namen wirst du großartig wählen und du darfst so viel Zeit mit den kleinen Rackern verbringen, wie du willst - Conni, du darfst alles machen, was du willst!«, sagte Sabine aufgeregt und fiel mir in die Arme.

»Schon gut, lass einfach genau jetzt anfangen. Und ich weiß auch schon womit...« Ich hielt kurz inne und sah dann entschlossen zu Till. »Nick bekommt sein Geld direkt vor die Haustür geliefert - im Eilverfahren...«

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