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„Du kommst doch zu unserer Hochzeit, oder?" Meine Schwester steht mit unseren Eltern in der Tür und zählt wahrscheinlich schon die Minuten, bis ich endlich weg bin.
„Sollte ich eine Einladung bekommen, werde ich natürlich da sein. Und wenn du Hilfe wegen eines Kleides brauchst, kannst du mich anrufen. Granny hat meine Nummer", sage ich ehe ich endlich in meinen kleinen Mietwagen steige.
„Wieso hast du ihr jetzt vorgeschlagen, bei dir nach einem Kleid zu suchen?", fragt mich Teddy irritiert und sieht mich fragend an.
Im Grunde frage ich mich gerade genau das gleiche.
„Du weißt schon, dass sie die ganzen dämlichen Weibsen mitbringen wird, oder? Das wird total anstrengend".
„Teddy, davon abgesehen, dass meine Schwester bestimmt keines meiner Kleider bei ihrer Hochzeit tragen wird, weiß ich auch nicht welches Pferd mich geritten hat."
„Du bist einfach zu gut für diese Welt. Jetzt wird es aber Zeit, dass wir wieder nach Washington kommen."
Am Flughafen angekommen, muss ich erst einmal diesen alten Wagen wieder loswerden.
Natürlich ist wieder der Typ da. „Das Schätzchen hat bestimmt mal wieder gute Dienste getan. Empfehlen Sie uns gerne weiter".
Bevor Teddy irgendetwas sagen kann, ziehe ich sie hinter mir her. „Lass uns einfach zum Gate und einchecken".
„Miss, Sie wurden umgebucht und haben ein Upgrade erhalten. Sie können an den Schalter für die First Class gehen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug".
Erste Klasse? Ich habe das nicht beantragt. Ich wäre auch in der Holzklasse geflogen.
„Wahnsinn. Ich bin noch nie in der First geflogen", schwärmt Teddy neben mir. Ich muss aufpassen, dass sie nicht gleich wie ein Flummi zu hüpfen beginnt.
„Das kommt mir alles etwas komisch vor. Aber ich glaube ich weiß wer da hinter steckt", sage ich und verdrehe die Augen. Ich bringe Caleb um.
„Na Ladies, Überraschung gelungen?", fragt besagte Person, als wir in den Flieger steigen. Er sitzt vor uns und hält uns zwei Sektgläser entgegen. Ich wusste es doch.
„Also den würde ich mir an deiner Stelle warmhalten", flüstert Teddy, ehe sie eines der Gläser annimmt.
„Caleb, ich finde das etwas übertrieben. Wieso hast du uns beide umbuchen lassen?"
„Hey Ash, jetzt ziehe doch nicht so eine Miene. Wir hatten es doch so nett und da dachte ich, wir könnten uns den Flug doch auch versüßen. Ich zumindest genieße deine Gesellschaft". Darauf konnte ich nichts sagen.
Eine gute Stunde später waren wir schon in der Luft und ich saß über neuen Entwürfen.
„Darf ich?", fragte Caleb und nahm sich eines der Blätter. „Du bist echt gut, aber das weißt du ja. Die sind verdammt gut. Ich muss dich unbedingt mal in deinem Atelier besuchen", meint er schwärmend.
„Danke, Caleb. Aber du musst jetzt nicht übertrieben nett sein. Lass uns das von damals einfach vergessen, okay? Du bist mir nichts mehr schuldig".
„Ashley, ich meinte das wirklich ernst. Ich kann verstehen wieso sich die ganzen Stars um deine Kleider reißen. Und das sage ich nicht nur, damit ich etwas gut machen kann, was ich vor Jahren ruiniert habe. Ich glaube da wäre mehr fällig".
„Okay, dann vielen Dank. Ich hoffe ich fasse bald auch in Europa noch mehr Fuß", erwidere ich ehrlich. Das ist wirklich ein ganz großer Traum.
„Wenn das so ist. Ich kann dir vielleicht einen Kontakt geben. Vielleicht sagt dir die Couture ja etwas, ich kenne die Chefredakteurin. Ich habe die App mit entwickelt. Wenn du Glück hast, bekommst du vielleicht eine Modestrecke, oder wie das heißt".
„Du hast Kontakte zur Couture? Das ist eine der besten Magazine der Welt. Ellie Fischer ist sehr streng was die Auswahl betrifft. Das wäre der Hammer", sage ich ehrlich. Einmal in der Couture zu sein, ist für jeden Designer eine Ehre.
„Pass auf, wie wäre es wenn du mich kommende Woche einfach nach London begleitest? Ich habe dort ein Penthouse und ich kann dir Ellie vorstellen". Er sieht mich sehr begeistert an.
Leider ist dieses Angebot zu verlockend um es auszuschlagen. Auch Teddy nickt eifrig neben mir.
„Ok. Zwei Tage hätte ich noch frei. Allerdings muss ich danach sofort zurück. Jetzt kommen die ganzen Schauspieler und wollen schon mal Kleider für die nächsten Preisverleihungen haben".
„Kein Problem. Ich habe ohnehin Zeit", meint Caleb und scheint sich wirklich zu freuen.
„Okay, wir telefonieren", meint Caleb als wir uns vor dem Flughafen verabschieden.
„Er ist echt heiß. Ich wärt ein süßes Paar", meint Teddy neben mir und kommt ins Schwärmen. „Ihr fliegt nach London".
„Teddy bitte. Das ist rein geschäftlich. Mehr nicht. Willst du gleich nach Hause? Ich müsste nochmal ins Atelier. Irgendwo gibt es ein Problem".
Meine beste Freundin rollt mit den Augen. „Kannst du nicht einmal Pause machen? Die kommen schon zurecht". „Das sagt ja die richtige. Wer ist denn die meiste Zeit in der Klinik? Ich glaube wir lieben beide unseren Job. Aber ich muss wirklich nochmal ins Atelier. Die neuen Stoffe sind da und die muss ich erst einmal kontrollieren".
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