Zweiundzwanzig
Daaaaankeeeee für 10K. Das bedeutet mir wirklich sehr viel!!!! Als Dank gibt es noch ein weiteres Kapitel hinterher ;)
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Zweiundzwanzig
Niklas
Entgegen meiner Erwartungen, ist der Abend doch noch ganz schön geworden. Auch dank Clara und Lina. Fee's Eltern haben sich nie wirklich in ein Gespräch eingebracht. Meine Eltern haben nie meine Entscheidung, Fee zu heiraten, groß hinterfragt. Sie haben aber auch nie ein Geheimnis aus ihrer Abneigung ihr gegenüber gemacht. In letzter Zeit frage ich mich selber oft, wieso ich Fee überhaupt heiraten will.
Okay, sie sieht gut aus. Aber dann hört es auch schon wieder auf. Zu Beginn unserer Beziehung habe ich noch gedacht, da werden ein paar Gefühle nachkommen. Aber ich kann nicht sagen, dass ich sie lieben würde.
Fee steht in der Öffentlichkeit und da wurde uns relativ schnell nachgesagt, wir seien verlobt. Fee hat auch gar nicht daran gedacht das richtig zu stellen. Für sie brachte es nur noch mehr Puplicity ein. Ich habe mich dann irgendwann gefügt. Wenn diese Beziehung irgendwann mal zerbrechen sollte, wird es mir nicht zu beschissen gehen wie damals bei Clara. Schließlich sind ja nicht wirklich Gefühle mit ihm Spiel. Zumindest nicht auf meiner Seite. Und dann steht mir plötzlich Clara wieder gegenüber. Meine Gedanken sind seitdem total durcheinander. Das einzige was ich mittlerweile definitiv weiß ist, dass ich meine Tochter kennenlernen und so viel Zeit mit ihr verbringen möchte.
Lina hat sich mittlerweile auf der Couch wie ein Embryo zusammen gerollt und schläft. Ich stehe wie ein Löwenpapa vor seinem Baby. Sie ist so ein wundervolles Mädchen. „Du kannst stolz sein. Lina ist ein tolles Kind. Sie hat sehr viel Ähnlichkeit mit dir", höre ich meinen Vater leise neben mir sagen. „Das bin ich auch. Nur leider habe ich ihre ersten Jahre verpasst".
„Niklas, glaub mir, die besten Jahre deiner Tochter wirst du miterleben. Natürlich hätten wir auch gern die ersten Jahre miterlebt. Oder zumindest gern gewusst das wir überhaupt eine Enkeltochter haben. Aber Clara wird bestimmt ihre Gründe gehabt haben, wieso sie nichts gesagt hat".
„Sie hatte Angst, dass ich das Kind nicht will und ich meine berufliche Zukunft ihr vorziehe", erzähle ich ihm und nehme ein Schluck meines Drinks.
„Mir steht es nicht zu, über ihre Entscheidung zu urteilen. Aber ich sehe die Blicke die du ihr noch immer zuwirfst. Niklas, ich will das du glücklich bist. Noch kannst du die Hochzeit mit diesem Model absagen. Hör auf dein Herz", rät er mir, ehe er sich wieder seinen Gästen widmet.
Als ich mich ebenfalls wieder umdrehe, sehe ich das Clara nicht mehr an ihrem Platz sitzt. Sie steht im Garten meiner Eltern und wühlt in ihrer viel zu großen Handtasche. Das habe ich noch nie verstanden. Wieso müssen Frauen immer so eine große Tasche haben, wenn sie doch eh nichts wiederfinden.
„Was machst du?", frage ich sie, als ich mich zu ihr stelle. Sie sieht nicht so aus als hätte sie mich gehört.
„Meine Eltern wollen noch bleiben. Aber für Lina und mich ist jetzt Schluss. Also muss ich mir ein Taxi rufen. Wir sind mit meinen Eltern gekommen", erklärt sie mir und wühlt weiter in ihrer Tasche.
„Das kommt nicht in Frage. Ich werde euch fahren".
„Niklas, es sind deine Eltern. Wir nehmen ein Taxi".
Wieso muss sie nur immer so einen verdammten Sturschädel haben? Kann sie nicht einfach mal mein Angebot annehmen?
„Nein. Ich werde ja wohl dafür sorgen können, dass meine Tochter sicher nach Hause kommt", sage ich etwas lauter und gehe zurück ins Haus um meine Tochter in mein Auto zu bringen. Natürlich so, dass sie nicht aufwacht.
„Ich werde Clara und Lina nach Hause bringen. Sonst müssten sie sich ein Taxi nehmen", erkläre ich Mama, die mich fragend ansieht.
Sofort steht diese auf und geht zu meiner Ex. Leider kann ich nicht verstehen was sie zu Clara sagt. Daher hebe ich Lina vorsichtig auf meine Arme und decke sie etwas mit ihrer Jacke zu.
Als Lina im Auto liegt, kommt auch Clara zu uns.
Dieses Kleid steht ihr verdammt gut. Aber am liebsten würde ich es ihr ausziehen. Niklas, reiß dich zusammen.
Auf der gesamten Fahrt sprechen wir kein einziges Wort miteinander. Claras Blick richtet sich die gesamten zehn Minuten auf die dunkle Umgebung.
„Ich trage sie hoch", sage ich leise, als ich meinen Wagen abstelle. „Ich bin wach Papa, aber du darfst mich trotzdem gerne tragen."
Ich grinse und öffne meine Tür. Auch Clara kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
In ihrem Zimmer angekommen, setze ich sie auf ihr, mit Kissen gefülltes Bett.
„Liest du mir noch etwas vor?", fragt Lina verschlafen.
„Welche Geschichte möchtest du denn hören?" frage ich zurück und helfe ihr beim Ausziehen.
„Erzähl mir, wie du dich in Mama verliebt hast", fordert sie lächelnd. Darauf war ich jetzt nicht gefasst.
Erst jetzt bemerke ich, dass uns Clara von der Tür aus beobachtet hat. Auch sie scheint etwas durcheinander zu sein.
„Du willst also die Geschichte deiner Eltern hören?" Ich versuche mich bequem, so gut wie es eben in einem Kinderbett geht, neben sie zu legen.
„Deine Mama und ich sind zusammen groß geworden. Toll fand ich sie schon immer. Sie hatte auch immer so toll geflochtene Zöpfe wie du. Aber als wir in deinem Alter waren, wusste ich noch nicht, dass ich mich in deine Mama verliebt war. Erst als wir sechzehn waren, und ich sie auf einer Feier in einem umwerfenden Kleid gesehen habe, wurde mir klar, dass ich es bin. Wir haben jede freie Minute miteinander verbracht. Und irgendwann wurde sie auch für andere Jungs interessant. Das fand ich gar nicht lustig. Also musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich musste sie ja schließlich für mich gewinnen." Als ich mich zur Tür drehe, ist Clara nicht mehr da.
„Und wie hast du es geschafft?", fragt Lina neugierig.
„Das erzähle ich dir das nächste Mal. Jetzt wird geschlafen". Ich drücke ihr noch einen kleinen Kuss auf die Stirn, ehe ich das Licht lösche und die Tür anlehne.
„Danke das du uns nach Hause gebracht hast." Clara sitzt auf der Couch. Ihr Gesicht kann ich schlecht erkennen, da das Kerzenlicht blendet.
„Gern. Ich werde mich dann auch mal nach Hause machen. Es ist schon spät".
„Okay". Sie steht auf und kommt zu mir. „Vielleicht magst du ja morgen zum Frühstück kommen", schlägt sie leise vor und sieht mir in die Augen. Wieso hat sie noch immer diese verflixte Wirkung auf mich?
„Sehr gern". Ich küsse ihre Wange und verlasse auf dem schnellsten Weg die Wohnung. Eine Minute länger in ihrer Nähe und ich hätte für nichts mehr garantieren können.
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