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Fünfzehn

Fünfzehn

Eine knappe halbe Stunde nach seinem Anruf klingelt er an unserer Wohnungstür. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es so eine gute Idee ist ihn zu sehen. Er hat einfach noch immer dieselbe Wirkung wie damals auf mich. Nach unserem Telefonat bin ich wie eine verrückte in mein Schlafzimmer gelaufen und habe mir etwas Schönes aus dem Kleiderschrank gesucht. Ich muss ihm ja nicht unbedingt in einer Jogginghose und einem schlabber Pullover die Tür öffnen.

„Das ist Papa oder?", ruft Lina und kommt zur Tür gelaufen. Ich nicke lediglich und mache ihr Platz. Da sie sich so gefreut hat, dass ihr Papa sie besuchen kommen will, soll sie auch die Tür aufmachen dürfen.

„Papa... ich meine, Niklas".

Lina deutet ihrem Vater an unsere Wohnung zu betreten und sieht mich dabei etwas traurig an. Wieso sieht sie auf einmal traurig aus? Auch Niklas scheint die Veränderung seiner Tochter aufgefallen zu sein. „Was ist denn los, Lina?", fragt er und kniet sich neben sie. „Ich weiß gar nicht wie ich dich nennen darf", flüstert sie so leise. Ich muss mich wirklich anstrengen um es zu verstehen.

Niklas lächelt Lina an und nimmt ihre Hand.

„Ich würde mich geehrt fühlen, wenn du mich Papa nennen würdest", flüstert er ebenfalls und zaubert Lina so ein Grinsen auf die Lippen.

„Komm ich zeige dir mein Zimmer", meint sie kurz darauf und zieht ihn hinter sich her. Zeit für mich um mir Niklas genauer anzusehen. Er trägt eine dunkle Jeans, ein weißes Hemd und ein Jackett. Er sieht unfassbar gut darin aus. In der Klinik ist er eigentlich auch immer so gekleidet. Nur ohne Jackett und dafür mit einem weißen Arztkittel, - in diesem sieht er zum Anbeißen aus.

„Mama, guck mal. Ich habe ein Geschenk bekommen", ruft mir Lina begeistert zu, ehe sie sofort beginnt mit ihrer neuen Puppe zu spielen.

Ich wende mich Niklas zu, welcher mich mit seinen strahlenden Augen betrachtet.

„Du hättest ihr doch nicht extra noch etwas kaufen müssen", sage ich leise und traue mich gar nicht ihm in die Augen zu sehen.

„Ich hab es aber gerne gemacht. Irgendwie muss ich die letzten Jahre ja aufholen. Klara, ich bin jetzt ganz ehrlich. Ich will Lina regelmäßig sehen. Die ersten sechs Jahre habe ich verpasst, aber das ändert sich ja jetzt." Er sieht mich mit einem finsteren Blick an.

„Natürlich. Lina will dich ja auch kennen lernen. Ist deine Verlobte damit einverstanden?" frage ich und versuche nicht eifersüchtig zu werden. Dieses Model.... Urgh.

„Fee freut sich schon auf ihre neue Aufgabe als Mutter. Stiefmutter". Ich sehe ihn skeptisch an.

„Du brauchst gar nicht so zu gucken. Wir sehen uns gerade nach einer neuen Wohnung um. Lina wird bei uns natürlich auch ein Zimmer bekommen", verrät er mir mit einem diabolischen Grinsen.

Na super. Bei dem Kontostand der beiden, kann ich mir schon vorstellen wie Linas Zimmer aussehen wird. Aber was will er damit bezwecken?

„Vielleicht sollten wir feste Zeiten vereinbaren in denen du etwas mit Lina unternimmst. So wie es sich eben mit deinem Terminplan vereinbaren lässt", füge ich hinzu und reiche ihm ein Glas Wasser.

„Danke", er deutet auf das Glas. „Das klingt vernünftig", schiebt er hinterher und sieht sich in unserem Wohnzimmer um. Ich hatte gar keine Zeit mehr richtig aufzuräumen. Unsicher wippe ich von einem Bein auf das andere.

„Du bist noch genauso chaotisch wie damals. Ich wundere mich nur, dass dein Büro immer so ordentlich ist", gibt er grinsend zu, ehe er sich unserer Fotoecke widmet.

„Erkennst du ein paar davon?", frage ich neugierig und stelle mich hinter ihn. Er hat sein Jackett ausgezogen. Sein Oberkörper wirkt in diesem weißen Hemd noch durchtrainierter als damals.

Einmal mehr wird mir schmerzlich bewusst, dass ich einen großen Fehler gemacht habe, ihn damals einfach so zu verlassen. Mein schlechtes Gewissen überkommt mich erneut.

„Klar. Hier waren wir mit Sandra und Basti am alten Baggersee. Gott das ist alles schon so lang her", murmelt er und zeigt auf eines der vielen Bilder. Der Baggersee war damals unser Platz. Dort haben wir vier so manche Stunden verbracht. Schöne Stunden.

„Papa? Kommst du mal?". Lina steht mit ihrer neuen Puppe in der Tür und sieht ihren Vater erwartungsvoll an. Dieser beginnt zu lächeln und nickt ihr zu.

Wie schön doch alles hätte laufen können. Hätte er sich damals auch so rührend um Lina gekümmert, hätte ich es ihm von Beginn an erzählt? Diese Antwort werde ich wohl nie erfahren. Ich schüttele meinen Kopf und gehe ins Bad um mich dort um die Wäsche zu kümmern. Meine Tochter ist ja jetzt in guten Händen.

Richtig konzentrieren kann ich mich allerdings nicht. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu Niklas und unserer gemeinsamen Vergangenheit. Niklas und ich wie wir uns küssen. Schluss. Ich muss sofort aufhören an diese Zeit zu denken. Nur leider wird das mittlerweile immer schwerer.

Meine Gefühle für ihn, die ja nie wirklich weg waren, kommen mehr und mehr an die Oberfläche.

Verdammter Mist. Er ist verlobt. Aber er ist auch der Vater meiner Tochter. Irgendwie werden wir immer verbunden sein.

Nachdem ich die Wäsche zusammengelegt habe, lehne ich mich an Linas Zimmertür und beobachte die zwei beim Spielen. Es ist wahnsinnig schön zu sehen, wie die beiden etwas zusammen machen. Sie waren sich auf Anhieb so nah, dass es mir schon etwas Angst bereitet.

„Lina, ich will euch wirklich ungern stören, aber es ist Zeit ins Bett zugehen." Ich sehe die beiden entschuldigend an. Lina nickt traurig und umarmt Niklas.

„Wir sehen uns ganz bald wieder. Das verspreche ich dir", höre ich ihn flüstern.

Eine halbe Stunde später, liegt Lina endlich in ihrem Bett. Sie hat es erfolgreich geschafft, dass Niklas ihr noch eine Gutenachtgeschichte erzählt hat.

Jetzt sitzen wir beide auf meinem Sofa und blicken stumm in unsere Gläser. Mittlerweile sind wir auf Wein umgestiegen. Niklas macht auch keine Anstalten zu gehen. Aber wenn ich ehrlich bin, will ich auch gar nicht das er geht.

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