2. Ein Fehler in der Liste
Da ich diese Geschichte zu einem Wettbewerb angemeldet habe, veröffentliche ich noch ein Kapitel. Ich hoffe, dass es euch gefällt ^^
***************************
Hermine schnaubte aufgebracht und schlug die nächste Seite der Zeitung um. „Was ist los Mine?", fragte Ron, der sich gerade mit seinem Frühstück beschäftigte. „Das neue Gesetz ist gar nicht so unklug und ich finde es sogar ziemlich gut, dass keine Absprachen mehr zwischen den Reinblütern getroffen werden dürfen. Aber der zweite Absatz ist doch lachhaft. Irgendwelche armen unschuldigen Kinder werden jetzt mit jemanden verheiratet! Was ist wenn diese Kinder älter werden und sich verlieben? Sie sind ihr Leben lang an eine Person gebunden, die sie nicht einmal Lieben. Nur weil ihre Eltern, Großeltern oder weiß der Geier wer eine völlig veraltete Tradition fortgeführt hat und ihnen schon bei der Geburt oder sogar bevor sie geboren worden sind, einen Ehepartner gewählt haben. Warum vertritt das Ministerium diesen Absatz?", schnaubte sie. „Ach Mine, es kann dir doch egal sein. Dich betrifft dieses Gesetz nicht und die armen Schweine wurden von ihren Eltern doch eh so erzogen, dass sie sich einer Zwangsehe fügen müssen. Reg dich nicht so auf", versuchte er Hermine zu beruhigen.
Sie nickte leicht zur Zustimmung und las die anderen Berichte, bis sie auf Seite 8 angekommen war. Dort war eine Liste der Personen, die sich im Ministerium zur Eheschließung melden sollten. Da waren viele Namen bei, die sie erwartet hatte. Die meisten Personen auf der Liste waren Slytherins.
Darunter waren Daphne Greengras und Marcus Flint. Theodor Nott und eine Beatrice Barkins, Draco Malfoy und Astoria Greengras. Dann viel ihr Blick auf eine Namenskonstellation, die so nicht angehen konnte. Sie starrte wie betäubt auf die beiden Namen.
Severus Snape und Hermine Granger
Das konnte nicht sein. Sie war eine Muggelgeborene! Ihre Familie hatte nie eine Absprache getroffen und schon gar nicht mit dem Snapes. Sie glaubte auch nicht, dass Tobias Snape jemals eine Absprache getroffen hätte, die seinen Sohn mit einer Hexe verheiratet hätte. Nein, da musste ein Fehler gemacht worden sein.
„Ich muss zu Kingsley", brachte Hermine tonlos heraus. „Mine habe ich dir nicht gerade gesagt, dass dir dieses Gesetz egal sein kann? Die haben es doch verdient. Beschäftige dich doch nicht weiter damit!", murmelte Ron. „Morgen", brummte Harry, der in die Küche geschlurft kam. Gestern Abend war er noch ziemlich lange hoch und hatte mit Ginny seine Verlobung gefeiert. „Mir kann dieses Gesetz erst wieder egal sein, wenn ich nicht mehr auf der Liste des Ministeriums stehe!", brauste sie wütend über dieses Ausmaß von Dummheit auf. „Ich gehe jetzt zu Kingsley und kläre das. Viel Spaß bei eurem Frühstück!", keifte sie noch, bevor sie hoch in ihr Zimmer ging, um ihren Umhang zu holen. Danach apparierte sie ins Ministerium.
„Was ist denn mit ihr los?", fragte Harry verwundert. „Irgendein neues Gesetz in dem die ganzen Leute heiraten müssen, denen sie versprochen sind", zuckte Ron nur mit den Schultern und aß weiter. Harry setzte sich auf den Platz, auf dem Hermine bis eben gesessen hatte und warf einen Blick auf den noch aufgeschlagenen Tagespropheten. Er las sich die Namen durch, während er einen Schluck Kürbissaft trank. Erschrocken spuckte er den ganzen Schluck Saft in Rons Gesicht. „Man was ist denn heute Morgen mit euch allen los", beschwerte der sich. „Ich weiß jetzt, was mit Hermine los ist", antwortete Harry. „Sie soll Snape heiraten!" Harry starrte Ron ungläubig an, als hätte der eine Erklärung für die ganze Sache. „Wie bitte? Was?", antwortete Ron dämlich. „Hier steht, dass Hermine Granger die Ehefrau von Severus Snape werden soll! Jetzt ist auch klar, warum sie so schnell zu Kingsley wollte. Er ist der Zaubereiminister. Wenn jemand diesen Irrtum aufdecken kann, dann er", meinte Harry. „Wir müssen dort sofort hin", rief Ron nun aus. Er konnte doch nicht zusehen, wie Hermine die große böse Fledermaus heiraten sollte. „Lass uns erst einmal warten, bis sie wieder hier ist. Vielleicht klärt sich die ganze Sache ja von alleine. Außerdem ist Hermine doch die Überzeugendste von uns allen", warf Harry ein und sah seinen besten Freund an. „Ja, da hast du recht", brummte der nur.
Hermine kam im Atrium an und ging direkt zu den Fahrstühlen. Von dort aus kam sie in den vierten Stock, die Abteilung des Zaubereiministers. Vor dem Schreibtisch seiner Sekretärin blieb sie stehen. „Ich will zu Kingsley!", forderte sie ohne Umschweife. „Haben Sie einen Termin? Der Minister ist ein viel beschäftigter Mann", trällerte die blonde Sekretärin ohne aufzusehen. „Ich brauche keinen Termin um mit Kingsley zu sprechen", presste Hermine wütend hervor. „Jeder braucht einen Termin, um mit dem Minister zu sprechen", meinte die junge Frau und sah dann auf. „Ich bin Hermine Granger und brauche keinen Termin, um meine Freunde zu besuchen. Ich werde da nun reingehen, mit oder ohne ihre Vorankündigung!", zischte Hermine und ging direkt auf die Tür zu Kingsleys Büro zu.
„Das geht nicht! Der Minister ist in einer wichtigen Besprechung! Er will nicht gestört werden", rief die Sekretärin und tippelte hinter Hermine hinterher. Diese ignorierte die Blonde aber und riss die Tür auf. „Kingsley wir müssen reden!", verkündete sie und ging in den Raum. Kingsley Shacklebolt kniete vor seinem Kamin und stieß sich den Kopf, als er hochfuhr, weil er Hermine hörte. „Minister, es tut mir leid, aber diese Person hat sich nicht von mir aufhalten lassen", zwitscherte die Sekretärin auch schon wieder dazwischen. „Ich werde sie sofort aus Ihrem Büro entfernen." Die Augen von Hermine warfen Blitze auf diese blonde Pute. „Wie bitte?", zischte sie bedrohlich leise. „Es ist schon gut Magret. Hermine kann jeder Zeit zu mir kommen. Meine Liebe du hast Glück. Ich bin gerade mit meiner Besprechung fertig, was kann ich für dich tun?", wandte er sich nun freundlich lächelnd an Hermine.
„Aber... Aber...", stammelte Magret. „Sie können gehen!", befahl er und sah sie eindringlich an. Magret verließ sofort sein Büro und schloss die Tür hinter sich. „Also Hermine?" Sie schloss einmal die Augen und atmete tief durch. Es brachte nichts, wenn sie hier rumschrie. Es würde sich alles schnell aufklären.
„Es ist ein Fehler in euren Akten", teilte Hermine ihm so ruhig, wie es ging mit. „Setzt dich doch bitte", forderte er sie auf und deutete auf einen Sessel neben dem Kamin. „Was für ein Fehler?" Sie kam seiner Aufforderung nach und ließ sich auf dem bequemen Sessel nieder. „Ihr habt heute ein Gesetz verabschiedet, in dem es heißt, dass die Personen, die von einer Absprache der magischen Familien betroffen sind, sich im Ministerium melden sollen. Ihr habt auch eine Liste im Tagespropheten veröffentlicht und auf dieser Liste ist ein markanter Fehler. Dort sind zwei Namen vermerkt, die nicht angehen können", erklärte Hermine die Lage. „Woher weißt du, dass diese Personen nicht betroffen sind und um welche Personen handelt es sich?", fragte Kingsley freundlich interessiert. „Ich weiß ganz genau, dass diese Personen nicht betroffen sind, da ich eine dieser Personen bin. Kingsley es ist allgemein bekannt, dass ich Muggelgeborene bin. Ich gehöre also nicht zu den betroffenen magischen Familien und ich vermute auch, dass der Vater von Severus Snape, der ebenfalls ein Muggel war, eine Absprache mit meiner Familie getroffen hat. Meine Eltern sind nur ein paar Jahre älter als Professor Snape. Wann soll da bitte eine Absprache stattgefunden haben?", erläuterte Hermine die Miesere.
Kingsley dachte einen Augenblick über ihre Worte nach und wusste auch nicht so recht, wie es dazu kommen konnte, dass die Beiden heiraten sollten. Dem musste er auf den Grund gehen. „Magret!", rief er und kurze Zeit später öffnete sich sofort die Tür. „Was kann ich für Sie tun, Minister?", fragte sie fröhlich, doch warf sie Hermine einen bösen Blick zu. „Ich möchte, dass Sie in die Abteilung des magischen Rechts gehen und mir die Akte zu der Ehe von Hermine Granger und Severus Snape holen", forderte er. „Ist das alles?", fragte sie freundlich. „Das wäre alles", bestätigte er. „Ach und sagen Sie bitte noch die nächsten beiden Termine ab. Danke." Seine Sekretärin nickte und verließ den Raum.
„Ich werde nun noch Severus dazu holen. Ich glaube, dass wir dieses Thema gemeinsam klären sollten", meinte er und zog seinen Zauberstab. Kurz danach verschwand sein Patronus durch die Wand. „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?" Hermine nickte erleichtert. „Einen Tee bitte", murmelte sie.
-------------------------------------
Severus Snape arbeitete in seinem Labor in Hogwarts. Er musste noch einige Tränke für die Krankenstation brauen, bevor das Schuljahr wieder beginnt. Er war ganz vertieft in seine Arbeit, als ein Luchs in sein Labor geschlichen kam. Sofort wusste er, wem der Luchs gehörte, es war der Patronus von Shacklebolt. Was wollte der denn von ihm?
„Severus, würdest du bitte sofort zu mir in das Ministerium kommen? Es ist sehr wichtig!", erklang auch schon die Stimme von Shacklebolt. Wenn es wichtig war, dann musste er wohl hin. Mit einem Seufzen legte Severus einen Stasiszauber über seine Tränke und machte sich auf den Weg zur Appariergrenze. Wenn das nicht wirklich wichtig war, dann könnte Shacklebolt etwas erleben, Minister hin oder her! Er hatte noch andere Verpflichtungen, schließlich war er der Schulleiter von Hogwarts und das hieß nicht, dass er den ganzen Tag faul auf der Haut liegen konnte.
Severus hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass er als Schulleiter nicht mehr zur Appariergrenze musste. Auf der Hälfte der Strecke fiel es ihm jedoch wieder ein und er drehte sich elegant um die eigene Achse.
Im Atrium des Ministeriums angekommen rauschte er auch sofort zu den Fahrstühlen. Es war ihm gleich, was er für Blicke zugeworfen bekam. Sollten diese Menschen doch denken, was sie wollten. Im vierten Stock hielt er sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf, sondern betrat ohne Umschweife, dass Büro des Ministers. „Ich hoffe für dich, dass es wirklich wichtig ist. Ich habe zu tun", schnarrte Severus und blieb mit verschränkten Armen und erhobener Augenbraue im Raum stehen.
„Dir auch einen guten Tag, Severus. Ich hatte auch zu tun, bis Hermine mich besuchen kam und ich denke, dass du die Angelegenheit sicher auch geklärt haben willst", antwortete Kingsley freundlich. „Welche Angelegenheit?", wollte Severus genervt wissen. „Haben Sie heute noch nicht den Tagespropheten gelesen, Professor?", fragte Hermine erstaunt. „Nein, Miss Granger. Ich habe Wichtigeres zu tun, als jeden Tag den Propheten durchzulesen", schnaubte er ungehalten. „Gut, dann erkläre ich dir, worum es geht. Wir haben ein neues Gesetz rausgebracht, in dem die Absprachen zur Hochzeiten unter magischen Familien verboten werden, jedoch gibt es einen Absatz, in dem es heißt, dass die bisher getroffenen Vereinbarungen ab sofort stattfinden. In dem Zuge haben wir auch eine Liste mit Namen veröffentlicht, die heiraten sollen. Auf dieser Liste stehen auch Hermine und du. Das ist der Grund, weshalb du hier bist", erklärte er sachlich.
„Ich soll was?", rief Snape aus. „Wir klären gerade, ob du Hermine heiraten musst oder nicht. Sie war hier und hat mich auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Ich habe meine Sekretärin gerade losgeschickt, um die Akte zu holen", antwortete Kingsley. „Ich hoffe, dass das schnellst möglich geklärt ist! Ich werde diese impertinente Person ganz sicher nicht heiraten!", schnaupte Snape. Seine Augen loderten vor Zorn. „Wie kann euch so ein markanter Fehler unterlaufen?", zischte er aufgebracht.
„Das will ich ja eben herausfinden", meinte der Minister. Es klopfte an der Tür und Magret trat herein. „Ich habe die Akte, die Sie wünschen, Minister", verkündete sie und reichte sie ihm. „Danke Magret. Sie können wieder gehen", meinte er abwesend und sah direkt in die Unterlagen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro