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4️⃣

Als der Wecker morgens um dreiviertel sieben klingelt, sterbe ich tausend Tode.
Ich frage mich, wie wir allen Ernstes so blöd sein konnten und so lange wach geblieben sind.
Zu allem Überdruß reagiert Arne gar nicht und der Wecker dröhnt mit diesen aggressiven Piepton in Dauerschleife vor sich hin.
"Arne? Mach das scheiß Ding aus!" muffel ich meinem Kumpel zu, von dem nur ein leises Schnarchen zu hören ist.
"ARNE! HEY!" ich bekomme fast Aggressionen, da ich ebenfalls noch zehn Minuten vor mich hindösen will.

Leider scheint aus meinem Plan nichts zu werden, da mein Kumpel sich keinen Millimeter rührt.
Notgedrungen quäle ich mich aus der Bettdecke und mache mich auf den Weg zu Arne's Nachttisch, damit ich das Geplärre endlich unterbinden kann.
Nachdem ich die Snooze-Taste gedrückt habe, genieße ich kurz die Stille und regeneriere mein Höhrorgan.

Ein leises Husten dringt an mein Ohr, worauf ich schnell zu Arne schaue um festzustellen, ob dieses Geräusch von ihm kam.
Als ich in zwei rötlich und wässrige Augen schaue und mir zwei leicht rot schimmernde Backen ins Blickfeld stechen, ist mir schon klar, das ich heute alleine in die Schule gehen muss.
"Sag mal, gestern warst du doch noch fit! Was ist passiert?"
"Keine Ahnung. Mir tut alles weh..." krächzt Sturm Junior vor sich hin und richtet sich langsam auf.
"Bleib liegen. So brauchst du nicht in die Schule zu gehen!"
"Doch! Ich pack das schon. Muss mir nachher nur unauffällig eine Tablette einwerfen und dann halte ich die sechs Stunden schon durch!"

"Hey Jungs, seid ihr wach?" ertönt Robin's Stimme auf dem Flur, worauf Arne ein lautes krächzendes "Ja!" von sich gibt.
"Hahaha. Du hast dich soeben selbst verraten. Drei ... Zwei ... Eins..." gerade als ich auf die Türe zeige, wird diese geöffnet und Robin schiebt seinen Kopf durch einen kleinen Spalt ins Zimmer herein.
Sein Blick fällt sofort auf den kränkelnden Jungen, dem man schon auf hundert Meter Entfernung ansieht, das es ihm nicht gut geht:
"Du siehst aber nicht fit aus!"
Nach dieser Äußerung kommt der Polizist ins Zimmer gelaufen und steuert direkt auf seinen Sohn zu, um ihm eine seiner Handflächen auf die Stirn aufzulegen:
"Oha, da hat heute einer ein Ticket für zuhause gelöst. Du bleibst liegen und Marco Abmarsch ins Badezimmer!"

Ich gehe natürlich umgehend dem Befehl nach und düse schnell in die Waschkammer, um mich einigermaßen aufzuhübschen.
Anschließend treffe ich im unteren Stockwerk auf Robin, der mir schon beim betreten der Küche die Frage zuwirft, was ich essen möchte.
"Eigentlich habe ich gar keinen Hunger!" mir ist bewusst das Robin es nicht leiden kann, wenn man ohne Frühstück aus dem Haus geht, aber ich bekomme meistens erst ab zehn Uhr wirklich Apettit.

Seufzend, da ich wie immer ablehne, schmeißt er mir eine Wasserflasche entgegen, die ich sofort in meinem Rucksack verstaue.
"Ich fahr dich schnell zur Schule und.."
"Nein, musst du nicht. Ich habe doch genug Zeit und laufe oder fahre mit dem Bus!" da ich nicht möchte, das Arne mit Fieber alleine hier rumliegen muss, überwinde ich meinen inneren Schweinehund und gehe das erste Mal seit einem Jahr ohne irgendwelche Begleitung aus dem Haus.

Der Polizist wendet sich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu mir:
"Marco, du hast mir gestern noch erklärt das du große Angst hast das du verfolgt wirst und heute willst du alleine zur Schule laufen?"
"Arne geht es wirklich schlecht und du bist schließlich sein Vater. Also bleib hier. Ich muss mein Leben schließlich auch mal irgendwann auf die Reihe bekommen. Das passt schon!" ich schenke Robin ein wackeliges Lächeln und laufe schnell in den Flur, um meine Schuhe anzuziehen.
Der Polizist erscheint jetzt ebenfalls im Flur und beäugt mich kritisch:
"Ich kann auch Marc anrufen. Der hat nachher Dienst und der nimmt dich dann mit. Phil kann ich natürlich auch kurz anrufen wenn du möchtest."
"Wenn ich an der Schule bin, schreib ich dir kurz okay? Ich gehe heute mittag dann aber nach Hause... Eigentlich wollten Arne und ich noch eine Runde zocken, aber ich schätze dass das heute ins Wasser fällt!"
"Mhm, ist wohl besser, bevor du dich noch ansteckst. Dann fahr bitte mit dem Bus und vergiss nicht dich zu melden!"

Ich sehe Robin an, das es ihm überhaupt nicht recht ist das ich alleine in die Schule gehen will.
Mir selbst ist es ebenfalls nicht so wohl dabei, aber ich kann nicht mein Leben lang immer nur in Begleitung aus dem Haus gehen und muss mir jetzt selbst beweisen, das ich das schaffen kann.
Nach einer kurzen Verabschiedung mache ich mich auch schon auf den Weg zur Bushaltestelle.

Mein Blick schweift immer wieder durch die Gegend, damit ich jede Auffälligkeit sofort bemerke.

Marco du bist so bescheuert...
Als wenn dir Maxim jetzt hier auf dem Schulweg auftaucht...
Er weiß doch nicht einmal, das du alleine unterwegs bist und dich mitten auf der Straße zu entführen würde zuviel Aufmerksamkeit auf ihn lenken.

Nachdem ich mir ein paar mal gut zugeredet habe, versuche ich etwas lockerer zu werden und das 'alleine sein' auch mal wieder zu genießen.
Meine angespannte Haltung lockert sich immer mehr, je größer die Menschenmenge wird, die mir entgegen kommt.

Warum solltest du heute in die Schule gehen?
Doppelstunde Mathe überlebt du ohne Arne niemals...
Ausserdem fällt es doch gar nicht so sehr auf, wenn wir beide fehlen.
Marco, heute therapierst du dich mal selbst und machst einen Ausflug in die Stadt.

Mir ist bewusst, das diese Aktion massig Ärger bedeuten wird wenn sie auffliegt, aber das ist es mir dann doch wert.
So kommt es, das ich einfach an der Bushaltestelle vorbei laufe und den Weg in die Fußgängerzone einschlage.
Auf meinem Weg durch die Stadt muss ich natürlich noch ein zusätzliches Auge auf Polizisten haben, da mich das halbe Revier kennt.

Wie ein kleiner Verbrecher...
Aber das scheint mir ja in den Genen zu liegen.

Bei diesen Gedanken muss ich schwer aufseufzen und ermahne mich selbst, das ich nicht ansatzweise so bin wie Maxim.

Als ich an den verschiedenen Geschäften vorbei laufe, drücke ich mir an den Schaufenstern fast die Nase platt.
Ich fühle mich fast so als sei ich Jahre lang weggesperrt gewesen und nehme heute zum ersten Mal wieder richtig an meinem Leben teil.
In einer der Glasscheiben, durch die ich ein paar Angebote eines Reisebüro's erspähen kann, sehe ich mein Spiegelbild.
Ich kann es kaum glauben, als ich im Gesicht des Jungen ein breites Lächeln erkennen kann.

Heute wird DEIN Tag!

Mein erster Stopp ist ein Schuhgeschäft, das ich nach der geforderten kurzen Nachricht an Robin, dann auch freudig betrete.
Dort nehme ich die neuesten Schuhmodelle in Augenschein und lasse auch ein paar Schuhe zurücklegen, die ich unbedingt haben muss.
Leider kann ich die Treter nicht sofort mitnehmen, da es ziemlich komisch wäre wenn ich mit nagelneuen Sneakers von der Schule komme.

Mein nächstes Ziel ist ein Klamottenladen.
Da ich alle Zeit der Welt habe, probiere ich alles an was mir in die Hände fällt.
Zu meinem Pech ziehe ich durch meinen Anprobemarathon zuviel Aufmerksamkeit auf mich, so das ich mich bald schon wieder auf die Socken mache, um in anderen Geschäften herum zu stöbern.
Ich genieße es in vollen Zügen endlich so in der Stadt herum zu laufen, wie ich will.
Niemand stört sich daran, wenn ich abprubt stehen bleibe oder in Zeitlupentempo an den Schaufenstern vorbeiziehe.
Ich muss keinen fragen, ob er Lust hat dorthin zu gehen, wohin ich gehen möchte.

Irgendwann plagt mich dann doch der Hunger und ich organisiere mir ein belegtes Brötchen, das ich noch während meinem Fußmarsch zu dem großen Elektronikfachmarkt vernichte.
Als ich den letzten Happen in meinen Mund schiebe und gerade an der Einfahrt der Tiefgarage vorbei laufen will, kommt ein schwarzer Van mit Vollgas dort herausgeschossen und bleibt direkt vor meiner Nase stehen.
Als die hintere Schiebetüre geöffnet wird, laufe ich vorsorglich ein paar Schritte rückwärts und lasse meinen schweren Rucksack zu Boden gleiten, damit ich im Fall der Fälle schnell und ohne Ballast wegrennen kann.
Sergej's dreckiges Grinsen strahlt mir sofort entgegen, was in mir eine ungemeine Panik aufkommen lässt.

Fuck...
Schnell weg Marco!

Ich drehe dem Russen meinen Rücken zu und will gerade losrennen, da pralle ich an irgendetwas hartem ab und falle zu Boden.
"Na Kleiner. Hast du uns vermisst?" das Hinderniss vor mir stellt sich als Nicolaj heraus.
Die ersten Tränen steigen in meinen Augen auf, da ich ganz genau weiß, das ich verloren habe.

Noch bevor ich einen weiteren Fluchtversuch unternehmen kann, zerrt man mich an den Haaren in die Höhe und wirft mich wie so ein Stück Dreck in den Laderaum.
Nikolaj steht kurz darauf ebenfalls in dem Van und zieht blitzschnell die Türe zu.
"Oh, hast du so große Wiedersehensfreude das du schon heulen musst? Komm her Zuki, ich werde dich trösten!" Sergej packt mich an meinem Kragen, zieht mich in die Höhe und nimmt mich in den Schwitzkasten.
Ich versuche panisch mit meinen Fingern irgendwie den Griff um meinen Hals zu lösen, doch ich bin viel zu schwach.
Recht schnell wird die Luft ziemlich dünn und ich habe furchtbare Angst, das die beiden mich einfach an Ort und Stelle erwürgen.

"Schlaf schön Kleiner!" Nikolaj drückt mir irgendwas auf mein Gesicht, das mir einen altbekannten beißenden Geruch in die Nase treibt.
In meinem Hals steigt rasch eine unbändige Übelkeit auf, während mein Gehirn sich zu verflüssigen scheint.
Meine Beine werden auf einen Schlag zu Matsch und knicken unter mir weg.
Das Letzte was ich höre, ist das dunkle Lachen der beiden Männer, ehe mir das Betäubungsmittel komplett mein Bewusstsein raubt.

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