Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1️⃣8️⃣

Cedric's Sicht

Nach sechs Tagen Aufenthalt in der russischen Klinik, wurde Marco endlich hierher nach Köln verlegt.
Die Ärzte haben ihn zu mir ins Zimmer verfrachtet, damit ich ein Auge auf ihn haben kann.

"Marco?" ich bin mir nicht sicher, ob er seine Umwelt gerade wahrnimmt oder total in Gedanken abgedriftet ist, da er wie hypnotisiert an die Decke starrt.
Die letzten sechs Tage hat er, laut Robin, kaum geredet und andauernd abwesend gewirkt.

Ich werfe die Bettdecke zurück und schwinge meine Beine aus dem Bett, damit ich mich zu ihm auf die Matratze setzen kann.
"Hey.. Worüber denkst du nach?"
Ganz unerwartet wendet Marco seinen Blick von der Decke ab und fixiert meine Augen.
Sein Gesichtsausdruck ist emotionslos und er wirkt hoffnungslos verloren.

"Das kann ich keinem sagen..." flüstert er vor sich hin und atmet tief und zittrig ein.
"Du kannst mit mir über alles reden! Egal was es ist!"
Die Gesichtszüge verändern sich.
Eine große Welle der Trauer fegt über ihn hinweg und er hat sichtlich Mühe, sich unter Kontrolle zu halten.
Das Glänzen in den Augen verstärkt sich zunehmend.

"Mach mal Platz!" mit einer scheuchenden Handbewegung deute ich ihm, das er ein Stück auf die Seite rutschen soll.
Zwar ist sich der Kleine etwas unsicher, doch nach kurzer Überlegung macht er mir tatsächlich Platz.
Kaum liege ich neben Marco und lege meinen linken Arm um ihn, scheint er sich sehr unbehaglich zu fühlen.
Seine Blicke schweifen hektisch durch den Raum, während seine Hände sich in die Bettdecke krallen.

"Marco! Du darfst traurig sein, okay? Wenn du weinen musst, dann lass es doch einfach raus. Es ist völlig egal was andere denken oder ob sie es nicht verstehen... Es sind deine Gefühle und du darfst sie zulassen. Du musst sie nicht verdrängen!"
Diese Worte sind der Startschuss für die Tränenflut des Jahrtausends.
Marco rollt sich auf meinen Oberkörper, krallt sich in mein Shirt und zittert am ganzen Leib.

Ich bin froh, das er es endlich rauslässt und nicht immer versucht, alles mit sich selbst auszumachen.
Mir selbst entweichen auch ein paar Tränen, da die letzten Wochen wirklich kein Zuckerschlecken waren.
Neben der Tatsache, das ich mir solche Vorwürfe wegen Marco gemacht habe, haben sich auch noch meine Wunden gegen mich verschworen.
Mein rechter Arm, der dreifach gebrochen war, hat leider eine Knochenentzündung entwickelt, worauf man die Schrauben und Platten austauschen musste.
Desshalb liege ich auch schon wieder im Krankenhaus.
Allerdings ist mir das mehr als recht, denn so kann ich für Marco da sein.

Den Geräuschen nach zu urteilen, hat der Junge in meinem Arm seinen ganzen Wasservorrat verbraucht und scheint langsam wegzudämmern, da sich sein kompletter Körper merklich entspannt.

Ein Klopfen an der Türe ertönt, das von mir mit einem "Ja?" beantwortet wird.
"Hey!" flüstert mir Robin zu, als er die Türe geöffnet hat und sieht, das Marco schläft.
Der Polizist zieht einen Stuhl an das Bett heran, um sich zu uns dazu zu gesellen.
"Hat er endlich geredet?"
"Nein, geredet hat er nicht. Aber er hat jetzt endlich seine angestauten Tränen entweichen lassen. Der erste Schritt zur Besserung!"
"Das stimmt.... Vielleicht kann er über seinen Schatten springen und erzählt dir die Tage noch etwas. Natascha und Phil reden gerade mit einem Psychologen, der eine Langzeittheraphie veranschlagen möchte. Aber die beiden sind sich nicht so sicher, ob Marco darauf eingehen wird..."
"Schwer zu sagen. Ich kann es mal ansprechen und versuche ihm irgendeine Info zu entlocken. Ist die Obduktion von Maxim schon durch?"
"Das ist eine gute Idee. Ähm, ja. Maxim wurde alle Anschein nach vergiftet!"
"Okay. Was ist mit Sergej, Nikolaj und Alec?"
"Die drei Männer sind Spurlos verschwunden. Es gibt keinerlei Hinweise auf ein Tötungsdelikt oder irgendetwas Gegenteiliges. Wir tappen in dieser Hinsicht vollkommen im Dunkeln. Aber es sind mehr als genug Leute festgenommen worden. Darunter waren ein paar ganz große Fische!" Robin sieht sich überall im Raum um und ich weiß ganz genau, das ihm noch irgendetwas auf dem Herzen liegt:
"Was ist los? Gibt es noch etwas wichtiges?"

Der Polizist seufzt laut auf und stützt seine Unterarme auf seinen Oberschenkeln ab:
"Maxim's Leiche wird morgen freigegeben....."
"Du machst dir Sorgen wegen der Beerdigung?"
"Ja! Wir sind uns in Marco's Hinsicht einfach total unsicher! Vielleicht wäre es besser wenn..." Robin's Worte werden überraschender Weise von Marco's krächzender Stimme unterbrochen:
"Ich gehe zu seiner Beerdigung! Und zwar alleine!"

Wir schauen beide verwundert zu dem Jungen, der entführt und gequält wurde und jetzt tatsächlich auf die Beerdigung des Verursachers möchte.
"Bist du dir sicher?" möchte Robin wissen.
"Ja! Maxim hat sich verändert. Er hat versucht mich zu retten und wäre wieder zurück gekommen!" Marco erhebt seinen Kopf und sieht mir vorsichtig in die Augen.
Ich lege ein leichtes Lächeln auf und streiche ihn über den Rücken:
"Ganz bestimmt. Er hätte dich dort nicht zurück gelassen!"

Ein klein wenig habe ich mit mir zu kämpfen, da ich weiß, das die russische Polizei Maxim's Auto gefunden hat und in dem gepackten Reisekoffer ausschließlich ein gefälschter Pass für ihn selbst zu finden war.
Ob er seinen Sohn jemals geholt hätte oder ob er ihn vorsätzlich und unter falschen Glauben dort gelassen hat, werden wir wohl nie erfahren.
Mein Herz sagt mir, das es für Marco schon schwer genug ist und wir dieses kleine Detail verschweigen sollten.
Die Wahrheit wird mit Maxim Tolstoi in ein paar Tagen beerdigt werden.

"Du solltest nicht alleine auf die Beerdigung gehen! Das ist zu gefährlich. Dein körperlicher Zustand ist noch nicht..."
"Doch! Ich möchte nicht, das lauter Personen anwesend sind, die ihn gehasst haben. Das hat er nicht verdient!" knurrt Marco uns entgegen und richtet sich langsam auf.
"Lass wenigstens Phil mit. Wenn es dir nicht gut gehen sollte, dann kann er schnell helfen!" Robin ist nicht begeistert von den Vorstellungen des Jungen, doch scheint sich auch bewusst zu sein, das er ihm in dieser Sache nicht viel reinreden kann.

Bevor wir überhaupt noch weiterreden können, stoßen Phil und Natascha zu uns dazu.
Die Beiden sind froh, das Marco endlich ein bisschen redet, verschweigen daher auch erst die neuen Informationen des Psychologen.

Doch ein anderes, leider unvermeidbares Thema kommt noch auf den Tisch.
"Marco, ich schätze das dein Vater ein Testament aufgesetzt hat. Wir sollten uns im Vorfeld schon überlegen, ob du das Erbe annimmst. Er wird dir sicherlich den Club vermacht haben! Ich weiß nicht wie du darüber denkst, aber ich..." Natascha wird sofort von ihrem Sohn unterbrochen, der erstaunlicherweise schon einen festen Plan im Kopf zu haben scheint:
"Ich werde es annehmen!"

Wir schauen alle mehr oder weniger gleich geschockt auf den fest entschlossenen sechzehnjährigen, der kurz nach Luft schnappt und dann seinen Entschluss begründet:
"Wir behalten den Nachtclub! Wir werden den Menschen zeigen, das hinter unserem Namen so viel mehr steckt, als schmutzige Geschäfte. Ich werde den Namen wieder rein waschen und dafür sorgen, das mit "Tolstoi" nicht nur Angst, Schrecken und illegale Geschäfte in Verbindung gebracht werden. Es gab in Maxim so viel mehr als nur Schlechtes, nur konnte er das nie richtig zeigen. Ich werde dafür sorgen, das die Leute das wissen!"
Auf diese Worte hin sagt keiner mehr etwas.
Diese feste Entschlossenheit hätte wohl keiner von ihm erwartet.
Wie es aussieht hat er sich in den Tagen des Schweigens genaue Gedanken gemacht.

"Wie stellst du dir das Ganze denn vor?" will Phil nach ein paar Minuten wissen und gibt Marco's Vorhaben somit eine Chance.
"Mama und du verwaltet alles, bis ich achtzehn bin. Währenddessen werden wir den Club ein klein Wenig umbauen. Papa hat sicherlich mehr als genug Geld auf die Seite geschafft. Der Anfang wird schwierig werden, da die ganzen schmierigen Geschäftspartner sich sicherlich nicht so einfach abwimmeln lassen werden. Aber ich bin guter Dinge, das wir das schaffen werden. Mama kann neue Tänzerinnen einlernen und ihnen alles beibringen, was sie wissen müssen. Robin, Stephan und Marc können mir bei dem Thema Sicherheit bestimmt weiter helfen und mein gelegentlicher Barkeeper hat sicherlich ein Auge auf mich!"
"Wie kommst du nur auf so eine Idee?" Natascha kann sich laut ihrem Gesichtsausdruck nicht entscheiden, ob sie dieses Vorhaben für gut oder schlecht befinden soll.
"Ich gehe einfach meiner Bestimmung nach. Der einzige Unterschied liegt darin, das ich es auf die legale Art machen und keine krummen Dinger drehen werde!" im Gegensatz zu uns, scheint Marco fest entschlossen zu sein und ich könnte mir vorstellen, das er sein Ding auch ohne unsere Mithilfe durchziehen würde.
"Wir machen uns mal Gedanken darüber, okay?" Phil scheint seinen Ziehsohn zufrieden zu stimmen, denn der lässt seinen Körper wieder neben mich sinken und entspannt sich völlig.

Was die Zukunft genau bringen wird, weiß momentan keiner.
Die seelischen Wunden, die Marco zugefügt wurden, werden sehr lange brauchen um zu verheilen.
Ich hoffe das er irgendwann mit den Geschehnissen umgehen kann, denn vergessen wird er es nie.
Trotzallem ist das Wichtigste, das Marco lebt und jetzt zu hundert Prozent in Sicherheit ist.

             

                      ~ Ende ~

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro