Die Entführung
"Was hat der denn gefrühstückt?" fragt Parker, aber Lucian ist auch schon gleich wieder vergessen. Danach wird noch ordentlich gequatscht. Irgendwie kommen wir wieder auf das Thema Jenny. "Wohnt sie denn hier in der Nähe?" frage ich in die Runde. "Ja, sie ist wohl schon das zweite Mädchen, welches verschwindet, aber die Polizei kann nichts herausfinden. Hoffentlich redet sie bald wieder. " erzählt Julie.
Ich mache mir Gedanken darüber, dass ich in einem Zelt schlafe, da kann mich ja jeder holen. Aber ich verwerfe den Gedanken gleich wieder. Ich bin Urlauber, kein Einwohner. Die beiden anderen waren Italienierinnen. Und wohnten in einem Haus, also brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Dann geht das Gespräch weiter und schon bald werde ich müde. "Parker, können wir langsam nach Hause gehen? Ich bin total müde." sage ich und dann gehen wir auch, die anderen wollen auch los, also ist das Timing perfekt. Wir setzen uns ins Auto und Parker fährt mich zum Campingplatz. "Ich bringe dich noch zu deinem Platz verkündet er. "Das brauchst du nicht." versichere ich ihm, doch er lässt nicht locker. Und dann gehen wir beide gemeinsam zu unserem Platz, auf einmal gibt er mir einen Kuss, verschwindet daraufhin aber auch sofort. Ich bin etwas verwirrt,wieso ist er denn jetzt gleich danach sofort wieder gegangen? Aber irgendwie freue ich mich auch über den Kuss. Ich mag ihn echt. Doch ich fahre in ein paar Wochen schon wieder nach Hause, ich darf mich nicht verlieben.
"Ciao" rufe ich noch,doch ich sehe ihn schon gar nicht mehr. Ich will noch duschen gehen, ich sehe meine Eltern am Platz sitzen. "Hi, Mum und Dad. Wo ist Alison?" frage ich sie. "Sie wollte unbedingt kochen, es gibt gleich essen. Du kannst schon einmal den Tisch decken." sagen sie und ich mache, was sie sagen. "Ich möchte jetzt duschen gehen, kann jemand anderes abwaschen?" frage ich und Alison nickt. Ich packe meine sieben Sachen und gehe duschen. Alison ist schon wieder da, als ich gehe. Aber es war auch nicht sonderlich viel und ich habe mir Zeit gelassen.
Das Klo ist komplett leer und ich freue mich darüber, ein ganzes Klo für mich alleine. Auch wenn ich nur eine kleine Kabine benutze, aber ich kann mir aussuchen, welche ich nehmen will. Sonst ist es hier immer total voll. Ich nehme also meine Kabine, die ich bis jetzt immer genommen habe und schließe ab. Ich hänge meine Klamotten auf und mache das warme Wasser an. Das bekommt man nur, wenn nicht gerade alle duschen und ich freue mich ein neues mal darüber, dass ich alleine bin. Dann mache ich mir mein Shampoo in die Haare und fange an zu singen.
Als ich meine Augen wieder öffne und fertig bin, will ich nach meinem Handtuch greifen, um mich abzutrocknen, aber es ist nicht mehr da. Runtergefallen ist es auch nicht. Ich bekomme Panik, alles von mir ist verschwunden. Meine Klamotten und auch mein Shampoo. Ich denke an meine kleine Schwester. "Sehr lustig, Alison. Gib meine Klamotten zurück." sage ich, doch ich bekomme keine Antwort. "Alison, das ist nicht lustig." schreie ich, doch ich bekomme keine Antwort. Dann muss ich eben nackt gehen. Ich versuche meine Tür aufzuschließen, doch ich bekomme es nicht hin. "Scheiße" schreie ich. "Hilfe." schreie ich und bekomme noch mehr Panik, ich dachte das geht nicht mehr, aber die Angst steigt immer höher. Wieso hört mich denn keiner? Kann bitte einer herkommen und mich hier rausholen, wäre doch bloß jemand hier gewesen.
Ich fange an zu weinen. Ich will noch nicht sterben. Bitte nicht, bitte lass es nur ein dummer Scherz sein. Ich versuche immer wieder an der Tür zu rütteln, doch nichts tut sich. Ich versuche oben drüber zu klettern, doch ich hab keine Chance dort hoch zu kommen. Ich sitze in der Falle. Wär ich bloß nicht in diese scheiß Dusche gegangen. Ich bleibe eine ganze Weile dort, meine Eltern müssen sich doch fragen, wo ich bleibe. Es kommt mir jedenfalls wie eine Ewigkeit vor, ich werde immer müder. Ich muss wach bleiben und um Hilfe rufen, es muss mich doch jemand hören. Mir fallen letzendlich doch die Augen zu. Als ich die Augen wieder öffne sitze ich nicht mehr in der Dusche drinnen, ich starre ins dunkle nichts.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro