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»9«

,,Harry. Hallo", stieß Hermine etwas überrumpelt aus, als sie den schwarzhaarigen Brillenträger auf der Etage ihres Büros entdeckte. Er wendete den Kopf ihr zu und ließ seine Hände in die Hosentasche wandern, ehe er ebenfalls ein bedrücktes ,,Guten Morgen", erwiderte. Seit ihrem letzten Treffen hatte sie ihn nicht mehr gesehen und ehrlicherweise auch nicht damit gerechnet, ihn im Ministerium zu treffen. Schließlich war sie keine Aurorin und arbeitete nicht im selben Fachbereich wie er. Die Chance, ihn unter diesen vielen Leuten zu treffen, war gering.

,,Was tust du hier? Ich habe dich nicht erwartet." Unsicher schlang sie die Arme um ihren Körper. Sie wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Bei ihrem letzten Treffen hatte sie ihm klar gemacht, dass sie zwar nicht die Freundschaft kappen, den Kontakt jedoch mindern wollte. Und nun traf sie ihn hier an ihrer Arbeitsstätte. Was sollte sie sagen?

,,Aurorenkram", kam die schnelle Antwort. Sie nickte mindestens ebenso schnell, wenn nicht etwas zu schnell. ,,Ah. Bestimmt Interessant."

,,Mehr oder weniger."

Einen Moment lang standen sie sich wortlos gegenüber, während der Trubel um sie herum weiter ging. ,,Ja...", ergriff Harry schließlich betreten das Wort. ,,Ich muss dann auch mal wieder..."

,,Natürlich." Er ging an ihr vorbei. Sie konnte ihn nicht einfach so gehen lassen und ignorieren, schließlich würden sie das Aufeinandertreffen nicht verhindern können. Sie musste eine Lösung finden, sonst würde das zwischen ihnen nur noch unangenehmer werden. Und das wollte sie nicht, schließlich war er ihr bester Freund. Nicht mehr und nicht weniger.

Hermine drehte sich um und holte tief Luft. ,,Harry." Besagter wandte sich wieder ihr zu und sah sie ausdruckslos an. ,,Musst du jetzt sofort wieder in dein Büro oder kann das noch ein paar Minuten warten? Ich würde gerne mit dir reden; dauert nicht lange."

,,Na gut, aber wirklich nur zwei Minuten, Hermine", antwortete er nach einem besorgten Blick auf die große Uhr, die an der Wand neben einem der vielen magischen Fenster hing. Sie lächelte ihm zaghaft zu und schlug den Weg zu ihrem Büro ein, ehe sie die Tür öffnete, nach Harry eintrat und die Tür hinter sich zuzog.

Ihr Büro hatte genau die richtige Größe; nicht zu groß und nicht zu klein. Auf ihrem Schreibtisch, an dem sich zwei Stühle befanden, stapelten sich Unterlagen und Akten, die bearbeitet und durchgesehen werden wollten und im dunklen Aktenschrank neben dem Schreibtisch lagen Bücher und weitere Akten. Ihr Image als Kriegsheldin hatte ihr sogar einen Bonus in Form eines magischen Fensters eingebracht, welches, egal wie tief die Etage unter der Erde lag, das Wetter anzeigte, welches sich auf die Lage des Ministeriums bezog. In Krisenzeiten beispielsweise konnte man durch das Fenster Platzregen und Blitze beobachten. Momentan fielen Sonnenstrahlen durch das mit hellem Holz umrahmte Fenster ins Büro.

,,Setz dich." Sie deutete auf einen Stuhl und ließ sich auf dem gegenüberliegendem nieder. ,,Wie lief das Gespräch mit Ginny?" Wenn er nur wenig Zeit hatte, würde es nichts bringen, erst Smalltalk zu führen und danach zum Wichtigen zu kommen. Also musste sie gleich auf den Punkt kommen. Harry räusperte sich. ,,Ganz gut. Ich habe all das befolgt, was du mir geraten hast und sie meinte, dass sie es sich noch einmal überlegt. Aber da ich sie kenne und ihre Gestik und Tonlage relativ gut einschätzen kann, denke ich, dass ich eine gute Chance habe, sie für mich zurückzugewinnen. Mir tut es leid, ihr tut es leid. Ich denke, dass wir wieder zusammen kommen werden."

Sie nickte mit einem zaghaften Lächeln zum Zeichen, dass sie zugehört hatte. ,,Das freut mich. Ihr beide habt es verdient, zusammen zu kommen. Schön, dass ich helfen konnte und deine Zeit nicht verschwendet habe." Als Antwort folgte ein Kopfschütteln. ,,Nein, Hermine, du hast meine Zeit noch nie verschwendet. Du bist meine beste Freundin und ich danke dir, dass du mir mit Ginny geholfen hast. Wirklich. Ohne dich hätte ich keine Chance gehabt, nicht mal ansatzweise."

,,Du hast es selbst gesagt - ich bin deine beste Freundin. Das tun Freunde nun mal füreinander. Sie helfen einander und freuen sich für ihren Freund. Das war das Mindeste was ich tun konnte, Harry." Er nickte und wieder trat das Schweigen zwischen ihnen auf. Mit einem tiefen Atemzug unterbrach sie es. Jetzt oder nie. ,,Hör mal, dieser Augenkontakt..." Sie sah, wie sich seine Mine versteifte. ,,Ich hoffe, du hast das nicht falsch verstanden. Ich sehe in dir nur einen Freund und du in mir hoffentlich nur eine Freundin. Bestimmt siehst du in mir nur eine Freundin", korrigierte sie sich schnell, um nicht allzu eingebildet zu wirken. Schließlich schien es schon sehr arrogant, zu erwarten, dass der andere mit einem selber zusammen sein wollen würde. 

,,Und mein Vorschlag, den Kontakt erst mal einzuschränken, war auch nicht böse gemeint. Ich möchte nur unsere Freundschaft nicht zerstören. Und du hast mit Ginny zu kämpfen und ich habe einen Freund, da können wir beide auch nicht noch..." Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. So weit in diese Richtung ausholen hatte sie eigentlich nicht gewollt, auch wenn es ihr gleichzeitig richtig erschien, die Sache einfach mal klar anzusprechen. Gott, sie hatte ja von Anfang an gewusst, dass das Gespräch nicht allzu angenehm verlaufen würde.

,,Du hast einen Freund?", unterbrach ihr dunkelhaariges Gegenüber ihre zögernden Worte. ,,Das habe ich gar nicht bemerkt gehabt. Wer ist es? Du bist doch nicht wieder mit Ron zusammen?" Ihr war nicht ganz klar, warum er das so genau wissen wollte, doch sie riss sich zusammen. Wenn sie es jetzt nicht tat, dann würde sie es nie tun, und das würde nicht gut enden. Geheimnisse und Lügen währten nie ewig, das hatte sie im Laufe der Jahre gelernt. Und ihre Freundschaft zu Harry war ihr zu wichtig, anstatt sie einfach wegen einer Unannehmlichkeit, die sie eh besser ansprechen sollte, wegzuwerfen. Außerdem war er der erste Schritt getan und Narzissa, die es sicherlich auch ihrem Mann Lucius weitererzählt hatte, informiert. Und mit Draco hatte sie abgesprochen, dass sie ihre Beziehung öffentlich machen wollte. Oder besser er ihre und sie hatte dann daraufhin zugestimmt.

Also - wenn nicht jetzt, wann dann? Es gab nichts zu befürchten. Harry hatte sich weiterentwickelt und der Hass auf Draco hatte abgenommen, schließlich hatte Harry direkt nach dem Krieg auch ein gutes Wort für Draco eingelegt, was er zwar nicht hätte tun müssen, aber die Tatsache, dass er es getan hatte, beweiste, dass er ihn wenigstens nicht mehr tot sehen wollte, wie er es in ihrer Schulzeit oft gewollt hatte. Die Zeit war gereift und mit ihr auch Harry. Die Beiden pflegten ein neutrales Verhältnis zueinander und ignorierten sich, wann immer es möglich war. Das war besser, als sich bei jeder Gelegenheit an die Gurgel zu gehen.

,,Es gibt auch noch andere Männer außer Ron in meinem Leben, Harry." Sie holte tief Luft und nahm all ihren Mut zusammen, um ein Wort über die Lippen zu bringen. ,,Draco."

Einige Sekunden lang herrschte Schweigen.

,,Malfoy?"

,,Ja. Draco Malfoy."

Harrys Blick war eine Mischung aus Schock, Ungläubigkeit und Lachen. ,,Was? Mit Draco Malfoy? Hermine, das ist doch nicht dein ernst?", brachte er kichern hervor, nur um dann wieder ernst zu werden. Sie kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief. ,,Doch das ist mein Ernst. Ist das denn so abwegig?"

,,Willst du eine ehrliche Antwort? Ja. Nichts gegen dich, aber ich hätte alles und jeden erwartete, aber nicht Draco. Ich meine, ihr habt euch gehasst. Und seine Einstellung und Erziehung und Herkunft und... ihr seit einfach so komplett unterschiedlich." Es kostete sie wirklich alle Kraft, sich zusammenzureißen und tief durchzuatmen, um sich zu beruhigen. Mit Harrys Reaktion hatte sie nicht gerechnet, sie hatte ein wesentlich erwachseneres Verhalten erwartet. Und ungläubiges Kichern gehörte definitiv nicht dazu. ,,Die Zeiten ändern sich. Draco hat sich geändert. Er hat seine alte Einstellung abgelegt und ist erwachsen geworden, im Gegensatz zu dir."

Bei Harrys skeptisch erhobener Augenbraue konnte sie einfach nicht ruhig bleiben. Zornig erhob sie sich. Hermine hatte erwartet, dass er seine impulsive Art wenigstens ein bisschen unter Kontrolle bekommen hatte, doch anscheinend war das nicht der Fall. Das vor ihr war pure Impulsivität, die sich nicht zügeln und somit die Gefühle anderer beachten konnte. Sie wusste, dass das nicht leicht war, aber dennoch. Er konnte wenigstens so tun, als würde er sich ein wenig über die Tatsache, dass sie einen Freund außer Ron gefunden hatte, freuen. 

Harry stand ebenfalls auf. ,,Hermine, so habe ich das nicht gemeint. Ich war nur überrascht. Malfoy und du, das wäre mir nicht mal im Traum eingefallen, einfach weil ihr so komplett unterschiedlich seid."

,,Weil wir so komplett unterschiedlich waren. Wir beide haben Gemeinsamkeiten, die uns verbinden, und ich liebe ihn." Bei diesen Worten verhärtete sich Harrys Gesichtsausdruck für eine Sekunde lang, ehe sich seine Mine wieder glättete. ,,Das konnte ich nicht wissen, tut mir Leid. Aber wirklich? Draco Malfoy und Hermine Granger?"

,,Ich denke, du hast nur zwei Minuten und musst dann wieder zur Arbeit?", lenkte sie mit einem deutlichen Blick zur Tür ab. Sie hatte wirklich kein Interesse mehr an diesem Gespräch. Es war gut, dass sie ihm endlich die Wahrheit erzählte, aber dass Harry so reagieren würde, hatte sie nicht erwartet. Und sie wollte sich jetzt auch nicht mit diesem kindischen und impulsiven Charakterzug von ihm herumschlagen, schließlich war sie auch nicht zum Vergnügen im Ministerium und hatte noch einen Haufen Papierkram zu erledigen.

,,Stimmt", antwortete er betreten. ,,Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Und danke für das mit Ginny. Ich muss dann mal wieder. Wir sehen uns wann anders."

Mit betretenden und zugleich schnellen Schritten verließ er das Zimmer, während sie sich wieder auf den Stuhl sinken ließ. 

Einen so abrupten Abbruch des Gespräches hatte sie nicht gewollt. Vielleicht hatte sie auch zu impulsiv reagiert. Allein die Erwartung, dass es nur Ron in ihrem Leben gab, hatte sie wütend gemacht, also konnte es genauso gut sein, dass sie Harry für seine Impulsivität verurteilt hatte, während sie selbst viel zu emotional und impulsiv war. Es war einfach kompliziert. Harrys wechselnde Gesichtsausdrücke während des Gesprächs waren ihr nicht entgangen und hatten sie ein wenig irritiert, da sie nie wirklich gewusst hatte, wie er sich fühlte, auch wenn sie ihn schon jahrelang kannte. Das konnte er gut. Seine Emotionen so schnell wechseln, dass andere Leute verwirrt waren und nicht mehr hinterher kamen. Impulsivität eben.

Wenigstens konnte sie ihm endlich die Wahrheit erzählen. Sie musste ihn nun nicht mehr belügen und das war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bald würde sie sich mit Draco offen auf der Straße zeigen können und darauf freute sie sich schon seit sie offiziell zusammen waren. 

Narzissa und Lucius wussten die Wahrheit und nun hatte auch Harry sie erfahren. Sie konnte sich beruhigt dem ganzen Papierkram vor ihr widmen. 

   

    

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