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14| Enthauptung oder Schuss

Becca trommelte mit ihren Fingern auf der Platte ihres Schreibtisches herum. Ihr Blick hing an dem Gemälde einer Enthauptung, das die Klinikleitung ihr aufgezwungen hatte. Ein Heiliger, der vor dem Henker kniete, während ein Mönch mit halb abgehackter Hand und dennoch unbeteiligtem Gesichtsausdruck daneben stand.

Sie hatte es schon immer als verstörend empfunden. Gleichzeitig war sie sich sicher, dass es weder einladend, noch beruhigend auf Patienten wirkte und sie hatte auch nicht das Gefühl, dass ein derartiges Kunstwerk im Behandlungszimmer von einem höheren Intellekt und Bildungsstand zeugte, wie der Oberarzt ihr an ihrem ersten Tag versichert hatte.

In diesem Moment allerdings hätte sie sich gewünscht, genauso teilnahmslos zu sein wie der verstümmelte Mönch. Mehrfach in den vergangenen Stunden war Becca aufgestanden und hatte ihren Kopf gegen die gepolsterte Wand geschlagen. 

Das war zwar per se nichts Ungewöhnliches, tatsächlich sogar ein alltägliches Ritual, doch so häufig wie heute passierte es nur selten. Sie bereute einiges. Nicht, dass ihr der wichtigste Patient des Tages entkommen war, sondern, dass sie sich überhaupt jemals auf die ganze Sache eingelassen hatte. 

Becca war längst an dem Ziel vorbeigeschossen, dass sie zu Beginn vor Augen gehabt hatte. Trotz des abgebrochenen Medizinstudiums hatte man ihr eine gut bezahlte Stelle am Henry-Heimlich-Klinikum angeboten. Die Eingewöhnungsphase war grandios verlaufen, bis ihr Chef sie schließlich versetzt hatte.

Das Loch, in dem sie nun Tag ein, Tag aus auf ihren Tod wartete hatte die gesamte Vorfreude zunichte gemacht. Keine Stammkunden, keine Kinder, keine freundlichen Kollegen. Einzig die Bezahlung war geblieben. Doch ihre Wohnung hatte sie lange nicht mehr betreten. Zu lange verbrachte sie Zeit im Behandlungszimmer, sodass es sich selten lohnte, nach Hause zu fahren. 

Es war ihr zwar strengstens untersagt worden, selbst auf der Patientenliege Platz zu nehmen, doch wenn sie sowieso die Einzige war, die sich noch in der Nähe aufhielt, dann machte sie dort manchmal ein Nickerchen. 

Becca stand auf und begann den fensterlosen Raum zu durchqueren. Von links nach rechts, von Ost nach West. Sie seufzte schwer, doch es war niemand dort, der sie hätte aufmuntern können. Als die Tür aufging erschien dahinter nicht die Freiheit, sondern eine Frau mit schulterlangen Haaren und Brille, die eiligen Schrittes und strengen Blickes auf den Schreibtisch zulief und sich auf dem Stuhl niederließ. 

"Holland", murmelte sie unerdenklich leise. Becca hielt inne und beugte sich in Richtung Schreibtisch.

"Was...ZUM ARSCH?! WAS...WAS IST DENN LOS MIT IHNEN SIE ÜBERINKOMPETENTE IDIOTIN?!"

Augenblicklich wich Becca wieder zurück. Emily Stone war so verbittert, wie es eine Frau ihren Alters nur sein konnte. Und auch wenn Becca sich darüber im Klaren war, dass sie in Schwierigkeiten steckte, war es nun wichtig, Stone zuzustimmen.

"Wissen Sie eigentlich, in was für eine Scheiße sie uns geritten haben?"

Becca schwieg.

"IN EINE SCHEIßE DIE GRÖßER IST ALS DIE DÄMLICHKEIT, DIE SIE VORWEISEN! Sie ziehen mich in den Dreck. Sie ziehen meinen Vater in den Dreck. Den Präsidenten der Vereinigten Staaten..."

Stone hatte noch nie geschrien. Zumeist war sie eine recht schweigsame Person. Die Situation war neu für Becca.

"Ja, ich weiß, dass es einzig und allein mein Fehler war und ich werde...", setzte sie an, doch Stone unterbrach sie.

"Ich brauche ihr Statement dazu nicht, Holland. Offen gesagt: Wenn ich ihre Stimme in den nächsten Vierundzwanzig Stunden noch einmal hören muss, dann erschieße ich sie höchstpersönlich und glauben Sie mir - ich kann das, ohne mit der Wimper zu zucken."

Sie schüttelte den Kopf. "Sechzehn Jahre", murmelte sie immer wieder. "Sechzehn Jahre."

Dann hob sie ihren Blick. Becca fühlte sich wie der Heilige Übeltäter, dem man den Kopf abschlagen würde. Und kurz überlegte sie, ob der gezielte Schuss in ihren Schädel nicht die bessere Lösung wäre, als das, was man ihr nun auftragen würde.

"Sie machen jetzt genau zwei Dinge für mich, haben wir uns verstanden?" Becca nickte langsam.

"Erstens: Verpissen Sie sich aus diesem Behandlungszimmer. Wir brauchen kompetente Arbeitskräfte und eine solche sind Sie wahrlich nicht."

Sie legte eine kurze Pause ein, in der sie die Augen schloss und den Kopf in den Nacken warf. Beccas Armbanduhr vibrierte.

"Bringen Sie mir Hector Mendel."

Stone überlegte. "Und bringen Sie mir Jona. Sie haben genau einen Tag."

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