TWO
SAN POV
,,Fuck..", murmelt Yeosang.
Wir alle drei stehen einfach wie eingefroren an Ort und Stelle und starren aus dem Fenster.
,,W-wir müssen u-uns verstecken!!", rufe ich stotternd. Nun habe ich offiziell Panik.
,,Kommt mit", fordert uns Jongho gelassen dazu auf ihm zu folgen. Nun ja, seine Augen strahlen keine Gelassenheit sondern puren Horror aus. Er hat auch Angst und ist trotzdem besorgt um uns, um seine Hyungs. Sollte ich nicht ihn beschützen? Das machen doch Hyungs oder nicht?
Zügig verließen wir alle den Raum. Jongho steuerte Yeosangs Zimmer an und schubste uns alle rein.
,,Hier ist eine Feuerleiter. Wir warten hier jetzt einfach bis dieser Zombie Typ weg ist. Im Notfall klettern wir raus", ,,RAUS?", kreische ich fassungslos und werde noch blasser als ich eh schon bin. Yeosang drückt mir seine Hand auf meinen Mund. ,,Pschttt", zischt er. Vorsichtig nicke ich und er lässt los.
,,Alles wird gut Hyung. Das Militär wird sich darum kümmern und dann sind wir sicher. Bis dahin müssen wir hierbleiben", erklärt Jongho und klopft mir beistehend auf die Schulter.
Mit glasigen Augen und bebender Unterlippe nicke ich. ,,Okay", hauche ich zitternd.
,,Was machen wir in der Zei-", das Klingeln unserer Tür unterbricht Yeosangs Worte.
,,W-wer i-ist das?", frage ich angespannt und blicke die Beiden ängstlich an. ,,Sicher nur unser Nachbar Kim Seokjin Nim. Wahrscheinlich hat er kein Salz mehr oder so", murmelt der Jüngste und erhebt sich langsam. ,,Yah wohin gehst du?", erfasst nun Yeo das Wort mit einem strengen Unterton.
Es klingelt ein weiteres Mal. Das schrille Läuten erfüllt das Totenstille Wohnhaus. In den letzten Tagen war es so, als würde hier keine Menschenseele leben.
,,Ich gehe schauen wer da ist, ihr bleibt da", erwidert Jongho und verschwindet rasch aus dem Raum. ,,Keine Sorge Sannie. Es ist bestimmt nichts schlimmes", spricht mir Yeosang beruhigend zu. Tatsächlich beruhige ich mich etwas.
Kurz ist es still, doch plötzlich hämmert es laut gegen die Tür. ,,Was ist das?", will ich wissen und werde wieder panisch. Mein Herz beginnt fest gegen meine Brust zu hämmern, sodass ich kaum atmen kann. ,,Pscht beruhige dich Kleiner", flüstert Yeosang mit einer zitternder Stimme und legt seine Arme um meinen Körper. ,,Es wird alle gut, hm?", wispert er und vergräbt seine Nase in meinem Schopf.
Plötzlich kommt Jongho ins Zimmer gerannt. Kreidebleich.
,,Jongho-yah", sage ich und schaue ihn vorsichtig an. ,,E-es war der Professor.. Er ist ein Zombie.. S-seine Augen-", erklärt er stotternd und sinkt kraftlos auf Yeosangs Bett. ,,Was jetzt?", fragt der Älteste welcher in solch einer Situation wohl am besten die Nerven behalten kann. Eine kurze Stille folgt daraufhin..
,,Ich gehe nachschauen.. Vielleicht ist er weg..?", seufze ich und stehe auf um zum Gehen anzusetzen.
,,Bist du verrückt Hyung? Das- das kannst du nicht tun- Du wirst den Anblick nicht ertragen..", flüsternd-schreit Jongho mit weit aufgerissenen Augen, doch ich höre nicht. Ich, als sein Hyung dürfte mich nicht fürchten. Meine Aufgabe ist es die Nerven zu behalten und ihn zu beschützen. Aus diesem Grund stelle ich mich nun meiner Angst.
,,Ich schaff das schon Kleiner", erwidere ich leise und schenke ihm ein gequältes Lächeln.
Langsam schleiche ich aus dem Zimmer und mache mich auf dem Weg zur Haustür. Enorme Nervosität baut sich in mir auf. Mein Herz beginnt heftig gegen meine Brust zu hämmern. Die Wohnungstür ist in Sichtweite. Ich fange an zu schwitzen. Es ist so, als hätte man einen Eimer voll Wasser über mich geschüttet. Mein ganzer Körper zittert wie verrückt. Meine Beine werden weich wie Wackelpudding und drohen jeden Moment zusammen zu brechen. Schweratmend stütze ich mich an der danebenliegenden Wand ab und setze meinen Weg schleichend fort.
Vorsichtig bewege ich ich auf die Tür zu und atme zittrig ein und aus. Ängstlich linse ich durch den Spion und versuche dort etwas zu erkennen.
Ein Mann steht regungslos am Treppengeländer und sieht einfach in die Leere. Er wirkt vereist. Es sieht aus, als wäre er tot. Leise atme ich aus. Ich blinzele einmal und im nächsten Moment ist sein Kopf zu mir gedreht und er starrt direkt zu unserer Tür. Genau durch den Spion. Sein Blick trifft meinen. Seine Haut ist schneeweiß. Feine blaue Adern sind in seinem Gesicht zu erkennen. Seine Augen sind von einem weißen Schleier bedeckt.
Ohne es zu wollen entweicht mir ein erschrockenes Keuchen. Ich schlage mir meine Hand auf meinen Mund und lasse meine aufgerissenen Augen auf dem Unbekannten liegen. Ein breites Lächeln umspielt seine blassen Lippen. Es sieht krank aus, wie seine ausdruckslosen Augen kugelgroß sind, seine blauen, trockenen Lippen zu einem gewaltigen Grinsen geformt sind und man seine gelben Spitzen Zähne sehen kann. Ein Lachen ertönt. Es ist ein skurriles Lachen. Befremdlich.
Ekelerregend. Dieser Mann ist irre. Ist er überhaupt ein Mensch? Oder ist das ein Zombie?
Seine Mund öffnet sich und aus dem Lachen wird ein schrilles Schreien. Er verdreht seine Augen und nun sind hinter dem weißen Schleier blutrote Fasern zu erkennen. Meine Augen liegen gebannt auf seiner Gestalt. Ich kann nicht wegsehen. Ich kann mich nicht bewegen.
Der Mann rennt auf unsere Tür zu. Er steht nun direkt vor mir, nur das dünne Holz trennt uns.
Er hämmert gegen die Tür. Keuchend zucke ich zurück und falle zu Boden.
,,San?!", höre ich Yeosnags Schrei aus der Wohnung. ,,Bleibt da!", kreische ich zur Antwort und versuche meinen Atem einigermaßen zu beruhigen.
Noch immer betäubt das wilde Hämmern an der Tür meine Ohren. Ich habe das Gefühl, dass wenn es jetzt nicht aufhört, wird der Mann- das Wesen, diese zerstören..
Doch plötzlich hört es auf. Wieder ist es totenstill. Ist er weg?
Sekunden, welche sich wie Stunden anfühlen, vergehen, in welchen ich auf dem harten Boden verweile. Überfordert schließe ich meine Augen und atme tief durch. Allmählich erhebe ich mich wieder und bewege mich auf die Tür zu. Ich gucke voller Furcht wieder durch den Spion und sehen den Mann nun regungslos vor der Tür unseres Nachbarn stehen.
Er starrt links zur Treppe hinauf, welche sich direkt neben seiner Tür befindet.
,,Oh nein", hauche ich verzweifelt, wissend was wohl passieren wird. Tränen sammeln sich in meinen Augen.
Mein Blick ist auf die Tür von unserem Nachbarn Kim Seokjin Nim geheftet. In der selben Sekunde öffnet sie sich und der alte Mann lugt mit einem fragenden Blick hinter der Tür hervor. Ich höre seine gedämpfte Stimme, welche den Mann fragt was er denn wolle.
,,Nein", flüstere ich.
,,Hey! Gehen Sie wieder ins Haus!!", schreie ich angsterfüllt. ,,San?!", ruft er nun und schaut zur Tür. Kraftlos hämmere ich gegen das Holz und schreie weiter. ,,D-der Mann i-ist ein Z-zombie! Sie müssen w-wieder ins Haus!! E-er wird sie töten", kreische ich verzweifelt und rüttele an der Tür um sie zu öffnen. Doch sie ist verriegelt. Angestrengt drehe ich den Schlüssel in alle erdenklichen Richtungen. ,,W-was meinst du San-ah?!", fragt der Ältere unschuldig. Ich schaue wieder durch das kleine Loch und versuche hinter den Tränen etwas zu erkennen. Nun berührt er vorsichtig den Arm des Zombies. ,,NEIN!", schreie ich und reiße die Tür auf.
Doch im nächsten Moment werde ich zurückgezogen und die Tür wird wieder zugeschlagen. Ich falle zu Boden und werde feste gegen einen warmen Körper gepresst.
,,NEIN! K-KIM S-SEOKJJIN NIM I-IST DA DR-DRAUßEN!! E-ER WIRD STERBEN", schluchze ich und will mich aus den warmen Armen lösen. ,,Yeosang halt ihn fest!", ordnet Jongho streng an und verriegelt die Tür. Dann blickt er wieder durch den Spion.
Was im nächsten Moment passiert, lässt meine Albtraum wahr werden. Die gequälten Schreie des liebevollen Mannes schallen durch das ganze Gebäude. Es ist schmerzverzerrt, seine Stimme ist erfüllt von Horror. Die Schreie zerschmettern beinahe mein Trommelfell. Meine Tränen laufen unaufhörlich und mein elendes Schluchzen verhindert mir das Atmen.
Die Schreie verstummen und es ist lediglich ein leises Gurgel zu hören. Dann ist wieder völlige Stille.
Yeosang legt seine Hand auf meinen Mund um mein gebrochenes Schluchzen zu dämpfen. ,,Jongho-yah.. was ist da?", wagt der Älteste zu fragen.
Jongho dreht sich zu uns. Sein Gesicht kreidebleich. Seine Augen erfüllt von Grauen.
Er ist traumatisiert.
Und die nächsten Worte die er wispert, verändern unser Aller Leben.
,,Wir müssen hier weg".
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Ich hab es doch geschafft! c:
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