11. Hässliche Vergangenheit
Frohe Ostern 🐣
Magnus PoV.
Ich legte Alec eine Hand auf die Schulter, er zuckte zusammen, drehte sich um und vergrub sein Gesicht in meiner Schulter. Ich war etwas überrascht doch legte schnell meine Arme um ihn. "Hey, schon okay". Flüsterte ich. "Nichts ist Okay. Izzy hat recht ich bin ein Ahrh". Ich war überrascht das er es schaffte das das Geräusch genau so klang wie bei Iz. "Wahrscheinlich hatte sie recht doch jeder macht mal Fehler". Sagte ich beruhigend. "Nein du nicht. Du machst immer alles richtig". Ich lachte trocken. "Alec es ist süss was für eine Rosa Brille du noch auf hast. Natürlich mache ich Fehler ich habe einige Fehler gemacht die unverzeihlich sind..." Meine Stimme versagte als ich an meine Mutter dachte. "Magnus?". Alexander löste sich von mir und sah mir in die Augen. "Was ist passiert?". Fragte er. "Ich kann es dir nicht sagen". Meine Stimme klang kläglich und leise. Ich begann zu zittern. Alexander legte mir seine Arme um die Schultern und zog mich an sich. "Manchmal hilft es darüber zu reden". Ich spürte wie mir Tränen über die Wange lief. Ich begann mit zitternder Stimme zu erzählen und die Erinnerungen überschwemmten mich:
Ich war wieder Zwölf und stand im schäbigen Treppenhaus das ich so gut kannte. "Mom". Rief ich ängstlich. Ich lief die Treppe hoch und roch den beissenden Zigaretten-Gestank. Ich rannte in die Wohnung meiner Mutter, wo der Rauch noch dichter war. Ich suchte in der Küche und im Wohnzimmer wo sie aber nicht war also lief ich ins Schlafzimmer. Dort sass meine Mutter und nahm gerade irgendetwas zu sich. Ich wusste das meine Mom süchtig war doch ich hab mir geschworen nie wieder darüber nach zu denken. Doch jetzt wo sie vergessen hatte mich von der Schule ab zu hohlen machte ich mir doch sorgen und ich war wütend. Wütend das sie mich im Stich lies, das sie so egoistisch ist, das ihr die Drogen wichtiger waren als ich. "Mom! Du musst aufhören!". Rief ich und lief auf sie zu. Sie sprang auf und sackte augenblicklich leblos zu Boden. Ich starrte auf den toten Körper meiner Mutter. In dem Moment kam mein Dad zur Tür herein. Er starrte mich an und dann schrie er, er schrie das es meine Schuld ist, das ich ein Bastard bin und ich verschwinden soll. Das tat ich ich rannte, später wurde ich von der Polizei gefunden und mir wurde erzählt das meine Mutter an einer Überdosis gestorben ist. Ich sollte dann in ein Heim gebracht werden doch da kam ich nie an. Ich lief davon und verbrachte die nächsten drei Jahre auf der Strasse und damit mir die Schuld an allem zu geben.
-Das war mein Fehler, ich habe mich für den Tod meiner Mutter verantwortlich gemacht. Ich wusste das es nicht meine Schuld war, doch ich fühlte mich schuldig das ging so weit das ich depressiv wurde und mich auch selbst verletzte und-". Meine Stimme versagte. Alexander starrte mich überrascht an. "Ich... wollte nicht das du diesen hässlichen, schrecklichen Teil von mir siehst". Schluchzte ich. Alec legte seine Hand an meine Wange. "Nichts an dir ist hässlich". Verdammt, ich wollte ihn doch trösten und nicht umgekehrt. "Alexander-". Mehr brachte ich nicht mehr raus da waren so viele Erinnerungen die mich wegzuspülen drohten die ich bis jetzt verdrängt hatte. Er hielt mich im Arm bis ich keine Tränen mehr übrig hatte.
Irgendwann löste ich mich von ihm und sah in seine ruhigen blauen Augen. "Es tut mir leid". Wisperte ich. "Es muss dir nicht leid tun. Ich verstehe das dich das mitnimmt". Ich zitterte leicht. "Alexander, was ich eigentlich sagen wollte ist das ich immer hinter dir stehe egal wofür du dich entscheidest und das gilt auch für Isabelle". Er lächelte leicht. "Ich liebe dich". Mein Herz machte einen kleinen Sprung und mein Bauch kribbelte. "Ich liebe dich auch, Alexander". Flüsterte ich, stand auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Es war ein ganz leichter Kuss doch darin steckten so viele Gefühle das er mich überrumpelte. Meine Knie gaben nach und ich landete in Alec' Armen. Er kicherte leise und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Wieso nennst du mich eigentlich Alexander?". Fragte er und ich lächelte. "Erstens weil ich finde Alexander passt besser zu dir als Alec. Zweitens weil deine Mutter dich Alec nennt, Alec ist der brave, Heterosexuelle Sohn der keine Regeln bricht. Und Alexander ist mein Freund, der mit einem Jungen am Waldrand steht und Knutscht". Sein Gesicht war unbezahlbar. Dann lachte er. „Magnus du bist unglaublich". Ich lächelte. Sein Gesicht wurde ernst und noch bevor er fragte wusste ich das es um meine Vergangenheit gehen wird. „Was ist danach passiert?". Ich zitterte wieder. „Zachariah fand mich. Er hat mich aufgenommen und mir das Tanzen beigebracht. Er hat mir auch die Schule bezahlt". Ich sah ihn an. Sein Mund war leicht geöffnet, die Augen auf mich gerichtet. „Kennst du dich deshalb mit zwielichtigen Bars aus?". Ich nickte.
Wir redeten noch eine Weile, dann machte ich mich auf den Weg um nach Camille zu sehen. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Alexander und zu der Tatsache das ich ihm meine Vergangenheit offenbart hatte ab. Es war nicht alles was ich ihm erzählt habe nur den Anfang von der Phase meines Lebens die ich am liebsten streichen würde. Da waren so viele hässliche Geschichten über mich. Ich hing so in Gedanken das ich die Musik erst bemerkte als ich vor Camille's Wohnwagen stand. Ich klopfte. Wenige Augenblicke später wurde die Tür aufgerissen. "Verschwinde!". Schrie Camille mir ins Gesicht. "Ich will nur reden". Rief ich der Musik entgegen. Ein Wunder das Camille noch nicht taub ist bei dieser Lautstärke. "Ich will aber nicht mit dir reden. Magnus!". Krähte sie. Hat sie nicht einen Kater? Da tut so laute Musik bestimmt nicht gut. "Camille wir müssen über das was geschehen ist reden". Flehte ich und sie gab nach sie trat aus der Tür Öffnung, lief in den Wohnwagen und stellte die Musik aus. Ich folgte ihr. Ich war schon so oft hier gewesen doch jetzt sah alles anders aus. Früher hat mich ihr Wohnwagen immer an einen japanischen Palast erinnert. Mit Lampignons, einer wunderschönen aber praktischen Deckenlampe, einem weissen Holzschrank, einem passenden Schreibtisch und einem einladend wirkenden Bett. Von dieser einladenden Art war nichts mehr zu sehen. Die Möbel waren die selben, doch die Lampingnons leuchteten nicht, der Schreibtisch war mit Dingen vollgestopft, der Schrank stand offen und das Bett war ein reines Durcheinander. Sie setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und sah mich erwartungsvoll an. "Was willst du?". Ich setzte mich kurzentschlossen auf ihr Bett und begann zu erklären. "Hör zu ich weiss das es dir nicht gut geht, ich will nur helfe-""Wenn du helfen willst verschwinde du bringst mir Kopfschmerzen!". Ich schluckte einen Bissigen Kommentar runter. "Wegen der Sache mir Alessio ich... ich weiss das dir die Situation im Zirkus wirklich zum schaffen macht und das du in ein Loch gefallen bist. Aus eigener Erfahrung weiss ich wie schwer es ist aus so einem Loch heraus zu kommen und das man das nicht alleine kann, deshalb wollte ich dir helfen". Sie starrte mich an. "Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle!".
Ach wenn du wüsstest. Dachte ich spöttisch.
"Oh ich weiss ganz genau wie du dich fühlst. Camille, du würdest niemals freiwillig bei jemandem wie diesem Alessio bleiben wenn es dir gut gehen würde". Sie sah weiterhin wütend aus. "Bitte Camille du warst kurz davor eine Prostituierte zu werden". Jetzt brachen ihre Mauern. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und zitterte leicht. "Du hast ja recht. Ich bin in ein Loch gefallen". Ich stand auf, lief zu ihr und kniete mich nieder das ich auf ihrer höhe war. "Camille, weisst du noch als ich dir versprochen habe das ich dich nie im Stich lassen werde?". Sie nickte und sah mit traurigen Augen zu mir runter. "Dieses Versprechen gilt immer noch. Ich werde immer für dich da sein auch wenn wir nicht mehr zusammen sind". Sie schluchzte. "Die anderen und ich haben abgemacht das wir uns wehren werden. Wir wissen noch nicht wie, aber wir werden das hier nicht weiter zulassen. Machst du mit?". Sie nickte, lies sich vom Stuhl gleiten und schlang ihre Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung. Und in dem Moment ging mir auf wie sehr ich das gebraucht hatte. Ich brauchte die ganze Zeit die Bestätigung das sie mich trotz der Tatsache das sie mich betrogen hat und ich ihr Alec vor der Nase weggeschnappt habe nicht hasst. Das wir immer noch Freunde sind und sie mir verzeiht.
Ich wusste nicht wie lange wir noch so verharrten doch es fühlte sich an als sei die Zeit angehalten und nichts anderes zählt. Wir redeten noch etwas über schöne Erinnerungen, ich erzählte ihr das ich offiziell mit Alec zusammen bin und sie begann schon Planungen für unsere Hochzeit zu machen.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit alle Wohnwagen, Zelte und alles andere Transportbar zu machen da wir ja Morgen weiter fahren wollen.
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