Kapitel 19✔️
Gespenstische Stille breitet sich aus und ich spüre eine zunehmende Unruhe. Emily räuspert sich und in mir kommt ein eiskalter Schauer auf. Ich versuche, den bösen Mächten zu entfliehen. Die durch ihre Geschichte herbei gekommen sind und erhebe dafür meine Stimme.
„ Ich würde jetzt gehen." „ Hat dir der Geist von Mary etwa einen so großen Schrecken eingejagt Liv Sinclair?" fragt Isla sarkastisch. Wenn sie wüsste, wie recht sie hat, doch ich erwidere mit purer Ironie. „ Nichts erschreckt mich mehr als Deine Anwesenheit." „ Okay, schon verstanden, dann verkrieche dich wieder in deinem Zimmer.", gibt sie etwas gekränkt zurück. „ Ich mag die Anwesenheit von euch beiden sehr gerne, aber ich verstehe es vollkommen, wenn du wieder gehen willst. Dieser Vorfall ist ja nicht leicht zu verkraften.", meint Emily zu mir. Ich zeige den beiden den Mittelfinger und versuche dabei, einen Lachanfall zu unterdrücken. Was mir ziemlich gut gelingt, da die Blicke der beiden zu komisch sind. Die müssen ja immer alles ernst nehmen.
Ich drehe mich um und verschwinde eilig auf mein Zimmer. Hier angekommen, lasse ich mich auf meinem Bett fallen. Ist das wahr, was Sie über Mary erzählt hat? Früher habe ich meinen Vater gefragt, wie meine Mutter wohl hieße. „ Deine Mutter heißt Mary Sinclair. Aber bitte verrate niemanden in deiner Umgebung ihren Namen. Wenn dich jemand fragen sollte, sage einfach, dass sie Annabel Sinclair heißt."
„ Warum darf ich niemandem sagen, dass sie Mary Sinclair heißt Vater?" „ Weil es nicht gut für dich enden könnte, wenn jeder weiß, dass du mit ihr verwandt bist." Bei diesem Gespräch mit ihm war ich damals 7 Jahre alt gewesen.
Ich finde es ziemlich erstaunlich, dass ich mich immer noch daran erinnern kann. Diese Szene spielt kurz Revue durch meine Gedanken ab.
Währenddessen werde ich ganz plötzlich von einer Einsamkeit über mahnt und einmal mehr wird mir klar, dass ich mein ganzes Leben ohne meine Mutter geführt habe und noch dazu weiß ich nicht wirklich etwas über sie. Diese grausame Tatsache lässt mich eiskalt zurück.
Ein leises Klopfen durchbricht diese Szene von früher und sofort setze ich meine Maske der Gefühle wieder auf. „ Herein." Die Tür öffnet sich und Mr. James kommt zum Vorschein.
„ Darf ich mich zu dir setzen?" Ich mache ihm Platz und er macht es sich auf meinem Bett gemütlich. „ Wie geht es dir? Hast du dich schon ein Leben können?" fragt er mich.
Ich habe das Gefühl, dass er diese Frage ernst meint. Doch ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Es gibt so viel, was ich loswerden möchte, jedoch weiß ich, dass ich darauf achten muss, nicht zu viel über mich zu erzählen. Dennoch scheint er mir sehr vertrauenswürdig zu sein. „ Ich habe Zeit gebraucht, mich hier einzuleben, doch ich habe es letztendlich geschafft. Ich habe hier einige Freunde gefunden, die mir viel bedeuten, was ich hier nie zu träumen gewagt habe." Er lässt meine Wörter auf sich wirken. „ Am Anfang, bevor ich hierher gekommen bin, habe ich mich unwohl gefühlt, und ich war überhaupt nicht begeistert. Auf einem Internat verfrachtet worden zu sein. Nach und nach ging es mir hier auf diesem Internat überraschend gut und ich habe Zeit gehabt, mich hier einleben zu können."
Dass es mir hier überraschend gut geht, ist nicht gelogen, denn dies ist die Wahrheit.
„Das verstehe ich, ich wäre auch nicht begeistert darüber, wenn mich jemand auf einem Internat gewollt hätte. Aber mal eine ganz andere Frage: wie erging es dir, bevor du auf diesem Internat gekommen bist?"
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