Kapitel 15
Ich schalte mein Handy aus. Wie kann uns jemand gefilmt haben? Erstens es sind keine Handys erlaubt, und zweitens habe ich niemanden gesehen oder gehört. Kann aber auch sein, dass ich in diesem Moment viel zu beschäftigt mit mir selbst war.
Was soll ich nur mit dieser Nachricht anfangen? Am besten rufe ich sofort meine beste Freundin Paris an. Sie wird mir bestimmt weiterhelfen können. Beim ersten Klingeln nimmt sie auch schon ab.
„ Wo bist du nur die ganze Zeit? Unsere Lehrerin wollte mir einfach nicht preisgeben, wo du steckst und du hast dich seit 4 Tagen nicht mehr gemeldet. Selbst dein Vater hat mir nicht erzählt, wo du bist." Eigentlich hatte ich vor ihr vor dem Vorfall zu erzählen. Aber ich weiß jetzt schon, dass es nichts mehr werden wird.
„ Ich wurde auf ein Internat geschleppt." , fange ich an zu erzählen. „ Dies war die Überraschung, von der ich dir neulich geschrieben habe." „ Stimmt du hast dir etwas von einer Überraschung geschrieben. Ich kann es nicht fassen, dass die Überraschung das Internat ist." Ich schweige, bevor ich antworte: „ Er meinte an diesen Montag, dass er mit Miss Holt gesprochen hatte."
Paris weiß, worauf ich hinaus möchte, denn sie hat alles mit eigenen Augen miterlebt.
„ Wieso muss Miss holt alles weiter erzählen? Dein Vater geht es doch gar nichts an, dass du Ariana zusammengeschlagen hast. „ Was macht Arianna denn jetzt? Seitdem ich nicht mehr auf eurer Schule gehe?" „ Sie sucht sich das nächste Opfer aus."
„ Und wer ist es?" „ Das nächste Opfer bin ich." Es ist Funkstille und ich höre nur ihren gleichmäßigen Atem am anderen Ende der Leitung. „ Paris bist du noch da?" „ Ja, das bin ich."
Erleichtert atme ich aus. „ Alles okay bei dir, Liv?" „ Ja. Ja, alles gut.", gebe ich ihr als Antwort parat, was eine glatte Lüge ist. Nichts ist gut. Ich habe Angst um Paris nämlich, dass Ariana ihr etwas antun wird, so wie sie es bei mir früher gemacht hat.
Sie und ich kamen früher gut miteinander aus. Leider wollte sie alles über mich Bescheid wissen, was ich ihr natürlich nie preisgegeben habe. Immer und immer wieder habe ich ihr eine neue Lüge unter die Nase gerieben. Sie glaubte alles, was ich ihr erzählt habe, bis sie mich eines Tages durchschaut hat.
Eine Woche später, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, hat sie sich bei mir entschuldigt, dass sie früher so neugierig gewesen war und sie meinte, dass sie nicht gecheckt hat, dass sie zu weit mit ihren Fragen gegangen ist und da hab ich ihr eine zweite Chance gegeben.
An diesem Tag, wo wir uns wieder versöhnt haben, ist sie zu mir nach Hause zum Lernen gekommen.
Dies war ein Fehler, denn nachdem sie gegangen ist, habe ich mein Tagebuch nicht mehr wiedergefunden, bis mir klar wurde, dass sie es zu sich mit nach Hause genommen hatte. Am nächsten Tag hat sie unsere Klasse aus meinem Tagebuch vorgelesen. Dieses Ereignis war schlimmer als jede Albtraum, den ich je gehabt hatte.
Während sie vorgelesen hat, haben alle gebannt zugehört und ich habe mich in einer einsamen Ecke verkrochen. Am selben Tag hat jemand angefangen, mir einen Spitznamen zu verpassen und zwar das mutterlose Kind. Dieser Spitzname versetzte mir einen Stich in die Brust, da mir damals klar geworden ist, dass ich die einzige aus der Klasse war, die keine Mutter hatte.
Seitdem nannten mich alle meine Mitschüler so außer meine Lehrer und Paris. Als der Tag endlich geendet hat, habe ich beschlossen, jemand anderes zu sein und zwar das asoziale Mädchen von heute. Seitdem ich meinen Charakter geändert habe, lief alles aus dem Ruder und somit endet meine Geschichte hier auf diesem Internat.
„ Liv. Bist du noch dran? Du bist plötzlich so still." „ Klar." Plötzlich klopft es an der Tür. „ Ich muss jetzt auflegen, hab dich lieb." Ich lege auf und schalte mein Handy aus, bevor ich es unter meiner Bettdecke verstecke. Kurz darauf wird auch schon die Tür geöffnet und Aiden kommt herein. „ Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe Ivy hat mich eben aufgehalten."
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