Nur ein Buch
Die Strasse war verdreckt und aus den Gassen strömte der Gestank von Abwasser, doch sie achtete weder auf den Geruch, noch auf ihre Nackten Füsse, die ihren Weg vorbei an Schwarzen Kutschen und Pferde karren fanden.
Ihr ziel war die Bibliothek und einzig ihr Wille, sich zurück zu holen, was ihres war, trieb sie voran.
Ihr Kleid war verdreckt und an einigen Stellen gerissen, doch auch das interessierte sie nicht. Sie lief immer weiter, nicht auf die Beschimpfungen und Flüche der Menschen achtend.
Sie wurde als Strassenkind, Weise oder Ausreisserin bezeichnet, je nach dem, was die Leute als Sündenbock brauchten.
Hexenbrut, hiess es.
Sie dachte sich, wenn die wüssten.
Die meisten würden wahrscheinlich voller Angst davon laufen oder sie auf dem Scheiterhaufen sehen wollen.
Doch niemanden interessierte es wirklich, wer sie war und was sie machte.
Das grosse Gebäude der Städtischen Bibliothek ragte vor ihr auf, sie holte ein mal tief Luft und schritt durch die schwere Eichen Pforte.
Wie ein Schatten huschte sie zwischen den Regalen durch, niemand beachtete sie.
Sie erreichte eine Treppe, welche nach unten führte in die Verbotene Abteilung, die ausschliesslich Männer der Kirche und der König betreten durften, doch da unten war etwas, das ihr gehörte etwas, das ihr gestohlen wurde und sie würde es sich zurück holen.
Den Wächter vor der Treppe zu überwältigen war ein leichtes für sie, ein Kleiner Zauber und der schlief.
Sie sah sich noch mal um und huschte dann die Stufen runter.
Es rief nach ihr und sie wollte nichts lieber als diesem Rufen nach zu gehen.
Sobald sie unten war, liess sie die Wache wieder aufwachen.
Der raum war feucht und dunkel.
Wie konnten sie nur?
Fragte sie sich.
Sie liessen die einzigen Bücher, welche die Wahrheit beinhalteten verrotten! Es machte sie wütende doch sie war aus einem anderem Zweck hier, als sich über die Blindheit der Menschen auf zu regen.
Auf einem Podest in der Mitte, lag ein Buch mit schwerem Einband, es sah abgenutzt aus, dennoch, war es in Tadellosem zustand.
Sie legte ihre Hand auf den Einband und spürte das Vertraute Gefühl, welches sie immer überkam, wenn sie das Buch in den Händen hatte.
Es beinhaltete eine Geschichte, ihre Geschichte, schon über Tausend Jahre und es würde sich nicht ändern, solange sie im Besitz dieses Buches war.
Endlich, dachte sie sich und entfaltete ihre weissen schwingen, die sie unter einem Umhang versteckt gehalten hatte, zu lange war es schon her.
Sie löste sich in Goldenes Licht auf, als ein duzend Wachen in den Raum stürmten.
Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und sie wisperte: "Wir werden uns bald wieder sehen."
~Erdnussbrot
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