29. EIN TAG IN NEW YORK
DAMIAN
Genüsslich strecke ich mich und genieße die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Ich bemerke immer noch auf der Couch zu liegen und wundere mich wie klasse ich geschlafen habe. Ein Murmeln neben mir, fordert meine Aufmerksamkeit. Emilia liegt an meine Brust gekuschelt und schläft noch tief und fest. Ein Lächeln huscht über meine Lippen. Vorsichtig greife ich nach hinten und schnappe nach einem Kissen, um es mir unter meinen Kopf zu schieben. Mit der erhöhten Position beobachte ich Emilia, die sich bis auf einige Geräusche, nicht rührt. Ich streiche ihr die wirren braunen Haare aus der Stirn und betrachte sie. Sie wirkt so friedlich neben mir, als würde sie keine Sorgen haben.
Wie ich gestern, nachdem sie vor meiner Tür stand. Ich habe mich in ihr verloren. Emilia zu küssen und sie zu berühren, hat mich alles andere Vergessen lassen. Ich habe mich bei ihr geborgen Gefühl, als sie in meinen Armen lag. Ich habe ihr sogar von meinen Gefühlen erzählt. Es hat sich gut angefühlt. Mit ihrer gleichmäßigen Atmung bin ich eingeschlafen und fühle mich beim Aufwachen mit Energie durchströmt.
Vorsichtig winde ich mich aus ihrer Klammerung. Wie ein kleines Äffchen hängt sie an mir, was mich zum Lächeln bringt. Doch ich will sie nicht wecken. Nach einer Ewigkeit habe ich es geschafft aus ihren Armen zu entfliehen und ihr anstelle ein Kissen zum Umklammern gegeben.
Schnell renne ich nach oben, um zu duschen und mir etwas an zu ziehen, bevor ich die Treppen wieder nach unten gehe. Ich schleiche mich am Wohnzimmer vorbei, wo Emilia immer noch in die Decke gewickelt liegt und schläft.
In der Küche angekommen, bereite ich alles, so leise wie möglich, für ein Frühstück vor. Da meine Haushälterin Einkaufen geht, begutachte ich erst Mal den Inhalt des Kühlschrankes. Ich finde Eier, Speck, Wurst und etwas Käse. Daraus versuche ich ein Frühstück zu kreieren, das auch Emilia schmeckt. Mit einem Lächeln im Gesicht schlage ich die Eier auf, um sie anschließend mit Speck und Zwiebeln anzubraten.
„Morgen." Eine leise Stimme ertönt hinter mir und ich blicke mich, während des Bratens, um. Emilia sitzt mit verwuschelten Haaren und der Decke um den Körper gewickelt, auf einen der Barhocker. Sie sieht noch verschlafen aus und immer wieder blinzelt sie gegen die Helligkeit an.
„Guten Morgen." Ich lächle sie an. „Möchtest du einen Kaffee?" Sie nickt langsam und ich wende mich, nachdem ich die Pfanne vom Herd genommen habe, zur Kaffeemaschine. „Cappuccino?" Ich sehe sie im Augenwinkel nicken und betätige den Knopf. Als ich mich ihr mit der Tasse zuwende, lächelt sie breit.
„Was?" Frage ich verdutzt, bevor ich den Kaffee vor sie stelle.
„Du machst Frühstück?" Sie deutet auf den Tisch hinter sich, den ich mit Leckereien bestückt habe.
„Ja. Es ist soweit fertig. Wenn du vorher duschen gehen willst, kannst du das gerne machen." Sie nippt an ihrem Cappuccino, was ihr einen weißen Milchbart beschert und mich zum Schmunzeln bringt.
„Gerne." Sie erhebt sich eilig von ihrem Stuhl und ich erkläre ihr den Weg zum Badezimmer.
Nachdem sie verschwunden ist, hole ich die Brötchen von draußen herein. Ich bekomme eine Tägliche Lieferung vor meine Tür gelegt, die ich immer nur holen muss.
Eine viertel Stunde später, sitzen wir gemeinsam am Tisch und Frühstücken genüsslich. Emilia lädt sich begeistert von allem etwas drauf.
„Hast du Lust heute etwas mit mir zu unternehmen?" Sie hält in der Bewegung inne und blickt mich mit ihren schönen Augen an. Ein Lächeln ziert ihre Lippen.
„Gerne würde ich den Tag mit dir verbringen." Sie schiebt sich eine Erdbeere zwischen die Lippen und das Bild mach mich sofort an. Die Vorstellung wie ich mein bestes Stück zwischen ihre Lippen schiebe, erscheint vor meinem Geistigen Auge. Augenblicklich werde ich hart. Ich räuspere mich und rutsche auf meinem Stuhl umher, doch das Bild bleibt. Ich versuche auf andere Gedanken zu kommen und blicke daher auf ihre Hand. Immer noch ist ein dicker Verband darüber, der leicht dreckig ist. Richard wollte morgen ihre Fäden ziehen und am Montag wollte sie wieder arbeiten anfangen. So haben Tom, Emilia und ich es beschlossen.
„Wir sollten deinen Verband vorher aber wechseln." Sie blicke darauf und nickt. „Tut es denn noch weh?" Emilia legt ihre Gabel beiseite und schüttelt den Kopf.
„Nein, nicht wirklich. Es brennt ein wenig, aber sonst tut es kaum weh."
Das Restliche Frühstück genießen wir schweigend und lassen uns von der hereinscheinenden Sonne wärmen. Heute wird, laut Wetterbericht, ein warmer Tag.
Sie Sonne steht hoch am Himmel und die Vögel zwitschern, als wir aus der U-Bahn in der Nähe des Empire State Building steigen. Menschenmassen strömen an uns vorbei, doch ich beachte sie nicht, während ich mit Emilia zu der Historischen Sehenswürdigkeit laufe. Sie wollte unbedingt dort hin und da ich den Tower auch sehr gerne besuche, freute ich mich.
Emilias blick erhellt sich, als wir darunter stehen. Wie ein Kind an Weihnachten blickt sie nach oben.
„Möchtest du nach oben, auf die Plattform?" Ich blicke sie durch meine getönte Sonnenbrille an und sehe ihr lächeln.
„Können wir?" Ihre Augen werden größer und ihr lächeln breiter, als ich nicke.
Gemeinsam fahren wir den Aufzug nach oben, bis wir auf der Rundum Plattform ankommen.
Sie läuft sofort zu einen der Fenster und drückt, wie ein kleines Kind, ihre Nase platt. Ich beobachte Emilia wie sie ehrfürchtig ihren Blick über die 320 m Stadt unter uns schweifen lässt. Die Sonne scheint auf ihr Gesicht und lässt ihr Haar glänzen und ihre Augen leuchten. Als ich gerade zu ihr gehen möchte, werde ich grob angerempelt.
„HEY." Verwirrt drehe ich mich um und ein blonder Mann mit Brille hebt beschwichtigt seine Hand.
„Sorry, Kumpel." Ich ziehe die Augenbrauen hoch.
„Kein Ding." Er dreht sich weg und stapft Richtung Aufzug. Kopfschüttelnd gehe ich zu Emilia die von dem Zwischenfall nichts mitbekommen hat. Ich stelle mich hinter sie, um mit ihr die Aussicht zu genießen.
„Als Kind habe ich immer von diesem Augenblick geträumt. Diese Aussicht einmal zu sehen." Ich trete näher heran, um sie besser zu verstehen. Unsere Körper berühren sich und ich spüre die Wärme ihres Rückens. „Ich hätte nie gedacht, dass dieser Traum je wahr wird." Ich sehe in ihrem Profil, wie eine Träne über ihre Wange läuft. Ich lege meine Arme um ihren Bauch und ziehe sie an meiner Brust. Sie lehnt sich an mich und schließt ihre Augen. Mein Kinn ruht auf ihrem Scheitel und gemeinsam blicken wir über New York. Minutenlang Stehen wir so da und genießen, den Ausblick, von einem Gebäude, das uns beiden anscheinend etwas bedeutet.
Nachdem wir uns vom Empire State Building gelöst haben, sind wir über den Walk of Fame gelaufen. Haben uns die Sterne von Berühmtheiten angesehen. Und über die Besten Filme diskutiert. Emilias Augen haben geleuchtet, als wir an einem der kleinen Imbisswagen uns einen der Berühmten Hot Dogs geholt haben. Anschließend sind wir über den Times Square gelaufen. Haben uns dort die berühmten Leuchtreklamen angesehen und sind durchs Theater Viertel geschlendert.
Ausgepowert und mit schmerzenden Füßen, setzten wir uns am frühen Abend auf eine Bank in den Central Park. Mein Blick schweift über die Berühmte Bow Bridge. Jogger bahnen sich einen Weg durch frisch verliebte Pärchen. Hundebesitzer führen ihre Liebsten aus und ein älterer Mann füttert die Enten im See.
Emilia sitzt neben mir und blickt verträumt auf das, im Sonnenlicht glitzernde, Wasser.
„Danke für den schönen Tag." Sie wendet sich mir zu und ein Lächeln ziert ihre Lippen. Ihr Gesicht sieht entspannt und sorgenfrei aus. Mein Blick zu ihr gewendet, Lächle ich sie breit an.
„Was?" Fragt sie mich neugierig, während ihre Augen über mein Gesicht huschen.
„Ich fand den Tag auch sehr schön." Ich lehne mich auf der Bank zurück und entspanne mich. Das erste Mal seit einer Ewigkeit fühle ich mich frei. Die Gerichtsverhandlung ist vorbei, die Scheidung wird beschleunigt und Elena ist für mich Geschichte. Mein Blick wandert zu Emilia hinüber. Mit einem Lächeln blickt sie Glücklich auf den kleinen See und genießt die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag.
Auch wenn ich mein Herz nie wieder verschenken wollte, muss ich doch feststellen wie viel mir Emilia in der kurzen Zeit schon bedeutet. In ihrer Gegenwart fühle ich mich unbeschwert und leicht. Vielleicht sollte ich doch wieder jemanden vertrauen und vielleicht ist dieser jemand Emilia.
Als sich langsam die Sonne dem Horizont neigt, lege ich ihr meine Jacke, die ich vorsichtshalber mitgenommen habe, über die Schulter und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu ihr nach Hause
Dort angekommen, begleite ich sie in die erste Etage ihrer Wohnung.
„Danke. Für alles." Im Flur angekommen dreht sie sich lächelnd zu mir um. Ich stelle mich nahe an sie und streiche eine verwirrte Strähne hinter ihr Ohr.
„Du musst dich nicht immer bei mir bedanken." Flüstere ich zu und merke wie sie auf meine Berührung reagiert. Ihr Mund öffnet sich und ich höre sie schwer einatmen. Meine Finger streichen über ihre leicht geröteten Wangen. Ich spüre ihre Hand auf meiner Brust, die federleicht über mein Shirt streicht. Ihr Duft nebelt mich ein und gierig ziehe ich sie an mich, um meinen Mund auf ihren zu pressen. Ich dränge sie an die Wand, hinter sie und presse meinen Körper an ihren weichen. Meine Lippen streichen über ihre und seufzend öffnet sie ihren Mund. Gierig dränge ich meiner Zunge in ihn und leidenschaftlich verschlingen wir uns gegenseitig. Meine Hose beult sich aus und drückt sich gegen ihren Bauch. Ich höre sie stöhnen und besinnungslos küsse ich sie weiter. Ihre Hände streichen über meinen Nacken und ziehen mich näher an sich. Ich keuche und schmecke die süße ihrer Lippen. Meine Hände streifen unter ihr Top und streichen über die nackte Haut ihres Bauches.
„Immer diese jungen Leute. Nehmt euch ein Zimmer." Eine helle schrullige Stimme dringt an meine Ohren und verwirrt blicke ich mich um. Die alte Frau von unten steht kopfschüttelnd am Ende der Treppe und blickt uns entsetzt an. Sie dreht sich um und verschwindet durch die Eingangstür. Ich wende meinen Kopf Emilia zu, die ebenfalls mit großen Augen auf die Tür starrt, bevor wir beide in schallendes Gelächter ausbrechen. Wir lachen so lange bis uns Tränen kommen.
Ich blicke in ihre schönen Augen, bevor ich mich runter beuge und sie ein letztes Mal für heute küsse.
„Gute Nacht Emilia." Sie erwidert den Kuss und lehnt sich an mich. Zärtlich küssen wir uns zum Abschied, bevor ich mich umdrehe und die Haustür hinter mir zuziehe. Draußen angekommen, schlendere ich lächelnd zu meinem Auto, als mir auffällt meine Jacke vergessen zu haben. Als ich mich gerade umdrehen möchte, meldet sich mein Telefon und stirnrunzelnd ziehe ich es aus der Tasche. Toms Nummer erscheint und schnell hebe ich ab.
„Hey." Begrüße ich ihn fröhlich, doch Toms Stimme lässt mich stoppen.
„Hast du Zeit?" Fragt er mich betroffen und verwirrt, ziehe ich die Augenbrauen zusammen.
„Was los Kumpel." Ich höre ihn schnaufen.
„Morgen ist ihr Todestag." Innerlich schlage ich mir an die Stirn. Wie konnte ich das nur Vergessen. Jedes Jahr verbringe ich den Tag mit Tom, da ihn der Tag von Sandras Tod immer noch schmerzt. Ich wende mich meinem Auto wieder zu.
„Ich bin in 10 Minuten bei dir. Ich habe noch eine besondere Flasche Whiskey im Auto. Den sollten wir unbedingt probieren." Versuche ich ihn aufzumuntern.
„Hört sich gut an." Ich verabschiede mich und steige ins Auto, um zu Tom zu fahren.
Im Nachhinein wäre alles anders gelaufen, wäre ich meine Jacke holen gegangen. Vielleichtwäre mir der Blonde Mann aufgefallen, der gerade das Haus, indem Emilia wohnt,betritt. Vielleicht wäre das alles nicht passiert.
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