Nullen.
Eine kurze High-School-Starker-Trans!Peter-Young!Tony-AU, die mir in den Sinn gekommen ist, als ich wieder mal alles Mögliche zu Peters eventueller Transsexualität gestalkt habe.
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Mi
I find it hard to say the things I wanna say the most
Find a little bit of steady as I get close
Find a balance in the middle of the chaos
Es war untertrieben zu sagen, dass Peter Parker schon immer eine Person gewesen war, die um Sachen herumredete.
Er war ein regelrechter Meister darin, nicht auf den Punkt zu kommen.
Wichtige Sätze, verpackt als nebensächliche Bemerkungen, standen bei ihm auf dem Tagesplan. Da war immer diese Hoffnung, dass sein Gegenüber gar nicht mitbekommen würde, dass er überhaupt etwas Relevantes von sich gegeben hatte.
Auch diesmal, doch irgendwie wollte es nicht funktionieren.
Es ging einfach nicht, während er von Tony Stark, dem neuen Schüler in seiner Klasse, in die Ecke der Toilette gedrängt wurde.
Er konnte nicht vor, er konnte nicht zurück, er wollte sich am liebsten nie wieder bewegen und mit der kalten Kachelwand hinter ihm eins werden – die gleiche schneeweiße Farbe hatte sein Gesicht ja schon erreicht.
Direkt vor ihm Tony. Seine gesamte Präsenz brachte Peter ja schon zum Schlucken, aber durch dessen körperliche Nähe fühlte er sich, als würde er glühen.
Auf den Lippen seines Gegenübers lag ein beinahe wissendes Grinsen.
Peter hatte noch nie in seinem Leben eine so großkotzige, von sich selbst überzeugte Person getroffen wie Tony. Und er verfluchte sich selbst dafür, dass er es innerlich liebte.
Je länger er den Jungen vor ihm, der seine Arme neben Peters Kopf abstützte und ihm somit jede Fluchtmöglichkeit nahm, als wäre es das Normalste der Welt, ansah, desto nervöser wurde er.
Schließlich fand er seine Stimme wieder, was wohl auch gut so war.
„W-was meinst du damit?", krächzte er, woraufhin er sich leise räusperte.
„Gut, noch einmal klar für dich, Parker: Warum meidest du die Schultoilette, als würde in ihr ein wilder Axtmörder lauern, der dich kaltmachen will?", wiederholte Tony die Frage, die er Peter vor etwas mehr als zwei Minuten gestellt hatte, noch einmal etwas ausgeschmückter.
Wenn möglich, drückte Peter sich noch fester an die Wand in seinem Rücken.
Wo blieben die Erdbeben, wenn man sie am meisten brauchte?!
Peters Blick suchte irgendeinen Anhaltspunkt, während seine Fersen nun auch gegen Stein stießen.
Er konnte Tony nicht mehr ins Gesicht sehen.
Sogar dessen Arme mit dem hochgekrempelten Schulpullover waren interessanter.
„Ganz davon abgesehen, dass du in Sport immer am längsten in den Umkleiden brauchst. Bist du so voller Selbsthass?", schnaubte Tony nun, da er anscheinend nicht mit einer Antwort seitens Peter rechnete.
Dieser wusste genau, dass es nur ein einziger Satz war, den er zu sagen hatte.
Aber er hatte zu viel Angst davor, ihn auszusprechen.
Er hatte immer Angst, ihn auszusprechen, egal in wessen Gegenwart. Es kam nicht so gut bei den Leuten an.
Und er wollte nicht von Tony zusammengeschlagen werden, hier, in einer leeren Toilette, während er eigentlich in seinem Physikkurs sitzen sollte.
„Ich... ich kann das nicht sagen", murmelte Peter und versuchte ein letztes Mal, unter Tonys rechtem Arm eine Lücke zu finden, durch die er sich retten konnte, doch noch bevor er überhaupt die Chance ergreifen konnte wegzulaufen, schnellte Tonys linker Arm schon zu seiner Schulter und hielt ihn an Ort und Stelle.
„Dann warten wir einfach, bis du es kannst. Ich kann warten."
Send me low, send me high, send me never demigod
I remember walking in the cold of November
Hoping that I make it to the end of December
Er konnte es nicht fassen, dass eine Person tatsächlich so sehr an seinem, Peter Parkers, Leben interessiert war, dass sie ihn eine Viertelstunde auf einer Toilette gefangen hielt.
Denn genau das tat Tony.
Nach fünf weiteren Minuten hatte er sich wortlos neben Peter an die Wand gelehnt und nach dessen Handgelenk gegriffen, vermutlich, um sich zu vergewissern, dass dieser nicht weglief.
Tonys Griff war ziemlich stark, Peter war sich sicher, dass man morgen dort, wo sich dessen Fingern in sein Handgelenk gegraben hatten, Abdrücke sehen würde, doch es war ihm ziemlich egal.
Es war kein allzu unangenehmes Gefühl, seinen Hinterkopf gegen die kalten Kacheln zu lehnen, resigniert die Augen zu schließen und mit tiefen Zügen die von Putzmitteln verpestete Luft einzuatmen.
Was Tony, der ihn beinahe um einen Kopf überragte – nichts Neues für Peter, wirklich – tat, wusste er nicht genau.
Vermutlich dachte er darüber nach, was für ein Spinner Peter war. Taten sie doch alle.
Erst, als er das Klicken eines Feuerzeugs vernahm, riss Peter abrupt die Augen auf und stieß sich so fest von der Wand ab, dass Tonys Griff ihn hart zurückriss und fast gegen den Körper des Anderen prallen ließ.
Tony kümmerte dies wenig.
Er hatte sich eine Zigarette zwischen die Lippen geklemmt und zündete diese mithilfe seiner freien Hand und eines Feuerzeugs langsam an.
„Du weißt schon, wie giftig das Zeug ist, oder?", fauchte Peter leicht geladen. Tony konnte ja gerne rauchen, wenn er das unbedingt wollte, aber nicht, während er mit ihm in einem geschlossenen Raum feststeckte und gezwungenermaßen den Rauch einatmen musste.
Prüfend blickte Tony aus halb geschlossenen Lidern zu Peter auf, als wollte er sich vergewissern, ob dieser nur die Diva mimte, oder das Ganze wirklich ernst meinte.
Nachdem er das Feuerzeug nachlässig wieder in seiner Hosentasche hatte verschwinden lassen, nahm Tony einen tiefen Zug von dem Sargnagel in seiner Hand und blies den Rauch direkt in Peters Gesicht, der deswegen unkontrolliert zu husten begann.
„Du führst dich auf wie das pingeligste Mädchen. Stell dich nicht so an", murrte Tony nur.
Allein bei dem Wort „Mädchen" ging Peter fast an die Decke.
Das bemerkte auch Tony, denn er beugte sich überrascht vor und schien jede von Peters Gesichtsregungen zu studieren. Ganz langsam bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen, doch Peter hatte keine verdammte Ahnung, welche Art von Lächeln es war.
„Sag bloß nicht... hast du mir irgendwas in die Richtung mitzuteilen, Peter?"
Twenty-seven years and the end of my mind, but
Holding to the thoughts of another time, but
Looking to the ways of the ones before me
Es haben schon so viele vor dir geschafft, Peter. Coming-Outs sind nicht das Ende des Lebens.
„Ich habe dir rein gar nichts zu sagen!", knurrte Peter aggressiv und versuchte noch einmal, sich von Tonys Griff los zu winden, der dadurch aber nur noch stärker wurde.
Mission failed.
Gelassen zog Tony noch einmal an seiner Zigarette.
„Es ist nicht so, als würde ich dich verurteilen."
„Du hältst mich auf einer Toilette gefangen, obwohl du keine verdammte Ahnung hast, wer ich überhaupt bin."
„Ich gehe seit über fünf Wochen in deine Klasse, Pete, unterschätz mich nicht. Den Fehler machst du nur einmal."
Peter mochte dieses dunkle Glimmen in Tonys Augen. Er mochte es viel zu sehr und hätte sich am liebsten dafür selbst eine reingehauen.
Er wusste nicht, wieso, aber obwohl Tony diese absolut mächtige, schrecklich gefährliche Ausstrahlung hatte, hätte Peter sich ihm am liebsten sofort an den Hals geschmissen. Das Problem hatte er übrigens schon seit mehreren Wochen, er wollte es nur nicht unbedingt wahrhaben.
Der Junge war kurz, wirklich sehr kurz davor, Tony das Ganze einfach ins Gesicht zu schleudern.
Mit seinem neuen Namen, seiner neuen Identität, dem Mobbing deswegen, der Operation, die vor einigen Monaten stattgefunden hatte, und den unzähligen, die noch stattfinden würden.
Andererseits... was, wenn er es nicht so gut aufnehmen würde? Flash war das lebende Beispiel für solche Leute.
„Also? Denkst du, ich werde dich zusammenschlagen, sobald du dich vor mir outest?"
Amüsiert hob Tony eine Augenbraue. Anscheinend bereitete ihm allein der Gedanke daran ziemliche Freude, vor allem, da er für ihn wohl an Lächerlichkeit nicht zu überbieten war.
„Ich will mich nicht outen", presste Peter zwischen seinen Zähnen hervor. Er durfte einfach nicht in Tonys Gesicht sehen, dann wäre er bestimmt in der Lage, zu lügen wie gedruckt.
„Deine Stimmlage springt um beinahe eine halbe Oktave, wenn du lügst. Üb das lieber noch ein bisschen", kam der spöttische Kommentar von Tony.
„Ich kann gut lügen, bis jetzt ist es kaum jemandem aufgefallen", grollte Peter. Im nächsten Moment bemerkte er, wie dumm er eigentlich war.
„Aha, ist das so. Warum hörst du nicht einfach kurz auf mit dem Lügen? Wäre einfacher für alle Beteiligten."
„Du bist außer mir der einzige Beteiligte." Manchmal waren Tonys Aussagen seltsam. Oder Peters Antworten auf diese Aussagen waren seltsam. Er konnte sich noch nicht entscheiden.
„Muss ich wirklich alles alleine machen?", seufzte Tony theatralisch, schnipste den Zigarettenstummel, den er zu Ende geraucht hatte, ohne dass Peter es mitbekommen hatte, irgendwo in den Raum und zog Peter, der so weit weg von ihm stand, wie die Umstände es zuließen, wieder näher zu sich.
„Du musst gar nichts alleine machen. Außer vielleicht masturbieren, denn ich bezweifle, dass irgendwer jemandem wie dir dabei helfen will", erwiderte Peter patzig. Er hatte keine Ahnung, wo dieser zweite Satz auf einmal herkam, denn so ging er normalerweise nicht mit Menschen um, aber sei's drum.
„Ziemlich große Worte für eine Person, die seit Wochen auf mich steht."
Touché.
„Es ist nicht so, als würde es dich interessieren."
„Freut mich, dass du es dir wenigstens selbst eingestehst."
Peter sollte sich einfach den Mund mit Panzertape zukleben. Das war die ultimative Lösung. Ansonsten wäre sein nächster Satz wohl „Ach übrigens, ich bin trans und Spider-Man", was er möglichst vermeiden wollte.
„Wie auch immer."
Peter wusste nicht, ob er wissen wollte, was jetzt kam. Wahrscheinlich eher nicht.
„Was bist du, Peter?"
„Frag lieber, was ich mal war", rutschte es ihm nun doch heraus. Sofort verfluchte er sich innerlich dafür.
„Also gut... was warst du denn einmal, Peter?", fragte Tony absichtlich nach, obwohl sein Gesichtsausdruck schon zeigte, dass sein Kampf für ihn gewonnen war.
„Ein Mädchen! Ich war ein verdammtes Mädchen! Deswegen mobben mich alle, deswegen benutze ich keine öffentlichen Toiletten, deswegen warte ich, bis alle aus der Umkleide verschwunden sind, und deswegen will ich, dass du verdammt nochmal meinen Arm loslässt, bevor... bevor...", brachte er gepresst hervor, konnte aber nicht weitersprechen.
„Bevor was, Peter? Hast du immer noch nicht verstanden, dass ich dir nicht wehtun werde?"
„Man kann mich überhaupt nicht verletzen", nuschelte Peter, während Tony ihn mittlerweile beinahe unbemerkt so nah zu sich gezogen hatte, dass er seine Hand auf Peters Wange legen konnte.
Looking to the path of the young and lonely
I don't want to hear about what to do
I don't want to do it just to do it for you
Und verdammt, Peter mochte das Gefühl von Tonys Hand auf seiner Wange, von dessen Daumen, der kleine Kreise auf seiner Haut zog. Er war so kurz davor, sich einfach vorzubeugen und Tony zu küssen, bis er an Atemnot verging.
Aber er wollte nicht, dass Tony sich ekelte.
Denn eigentlich war Peter unglaublich verletzlich, selbst wenn er immer behauptete, er sei es nicht. Nur, weil er sich manchmal von Zweifeln zerfressen und leer fühlte, hieß das nicht, dass ihm der Spott der Anderen nichts ausmachte.
„Warum bist du unverletzlich, Pe-...", setzte Tony an, wurde aber von dem Anblick der Tränen in Peters Augen unterbrochen.
Besorgt beugte er sich etwas zu ihm hinunter, doch Peter wich seinem Blick aus.
„Hey. Was ist los?", wollte er wissen. Seine Stimme klang sanfter als sonst, was in Peter ein unnötiges Kribbeln aufsteigen und ihn aufschluchzen ließ.
Schnell presste er sich die Hand vor den Mund, möglichst fest, um kein weiteres dieser verräterischen Geräusche von sich zu geben.
Aber Tony hatte es gehört und Peter wusste, dass Tony es gehört hatte.
Sonst würde Tony jetzt nicht seine Arme um Peters bebenden Körper legen, während Peter seinen Kopf in dessen Halsbeuge vergrub und stumm vor sich hin weinte.
Dafür, dass vermutlich nicht jeden Tag jemand an Tonys Hals hing, der sich dann auch noch an ihn klammerte wie ein Ertrinkender, ging dieser eigentlich ziemlich gut mit der Situation um.
Peter befand es als ziemlich beruhigend, als Tony begann, vorsichtig seinen Rücken zu streicheln und ihm Dinge wie „Es ist okay" oder „Das wird schon, gib ihnen Zeit" ins Ohr zu flüstern, während Peter selbst zu allem Überfluss Tonys Pullover mit seinen Tränen besudelte.
Er hatte keine Ahnung, wie lang er bereits hier stand, aber Tonys warmer Körper an seinem war trostspendender als alles, was er bis jetzt ausprobiert hatte. Vielleicht sollte er jedes Mal zu Tony kommen, wenn es ihm schlecht ging.
Langsam wurde er ruhiger, sein Tränenfluss versiegte und sein Atem ging wieder regelmäßiger.
Das bemerkte wohl auch Tony, doch er ließ ihn immer noch nicht los.
Um keine unangenehme Situation entstehen zu lassen, widerstand Peter dem Drang, sein Gesicht noch tiefer in Tonys Nacken zu vergraben und seinen Duft in sich aufzusaugen. Stattdessen versuchte er vorsichtig, sich von Tony zu lösen, was zur Folge hatte, dass dieser ihn noch fester an sich zog.
Zuerst wusste Peter nicht genau, was das sollte. Vielleicht war er auch von Tonys Aftershave, das seine Gedanken überdeckte, so benebelt, dass er nicht mehr dazu in der Lage war, die einfachsten Zusammenhänge zu erschließen.
Als Tony sich aber räusperte, wurde ihm klar, dass dieser irgendetwas sagen wollte, das er Peter nicht direkt ins Gesicht sagen konnte.
„Peter... ich mag dich. Also, jetzt ernsthaft. Ich mag dich ziemlich sehr."
Tonys Stimme klang weitaus unsicherer als jemals zuvor. Es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass selbst Tony Stark aus der Fassung zu bringen war.
„Wie sehr?", murmelte Peter, während die Fingerspitzen seiner linken Hand kontinuierlich Tonys Arm hinauf- und wieder hinunterwanderten. Er mochte es, dass sich unter seinen Fingern diese zarte Gänsehaut bildete, gegen die Tony ganz klar anzukämpfen versuchte.
„Wie sehr glaubst du denn?", kam es rau von Tony.
„Wer bin ich, das einzuschätzen?"
Tonys Brust vibrierte etwas unter Peter, als dieser schmunzelte.
„Viel zu sehr, Peter. So unglaublich sehr."
„Aber Tony... ich bin nur eine Null. Niemand steht auf Nullen", wisperte Peter leise.
Hello, hello
Let me tell you what it's like to be a zero, zero
Let me show you what it's like to always feel, feel
Like I'm empty and there's nothing really real, real
„Die Welt besteht aus Nullen, Pete, aber du bist meine liebste, mit Abstand."
Ein kleines Grinsen schlich sich auf Peters Lippen, das er schnell zu verbergen versuchte, doch in diesem Moment schob Tony ihn – endlich – von sich, um ihm in die Augen sehen zu können.
„Du schweigst?"
Peter schüttelte den Kopf.
„Da du vorhin schon zu dem Schluss gekommen bist, dass ich auf dich stehe, bin ich davon ausgegangen-..."
Weiter kam er nicht, weil Tony ihn in diesem Moment an den Schultern blitzschnell zu sich heranzog und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte, der Peters Herz dermaßen aus dem Takt brachte, dass er beinahe umkippte.
Er würde sich für immer an Tonys absolut anbetungswürdiges Grinsen erinnern.
I'm looking for a way out
Denn für Tony war er mehr als nur eine Null.
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