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Patroulliengänge

30- Patrouillengänge

Zeit: Spätsommer 79 / Ort: Capitol Distrikt

Madox' Warnung hatte ihre Spuren hinterlassen und zwar bei uns allen, die wir an jenem Abend am Tisch gesessen hatten. Connor war ungewöhnlich still in dieser Zeit und sehr bemüht, seine kleine, verschachtelte Familie in seiner Nähe zu halten. Auch Victor war noch stiller als sonst und seine Patrouillengänge weiteten sich immer mehr aus. Bevor das Überhand nehmen konnte, kam ich mit ihm überein, dass er vorübergehend damit aussetzte und ich diesen Part übernahm. Die Erklärung in der Gruppe war denkbar einfach, denn ich nahm Jonah unter meine Fittiche, der bisher von dieser Aufgabe ausgenommen gewesen war. Dafür machten wir uns meistens am frühen Nachmittag auf den Weg und erarbeiteten uns so Stück für Stück, das Gebiet um das Sägewerk.

Es gab uns die Gelegenheit, über Dinge zu reden, die wir in der Gruppe vollkommen verdrängten und war für Jonah sicher auch eine gute Möglichkeit, noch ein wenig mehr in dieser Welt Fuß zu fassen. Dabei hielt er sich tapfer, ja wirklich. Natürlich merkte man, wenn er traurig war und ich wusste, dass er sich nach einem Leben zurücksehnte, das ihm einfach so aus den Händen gerissen worden war, aber all das ließ ihn nicht zerbrechen. Er war weitaus stärker, als er selbst glaubte und das wiederum vereinfachte vieles. Die Gruppe hatte ihn längst akzeptiert, jetzt war es an der Zeit, dass Jonah die Welt kennenlernte, die ihn gewaltsam festhielt. Begreifen würde er sie nie, das war auch mir nicht gelungen, aber die Realität annehmen, ohne mit ihren Regeln konform zu gehen, das konnte man. Und es war wichtig, wollte man hier überleben.

Vielleicht hatte ich das Glück gehabt, dass Jason seinerzeit recht schnell begriffen hatte, dass mit meiner Herkunft irgendwas nicht stimmte und trotzdem keine Berührungsängste gehabt hatte. Er hatte nie an meiner Beschreibung einer Welt gezweifelt, die so anders war als seine und entsprechend war es wohl auch einfacher für ihn gewesen, mir die Unterschiede zu erklären. Ich wiederum war mit diesem System nicht aufgewachsen und wusste nicht wirklich, was es bedeutete, der falschen Schicht anzugehören, den falschen Namen zu tragen, das Pech zu haben, in die falsche Familie geboren worden zu sein. Aber ich hatte erlebt, was es bedeutete anders zu sein, anders als das religiös-fanatische Idealbild, das hier angestrebt wurde. Und ich wusste, dass der Umbruch dieser Gesellschaft bereits fast 80 Jahre zurücklag, zu lange für alle, die ich kannte, um zu begreifen, dass es nicht immer so gewesen war, zu lange selbst für ihre Eltern. Die vagen Geschichten vom Verfall der Moral und dem damit einhergehenden Niedergang einer ganzen Gesellschaft, hätten in meiner Realität auch aus einer x-beliebigen Zukunfthorrorvision stammen können. Waren sie aber nicht. Die Rede war von Gottesstrafen und Seuchen, Kinderlosigkeit und Krankheiten, Massenunruhen und Bürgerkrieg. Die wenigen Geschichtsbücher, die ich in die Finger bekommen hatte, lasen sich wie billige Propagandadrucke aus einer längst vergessenen Zeit. Aber für die Menschen hier, war das die Realität. Man sprach nicht über die Zeit vor dem Brand, das große, reinigende Feuer, die Hand Gottes, die all das geheilt hatte, was die Menschheit zuvor hatte verkommen lassen. Amerika – das neue, reine Amerika – erhob sich wie Phoenix aus der Asche. Ein leuchtender Stern, dessen Triumphzug vor 79 Jahren begann und neben dem nichts anderes existierte. Manchmal fragte ich mich, ob die Mitbegründer dieses System wohl stolz auf sich wären, wenn sie sehen könnten, was sie tatsächlich erschaffen hatten.

So oder so, jetzt war es an mir, Jonah eine Welt zu erklären, die keiner von uns jemals haben wollte. Eine Welt, in der Homosexualität mit der Todesstrafe geahndet wurde, wo ein uneheliches Kind nicht nur die Mutter, sondern die ganze Familie in den gesellschaftlichen Abgrund riss und im Gegenzug Kinder aus den Armenvierteln wie Spielzeug verschachert wurden. Eine Welt, die den Frauen so gut wie alle Rechte entzogen hatte, jungen Mädchen, wie Eliza, ein Leben unter einem dogmatischen, brutalen Mann zumuteten und in der nur die privilegierte Oberschicht so etwas wie Freiheit genoss. Eine Welt auch, in der die Militärmacht einen unglaublichen Einfluss hatte und in der sich ein einstmals freies Land so abgeschottet hatte, dass außerhalb seiner Grenzen nichts zu existieren schien. Das war die Welt, in die wir geraten waren und ich hatte keinerlei Erklärung dafür, warum und wie es geschehen war.

Und je mehr ich Jonah zu erklären versuchte, desto mehr begriff ich auch, dass es im Grunde gar nichts war, was man erklären und verstehen konnte, denn Jonah stellte exakt dieselben Fragen wie ich damals. Warum sich die Menschen nicht gewehrt haben? Warum sie zugelassen haben, dass das alles geschieht? Fragen, auf die Jason vor neun Jahren so wenig Antworten gehabt hatte, wie ich jetzt. Man musste die Regeln dieser Welt lernen, sie begreifen, verinnerlichen und sich daran halten, das war es, im Wesentlichen, was ein Überleben sicherte. Und erst danach, wenn man die Konsequenzen kannte und man das Risiko erfasst hatte, konnte man sich bewusst dafür entscheiden, sich dagegen aufzulehnen.

„Also ist das Leben hier im Prinzip das genaue Gegenteil von dem, was wir jemals erreichen wollten, oder nicht?"

Wir hatten den Weg zum Bach eingeschlagen, waren aber vorher abgebogen, weil ich Jonah nicht wieder an die Stelle führen wollte, wo für ihn alles begonnen hatte.

„Wenn du so willst", antwortete ich leise, blinzelte in die Sonne und lief langsam weiter. „Jede Freiheit, die wir kennen, die wir uns Zuhause erkämpft haben, all das gibt es hier nicht. Vielleicht fand es nie statt, oder es ging einfach wieder verloren – wer weiß das schon."

Jonah schüttelte den Kopf. „Und die Leute in der Gruppe – das sind alles... ich weiß nicht, wie nennt man das? Systemflüchtlinge?"

Ich nickte. „Jeder hat seine Geschichte. Mina und Miro wurden von ihren eigenen Eltern ausgeschleust, als plötzlich gegen sie ermittelt wurde. Santiago hatte da seine Finger im Spiel. Die Zwillinge wurden von Kia gerettet, als man deren Eltern denunzierte und sie verhaftet wurden – zwei Wochen später waren sie tot. Santiago – na, du weißt, dass er ein Wächter war. Man könnte denken, zumindest sein Leben wäre sicher gewesen, war es aber nicht. Wie gesagt, dafür reichen hier schon Gerüchte. Ich glaube nicht, dass sie ihn je mit einem Mann erwischt haben, sonst wäre er nicht mehr hier."

Dieses Mal seufzte Jonah und senkte den Kopf. Ich trat einen Schritt näher, legte behutsam eine Hand auf seine Schulter und drückte ihn leicht.

„Hey", sagte ich leise. „Ich wollte nicht- lass uns von was anderem reden, hm? Erzähl mir was Schönes, irgendwas, was du magst."

Mit einem bitteren Lächeln sah Jonah auf. „Etwas, das ich mag? So wie Schokoeis mit Chocolat Chips?"

Verkniffen musterte ich ihn, musste dann aber doch grinsen. „Ich warne dich, ich teile nicht, wenn wir mal eins bekommen."

Jonah schmunzelte. „Ich mag Vanille", sagte er.

„Vanille?! Das ist doch keine Sorte, das ist etwas, das man in kalten Kaffee mixt."

„Wie ekelhaft!" Jetzt rümpfte Jonah die Nase. „Ich hasse Kaffee!"

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?"

Immer noch mit gerümpfter Nase sah Jonah mich an und grinste dann schief. „Okay, ich mag Jalapeño Kartoffelchips."

„Ah – scharf."

Unsere Blicke trafen sich und wir beiden prusteten leise.

„Das ist ein sehr seltsames Gespräch", stellte ich amüsiert fest.

„Ist es." Erneut seufzte Jonah, aber jetzt klang es weniger bedrückt, als fast schon erleichtert. „Und wir reden die ganze Zeit von Essen, jetzt habe ich Hunger."

„Okay – Pause?"

Jonah stimmte schweigend zu und am Ende saßen wir inmitten einer Blumenwiese und genossen die Spätsommersonne. Eliza hatte uns ein Lunchpaket zusammengestellt, außerdem Wasser und Tee eingepackt. Wir aßen schweigend, teilten uns das Wasser und irgendwann ließ sich Jonah einfach umfallen und streckte sich zufrieden. Ein vages Lächeln spielte um seine Mundwinkel, während er blinzelnd den Himmel betrachtete.

„Weißt du, du hattest Recht – da an diesem Abend – es gibt Momente, da ist es verrückt perfekt. Ich wollte das dieser Welt eigentlich nicht zugestehen."

„Ja, ich weiß was du meinst." Gedankenverloren begann ich verschiedene Blumen in meiner näheren Umgebung abzurupfen, Stiele zu spalten und sie ineinanderzustecken. „Wenn sich etwas so fürchterlich falsch anfühlt, will man eigentlich nicht zulassen, dass da auch gute Dinge sind."

„Hm", machte Jonah und grinste dann schief. „So wie Elizas Apfelkuchen?"

„Oh ja!" Ich musste lachen. „Elizas Apfelkuchen gehört definitiv dazu und... die Regenwasserdusche bei Madox."

Jonah kicherte leise. „Die Schule für die Kinder", sagte er schließlich leise und ich sah schmunzelnd zu ihm hin.

„Es macht dir Spaß, hm?"

„Ja." Jonah verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Wusstest du, dass Blue jeden Tag da ist?"

Ich nickte schwach. „Ja, er mag dich sehr gern."

Jetzt warf mir Jonah einen stummen Blick zu, zögerte kurz. „Was ist mit ihm geschehen?", fragte er schließlich.

Die Frage war überfällig, trotzdem sah ich jetzt weg. „Das ist keine schöne Geschichte", antwortete ich ausweichend. „Und, mir wäre lieber, wir verschieben das, okay? Nimm es an, wenn er zu dir kommt. Ich kenne keinen Menschen, egal in welcher Welt, der es mehr verdient, geliebt zu werden, als Blue. So viel kann ich dir sagen. Also wenn er zu dir kommt, schenk ihm ruhig ein paar Streicheleinheiten, du wirst es nicht bereuen."

Dieses Mal nickte Jonah still und lächelte dabei schwach.

„Freundschaft", ergänzte ich leise. „Auch so eine Sache, die hier oft eine ganz andere Bedeutung hat."

„Das ist wahr." Jonah rappelte sich wieder auf und warf mir einen stirnrunzelnden Blick zu. „Was machst du denn da?"

„Oh..." Ein bisschen verlegen drehte ich den Blumenkranz in den Fingern. Ich hatte nicht mal bemerkt, wie ich ihn fertiggeflochten hatte. „Das... ahm, habe ich mit Jiwon ständig gemacht, sie..." Eigentlich gab es keine Erklärung und kein Ende. Das Mädchen war, im Gegensatz zu ihrem Bruder, anfangs kaum zugänglich gewesen, also saß ich mit ihr stundenlang im Garten und wir flochten zusammen Blumenkränze.

Jetzt warf ich ihn Jonah hin und grinste dabei: „Freundschaftsband, garantiert bio."

Jonah grinste, wickelte sich den Blumenkranz zweimal um das Handgelenk und hielt es mir hin. „Und?"

„Perfekt."

Er lächelte immer noch schwach und berührte vorsichtig die Blumen an seinem Handgelenk, ohne ein Wort zu sagen.

In der Zwischenzeit packte ich unsere Sachen zusammen, schnappte mir den Rucksack und stand auf.

„Wir sollten weiter. Wenn wir zu lange brauchen, meinen sie womöglich es ist etwas passiert und schicken einen Suchtrupp los." Damit reichte ich ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen und als Jonahs Finger sich um meine schlossen, hielt ich überrascht den Atem an. Ein leiser Schauer jagte meinen Rücken hinab und sekundenlang verfingen sich unsere Blicke ineinander. Ich hatte keine Ahnung, was passiert war, warum es ausgerechnet jetzt geschah, oder... Und dass er mich gerade so fragend ansah, machte es auch nicht wirklich besser. Ich leckte mir die Lippen, überlegte, ob ich was sagen wollte, aber erst als dieses seltsam schiefe Lächeln auf Jonahs Gesicht erschien, wurde mir bewusst, dass ich ja immer noch seine Hand hielt.

Ich ließ ihn los, zwang mich ebenfalls zu einem Lächeln und raunte ein dumpfes „entschuldige." Das seltsame Gefühl hallte nach. Dann sah ich rasch weg und fragte mich, warum um alles in der Welt ich mich so unglaublich dämlich benahm. Ich war doch kein kleiner Junge mehr. Mit einer fahrigen Bewegung strich ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, sah mich um und wies dann in die Richtung, in die wir weiter mussten.

„Also... ahm... hier lang", begann ich meine wackelige Erklärung. „Victor hat es gerne, wenn wir die Grenzen einmal komplett ablaufen, damit wir sehen, ob sich irgendwas in unserer Umgebung ändert."

„Und Grenze meint ein Bach, eine Straße, ein Waldstück?"

„So in der Art." Ich nickte und marschierte los. „Es ist weitläufiges Areal, weit genug in alle Richtungen, dass wir uns rund um unseren Unterschlupf recht frei bewegen können. Dafür behalten wir alles andere im Auge und können schneller reagieren, wenn sie uns zu nahe kommen, oder etwas Unvorhergesehenes passiert."

„Wie ein verdächtiger Typ in einer Betonröhre?" Jonah verzog das Gesicht und ich nickte mit einem leisen Seufzen.

„Genau sowas. Wir haben auch schon Überläufer abgefangen und waren einmal für ein paar Wochen quasi eingesperrt, weil ein Militärtrupp in der Nähe war. Vermutlich zu Übungszwecken, aber man weiß ja nie, also bleiben wir wachsam. Wenn es Hinweise gibt, dass sie uns gefunden haben, zählt jede Stunde."

Stumm nickte Jonah jetzt, stapfte neben mir dahin, schwieg aber die meiste Zeit. Er fragte mal hier mal da nach einer landschaftlichen Besonderheit, nach den Marken, zur Orientierung, mehr jedoch nicht.

Von Zeit zu Zeit musterte ich ihn verstohlen und stellte irritiert fest, dass das absonderliche Gefühl immer noch da war und jedes Mal, wenn unsere Blicke sich trafen, flammte es ein wenig auf. Meine Verwirrung wuchs zunehmend, vor allem, weil mir natürlich klar war, was hier im Begriff war zu geschehen, ich aber nicht verstand warum und wie und... es war so lange her und jetzt passierte es ausgerechnet mit Jonah? Das war absurd.

Das alles.

Jonah war süß und alles und er war... vergeben, trauerte um einen anderen. Ich sah demonstrativ weg und stapfte voraus.

Half nur bedingt, weil Jonah das nur eine Weile zuließ, dann war er wieder neben mir und fasste jetzt auch noch nach meinem Arm.

„Hey...", sagte er leise. „Ist alles okay? Du-"

„Ja, alles gut." Ich zwang ein Lächeln auf mein Gesicht und mich außerdem dazu, ihm meinen Arm nicht zu entziehen, weil das sicher seltsam gewirkt hätte. Dafür brannte sich die Wärme seiner Finger jetzt durch den dünnen Stoff meines Ärmels. Viel zu deutlich, viel zu intensiv.

Jonah wirkte nun beinahe so verstört, wie ich mich fühlte und es tat mir leid. Einen Moment lang klammerte er sich noch an meinen Arm, dann lockerte sich sein Griff und seine Hand sank hinab. Dabei strichen seine Finger – sicher ungewollt – zuerst meinen Unterarm entlang und streiften dann auch noch meine Hand. Ein weiterer leichter Schauer lief meinen Rücken hinab und ich rettete mich in eine Übersprungshandlung wie eine Katze, wandte mich halb ab, fummelte an meinen Haaren herum und brachte mich dabei unauffällig aus seiner unmittelbaren Nähe.

Das war nicht gut. Gar nicht. Ich sollte nicht so auf ihn reagieren, dachte ich und seufzte unhörbar. Es war zu früh, für ihn, für mich, für-

„Seho?"

„Hm?" Ich sah hin, traf seinen Blick und verwünschte auch diesen Umstand. Er sollte mich nicht so ansehen, das war auch... nicht gut.

Unterdessen lächelte Jonah vage. Die Verwirrung war ihm ausgeprägt ins Gesicht geschrieben.

„Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Du bist auf einmal so abwesend."

„Jah", mein Lächeln geriet schief und ich wich seinem Blick aus. „Das ist nicht meine übliche Aufgabe", versuchte ich mich an einer fadenscheinigen Erklärung. „Wahrscheinlich bin ich in Gedanken immer halb im Lager, keine Ahnung."

Immerhin, Jonah nickte verstehend.

„Ich weiß, dass du das für mich machst", setzte er dann leise hinterher. „Damit ich..." Seine Hand fuhr unbestimmt durch die Luft, aber er beendete den Satz nicht, sah stattdessen wieder her. „Du musst das nicht tun. Ich komme schon klar, ich... habe doch ohnehin keine Wahl."

Okay, das war auch Mist. Ich wollte nicht, dass er glaubte, ich würde nur aus einer Verpflichtung heraus mit ihm Zeit verbringen. Ich war der Arzt und sie hatten mich zu ihrem Anführer gemacht, aber ich war doch deswegen noch lange kein Neutrum, auch wenn ich mich seit Jahren so fühlte.

„Vielleicht tut es uns beiden gut", lenkte ich also ein. „Allerdings werde ich dich nicht auf Patrouille schicken, wenn du das nicht willst – noch nicht. Santiago sagte außerdem, du wärst ganz geschickt mit den Fallen. Wenn du also lieber mit ihm durch den Wald jagst, warum nicht, hm?"

„Ja!" Jonah schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Sannie übertreibt, er findet alles ganz großartig, was ich mache, also alles, was er mir gezeigt hat und ich mir einigermaßen merken konnte. Ich glaube er will einfach, dass ich mich nicht so völlig überlebensunfähig fühle."

„Bist du ja auch nicht."

„Mhm", er grinste wieder. „Das sieht Ezra ganz anders, glaub mir. Ich kann es in seinem Gesicht ablesen, was er denkt, ehrlich. Und ich bin mir sicher, die Verzweiflung ist echt, vor allem wenn es um mein handwerkliches Geschick geht. Wahrscheinlich würde er manchmal am liebsten die Hände über den Kopf zusammenschlagen und einfach gehen – ich rechne es ihm hoch an, dass er es noch nicht getan hat. So viel Geduld hätte ich ihm anfangs gar nicht zugetraut."

„Ja", ich grinste und kräuselte die Nase, „pass auf, Ezra macht noch einen richtigen Mann aus dir."

„Oh Gott." Jonah verbarg das Gesicht in den Händen. „Weißt du wie oft er das schon gesagt hat?"

„Nein, aber ich kann es mir vorstellen", gab ich gut gelaunt zurück. „Ist sein Lieblingsspruch."

Die Stimmung zwischen uns hatte sich wieder beruhigt, war friedlich und angenehm, wie zuvor und wir setzten unseren Weg auf unserem Rundgang fort. Die seltsam angespannte Situation verlor sich in einer leichten Plauderei und hatte jetzt sogar etwas Unbeschwertes. Meine wirren Gedanken und Gefühle rückten wieder in den Hintergrund.


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