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Erwachen

4- Erwachen

Zeit/ Ort: unbekannt

Irgendwo in meinem Kopf hatte sich ein leises blubberndes Brummen manifestiert. Es schwoll an, ebbte ab, war für eine Weile weg und kehrte dann wieder. Es dauerte jedoch geraume Zeit, bis ich das Blubbern und Brummen auch richtig einordnen und als Stimmen identifizieren konnte. Allerdings verstand ich auch da nicht, was sie redeten. Ich erkannte die Sprache, die Worte, aber mein Verstand war unfähig, diese Fragmente in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. So wie ich auch nicht imstande war, die Augen zu öffnen und meine Umgebung wahrzunehmen. Eine Tonnenlast schien auf meinen Augenlidern zu ruhen, es war einfach unmöglich sie zu heben. Also lauschte ich dem leisen Murmeln – es klang sogar beruhigend, vielleicht, weil es bedeutete, dass ich nicht allein war – und döste dort knapp unter der Oberfläche zwischen Wachen und Schlafen dahin. Zweimal hatte ich den Eindruck, dass etwas meine Sinne streifte, eine Berührung vielleicht, oder ein neues Geräusch, dann hörte das Gemurmel für eine ganze Weile ganz auf und kehrte schließlich wieder. Auch jetzt glaubte ich, die Worte zu kennen, konnte ihnen aber keinen Sinn entnehmen und versuchte es auch gar nicht, weil es unglaublich anstrengend war, sich auf ein bestimmtes Detail zu konzentrieren.

Anstrengend und auch schmerzhaft, nur wusste ich nicht warum. Zu dem Murmeln hatte sich außerdem ein dumpfer klopfender Schmerz gesellt, der rhythmisch gegen meine Stirn hämmerte. Darauf konnte ich mich seltsamerweise konzentrieren und je mehr ich es tat, desto schlimmer wurde es. Mir wurde übel, mein Untergrund begann zu schwanken und ein leises Stöhnen drang über meine Lippen. Mit unglaublicher Kraftanstrengung öffnete ich die Augen einen Spalt und bereute es sofort. Gleißendes Licht stach mir in die Augen und die hämmernden Schmerzen nahmen an Intensität zu. Ich schloss die Augen wieder, spürte meinem Herzschlag nach, der wie wild gegen meine Rippen trommelte, und erst als das unmäßige Rasen sich etwas beruhigt hatte, versuchte ich es erneut.

Immer noch war meine Umgebung in ein gleißendes Licht getaucht, das sich regelrecht in meine Netzhaut zu brennen schien und dafür sorgte, dass meine Augen tränten. Erst als ich ein paar Mal blinzelte, wurde es besser. Körperlose Schemen bekamen eine Kontur, hörten auf zu wabern und ich konnte sie endlich erfassen. Eine Wand, eine Zimmerecke, eine Decke, ein Stuhl, ich leckte mir die trockenen Lippen und drehte den Kopf ein wenig. Was war passiert?

In meinem Kopf war nichts als dieses schreckliche, dumpfe Wummern, das mir regelrecht Übelkeit bescherte, aber das Licht war nicht mehr ganz so beißend, jetzt, wo ich mich ein wenig daran gewöhnt hatte.

Wo war ich und warum? Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er mit Holzwolle gefüllt. Alles Denken, jede Wahrnehmung war irgendwie gedämpft und fühlte sich an, als würde es von weit her an mich herangetragen. So, als gehörten die Bilder und Gedanken gar nicht zu mir.

Noch eine Wand, ein winziges Fenster – irgendwas war falsch an dem Fenster, aber ich konnte nicht benennen, was genau. Es war mehr ein Gefühl, dass das, was ich sah, nicht richtig war. Irgendwo über mir, an der Decke, war ein Licht, etwas, das aussah wie eine Werkstattlampe, oval, metallummantelt mit Schutzgitter. Wie seltsam.

Oder mein Verstand spielte mir einen Streich. Wieder zuckte meine Zungenspitze über meine spröden Lippen und mein Kopf kippte ganz herum. Für zwei oder drei Atemzüge wurde mir so schlecht, dass ich mir sicher war, ich müsste mich übergeben, dann legte es sich wieder etwas und ich blinzelte angestrengt. Weiße Wände, wie gehabt, und ein Vorhang, der sich leicht bewegte. War da wieder das Murmeln? Ich wollte rufen, aber meine Stimme verweigerte ihren Dienst vollkommen. Es wurde noch nicht mal ein Krächzen.

Ich versuchte mich zu bewegen, wollte mich aufsetzen, aufstehen, doch auch das war ein unmögliches Unterfangen. Eine Schmerzwelle jagte durch meinen Körper, die Übelkeit brandete in der Sekunde hoch und dieses Mal brachte ich immerhin ein leises Wimmern hervor.

Das Murmeln verstummte und gleich darauf waren Schritte zu hören, die Metallösen eines Vorhangs, der bewegt wurde und plötzlich schwebte ein Gesicht über mir.

„Sieh an, da ist jemand aufgewacht."

Er lächelte schwach, die dunklen Augen hinter einer Goldrandbrille fixierten mich aufmerksam und trotzdem war dieser Mann furchteinflößend. Er war riesig – ja wirklich! – sein Kopf stieß beinahe an die Decke! Seine Haare waren zum Teil weiß, andere Strähnen dazwischen dunkel... mir wollte das Wort nicht einfallen. Gescheckt! Wie bei einer...

„Ganz ruhig", eine Hand legte sich auf meine Brust, es fühlte sich an, als würde dort ein Steinbrocken abgelegt und wieder ächzte ich leise. Da verschwand sie wieder.

„Hast du Schmerzen? Kannst du mich hören? Kannst du mich verstehen?"

Ich nickte kaum sichtbar, als Antwort auf alle drei Fragen, da verschwand das Gesicht wieder und meine Anspannung entlud sich in einem seltsamen Zittern, das meinen ganzen Körper erbeben ließ. Aber bevor ich mich richtig gefasst hätte, war er zurück, hantierte irgendwo neben mir herum, doch bis ich den Kopf in seine Richtung drehte, war er schon fertig.

„Sollte gleich besser werden. Kannst du dich erinnern, was passiert ist?"

Stumm verneinte ich mit einer weiteren, kaum sichtbaren Bewegung meines Kopfes.

„Das kommt noch", sagte er ruhig. „Du musst keine Angst haben."

Ich konnte nicht anders, ich musste ihn anstarren. Nichts an diesem Fremden schien zusammenzupassen. Sein Gesicht wirkte jung, ein paar eingegrabene Linien um die Augen, mehr nicht, seine Haut war hell, die mandelförmigen Augen dafür fast schwarz, die Augenbrauen im übrigen auch. Die Haare jedoch...

Eine kühle Hand legte sich auf meine Stirn und er seufzte leise.

„Du hast immer noch Fieber. Du musst noch ein bisschen durchhalten, okay? Ich habe Nachschub geordert." Wieder ein Lächeln. „Aber ich glaube, du bist ein Kämpfer."

Ich wusste nicht, wovon er sprach, wollte etwas sagen, aber genau wie zuvor, ließ meine Stimme mich vollkommen im Stich.

„Willst du was trinken?" Plötzlich schwebte ein Plastikbecher vor meinem Gesicht und ich nickte dankbar. Erneut berührte mich die kühle Hand, schob sich dieses Mal in meinen Nacken, was sich richtig wohltuend anfühlte auf meiner erhitzten Haut, dann wurde mein Kopf angehoben und der Becher an meinen Mund gepresst.

Kühles Wasser benetzte meine Lippen, lief in meinen Mund und während ich gierig schluckte, schwappte es gleich wieder aus meinen Mundwinkeln und rann über mein Kinn.

„Langsam." Der Fremde lachte leise, der Becher verschwand und er wischte das verschüttete Wasser von meiner Haut. „Du darfst nicht so schnell trinken, dir wird sonst nur schlecht, okay? Also – noch ein bisschen?"

„Mhm", brachte ich dieses Mal zusammen – ein enormer Fortschritt.

Wieder hielt er mir den Becher hin und ich schluckte vorsichtiger, auch wenn ich ihm den Becher am liebsten aus den Händen gerissen und den Inhalt in mich hineingestürzt hätte. Jetzt, wo ich etwas zu trinken bekommen hatte, spürte ich erst, wie unglaublich durstig ich war. Viel zu schnell nahm er ihn mir wieder weg.

„Das reicht", erklärte er und ließ mich behutsam wieder auf das Bett nieder. „Das Medikament wird gleich wirken, es macht ohnehin müde, also schlaf noch ein bisschen. Wir kriegen das wieder hin, keine Sorge."

Wir kriegen das wieder hin. Eine unbekannte Saite schlug in mir an, etwas, das mir das Gefühl gab, dass da noch etwas Wichtiges war, aber ich bekam den Gedanken nicht zu fassen. Tatsächlich dauerte es nicht lange und ich wurde so schläfrig, dass ich dankbar nachgab.

Ich fieberte und träumte, von Sand, der durch Glas rieselte, unaufhaltsam, während ich versuchte über die Dünen zu klettern, schneller, noch schneller, atemlos, fiel, während über mir ein Gewitter tobte, tosend und kreischend. Dann waren da Lichter, Flammen und...

... schwer atmend riss ich die Augen auf. Mein Herz klopfte wie verrückt, mein Atem ging rasselnd, aber immer noch konnte ich die Bilder nicht vernünftig zusammensetzen. Sie taumelten wie wild durch meinen Kopf und ergaben keinen Sinn. Klimpernde Autoschlüssel, jemand lachte, ein baumelnder, rosafarbener Panther an einem Rückspiegel, kreiselnde Lichter, oben, unten, oben, unten. Mir wurde wieder übel und ich drehte unwillig den Kopf von rechts nach links, bis die Bilder verschwanden. Dafür gesellten sich zur Übelkeit jetzt stechenden Kopfschmerzen und ich stöhnte gequält. Nur langsam wurde es besser. Die Übelkeit ließ etwas nach, das Stechen verging zu einem dumpfen Pochen und ich erkannte, dass das Licht, das mich umgab, nun deutlich gedämpfter war. Zumindest hatte ich nicht mehr das Gefühl, als würde mir ein Baustellenstrahler direkt ins Gesicht gehalten. Ich blinzelte, wartete eine ganze Weile, aber weder hörte ich Stimmen noch sonstige Geräusche. Der Versuch, mich aufzusetzen, misslang, aber den Kopf vorsichtig drehen und mich genauer umsehen, konnte ich.

Links von mir stand etwas, das aussah wie ein Servierwagen und darauf wiederum stand der grüne Plastikbecher mit dem Wasser, den ich zwar begehrlich anstarren, aber nicht erreichen konnte. Mist. Daneben fanden sich eine geschlossene Metallbox, eine Kunststoffschale, in der Stofftücher aufgetürmt waren, eine Schere und eine Rolle Tapeverband. Als ich mich ein wenig bewegte, wurde mir bewusst, dass mein linker Arm geschient und verbunden war. Metallplatten, länger als meine Finger, ragten unter Ring- und Mittelfinger hervor. Einen Moment lang starrte ich verständnislos auf dieses Gebilde, in dem meine Hand steckte, dann ließ ich es wieder sinken.

Zu meiner Rechten stand außerdem, direkt am Kopfende, ein Infusionsständer, an dem ein Beutel hing. Der Schlauch führte zu meiner Hand und ich hütete mich, daran zu reißen.

Krankenhaus! Ich war im Krankenhaus?! Warum?

Noch während ich mich mit diesen Fragen quälte, kehrte die Erinnerung schlagartig zurück, so als hätte mir jemand alle Bilder mit Gewalt in den Kopf gepresst. Die Küstenstraße, der Unfall. Gino. Hektisch atmete ich ein und aus, bekam aber irgendwie keine Luft und tastete wild umher, auf der Suche nach dem Notfallknopf. Natürlich fand ich ihn nicht und auch als ich panisch den Kopf drehte und wandte, konnte ich keinen roten Notfallknopf ausmachen. Und ich bekam keine Luft!

Ich würde ersticken! Warum war denn keiner hier? Warum half mir niemand?! In meiner grenzenlosen Panik versuchte ich aufzustehen, schaffte es auch und machte einen unsicheren Schritt. Ich merkte nicht, dass sich mein linkes Bein kaum koordiniert bewegen ließ, spürte nur ein Brennen, ein Reißen und das seltsame Gefühl, dass der Boden sich plötzlich unter mir wölbte. Mein Kopf wollte schier explodieren und die Schmerzwelle brach sich mit aller Gewalt Bahn. Würgend erbrach ich mich, dann fiel ich bereits, ungebremst, unhaltbar, riss mir im Fallen die Infusion aus dem Arm, streckte die verletzte Hand nach dem Wagen aus, um mich irgendwo festzuhalten und riss auch diesen um. Die Wucht, mit der ich auf dem Boden aufschlug, ließ mich zunächst nur röcheln, während neben mir mit einem ohrenbetäubenden Scheppern alles durcheinanderkullerte, was auf dem Wagen gestanden hatte. Unfähig, irgendwas zu tun, blieb ich liegen, bunte Punkte tanzten vor meinen Augen und eine samtige Dunkelheit waberte am Rand meiner Wahrnehmung. Die Schmerzen waren allgegenwärtig und gerade konnte ich nicht mal sagen, aus welcher Region in meinem Körper sie kamen. Nur Augenblicke später stürzte der Mann herein, den ich für meinen Arzt hielt.

„Scheiße", hörte ich – vielleicht nicht das, was ich von einem Arzt erwartet hätte, aber durchaus treffend in der Situation – dann drehte er mich behutsam ganz auf den Rücken und richtete mich etwas auf.

„Was machst du denn?"

Hinter ihm erkannte ich weitere Schemen, irgendwelche Leute – Schwestern? Pfleger? – die er ungeduldig heranwinkte.

„Ezra! Hilf mir. Wieder ins Bett mit ihm. Und dann gib Eliza Bescheid, wir brauchen was Frisches zum Anziehen. Miro? Machst du hier bitte sauber?" Um mich herum begann geschäftiges Gewusel und schon wurde ich von kräftigen Händen gepackt.

Nein, ich wollte nicht ins Bett! Ich musste doch... Der Gedanke entglitt mir und dann lag ich auch schon wieder in meinem Krankenbett, zwei Kissen wurden unter meinen Kopf gesteckt, sodass ich erhöht lag, bevor sich mein Arzt wieder über mich beugte.

„Du kannst nicht einfach so aufstehen, verstanden? Du siehst ja was passiert. Dein Bein ist verletzt, du hast jede Menge Blut verloren und dein Fieber ist immer noch zu hoch. Du wurdest echt übel zuge-"

„Gino."

Nur weil mein Arzt plötzlich verstummte und mich so eindringlich fixierte, begriff ich überhaupt erst, dass das von mir gekommen war. Meine Stimme war nicht wiederzuerkennen, dünn und kratzig, als wäre sie seit Ewigkeiten nicht benutzt worden.

„Gino", wiederholte er. „Ist das dein Name?"

Nein, nein, nein! Verstand denn hier keiner etwas? Wild wollte ich den Kopf schütteln, stieß außerdem einen unartikulierten Laut aus und wurde prompt an den Schultern niedergedrückt und festgehalten.

„Du musst dich beruhigen, okay? Hör auf den Kopf zu schütteln, du hast eine Gehirnerschütterung. Du machst alles nur noch schlimmer – also langsam bewegen, okay?"

Ich atmete hektisch, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder.

„Dein Name ist nicht Gino", fasste der Arzt zusammen.

Wieder schüttelte ich den Kopf, dieses Mal nur ganz wenig, knurrte leise und bekam nun seinen Arm zu fassen, ich packte zu so fest ich konnte. Aus dem Knurren wurde etwas, das man verstehen konnte: „Wo?"

Behutsam löste er meine Finger aus seinem Arm. „Du bist in Sicherheit, du brauchst keine Angst haben."

Aber ich hatte keine Angst um mich! „Gino", knarzte ich ein weiteres Mal. „Wo ist...er?"

„Okay", begann der Arzt geduldig. „War er bei dir? Gino – war dieser Gino bei dir?"

Ich nickte und plötzlich brannten Tränen in meinen Augen. Wieder fuhr mein unverletzter Arm unkontrolliert durch die Luft und erneut wurde ich mit Gewalt festgehalten.

„Jetzt beruhige dich!" Und der Rest galt vermutlich nicht mir.

„Gebt Victor Bescheid – er war nicht allein. Sie waren zu zweit. Und was – verdammt nochmal – ist mit Madox, hat ihn jemand erreicht? Wir brauchen mehr Medikamente, er fiebert zu stark."

„Sandrin ist noch unterwegs", hörte ich von irgendwo aus der Ecke und wieder fluchte mein Arzt lautstark. Dem folgte: „Okay, dann binden wir ihn fest, ich habe keine anderen Möglichkeiten."

Erst als mein linker Arm plötzlich am Bett fixiert war, begriff ich, dass diese Anweisung durchaus wieder mir galt und jetzt bemühte ich mich mit aller verbliebenen Kraft, mich freizustrampeln. Es gelang mir nicht. Meine Beine wurden festgeschnallt, mein zweiter Arm, eine Infusionsnadel wurde in meine Hand gesteckt und ich gab auf. Ich hatte auch keine Kraft mehr, das alles war unglaublich anstrengend. Aber immer noch kullerten Tränen über mein heißes Gesicht und ich atmete schwer.

Dann glitt ein feuchtes, kühles Tuch über meine Stirn und meine Wangen, und ich schloss seufzend die Augen.

„Wer auch immer dieser Gino ist, es geht ihm gut, ganz bestimmt", hörte ich die Stimme des Arztes, aber ich glaubte ihm nicht.

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