Tomura's Schatz
Sayoko's Sicht:
Erschrocken weiteten sich meine Augen und ich hielt vor lauter Schock die Luft an.
Seine Worte hallten immer und immer wieder in meinen Ohren.
Noch immer verharrten wir in der selben Position und offensichtlich bemerkte Dabi das ich mit der Gesamtsituation ein wenig überfordert war, denn plötzlich fing er an den Griff um mich zu lösen.
Dabi's Sicht:
Auch wenn es nur wenige Sekunden waren in denen Sayoko regungslos dastand und keinen Ton von sich gab, kam es mir doch wie eine halbe Ewigkeit vor. Für einen kurzen Moment hatte es sogar den Anschein, sie würde die Luft anhalten und da ich nicht wollte das sie zwecks Luftmangel umkippt, beschloss ich das es eventuell das beste sei sie vorerst alleine zu lassen.
Gerade als ich meinen Griff um sie löste, hielt sie mich sofort davon ab und griff hastig nach meinen Armen.
,,Bleib! Bitte..." sprach sie sanft zu mir und ich tat natürlich worum sie mich bat.
Ich legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab und sprach zu Sayoko: ,,Ich bin froh das du wieder von alleine atmest. Eigentlich dachte ich immer das Atmen ein Reflex sei aber du scheinst wohl mal wieder eine Ausnahme zusein."
,,Unglaublich wie du nach so einem Satz rumalbern kannst." knurrte sie leicht.
,,Aber das ist doch eine Tatsache!? Wieso hast du eigentlich aufgehört zu atmen?"
,,Weil mir der Atem stockte du Gehirnakrobatiker!"
Ich musste leicht schmunzeln und genoss die Zweisamkeit mit ihr.
,,Du musst dich nicht sofort entscheiden." sprach ich leise zu ihr.
Ihre Händen griffen fester nach meinen und ich spürte wie kalt es ihr eigentlich war.
,,Sollen wir wieder reingehen?"
,,Nein." sprach sie hastig.
,,Aber Sayoko es ist arsch kalt und du-"
,,Ich will hier bei dir bleiben." unterbrach sie mich hastig.
,,Hast du überhaupt eine Ahnung wie die letzen vier Tage für mich waren? Ich hatte nicht nur unendliche Gewissensbisse sondern auch Sehnsucht nach dir. Deshalb bitte ich dich, lass mich die Zeit mit dir hier noch ein wenig genießen."
Eine leichte Trauer überkam mich als ich wieder feststellen musste wie egoistisch ich erneut ihr gegenüber war und welche Last sie all die Zeit auf ihren Schultern trug.
Ich löste mich aus ihren Händen und zog sie vorsichtig hinter mir her: ,,Keine Sorge, du kannst doch die Zeit mit mir wieder genießen, nur nicht hier in der Kälte." sprach ich sanft zu ihr und lächelte sie dabei an.
Als wir in unserem Zimmer ankamen, verkroch sich Sayoko zitternd unter die Bettdecke. ,,Willst du noch etwas heißes?" fragte ich sie doch sie schaute mich nur fragend an.
,,Dir ist doch kalt oder?"
,,Ja schon aber..."
,,Aber? Vielleicht gibt es unten nicht nur Alkohol sondern auch einen Tee."
,,Kannst du nicht zu mir in's Bett kommen? Dann ist mir sicherlich nicht mehr kalt."
Ein leichtes Grinsen huschte mir über das Gesicht und ich fuhr mir verlegen durch die Haare: ,,Naja also diese Art von ,etwas heißem' meinte ich zwar nicht aber wenn du unbedingt darauf bestehst dann-"
Ehe ich mich versah landete schon das Kopfkissen in meinem Gesicht.
,,Du Idiot! Ich meinte doch nicht DAS! Ich dachte viel eher daran das du mit deiner Feuerfertigkeit das Bett eventuell erwärmen könntest!"
*Zu schade aber auch* brummte ich gedanklich.
,,Hast du ne Vollmeise? Ich würde das Bett abfackeln. Und seit wann kannst du überhaupt so gut mit Kissen nach mir werfen?!"
,,Übung." schnaubte sie mich an und offensichtlich war meine Antwort nicht ganz das was sie hören wollte.
Als ich mich zu ihr legte, kuschelte sie sich sofort an mich und ich umschloss sie mit meinen Armen.
,,Dabi?"
,,Hm?"
,,Findest du, dass Sayoko Todoroki sich nicht seltsam anhört?"
,,Nein. Wieso? Zumal nutzt du den Namen doch nicht so häufig beziehungsweise erwähnst ihn."
,,Doch. Deinen Namen würde ich voller stolz tragen und auch erwähnen."
Mein Herz fing plötzlich schneller an zu schlagen und ich bemerkte wie sich Sayoko nun über mich beugte.
Sie gab mir einen sanften Kuss auf den Mund und antwortete mir: ,,Ich würde liebend gerne deinen letzten Spitzname an mich nehmen."
Ohne zu überlegen, schlang ich meinen linken Arm um sie und drückte sie wieder zu mir runter, dabei gab ich ihr einen Kuss indem ich all meine Gefühle für sie hineinsteckte.
Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal so von Endorphinen überschüttet wurde. Wir intensivierten unsere Küsse und verschränkten unsere Hände in einander.
Und in dieser Nacht fielen all der Ballast und die Schuldgefühle füreinander von unseren Schultern und wir konnten somit das hier und jetzt sowie unsere gemeinsame Zukunft in vollen Zügen genießen.
Am nächsten Morgen wurde ich durch Sayoko's Getrampel wach. Alleine ihr Anblick machte mich unfassbar glücklich wodurch es mir ein wenig schwer fiel, wütend auf sie Zusein.
„Guten Morgen, Frau Todoroki." sprach ich zu ihr und sie drehte sich augenblicklich zu mir um.
Ein leichter rot Schimmer legte sich auf ihre Wangen und sie stammelte ein „M-Morgen." vor sich raus.
„Gewöhn dich lieber daran." neckte ich sie leicht doch statt einer blöden Bemerkung oder einem zornigen Gesichtsausdruck, senkte sie ihren Blick und sah gedankenverloren auf den Boden hinab.
Ich setzte mich nun aufrecht hin und bat sie, sich mir zu nähern.
Sie kam zögerlich auf mich zu und ich zog sie sanft zu mir. Ich umschlang sie mit meinen Beinen und nahm sie von hinten in meine Arme.
„Was betrübt dich denn schon wieder?" fragte ich sie sanft und gab ihr von der Seite einen Kuss auf ihren Hals.
„Ich weiß nicht ob das alles so richtig ist ... Tomura würde es sicherlich nicht für gut heißen... meinst du nicht auch? Ich finde dieses Versteckspiel grauenvoll wenn ich ehrlich sein soll auch wenn er weiss das wir uns lieben..."
„Das interessiert mich nicht. Ich lasse mir nicht von einem trotzigen Typen vorschreiben wen ich lieben und heiraten werde. Lass mich das mit Tomura bitte klären."
Ich bekam ein leichtes Nicken als Antwort und löste den Griff um Sayoko. Gerade als ich sie erneut küssen wollte, stand sie vom Bett auf und ging Richtung Türe.
„Na los. Die anderen werden sicherlich schon wach sein, lass uns zu ihnen gehen."
Stillschweigend erhob ich mich, zog mir meine Klamotten an und verschwand im Bad. Sayoko ging schon mal voraus und betrat den Aufenthaltsraum.
Als ich wenig später dazukam, rührte Sayoko achtlos in ihrer Tasse herum. Das ganze plagte sie offenbar wirklich mehr als es eigentlich sollte...
Wie immer war bereits in den frühen Morgenstunden die Hölle hier los und als ich mich zu Sayoko an den Tisch setzte, wurde ich sofort von Twice mit unzähligen Fragen durchbohrt.
,,Das ihr nicht mal am frühen Morgen die Schnauze halten könnt! Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen können!" knurrte Tomura vor sich hin und augenblicklich verstummte Twice.
*Das ist die Gelegenheit!* sprach ich gedanklich zu mir und erhob mich währenddessen von meinem Platz.
,,Hört mal alle zu." begann ich zu erzählen und erklärte die komplette Situation von vorne für alle, damit es auch jeder von Anfang an richtig mitbekommt und es von den neuen Mitgliedern zu keinen dämlichen Fragen kommt.
"... und sie hat ,Ja' gesagt." beendete ich meine Erklärung und blickte in erstaunte Gesichter.
Während Himiko's Mund weit offenstand und Mr. Compress seinen Löffel in die Tasse fallen ließ, durfte ich es zum ersten mal in meinem Leben erleben das Twice sprachlos und endlich mal ruighgestellt war.
Sayoko saß mit hochrotem Kopf wie angewurzelt auf dem Stuhl neben mir und ich war mir nicht sicher ob das ein gutes Zeichen war. Aber ich musste es einfach allen erzählen, auch wenn ich die bekanntgabe der Verlobung mit ihr hätte vorher besprechen sollen. Das ich dafür eventuell noch einen ordentlichen Anschiss kassieren würde, war mir bewusst aber ich konnte es nicht ertragen sie erneut traurig zusehen und sie hatte einfach recht: Diese Geheimnistuerei war für keinen von uns hier anwesenden das richtige.
Ich blickte nun zu Tomura und Kurogiri. Während Kurogiri wie immer stillschweigend dastand, wusste Tomura nicht ob er angewidert, sauer oder fassungslos sein sollte. "Hat hier irgendjemand ein Problem mit dieser Entscheidung?!" fragte ich in die Runde wobei mein Blick fest bei Tomura fixiert war und er schien die Frage richtig zudeuten das sie in erster Linie eigentlich direkt an ihn gerichtet war.
"Ob ich ein Problem damit habe kann ich noch nicht sagen, dass wird sich wohl erst in der Zukunft zeigen aber eins sage ich euch schon mal vorab: Sollte in der Liga zuviel Unruhe wegen euch heerschen, bring ich euch beide um." knurrte Shigaraki vor sich hin und erhob sich von seinem Platz. "Los Kurogiri, wir gehen. Mir kommt mein Frühstücksei bei soviel Gesülze hoch."
Himoko prustete ein lachen aus und Kurogiri folgte Tomura stillschweigend. Gerade als sie an der Tür ankamen, stoppte Tomura und drehte seinen Kopf leicht in unsere Richtung: "Ach ja, bevor ich es vergesse: Glückwunsch." kam es kleinlaut von ihm und verwundert hob ich eine Augenbraue nach oben. "Von mir natürlich auch, Alles gute." sprach Kurogiri. Ehe man auf die Aussagen der beiden eingehen konnte, verschwanden die beiden auch blitzschnell.
"Das passt ja mal überhaupt nicht zu den beiden." sprach ich verwundert zu den anderen und kratze mir dabei leicht den Hinterkopf.
"Auch wenn Tomura das ganze hier wahrscheinlich nicht so recht ist ... sind wir nichts desto trotz ein Teil seiner Familie. Auch wenn er es uns gegenüber wahrscheinlich nie zugeben wollen würde, sind wir wohl eines der wertvollsten Dinge für ihn, eine Art Schatz. Und deshalb möchte er wohl auch keine Unruhe hier haben." antworte nun endlich Sayoko und ein leichtes lächeln zirrte ihr Gesicht. Als ich mich nun meinem - inzwischen erkalteten Kaffee- widmen wollte, fiel mir unser blonder Vampir um den Hals und freute sich über die Bekanntgabe unserer Hochzeit. Die anderen taten es ihr gleich und erneut war das reinste Chaos ausgebrochen und die einzige Frage die ich mir stellte war; wann ich denn wohl endlich meinen Kaffee in Ruhe genießen könnte...
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