Sayoko's Wunsch
Genervt machte ich mich an den Ort, an dem mich mein ,Taxi' immer abholte.
Dort angekommen konnte ich meinen leicht genervten Bruder entdecken.
,,Du bist später dran." motzte mich Kurogiri an.
,,Wenn hier jemand genervt sein darf dann bin ich das und nicht du!" entgegnete ich ihm.
,,Du hast dich ziemlich verändert in den letzten paar Wochen."
,,Ach? Findest du? Ich bin nur zudem geworden was ihr aus mir gemacht habt."
Leicht überfordert mit dieser Antwort, eröffnete Kurogiri sein Gate und wortlos machte ich mich auf dem Weg hindurch.
Im Hauptquartier stapfte ich beleidigt in das Zimmer von Dabi und mir.
Auf meine Hausarbeit hatte ich absolut keine Lust und gerade als ich es mir mehr oder weniger bequem machte, öffnete sich die Tür und Dabi trat hinein.
,,Zeit für dein Training."
,,W-Was?! Ich dachte ich solle mich ausruhen wegen der großen Mission heute Nacht!"
,,Sayoko!"
*Wow. Da hat aber jemand extrem schlechte laune* dachte ich für mich und starrte ihn nur mit großen Augen an.
,,W-Was ist denn in dich gefahren? Wieso bist du so gereizt?"
,,Ich hatte einfach wenig Schlaf und will nicht ewig mit dir diskutieren."
Betrübt sah ich auf meine Hände hinab.
,,Ist es meinetwegen?" fragte ich ihn vorsichtig.
,,Auch. Aber in erster Linie konnte ich keinen Schlaf tanken da ich alles für die Mission vorbereiten musste."
,,Wie genau sieht denn die Mission aus?!" fragte ich ihn aufgeregt.
Er intensivierte seinen Blick auf mich doch man konnte für einen Bruchteil einer Sekunde Trauer darin erkennen.
,,Wirst du schon noch sehen. Und jetzt kommt. Wir haben nicht ewig Zeit."
Dabi's Sicht:
Die vergangen Tage waren der reinste Horror für mich. Ich wurde ständig unter Beobachtung gestellt das ich Sayoko nichts von unserer Mission erzähle.
Es fiel mir mehr als schwer aber eine andere Wahl hatte ich nicht.
Ich hatte einen einzigen Gedanken, rund um die Uhr und der lautete: Sayoko zu retten.
Vor sich selbst.
Vor einer finsteren Zukunft.
Und vor allem: vor mir.
Ich wusste bereits von Anfang an das ich ihr niemals eine strahlende Zukunft geben könne- so gerne ich es auch wollte.
Doch ich hatte Hoffnung das sich in dieser Nacht alles zum Guten für sie wenden würde- auch wenn sie anfangs extrem darunter leiden müsse.
Oft redete ich mir ein, das die Zeit alle Wunden heilen würde, doch manchmal musste ich selbst über diesen Gedanken schmunzeln.
Die Zeit heilt einen scheißdreck.
Im Gegenteil!
Sie verschlimmert alles nur noch mehr.
Doch damit es Sayoko auch in Zukunft gut ginge, legte ich all meine Hoffnung in Tomura's Vorhaben- ohne auch nur ansatzweise über die Konsequenz darüber nachzudenken.
,,Stärker! Schneller! Hinterhältiger! Verdammt Sayoko! Lerne das endlich!" brüllte ich sie schon fast während unseres Training an.
Damals merkte ich noch nicht das ich geradezu besessen davon war, Sayoko's wirkliche Stärke aus ihr herauszuholen. Wahrscheinlich weil ich bereits innerlich wusste was geschehen würde.
,,Du besitzt so viel Potential! Wieso strengst du dich nicht mehr an!?"
,,Weil ich einfach nicht mehr kann! Dieses Doppelleben macht mich noch wahnsinnig!" fauchte sie mich an.
Ich wollte ihr eigentlich aufmunternde Worte zukommen lassen doch diesmal blieb ich meinem strengen Trainingsplan standhaft.
Ohne großartig auf ihre Worte einzugehen, startete ich mit meiner Attacke auf sie.
Sie war absolut nicht bei der Sache, dass konnte man ihr anmerken.
Dich nichts desto trotz musste ich sie auf ein höheres Level bringen ansonsten, würde sie bei der nächsten Mission jämmerlich versagen.
Sayoko's Sicht:
Total ausgelaugt machten wir uns in das obere Stockwerk. Während ich kaum noch aufrecht laufen konnte, stolzierte Dabi aufrecht wie eine Kerze vor mir her.
Als wir den Gruppenraum betraten, erblickten wir Tomura und Kurogiri.
,,Und? Wie lief es?" fragte unser Anführer monoton.
,,Gut. Sehr gut." antworte ihm Dabi.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Das Training lief katastrophal ab aber dennoch sagte er das zu Tomura.
Offensichtlich wollte Dabi das ich keinen Einlauf von Tonura bekam.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich dachte nur daran, wie liebevoll Dabi eigentlich sei.
Es war bereits 21:30 Uhr und der Nachthimmel wurde von unzähligen Sternen geschmückt.
Als ich aus dem Fenster blickte, verlor ich mich schon fast in diesem Anblick. Ich erinnerte mich an den Tag zurück, als ich mit Dabi und Himiko auf der Parkbank saß und ebenfalls den Nachthimmel betrachtete.
,,Hey! Hör auf zu träumen und mach dich lieber bereit für die Mission!" schnauzte mich Tomura an und ich landete zurück im hier und jetzt.
,,Wir werden uns in zwanzig Minuten auf den Weg machen. Treffpunkt wird hier sein. Diese Zeit sollte euch ausreichen um euch umzuziehen und neue Energie zu tanken."
* Zwanzig Minuten um neue Energie zutanken?! Ich bräuchte wohl eher Zwanzig Tage um mich vollständig von den Strapazen der letzen Wochen zu erholen!* motze ich gedanklich. Anstelle das auszusprechen was ich dachte, beschloss ich lieber mich an die Anweisung zuhalten.
Als wir uns alle versammelten, fragte ich Kurogiri wo denn Toga sei.
,,Sie wird an der Mission nicht teilnehmen. Und auch ich werde euch lediglich an Ort und Stelle teleportieren."
Etwas unzufrieden mit dieser Wortkargen Antwort belies ich es einfach dabei und marschierte Dabi und Tomura durch das Gate hinterher.
,,Kurogiri denk dran. Sobald du meine Nachricht erhalten hast, holst du uns, verstanden?"
,,Verstanden." gab Kurogiri unserem genervten Anführer zur Antwort.
Am Zielort angekommen wunderte ich mich über dessen Erscheinungsbild.
Wir befanden uns in einer relativ ruhigen Wohngegend mit kleinen Häusern, schönen Gärten und kleinen Seitengassen.
Dadurch das es schon sehr spät war, brannte kaum noch ein Licht in den Häusern der Bewohner und ich vermutete dass das für uns hieße wir bringen hier den ein oder anderen im Schlaf um die Ecke.
,,Gut Dabi. Du kennst den Plan und weisst was zutun ist. Sayoko! Du wirst ihm folge leisten und zwar ohne große Diskussionen- kapiert!?"
,,Ja!"
,,Gut. Komm." sprach Dabi und ging voraus.
Tomura folgte uns beiden nicht, stattdessen machte er es sich auf einer hohen Mauer bequem.
,,Tzzz... wie immer müssen wir uns die Hände für ihn schmutzigen machen." schimpfte ich.
Anstelle einer Antwort, nahm Dabi meine Hand fest in seine, umklammerte sie so sehr das es schon fast schmerzte.
,,Dabi das tut echt ein bisschen weh."
,,Entschuldige."
Statt den Griff zu lockern wurde er immer fester und als wir links in eine Straße abbogen, drehte er sich plötzlich zu mir um.
Er blickte mir tief in die Augen und durch den Mondschein konnte ich erkennen wie ihm plötzlich Tränen hinabliefen.
Er küsste mich sanft, fasste sanft meine Wangen an, drückte seine Stirn auf meine und sprach unter Tränen: ,,Sayoko... bitte vergib mir... aber es ist nur für dein bestes."
Die Kirchenuhr kündigte die Uhrzeit an.
22:00 Uhr.
Plötzlich verschwand Dabi, ließ mich alleine stehen und das einzige Geräusch was neben der Kirchenglocke zu hören war, waren Stimmen welche ,Keine Falsche Bewegung!!!!' brüllten.
Panisch blickte ich mich um und erkannte einen Helden und Polizisten nach dem anderen.
Sie umzingelten mich im Kreis. Ich versuchte meine Fähigkeit zu aktivieren um zu entkommen allerdings stellte ich fest, dass das nicht möglich war. Ich konnte sie nicht einsetzen was nur eines zu bedeuten hatte: Eraserhead war hier!
Eine Flucht meinerseits war nicht im geringsten möglich.
Erneut ließ ich mich auf Dabi und sein trügerisches Wesen ein. Und nun musste ich mich mit seinem Hochverrat rumschlagen. Und zwar ganz alleine.
Ich ließ mich auf den harten Asphalt fallen, ohne den Schmerz an meinen Knien auch nur ansatzweise zu spüren.
Mein Blick war fest auf den Boden gerichtet und ich spürte wie sich Tränen ansammelten.
,,Sayoko. Ich sagte doch: du solltest dich nicht in Sicherheit wiegen, ich habe dich im Visier."
Aizawa sprach in ruhiger Tonlage zu mir doch mir fehlten die passenden Worte für eine Antwort.
Ich blickte hinauf in den Nachthimmel, sah die unzähligen Sterne und ließ meine Tränen einfach hinablaufen.
Mein Blick war durch die ganzen Tränen verschwommen doch nichtsdestotrotz konnte ich eine Sternschnuppe erkennen. Sofort dachte ich zurück, an Shoto's Worte.
Ich behielt die Sternschnuppe so gut ich konnte fest im Auge und flüsterte mit gebrochener Stimme: ,,Bitte Shoto, Rette mich."
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