Sayoko's letzter Ausweg
Dabi's Sicht:
Am nächsten Morgen wurden wir alle von Tonura zusammengerufen.
Scheinbar ging es weiterhin um sein Vorhaben All Might endlich zu Fall zubringen.
Als wir alle vollzählig waren, eröffnete er zügig das Meeting.
Genervt hing ich, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, über einer Stuhllehne und hoffte das er sich beeilen würde.
,,Wie ihr sicherlich mitbekommt habt, ist gestern Abend ein ziemlich merkwürdiger Mordfall geschehen. Höchstwahrscheinlich war dies das Werk unserer Sayoko." sprach er in noch ruhiger Tonlage.
Ich hatte das Gefühl ich müsse mich übergeben.
,Unserer' Sayoko.
Er sprach von ihr als würde sie immer noch ein Mitglied von uns sein.
Wäre ich nicht auf ihn angewiesen um meinen Plan zu erreichen, hätte ich wohl schon längst versucht ihn umzubringen.
,,Nun ja ... da keiner eine überraschende Mimik zeigt nehme ich stark an das ihr darüber schon in Kenntnis gesetzt seid. Kommen wir gleich auf den Punkt: wer von euch weiss etwas über ihren momentanen Aufenthalt?" seine letzten Worte sprach er mit einem leichten Nachdruck. Es hatte den Schein als wolle er auf der Stelle Informationen von uns und das er bereits wissen würde das der ein oder andere etwas wissen MUSSTE.
Stille.
Ich versuchte so gut es ging mir nichts anmerken zu lassen.
Auch Kurogiri versuchte den ahnungslosen zu spielen.
Offensichtlich gelang uns unser kleines Schauspiel und Tomura schöpfte keinerlei Verdacht.
,,Nun gut. Nur für den Fall ihr solltet ihr ganz zufällig begegnen, richtet ihr doch bitte aus das ich gerne mal ein oder zwei Wörter mit ihr zu besprechen hätte. Das Meeting ist beendet. Geht weiterhin unserem Vorhaben nach."
Alle machten sich gleichzeitig auf den Raum zu verlassen doch Tomura fügte noch etwas hinzu: ,,Dabi! Kurogiri! Ihr bleibt noch hier. Mit euch habe ich separat etwas zu besprechen."
Ich stellte mich neben Kurogiri und wir blickten gemeinsam unseren Anführer an.
Für mich fühlte es sich so an, als würde mein Herz gleich aus meiner Brust springen. Aus welchem Grund war ich nur so nervös!?
Als sich der Raum leerte, wandte sich Tomura zu uns und sprach: ,,Soooo... ihr zwei wollt mir also Weiß machen ihr hättet keinerlei Wissen über Sayoko's Aufenthalt oder Absichten?"
,,Das ist korrekt." antworte ihm Kurogiri.
Ich nickte lediglich. Zu groß war die Gefahr er würde meine Unsicherheit heraushören.
,,Wenn ihr beiden der Meinung seid ich würde nicht wissen das ihr Spätabends euch noch draußen rumtreibt habt ihr euch gehörig geschnitten. Auch ich habe weitere Spitzel und weiss genau das ihr irgendetwas hinter meinem Rücken treibt. Die Frage ist nur : Was?!"
Um seinen Verdacht nicht noch größer zu machen, beschloss ich ihm ebenfalls zu antworten: ,,Wir haben eben auch ein Privatleben. Mehr oder weniger."
,,So ist es. Wir müssen abends lediglich private Dinge erledigen." bestätigte Kurogiri zügig.
,,So So.... Ihr habt in letzter Zeit aber sehr viele private Dinge zu erledigen, meint ihr nicht auch?"
Und erneut traute sich keiner von uns ihm zu antworten.
Er atmete genervt aus und sprach sein Abschlusswort: ,, Gut. Ich habe euch nichts mehr zu sagen. Aber sollte ich herausfinden das ihr beiden hinter meinem Rücken ein hinterhältiges Spielchen spielt lasse ich euch nur zu gerne wissen, dass das dann eurer letztes Spiel gewesen ist."
Das Gespräch war beendet und ich wurde gemeinsam mit Kurogiri zurückgelassen da Tomura sich noch um die Nomus kümmern musste. Als Kurogiri an mir vorbeilief, steckte er mir einen kleinen Zettel in die Tasche meiner Jacke. Stillschweigend machte ich mich ebenfalls auf den Weg und beschloss unser Gelände zu verlassen. Ich lief ein wenig durch die verwinkelten Gassen und kam an einer kleinen Unterführung zum stehen.
Hektisch kramte ich in meinem Mantel nach dem Zettel den mir Kurogiri zusteckte. Schon beim ersten Blick konnte ich Sayoko's Handschrift erkennen. Doch was sie auf den Zettel schrieb, ließ mir den Atem stocken. ,,Sag mal willst du mich auf den Arm nehmen?!" fragte ich in die Leere und lag in der Hoffnung das sie meine Aussage sowie die unzähligen Flüche die ich danach abließ, sie erreichen würden. Offesichtlich teilte sie mir den Tag und die Uhrzeit unseres Treffens mit. Doch alleine WIE sie mir die Uhrzeit notierte brachte mich zum kochen.
Auf dem Zettel stand folgendes:
Wir sehen uns in zwei Tagen. Die Uhrzeit findest du heraus, wenn du folgende Rechnung löst:
(88) : 2-6+3 x 4-28
(8) x 9 + 1 - 6 - 37
Leicht genervt steckte ich den Zettel zurück in meinen Mantel und dachte darüber nach, wer mir jetzt bei meinem kleinen Rätsel helfen konnte. Sayoko wusste ganz genau das ich nicht das größte Genie in Mathematik war, schon gar nicht wenn es um irgendwelche Regeln bei irgendwelchen Formeln ging. Was hatte sie sich dabei gedacht?!
Was ich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht wusste war, dass während ich mir meinen Kopf zerbrach, Sayoko bereits schon vor einem ernstzunehmenden Problem stand...
Sayoko's Sicht:
Genervt ging ich die Fernsehkanäle in meinem kleinen Gästezimmer durch. Ein Bericht jagte den nächsten und alles drehte sich nur um meine mehrfach Morde. Als stünde die Welt nicht vor größeren Problemen...
Insgeheim hoffte ich, dass Tomura die Botschaft dahinter erkannte und bemerkte das mit mir nicht mehr gut Kirschen zu essen war. Ich stellte den Fernseher aus, begab mich zu meinem kleinen Tisch und begutachtete die Zeitungsartikel der letzten paar Wochen um die ich Kurogiri bat. Ich wollte wissen, ob die Liga der Schurken sich etwas neues zu Schulden kommen ließ. Kurogiri verriet mir schließlich nichts. Gerade als ein Artikel über die U.A. meine volle Aufmerksamkeit bekam, riss jemand die Tür auf und schrie mich wutentbrannt an: ,,Das war es mit meiner Gastfreundlichkeit! Du wirst auf der Stelle dein hab und gut zusammen packen und hier verschwinden!" Überrascht blickte ich Kurogiri's Informanten an und gleich hinter ihm stand auch schon mein Bruder. Er versuchte meinen Beherberger zu beruhigen- allerdings erfolglos. ,,Was soll denn das jetzt so plötzlich?" richtete ich das Wort an ihn. ,,Das fragst du Psychopathin noch?! Ich hab keine Lust mich mit den Cops rumzuärgern. Alles und jeder sucht nach dir! Sollten sie dich hier finden bin auch ich dran! Also sieh zu das du verschwindest!"
Wortlos packte Kurogiri mein weniges Zeug zusammen und zog mich einfach durch sein Warp-Gate. Wir kamen an einer mir nicht all zu unbekannten Stelle wieder an. ,,Wieso musstest du mich ausgerechnet an den Ort bringen an dem ich euretwegen festgenommen wurde!?" fauchte ich ihn an. ,,Wieso musstest ausgerechnet DU dich nicht an die Abmachung halten und einen siebenfachen Mord begehen, Sayoko!!?? Unsere Abmachung war klar: Ich besorge dir eine Unterkunft und du baust keinen Mist. Das hast du jetzt davon."
Leicht genervt blickte ich zur Seite. Ich konnte es noch nie sonderlich gut leiden wenn mein ältere Bruder recht hatte.
,,Deinen Brief an Dabi habe ich abgegeben. Was gedenkst du nun zutun?"
,,Das geht dich nichts an." brummte ich zurück.
,,Denk dran: Tomura würde gerne sich mit dir unterhalten. Wenn du mit zurückkommen willst kann man eventuell alles klären und du hättest ein Dach über dem Ko-"
,,ICH WILL ABER NICHT ZURÜCK!!!" unterbrach ich ihn und erhob meine Stimme mehr als ich wollte.
,,Zumindest NOCH nicht..." fügte ich hinzu.
Wir bemerkten das nach meinem Schrei vereinzelt Lichter in den Häuser angingen und wir ungewollt Aufmerksamkeit auf uns zogen.
,,Wie du meinst." antworte mir Kurogiri, legte meinen kleinen Rucksack vor mir ab und erschuf sein Warp-Gate. ,,Ich habe dir ja bereits gesagt wo du uns finden kannst. Wenn du es dir anders überlegest komm einfach vorbei. Und lass dich nicht wieder verhaften."
Sein letzter Satz erschuf eine gewaltige Welle von Wut in mir und an liebsten wäre ich auf ihn losgegangen doch leider verschwand er schneller als gedacht.
Nach einer kurzen Weile stieß ich einen lauten Seufzer aus und schnappte mir meinen Rucksack. ,,Scheiße..." sprach ich leise zu mir selbst und ich ging blind durch die Wohngegend. Dieser Ort verursachte mir immer noch eine Gänsehaut am ganzen Körper und die Tatsache das es jetzt, zu dieser späten Stunde nur so von Polizisten und Möchtegern Helden wimmelte machte es mir nicht gerade leichter ...
Ich bin ein ganzes Stück gelaufen und zermarterte mir meinen Kopf wie es weiter gehen sollte bis ich vor meinem Zielort stand.
Weiss Gott was ich mir dabei dachte doch ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte- hier fand ich eventuell die letzte Unterstützung die mir blieb.
Und somit betrat ich heimlich das Grundstück der Familie Todoroki.
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