Sayoko's Sicht:

Das darf nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein! Das! Darf! Einfach! Nicht! Wahr! Sein!
Gedanklich rügte ich mich selbst das ich meine Macke einsetzen musste- und das ausgerechnet vor den Augen von allen...
Aber ich hatte einfach keine Möglichkeit! Toga trieb mich nicht nur in die Irre sondern auch in den Wahnsinn! Insgeheim hatte ich Hoffnung das sie nach dieser Eskalation nun die Finger von mir ließ.
Schnell schloss ich die Türe von Dabi's Zimmer ab und setze mich auf das Bett.
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und dachte über die Situation nach.
Das erste woran ich dachte war, dass das ein böses Nachspiel für mich haben würde.
Streng genommen waren wir alle nun ein Team- ob ich das wollte oder nicht.
Und seine Teamkollegen anzugreifen ist normalerweise ein absolutes No Go!
Ich hatte zum Teil schon mit meinem Leben abgeschlossen da ich mir sicher war das ich die Folter von den anderen nicht überstehen würde.
Laut ausatmend ließ ich mich nach hinten auf das Bett fallen und überlegte wie ich aus dieser Misere rauskommen würde bis mich ein lautes poltern an der Tür zurück in das hier und jetzt führte...

Dabi's Sicht:

,,Das hast du gut gemacht, Toga!"
,,Ich habe keine Lust mir von dir eine Predigt halten zu lassen,Dabi!"
Meine Güte! Ist Toga etwa in ihrer Ehre gekränkt!?
Diesen Satz dachte ich mir nur - Tomura hatte nämlich mit der Aussage Recht das Frauen wirklich unheimlich werden sobald sie sauer sind- und ich hatte nicht wirklich Lust darauf das der blonde Giftzwerg weiterhin Amok läuft.
,,Ich meine das aber ernst- sie hat zum ersten Mal ihre Kraft ausgefaltet- das hätte sie in unserer Anwesenheit wahrscheinlich sonst nicht so schnell getan."
Und da war es auch schon wieder: Toga's Psychopathen grinsen.
,,Für mich ist das ganze hier beendet. Wir sehen uns morgen."
,,Dabi... was führst du schon wieder im Schilde?" hörte ich Tomura mit einem leicht genervten Unterton.
,,Muss was erledigen."
Ich wusste genau das ihm meine Art und Weise wie ich ihm antwortete nicht passte- aber das war mir vollkommen gleichgültig.
Als ich die Stufen zu meinem Zimmer hochging malte ich mir schon gedanklich das Bild aus was mich wahrscheinlich gleich erwarten würde: eine zusammengekauerte Sayoko welche heulend auf meinem Bett saß und nicht mehr weiter wusste.
Gerade als ich die Türe öffnen wollte, stockte mir der Atem.
,,Will die mich verarschen?!" brummte ich leise vor mich hin.
Ich atmete hörbar ein und wieder aus. Danach schlug ich einige Male mit der Faust gegen meine Tür und rief: ,,Sayoko! Wenn du nicht innerhalb von 5 Sekunden die Tür aufmachst äschere ich dich ein!"

Sayoko's Sicht:

Ich riss meine Augen weit auf und setzte mich blitzartig aufrecht im Bett auf: ,,Shit! Den habe ich ja total vergessen!" flüstere ich vor mich hin.
,,Sayoko! Ich mein es verdammt Ernst!"
Dabi war mehr als sauer - aber das war ja auch verständlich schließlich sperrte ich ihn aus seinem eigenen Zimmer aus...
Als stünde ich unter Hypnose, lief ich zu der Zimmertüre und öffnete sie etwas zögerlich.
Als ich sie bereits einen kleine Spalt offen hatte blickte ich in zwei türkisfarbene Augen welche nur so vor Boshaftigkeit leuchteten.
Super! Mir werden sämtliche Folterungen von Toga erspart da mich Dabi hier und jetzt erledigen wird!
Dachte ich zumindest.
Doch stattdessen riss er die Tür nun ganz auf und stolzierte in sein Zimmer.
,,Mach dir Tür zu. Sofort!"
Ich tat wie mir befohlen wurde und stand peinlich berührt da und schaute auf den Boden.
,,D-Dabi es tut mir leid das ich dich ausgesperrt hatte. Das ist einfach so im Eifer des Gefechts passiert."
Er setzte sich auf das Bett und sah mich durchdringend an.
,,Hinsetzen!"
Und auch diesmal gehorchte ich ihm wie ein kleines Schoßhündchen.
,,Du wirst mir auf der Stelle erklären was das du unten für eine Aktion war."
Stille.
Ich wollte nicht mit ihm reden.
Nicht jetzt.
,,Sayoko.. kann es sein das da ein gewisses Gefühl ist das du mir gegenüber verspürst?"
Ich wurde leicht rot in meinem Gesicht und wagte es nun ihn anzuschauen.
Er kam mir - meiner Meinung nach- viel zu nahe.
Ein leichtes grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
,,Dieses Gefühl das du in meiner Gegenwart verspürst ist sicherlich...."
Dabi kam mir immer näher und flüsterte mir ins Ohr: ,,Pure Angst!"
...