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Geheimnisse

Die scharfen Krallen der hellgrauen Kätzin trafen Shadow im Gesicht und der Kater heulte schmerzverzerrt auf. Blut tropfte von seiner Stirn. "Du bist schwach.", höhnte Kralle. "Du hattest noch nie eine Chance gegen mich." Mit einem Fauchen sprang sie auf Shadow zu und warf ihn zu Boden. Ächzend schlug der schwarze Kater auf und jegliche Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Verzweifelt versuchte er, Kralle wegzustoßen.

Doch die Kätzin lachte nur und bohrte ihm ihre Krallen in die Schulter. Shadow schrie vor Schmerzen. Sie hatten alle recht. Warum bin ich nicht noch Lehrling? Ich kann doch gar nicht kämpfen! Plötzlich traf er etwas mit seinen Pfoten und Kralle ließ fauchend von ihm ab. Keuchend erhob der schwarze Kater sich. Seine Schulter brannte vor Schmerzen, doch es blieb keine Zeit zum Ausruhen, denn Kralle wollte gerade erneut zum Angriff ansetzten.

"Jetzt bist tot!", jaulte sie und kam mit funkelnden Augen näher. Von ihrer Ohrspitze - dort wo Shadow sie getroffen hatte - tropfte Blut.

Shadow kniff die Augen zusammen. Das war es also? Jetzt sterbe ich? Nun gut, dann soll es so sein. Dann werde ich dich endlich wiedersehen, Finsternis. Wir werden wieder vereint sein. Er machte sich bereit für den letzten Schlag, als auf einmal ein Gurgeln ertönte. Überrascht sah er auf. Vor ihm stand Kralle, die Augen weit aufgerissen. Aus einem dünnen Strich an ihrem Hals sickerte langsam roter Lebenssaft. Dann sackte sie zusammen und hinter ihr kam eine Kätzin zum Vorschein. Ihr beiges Fell war zerzaust und an ihren weißen Pfoten klebte Blut.

Shadow starrte den Leichnam seiner ehemaligen Ausbilderin schockiert an. Einerseits war er erleichtert, dass sie tot war, doch irgendwas in ihm fühlte sich falsch an. Hatte er während des Trainings etwa eine Bindung zu ihr aufgebaut? Reiß dich zusammen, Shadow!, tadelte er sich. Sie wollte dich töten, natürlich hast du kein Mitgefühl.

"Das war knapp.", miaute die fremde Kätzin trocken.

Shadow sah sie entsetzt an und verfluchte innerlich seine Entscheidung, sich vor einen Baum zu stellen. "Wer bist du? Wie kommst du hier her? Wusstest du, dass Kralle mich umringen würde? Ist sie endgültig tot?"

Die Kätzin lächelte freundlich und antwortete sanft: "Alles zu seiner Zeit. Du bist jetzt in Sicherheit, Shadow. Aber ich befürchte, dass dies nicht das Ende war."

"Du kennst meinen Namen?", rief Shadow verblüfft.

"Ja." Die Fremde schnurrte und neigte zustimmend den Kopf. "Doch alles, was du jetzt wissen musst, ist, dass Kralle recht hatte."

Shadow starrte sie ungläubig an. Kralle hatte recht? Mit allem? Oder sagt sie das nur, um mich zu manipulieren, so wie jeder es tut? "Und warum hast du sie dann getötet?", hakte er misstrauisch nach, woraufhin die Kätzin nachdenklich den Kopf hin und her wog.

"Hätte ich das nicht, wärst du jetzt tot. Versteh mich nicht falsch! Ich wollte Kralle nicht töten, aber dein Leben hatte in diesem Moment Vorrang."

Diese Worte musste Shadow erst einmal verkraften. Warum sagte siedas? Mein Leben ist nicht mehr wert als das der anderen. Nur weil ich diese Kräfte habe, bin ich nicht besser. Ich habe es mir nicht mal ausgesucht, so zu sein. Warum bin ich nicht einfach normal?

"Was ist an diesen Kräften denn so besonders? Ich weiß, was andere fühlen. Na und?", erwiderte der schwarze Kater und sah die fremde Kätzin auffordernd an.

Diese seufzte. "Hör zu, Shadow. Ich werde dir alles erklären, doch jetzt musst du mir etwas versprechen." In ihrer Stimme schwang etwas mit, dass Shadow verbot, zu widersprechen. Also nickte er.

"Gut." Sie lächelte zufrieden und setzte sich. Mit einer Schweifgeste lud sie ihn ein, das gleiche zu tun. Mit zusammengebissenen Zähnen gehorchte der Kämpfer. Die Wunde in seiner Schulter spürte er bis in jede Kralle. Auf einmal beugte die Kätzin sich vor und berührte den Riss mit ihrer Schnauze. Erschrocken wollte Shadow zurückweichen, doch ein seltsames Gefühl hielt ihn zurück. Staunend betrachtete er, wie das Rot langsam aus seinem Fell entwich. Jeglicher Schmerz verschwand - ebenso die Wunde. Wie? Er blinzelte, um sich davon zu überzeugen, dass dies wirklich geschah.

Die Fremde lehnte sich wieder zurück und fuhr fort. "Ein kleiner Trick, den mich eine gute Freundin gelehrt hat." Sie zwinkerte, wurde dann aber wieder ernst. "Niemand darf wissen, wer du wirklich bis, bevor nicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Bis dahin verhältst du dich normal."

Shadow legte fragend den Kopf schief. "Wie soll das gehen? Sichel weiß doch alles. Und wann kann ich mir sicher sein, dass es der richtige Zeitpunkt ist?", maunzte er unsicher. Alles schien so kompliziert und viel zu wichtig, als das er diese Aufgabe übernehmen könne.

Die beige Kätzin blinzelte verständnisvoll. "Ich gebe dir dann Bescheid.", sagte sie. "Was Sichel betrifft: Ich weiß, es fällt dir nicht leicht, aber du musst ihn töten. Zu viel steht auf dem Spiel." Shadow sog scharf die Luft ein und wandte den Blick ab. Sollte sie nicht eigentlich wissen, dass ich nicht töten kann? Als ob sie seine Gedanken lesen konnte, fuhr die Kätzin fort. "Du kannst mehr, als du dir vorstellst. Auch wenn dir manches erst später klar wird, jetzt könnte der Anfang sein. Der Anfang vom Ende. Das Ende des Krieges."

Shadow sah verwirrt auf. Zu viele Fragen wirbelten in seinem Kopf umher. Was für ein Krieg? Was für eine Rolle spiele ich dabei? Warum darf niemand von meinen Kräften erfahren? Doch er ahnte, dass die fremde Kätzin ihm all das nicht erklären würde - noch nicht.

"Na gut.", miaute er nach einigen Herzschlägen. "Nur eine Sache hast du mir noch immer nicht verraten: Wer bist du eigentlich?"

Die beige Kätzin mit den weißen Pfoten zuckte vergnügt mit den Ohren. "Mein Name ist Nachtigall." Mit einem letzten Lächeln stand sie auf. "Und jetzt geh, Shadow. Rette den Weg zu einer Zukunft in Frieden." Damit drehte sie sich um und tappte davon, bis selbst ihr helles Fell nicht mehr in den Schatten zu erkennen war.

Shadow sah ihr mit klopfendem Herzen nach. Alles lag jetzt an ihm. Er musste Sichel finden und töten. Bevor er ihn fand.

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Die Pfoten des schwarzen Katers flogen über den gefrorenen Boden, als er durch den Düsterwald preschte. Wo kann er nur sein? Ich muss ihn finden! Sobald er aufgewacht war, hatte er nach Sichel gesucht - jedoch vergebens. Im Lager konnte ihm niemand sagen, wo er war, bis Blitz sich daran erinnerte, ihn auf Dämmerungspatrouille am Bach gesehen zu haben. Sofort war Shadow losgerannt, doch von dem weißgrau-getigerten Kater fehlte jede Spur.

Erschöpft blieb Shadow stehen. Wo soll ich noch suchen?

Plötzlich ertönte ein Knacken und der Kämpfer wirbelte herum. Zwischen den tiefhängenden Zweigen der Bäume blitzte etwas helles auf. Es bewegte sich schnell fort und gehörte eindeutig zu einem Tier - vermutlich einer Katze.

Eilig lief Shadow der Gestalt hinterher. Seine Pfoten pochten vor Aufregung und er musste sich zwingen, nicht das Nackenfell aufzustellen. Ist das Sichel? Die Sorge vor dem Töten hatte er inzwischen verdrängt. Wovor sollte er Angst haben? So gut wie jeder in seinem Stamm war bereits ein Mörder. Außerdem fristete tief hinten in Shadows Gedanken ein weiteres Gefühl vor sich hin. Rache.

Sichel hatte seine Mutter ermordet und den Verdacht von Alls Tod auf ihn gelenkt, sodass Mond ebenfalls in Gefahr war. Er hatte es nicht verdient, verschont zu werden.

Shadow folgte der Gestalt noch eine Weile, doch es war zu dunkel, um etwas sehen zu können. Schließlich erreichte er das Herz des Waldes. Die Baumkronen hingen hier deutlich höher als die der anderen Bäume und silbriges Mondlicht erhellte die Wege. Auf einmal hielt die Gestalt an. Sie bewegte sich auf den Felsen zu, der in der Mitte eines Baumkreises stand. Shadow wollte gerade aus dem Gebüsch stürzen, als er von hinter zurück gerissen wurde. Erschrocken riss er das Maul zu einem tonlosen Schrei auf.

Mit einem schlecht gezielten Schlag traf er den Angreifer an der Schulter und konnte sich so befreien. Er wirbelte herum.

Vor ihm stand Sichel mit gesträubtem Fell. Seine Augen leuchteten wild und an seiner Wange prangte ein schmaler Kratzer. "Was ist mit Kralle? Sie antwortet nicht mehr!", blaffte er.

Der schwarze Kater warf einen Blick hinter sich. Die Gestalt war verschwunden. Wer war sie?

"Sie ist tot.", antwortete er kühl. "Aber keine Sorge, du wirst sie bald wiedersehen." Drohend fuhr er seine Krallen aus.

Sichel zischte etwas unverständliches in sich hinein und knurrte. "Wie kannst du es wagen! Kralle war die mächtigste Katze, die jemals existiert hat. Und im Gegensatz zu dir hat sie mich richtig trainiert."

Shadow peitschte aufgebracht mit dem Schweif hin und her. "Sie hat dich benutzt! Du warst für sie doch nichts weiter als ein Mittel zum Zweck und du glaubst ihr auch noch all diese Lügen."

"Wir werden hier noch sehen, wer ihr eigentlicher Schüler war!", fauchte Sichel wütend und schnellte vor. Mit seiner Vorderpfote traf er gewaltsam Shadows Ohr. Ein Dröhnen jagte durch den Kopf des schwarzen Katers. Gereizt setzte er zum Gegenangriff an, stürmte an dem älteren Kater vorbei und sprang auf seinen Rücken.

Mit aller Kraft bohrte er seine Krallen in dessen Flanke. Sichel heulte schmerzerfüllt auf und versuchte ihn abzuwerfen. Warmes Blut tränkte Shadows Pfoten in ein dunkles Rot. Auf einmal sprang Sichel in die Luft und ließ sich zu Boden fallen. Gerade noch rechtzeitig konnte der ehemalige Stellvertreter zur Seite rollen.

"Du bist tot.", jaulte Sichel, der sich schnell auf die Pfoten erhob. Entsetzt wich Shadow zurück. Die Wunde in Sichels Flanke schien ihn überhaupt nicht zu stören. Doch schnell fing er sich wieder und holte aus.

Sein Schlag traf ins Leere. Sofort nutzte Sichel diese Chance. Mit seinem Vorderbein schlug er kräftig auf Shadows Rücken ein, der ächzend unter dem Druck zusammenbrach. Sein Körper schrie vor Schmerzen und flehte Shadow um eine Pause an.

"Gibst du freiwillig auf, damit ich dich erlösen kann?", flüsterte Sichel verächtlich.

Shadow biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. "Niemals! Du wirst für Finsternis' Tod büßen!" Die Qualen ignorierend sprang er auf, fuhr zu seinem Gegner herum und zerfetzte ihm mit seinen Krallen die Ohren. Fauchend wich Sichel zurück.

"Du bist stärker, als du aussiehst.", gab er trocken zu. "Aber nicht stark genug."

Wut überschwemmte Shadows Gedanken. Die Kontrolle über seinen eigenen Körper verschwand. Blind vor Zorn und Schmerz attackierte er den weißgrau-getigerten Kater immer wieder aufs Neue. Blut spritzte und bedeckte sein schwarzes Fell mit roten Sprenkeln. Zu seinem Entsetzten verspürte er dabei eine gewisse Genugtuung, ganz weit hinten in seinem Kopf.

Auf einmal sackte Sichel in sich zusammen. Schockiert sah Shadow auf ihn hinab und schnappte nach Luft. Das Fell des Katers war blutgetränkt. In seiner Flanke klaffte ein gewaltiger Riss und über sein linkes Auge zog sich eine rote Kratzspur.

"Vielleicht hat Kralle dir doch etwas beigebracht.", lachte er leise und sah Shadow abschätzend an, woraufhin er stöhnend mit dem Schweif auf den Boden schlug.

Er hat starke Schmerzen. Wenn er nicht sofort behandelt wird, stirbt er. Shadow trat einen Schritt zurück. Aber genau das will ich doch, oder? Dennoch fühlte es sich nicht richtig an, eine Katze zu töten, die selbst nur auf den falschen Weg geführt wurde. Mitleid regte sich in ihm.

"Schwach und naiv, genau wie seine Mutter.", schnaubte Sichel plötzlich.

Die Wut in Shadow flammte erneut auf. "Wie kannst du es wagen, über Finsternis zu reden? Sie hat dir nie etwas getan und du hast sie einfach ermordet!" Die Bilder von seiner Mutter blitzten in seinem Kopf auf. Wie sie in ihren letzten Atemzügen vor ihm lag und starb. Kummer umklammerte sein Herz. "Sie ist nur wegen dir tot."

Sichel warf dem Kämpfer einen unschuldigen Blick zu. "Ich habe nur etwas nachgeholfen. Mit der Zeit wäre sie sowieso gestorben. Genau wie All. Nach einer Weile hättest du ihn so oder so getötet." Er lächelte.

Shadow erstarrte. Wie kann er es wagen? Er sieht ihren Tod nicht einmal ein! Er hat es nicht verdient, zu leben, während Finsternis es nicht kann. Es fühlte sich an, als würde er in einer Flut aus Trauer und Wut ertrinken. Nie wieder wollte er solche Schmerzen spüren! Doch dafür musste er erst einmal Sichel beseitigen. Ein letztes Mal betrachtete er verwundeten Kater. Seine grauen Augen leuchteten matt und seine Brust hob und senkte sich schwer. Er hat sich bereits aufgegeben.

Drohend fuhr Shadow die Krallen aus, die immer noch mit Blut befleckt waren. Jetzt räche ich dich, Finsternis. Er sprang.

"Nein!"

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