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Erkenntnisse

Mit hängendem Kopf tappte Shadow auf den Schmutztunnel zu. Er hatte seit Sonnenuntergang nichts anderes gemacht, als gemeinsam mit Schatten und Eule den Kämpferbau zu reparieren. Seine Pfoten waren wund und seine Schultern pochten vor Schmerz. Er hätte sich nie vorstellen können, dass dies der anstrengenste Teil des Kämpferdaseins war.

Der schwarze Kater tauchte unter dem tiefhängenden Eingang aus Brombeerranken hindurch und betrat den Schmutztunnel. Trotz der Lücken zwischen den ineinander verschlungenen Pflanzen fiel kaum Mondlicht herein, sodass Shadow sich darauf konzentrieren musste, nirgends hängen zu bleiben.

Plötzlich ertönte ein Flüstern. Er spitzte die Ohren.

"Und wenn er etwas merkt?" Die Stimme klang gedämpft und war nur schwer zu erkennen.

Shadow wollte einen Schritt nach vorne machen, um die Katze hinter der Dornenwand zu erkennen, als sie fortfuhr: "Bist du dir wirklich sicher? Das kingt riskant." Irritiert verharrte der Kämpfer in seiner Bewegung. Führte die unbekannte Katze ein Selbstgespräch? Nein, sie musste mit jemandem sprechen, aber warum konnte er die Antwort der anderen Katze nicht hören? Neugierig presste Shadow sich zu Boden und bewegte sich kaum eine Schwanzlänge voran, als die Stimme erneut ertönte.

"Gut, ich verspreche es. Du kannst dich auf mich verlassen, Kralle."

Der schwarze Kater erstarrte augenblicklich. Kralle? Seine Gedanken wirbelte umher, versuchten einen Sinn zu ergeben. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er die Wahrheit erkannte. Sie traf ihn so hart wie ein Schlag in die Magengrube. Das ist die Katze, die mich verraten hat. Die All getötet hat, die meine Mutter getötet hat. Kralles Schüler! Wer ist sie? Plötzlich bewegte sich die Katze und ein Blitz des Entsetzens durchzuckte Shadow. Hektisch versuchte er, sich zurückzubewegen. Knack.

Er erstarrte. Kralles Schüler ebenfalls. Verfluchter Ast! Shadow biss sich auf die Lippe, um nicht aufzufauchen. Sein ganzer Körper bebte vor Anspannung, als sich die unbekannte Katze wieder in Bewegung setzte. Wenn sie mich hier findet, wird sie mich dann töten? Was hat sie Kralle versprochen? Was wenn...Er erstarrte. Wird sie etwa versuchen, Gewitter umzubringen? Ist es das, was Kralle möchte? Ist das ihr nächster Schritt, um mich zu kontrollieren?

"Sichel? Wir warten auf dich für die Mitternachtspatrouillie." Klaues Stimme riss Shadow in die Gegenwart zurück und er riskierte einen Blick über die Schulter, konnte den braunen Kater allerdings nicht entdecken.

Auf einmal bewegte sich die Katze hinter der Dornenwand erneut. "Ich komme sofort!"

Für einen kurzen Moment blieb Shadow genauso, wie er war. Er verharrte einfach in seiner Position. Der Schock hatte seine Muskeln gelähmt. Eigentlich sollten tausende von Fragen durch seinen Kopf schießen, doch es war nur eine: Warum? Er hatte Sichel vertraut. Er hatte gedacht, dass der weißgrau-getigerte Kater eine der wenigen Katzen im Stamm war, die an seine Unschuld glaubten. Und jetzt stellte sich heraus, dass Sichel nichts weiter war, als ein Lügner, ein Verräter, ein Mörder, der im Begriff war, erneut jemanden umzubringen. Shadows Vater.

Der schwarze Kater wirbelte herum. Seine Beine fühlten sich taub an, als er aus dem Schmutztunnel hetzte und sich am Rand der Lichtung niederließ, den Blick starr auf seine Pfoten gerichtet. Sollte Sichel ihn noch nicht erkannt haben, sollte er das auch besser nicht. Wer weiß, wozu Kralle ihn bringen wird, wenn sie erfährt, dass ich mehr weiß, als ich eigentlich soll?

Nach einer Weile ertönte Pfotengetrappel.

Vorsichtig spähte Shadow nach oben und sah zu, wie Sichel geschultert von Klaue und Rauch das Lager verließ. Sichel sah so aus wie immer, doch Shadow wusste, wer wirklich hinter der freundlichen Fassade steckte. Er schluckte hart. Ich sollte lieber nach Gewitter sehen und ihn warnen. Aber besser nur unter uns! Der Stamm fässt es bestimmt nicht gut auf, wenn ich einen seiner loyalsten Kämpfer als zweifachen Mörder beschuldige.

Der ehemalige Stellvertreter erhob sich und ließ seinen Blick über die Lichtung schweifen. Gewitter war diese Nacht bereits auf Jagdpatrouille gewesen, also sollte er jetzt nicht außerhalb des Lagers sein. Wie erwartet entdeckte er den schwarzen Kater vor dem Kämpferbau. Shadow setzte sich bereits in Bewegung, als er plötzlich innehielt. Gewitter unterhielt sich nicht wie gewohnt mit seinem besten Freund Tornado. Stattdessen lag an ihn geschmiegt die hellgraue Kätzin Narbe, die dem Kämpfer sanft übers Ohr leckte. Gewitter schnurrte liebevoll flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Shadow traute seinen Augen nicht. Was tat sein Vater da? So war er noch nie mit einer Katze umgegangen, nicht einmal mit Finsternis. Nicht einmal mit seiner eigenen Gefährtin! Shadow fühlte sich, als würde ihm jemand das Herz aus der Brust reißen, um es an der kalten Luft zu zerfetzen. Wie konnte er Finsternis nur so schnell ersetzen? Wie konnte er es versuchen, sie überhaupt ersetzen? Niemand konnte das! Niemand war so wie seine Mutter und es würde auch nie jemand sein. Hat er sie überhaupt geliebt, wenn sein Herz so schnell geheilt ist?

Kummer schnürte Shadows Kehle zu. Er schloss die Augen und wandte sich ab. Ich habe es satt, ständig das zu machen, was jeder von mir verlangt. Soll Sichel ihn doch töten. Es ist mir egal. Er hat es verdient. Er hat mich, Finsternis und auch Mond verraten! Er verdient es zu sterben.

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Es war wie ein Sturm aus Schatten, Krallen und blitzenden Augen, die um Shadow herumwirbelten. Verzweifelt schlug er um sich, in der Hoffnung, sie zu vertreiben. Konnte er ihnen überhaupt etwas tun? Konnten sie ihm etwas tun? Seine Bewegungen wurden schneller, unkontrollierter. Angst übernahm seinen Körper und steuerte jeden Schlag und Tritt.

Plötzlich vermischte sich der Wirbel um Shadow zu einer einzigen schwarzen Masse. Für einen kurzen Moment verharrten sie einfach an Ort und Stelle, Shadow und sie. Doch dann bewegte sich die Schwärze. Bewegte sich auf ihn zu. Panik durchströmte den schwarzen Kater erneut und er musste zusehen, wie die Masse wie eine Wand aus Schatten ihm immer näher kam, bis sie in seinem Fell versickerte und jede Faser seines Körper durchströmte.

Ein Zucken jagte durch ihn hindurch. Er blinzelte, sah sich um.

Er war in dem Wald, in dem er schon so oft trainiert hatte. Zu oft. Jede Pflanze, jeder Windstoß, jedes Geräusch, alles schrie förmlich nach Bösem. Es war einfach falsch, hier zu sein. Und doch war Shadow es immer wieder. Vielleicht gehörte er ja hier her. Vielleicht war er ja böse. Er sog scharf die Luft ein. Nach allem, was ich getan habe, wird meine Seele sicher keinen Platz Seite an Seite meiner heldenhaften Vorfahren einnehmen.

Ein Schnurren ließ ihn aufschrecken. Nichts überraschte ihn daran, Kralle zu sehen. Die hellgraue Kätzin lächelte, die Narbe in ihrem Gesicht war verzerrt. "Es freut mich, dich zu sehen. Wir haben so viel nachzuholen. Komm!" Mit einer einladenden Schweifgeste wollte sie losgehen, doch als sie bemerkte, dass Shadow keine Anzeichen machte ihr zu folgen, hielt sie inne.

"Was ist los? Denk daran: Angst brauchen wir nicht, sie behindert uns nur. Außerdem weißt du doch, dass du das Richtige tust, nicht wahr?", fragte Kralle und sah Shadow verwirrt an.

Der schwarze Kater zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Tu ich das? Alles, was du mir bisher gebracht hast, sind eine tote Mutter, eine Schwester, die mich hasst und zwei weitere tote Stammesgefährten." Auch wenn er diese Worte mehr als nur einmal geübt hatte, kostete es ihn einiges an Überwindung, so emotionslos über diese grausamen Dinge zu sprechen.

Kralles Lächeln verschwand und ihre Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen. "Woher dieser plötzliche Sinneswandel?" Ihrer Stimme war jegliche Freundlichkeit entwichen.

"Du kannst mir nichts anhaben. Ich weiß von Sichel!", entgegnte Shadow und hob trotzig sein Kinn.

"Und was ist mit deinem Vater? Willst du denn nicht, dass er noch weiter unter den Lebenden weilt?"

Der Kämpfer zögerte kurz, verwirrt, dass Kralle keinerlei Überraschung daran zeigte, dass er ihr geheimes Bündnis zu Sichel aufgedeckt hatte. Doch so schnell er von seinen Gedanken abgebracht wurde, fasste er sich wieder. "Soll er doch sterben. Er bedeutet mir nichts, genau wie ich ihm." Die Wut brodelte erneut in ihm auf und züngelte wie heiße Flammen in seinem Kopf hin und her, als wolle sie die Kontrolle übernehmen.

Kralle fauchte wütend. "Du hast dich kein bisschen verändert. Wie konnte ich nur annehmen, dass ich dir mit meinem Training Vernunft und wenigstens den Hauch einer Ahnung, was du wirklich bist, beibringen könnte! Du nützt mir nichts. Du wirst mir nie etwas nützen!"

Erschrocken wollte Shadow zurückweichen, doch seine Beine bewegten sich nicht. Er hatte keine Kontrolle über sich. Die Wut in ihm zwang ihn dazu, der hellgrauen Kätzin die Stirn zu bieten.

"Aber" Kralles Augen blitzten auf. "Wenn du mir nicht helfen kannst, sollst du niemandem helfen. Sie werden dich holen, so wie sie es immer tun. Das darf ich nicht zulassen!" Shadow starrte sie entgeistert an. Wovon redet sie da? Wer sind sie? Sie ist einfach verrückt, sie ist verrückt!

Mit gesträubtem Fell trat Kralle an den schwarzen Kater heran. Ihre Krallen waren ausgefahren, ihre Ohren drohend angelegt. "Dein Tod wird genauso unbedeutend sein wie der deiner Mutter." Knurrend hob sie ihre Pfote. "Gleich siehst du sie wieder."

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