Rosendorn
Weit erstrecken sich die Wiesen,
Scheinen wie ein grünes Meer,
Ferner stehen Bergesriesen,
Doch die Welt, sie wirkt so leer.
Trüb der Himmel, grau die Wolken,
Kälte gräbt sich in mein Herz,
Das sich sehnet, dir zu folgen,
Doch es bleibt ihm nur der Schmerz.
Stetig seh' ich in die Ferne,
Frage mich, wo du wohl bist.
Zähle tausendfach die Sterne,
Warte, bis das Glück mich küsst.
Liebe ist ein schwer Empfinden,
Wenn das Schicksal mit uns spielt,
Wenn es, ohne sich zu schinden,
Uns auf andre Seiten stellt.
Feindschaft bohrt mit dunklen Dornen,
Löcher in das Liebesband,
das zu ehren wir geschworen,
Herz an Herz und Hand in Hand.
Schwarz und weiß sind unsre Welten,
Was ist Dunkel, was ist Licht?
Mag ich doch als närrisch gelten,
Liebster, hör, ich weiß es nicht.
Deine Küsse, deine Liebe
Zeigt, du kannst nicht böse sein.
Deine Unschuld gleich dem Diebe,
Doch die Seele dein, so rein.
Meine Seele zieren Schatten,
Kann ich wirklich gütig sein?
Steh ich auf der rechten Seite,
Frag ich mich tagaus tagein.
Sag, ich kämpfe für das Gute,
Gegen schwarze Machenschaft.
Fehlt's mir dazu nicht an Mute,
Doch ich finde nicht die Kraft.
Heißt's doch, gegen dich zu kämpfen,
Gegen unsern Liebesschwur,
Wird sich je das Schicksal wenden?
Unermüdlich tickt die Uhr.
Sag, wie soll ich mich entscheiden?
Wähl' ich Herz, nehm' ich Verstand?
Kann ich beides Wegs nur leiden,
Greife ich nach deiner Hand.
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