»What about sunrise?
What about rain?«, sang Micheal Jackson in Nicks Kopfhörern. Der Junge summte leise mit und wippte mit dem Fuß im Takt zur Musik. 
»What about killing fields, is there a time?«
So umstritten Micheal Jackson auch sein mochte, dieses Lied war unglaublich schön, fand Nick, und dazu noch so wahr. Überall um sich herum konnte er Plastikmüll, Scherben, Verpackungsreste und Zigarettenstummel ausmachen, dabei saß er mitten im Wald an einen Baum gelehnt. 
»What have we done to the world?
Look what we've done«
Nick sah an der alten Buche hoch, die ihm Schatten spendete. Es war recht warm, obwohl der Sommer sich allmählich zu seinem Ende wandte, da war der schattige Wald eine angenehme Alternative zu den aufgeheizten Straßen in der Innenstadt. Aber auch ohne diesen Komfort kam Nick immer und immer wieder zu genau diesem Fleck. Es war sein liebster Baum im Wald, ruhig und behutsam, wie er fand. Wann immer Nick in seinem Leben ein wirklich offenes Ohr gebraucht hatte, war die Buche für ihn da gewesen, hatte Schatten gespendet oder Wärme, Zuneigung und stummen Rat. Zuneigung konnte man hier sogar wortwörtlich verstehen, denn durch Wind und losen Boden war die Buche in all den Jahren nicht senkrecht gewachsen sondern eher diagonal und krumm, als wolle sie den Jungen an ihrer Wurzel umarmen. 
All das Leben um Nick herum war so wunderschön und gleichzeitig so von Verderben getränkt, es war zum Heulen. War denn wirklich alles schöne dem Untergang geweiht?
»I can't even breathe«, sang Micheal Jackson und Nick pflichtete ihm innerlich bei. Diese Welt war erdrückend, schwer lastete all das Leid und der Schatten auf den Schultern, wenn man sich bewusst machte, was man anrichtete. 
»What have we done to the world?«, fragte sich Nick und wollte sich bei der Buche unbedingt entschuldigen.