F Ü N F U N D D R E I S S I G
Was bisher geschah:
Er verharrte nochmals in Schock. Damon nahm einfach meine Hand und zog mich zu ihm hoch. Ich stand nun ganz nah an ihm, nur wenige Zentimeter trennten meinen Oberkörper von seinem. Ich spürte fast wie sein und mein Brustkorb sich gleichzeitig hoben und sanken. Ich blickte hoch zu ihm und sah in seine göttlichen Augen, die mich so sehr anfunkelten. So nah war ich ihm noch nie. Und noch nie fühlte sich etwas so gut an.
Yuna's (P.o.v):
Nach dem wir uns gefühlte Minuten in die Augen starrten, wendete Damon seine Aufmerksamkeit auf das Portal. "Wir müssen los, bevor sich das Portal wieder schließt!", meinte er und zog mich mit ins weiße Loch, dass uns beide verschlang. Ich war persönlich kein großer Fan von Portalen, da man dort keinen Halt hat und irgendwie in Lichtgeschwindigkeit durch geschleudert wird. Danach ist mir meistens immer Übel und Schwindlig. Show war es auch dieses Mal.
Wir wurden in einer dunklen Gasse in Portland wieder ausgespuckt. Genauergesagt war es die Brooklyn Street in der wir uns befanden. Die Laternen flackerten im Sekundentakt, wie es aussah hat immer noch niemand die Laternen hier ausgetauscht. Es war bereits vollständig dunkel, weswegen in diesem Viertel von Portland nur noch Ratten sich um diese Uhrzeit raustrauten.
Wir hielten uns nämlich in dem Vampirviertel auf. Dort wo sich keine Menschenseele mehr nach Sonnenuntergang aufhalten sollte. Werwölfe sind hier ebenfalls sehr unerwünscht. Mit der Betonung auf SEHR! Auch Damon wusste wohl genau wo wir uns befanden, da ich sein Herz flattern hörte. Den Angst sollte man hier definitiv haben. Den diese abscheulichen Blutsauger machen selbst vor Werwolfsblut keinen Halt. Vor allem kurz nach Sonnenuntergang, wenn sie tagsüber keinen Tropfen zu sich nahmen und hungerten.
Ich blickte in Damon's besorgte Augen und sah darin wiederum meinen Blick. Wir standen in einer Sackgasse, aus der wir uns schleunigst hinaus bewegen sollten. Nur keine hastigen Bewegungen und ein Wort könnte bereits unser kostbares Blut kosten. Auf Zehenspitzen tappten wir aus der flimmernden Gasse langsam heraus. Das uralte Backsteinpflaster glänzte, was heißen musste, dass es geregnet hat. Es war auch dementsprechend rutschig.
Meine feine Wolfsnase witterte bereits die Blutrüstigkeit in den Straßen. Die Nacht war nunmal die Rushhour der Vampire und besonders dieses Viertel war ungünstig. Es konnte nur wenige Wimpernschläge dauern bis sie uns finden werden.
Als wir schon einige Schritte weiter gekommen sind, spürten Damon und ich eine Anwesenheit von hinten. Ganz klar, jemand folgte uns. Ich konnte es förmlich hören wie deren Zunge über dessen messerscharfen Zähne schärfte.
Wir wagten einen Blick nach hinten und mussten unserem Gehör recht geben. Im Doppelpack wanderten sie hinter uns her, bereit jede Sekunde uns an zu springen. Doch sie griffen nicht an, sondern spielten das Katz- und Mausspiel voller vergnügen. Ehe wir uns nach vorne drehten, winkte uns auch dort ein weiteres Doppelpack dieser Blutsauger zu.
"Des Mondes willen!", fluchte ich. Damon bejahte meine Wort mit einem einfachen Seufzen. "Wir sind geliefert.", stellte er schlussendlich fest. "Hier können wir uns auch unmöglich verwandeln.", fügte ich hinzu. Einige Meter weiter sahen wir wie zwei Vampire eine Gruppe dummer Touristen niederstreckten und dessen Blut aussaugten. Mir lief ein kalter, eiskalter Schauer über den Rücken als ich die unschuldigen Menschen sterben sah.
"Rennen oder kämpfen?", fragte mich Damon flüsternd. "Ich bin viel zu schwach um zu kämpfen.", murmelte ich. "Gut dann ersteres."
Ersichtlich war dennoch für jeden, dass Flucht unmöglich war. Wir waren umzingelt von Blutsaugern. Wir würden ihnen höchstens in die Fänge laufen und dessen bleichen Gesichert genauer betrachten. Es war aussichtslos und in diesem Moment wollte ich nun wirklich nicht an den Tod denken, wo ich gerade freie Luft schnuppern durfte. Statt loszurennen wie wir es eigentlich geplant hätten, blieben wir wie angewurzelt stehen und sahen zu wie die Bleichgesichter immer näher kamen.
"Na sieh mal einer an, wer uns da in die Fänge tappt! Leute, hört mal her! Wir haben hohen, oder sollte ich nicht eigentlich sagen niedrigen Besuch!", schrie einer der Vampire als er mein Gesicht erkannte. "Yuna Magdalena Morgan, die Ripperin von Portland!! Wohoo, Ripperblut sollte anscheinend noch köstlicher schmecken als normales!"
Plötzlich sammelten sich immer mehr von diesem Blutsaugern in der Straße an, als wohl alle die frohe Botschaft erhörten. Ich konnte nur hoffen, dass der Boss der Mannschaft nicht auftauchen würde. Doch bei diesem Auftakt würde es mich eigentlich nicht mehr wundern. Besorgt blickte ich zu Damon und murmelte: "Wir hätten lieber zu Fuß nach Portland gehen sollen, als durch dieses dämliche Portal."
"Es tut mir leid.", entschuldigte er sich. "Das ist doch nicht deine Schuld, wer hätte das wissen sollen.", stritt ich ab. "Ich.", meinte er enttäuscht. "Nein, nein, nein. Zum Entschuldigen haben wir noch genügend Zeit, okay! Wir werden das gemeinsam schaffen.", versuchte ich die Hoffnung etwas aufzubauen. Mit der Betonung auf VERSUCHTE.
Das Katz- und Mausspiel schien weiter zu gehen, als einer der Bleichgesichter aus der Menge trat und uns näher kam. Der Boss, des Vampirviertels. Sie schien nicht ausgehungert, doch eher Mordlustig. Bleich wie der Tod und dennoch so lebendig. Diese Frau war verrückt, nach Blut und Mord. Doch sie bevorzugte es, zuvor immer Spielchen mit den Opfern zu spielen. Sie war einer der engsten Botschafterinnen der Königin, und wer das ist kann sich freuen. Die Königin, der älteste und stärkste Vampir und sogleich auch der erste Vampir.
Ihre schwarzen Haare hatte sie gerade nach hinten gestrichen und zu einem altertümlichen Gesteck getürmt. Sie strich mit ihren spitzen Fingernägeln über meinen Hals, dort wo die Schlagader sitzt. "Deine Minderheit, ist zum verspeisen gerade noch gut genug. Doch du, mein Kerlchen kommst mir dennoch sehr bekannt vor. Eventuell Potential für unsere gelobte Königin.", leckte sie über ihre Reißzähne und tippte anschließend auf Damon.
Plötzlich stieß erneut jemand aus der Menge heraus. Dessen Haar so weiß glänzte. "Halt, meine Gnädigste!", rief er der Chefin des Viertels zu. "Überlasst sie mir! Ich kaufe sie ihnen ab!" Als der noch Unbekannte unter die flackernde Laterne trat, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Seine Augen, sein Gesicht und seine Haare so bleich. Vincent D'Angelo. Doch was machte er denn hier? Stotternd öffnete ich meinen Mund: "Du bist ein..."
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