E I N U N D Z W A N Z I G
Ohne lange zu zögern, tippte ich auf meinen Ring. Es schien als würde er nicht zu erreichen sein da kein Signal zurück kam. Womöglich nahm er den Ring ab, oder der Ring wurde ihm im schlimmsten Falle abgenommen. Es brachte mich irgendwie in Panik, da er nicht zu erreichen war. Warum würde er denn den Ring einfach so ablegen? Das würde doch keinen Sinn machen.
Etwas war deutlich faul an dieser ganzen Geschichte, und ich könnte mir in den Hintern beißen dass ich mir nicht früher darauf gekommen bin. Vincent meinte er lebte ebenfalls in Portland vor seiner angeblichen Inhaftierung. So schnappte ich mir einen weiteren Ordner aus Friedas Büro und pustete erstmal den Staub davon an. Alle Einwohner aus Portland waren darin aufgelistet, und wie es aussah war er nicht mehr der aktuellste. Da die Namen immer mit dem Nachnamen begannen suchte ich also nach dem Buchstaben D.
"Frieda, wie aktuell sind diese Aufzeichnungen?", fragte ich als ich so durchblätterte. "Gar nicht, wir machen das alles ja digital. Mein Gott bist du denn immer noch so altmodisch." Miss Longbottem führ mit einem amüsanten Kommentar zum Thema dazwischen: "Als ich mag es Handgeschrieben auch mehr." Ich lächelte und nickte ihm mit einem bestätigendem Gesicht zu. Als ich den Ordner wieder zuschlug, musste ich husten, da mir eine gigantische Staubwolke ins Gesicht flog. Als ich mich jedoch wieder fing ging ich zu ihr und glotzte in das viereckige Kästchen hinein. Ich legte meine Hände auf die Tastatur und tippte in der Suchleiste seinen Nachnahmen unter dem Register Portland ein. Doch nichts schien mir auf, und auch nicht aus den voriger Monaten wo er noch dort zu wohnen schien.
Irritiert schüttelte ich den Kopf und richtete mich wieder auf. "Danke, trotzdem.", bedankte ich mich und wollte mich gerade wieder zurück bewegen. Bis mich ein stechender Schmerz am Herzen traf. Ich klappte auf die Knie und griff mir mit den Händen ans Herz. Mein Gesichtsausdruck war zu Stein geworden und mein ganzer Körper verkrampfte sich. Ich konnte nur ein leises Krächzen von mir geben. Miss Longbottom und Frieda sprangen sofort auf und hielten mich fest. "Soll ich einen Arzt holen?", fragte Frieda und musterte mich in meinem Leiden. Heftig schüttelte ich den Kopf um ihr bewusst zu machen warum das auf gar keinen Fall ginge. Der Schmerz breitete sich enorm aus und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich versuchte es zu verhindern, aber mein Körper ließ es einfach geschehen. Meine Wolfsaugen leuchteten hell auf und ich versuchte mich von Miss Longbottom weg zu wenden. "Ach du liebe Güte, ich hole jetzt einen Arzt.", stand Miss Longbottom auf und machte sich bereits schnellen Schrittes auf den Weg. "Nein, nein! Das geht nicht!", hielt sie Frieda von ihrem Vorhaben hab. "Wieso? Sie stirbt!"
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte der schmerz auf und ich schnappte tief nach Luft. "Was zum Teufel war das.", fragte ich mich leise selbst. "Sie müssen trotzdem zu einem Arzt.", wiederholte sich Miss Longbottom. "Nein nein. Es geht mir wieder gut. Ich habe heute nur vergessen meine Tabletten zu nehmen, wissen Sie. Die Aufregung, ha!", erklärte ich ihr geschwindelt. Ich tastete mit zitternden Händen den Boden ab und erhob mich erschöpft.
Würde ein Arzt mein Herz untersuchen würde er bestimmt darauf kommen, dass ich einer Veromegarung unterzogen wurde. Und dann könnte ich schnell mit einer Todesstrafe rechnen. Ich hatte auch keine Ahnung ob solch eine Veromegarung auch Konsequenzen mit sich ziehen konnte. Nachwirkungen oder so etwas. Denn Übernatürliche Wesen werden eigentlich nicht Krank wie ein Mensch. Außer es sei eine Übernatürliche Krankheit.
Frieda musterte mich, während ich mich mit einem müden Blick zurecht fand. Ich wusste genau was sie sich dachte. Und ihrer Mimik zufolge machte sie sich auch große Sorgen. Ich machte mir ebenfalls einen Kopf darüber, woran das Lag und ob es vielleicht etwas mit meinem Veromegaten Herzen zu tun hatte. Doch kein Arzt der Welt könnte mir helfen, und außerdem war es auch reine Zeitverschwendung. Ich sollte mich darauf konzentrieren Greezly den armen Hund zu finden. Zudem auch noch herausfinden was wirklich mit Damon geschah und Vincent vielleicht noch einmal zu hinterfragen.
All diese Gedanken ließen mich seufzen. "Vielleicht sollst du dir eine Pause nehmen und in dein Zimmer gehen.", schlug Frieda vor und hatte womöglich auch verdammt recht. Doch ich konnte mich in so einer Lage nicht einfach schlafen legen. Der Oakville bricht auseinander und Vincent war nicht mehr zu erreichen, da ich immer noch keine Verbindung zu ihm spürte.
Ein Anruf traf in meinem Büro ein und ich schnellte sofort zum Hörer: "Oakville-Abteilung, Lake am Apparat!"
"Miss wir brauchen dringend Verstärkung hier im Oakville. Diese Bande terrorisiert nicht nur die Inhaftierten, sondern zerstört auch alle Gebäude und Einrichtungen. Diese Gefängniswelt scheint zusammenzubrechen und dieser Zauber wird nicht mehr lange Halten wenn noch mehr dieser Bande von ausserhalb durch ihr gezaubertes Schlupfloch kommen!", hetzte der Zivile. "Ich werde Verstärkung engagieren, keine Sorge. Warum wird der Zauber nicht aufrecht halten?", wollte ich wissen. "Diese Bande hatte sich selbst ein Schlupfloch erschaffen, keine Ahnung wie, aber je mehr Leute dadurch gegen desto instabiler wird der Begrenzungszauber dieser Gefängniswelt.", erklärte der Mann am anderen Ende der Leitung. "Ich verstehe." "Wenn diese Gefängniswelt zusammenbricht, dann laufen massenhaft Serienkiller und sonstige Taugenichts frei herum. Wir dürfen es nicht so weit kommen lassen, Miss!", geriet der Mann in Panik. "Gut, ich werde euch Verstärkung einteilen! Wie werden Sie diese Banden stoppen, wenn ich fragen darf?", fragte ich weiter. "Wie ich sage, wir werden das regeln! Wir brauchen nur dringend Verstärkung!", beendete er das Telefonat.
"Frieda? Was ist die Nummer für die Zivilabteilung im Oakville?", rief ich hinüber. Schnell tippte sie etwas in den Computer und sagte mir anschließend die Nummer an: "Fünf, sieben, zwei, drei, null, eins!" Als ich das Rad am Telefon drehte und den Hörer zum Ohr hielt nahm eine weitere männliche Stimme den Hörer ab: "Ja bitte?" "Guten Tag, ich muss dringen Verstärkung in den Oakville senden lassen!", antwortete ich. "Wie viele?"
"Alle die Ihnen zur Verfügung stehen!"
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