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Kneipentour (#Zomdado)

Die Fortsetzung zu "Zweimal (#Zomdado)"

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Der Abend hatte sich mittlerweile so gut wie verselbstständigt. Wir waren in der sechsten Kneipe angekommen und würden wohl auch den Rest der Nacht hier bleiben. Im Moment tummelten sich die meisten Ersties um zwei ihrer Kommilitonen, ein Forstwirtschaftler im Braunbärenformat und eine Architektin mit beachtlicher Oberweite, die versuchten, sich gegenseitig unter den Tisch zu trinken. Beide hatten gerade mit ihren Schnaps-Shots den zweistelligen Bereich geknackt und wurden angefeuert von "Auf Ex! Auf Ex!" Rufen.

Ich musste ab jetzt nur noch aufpassen, dass niemand sich oder andere verletzte, dann war mein Dienst hier getan. Das hieß aber auch - keine weiteren alkoholischen Getränke mehr für mich. Ich hatte in den ersten zwei Kneipen noch mitgetrunken und damit meine Grenze erreicht, an der ich noch voll zurechnungsfähig war. An sich war das absolut kein Problem für mich, aber nicht ganz so ausgelassen sein zu können wie die anderen weckte einen winzigen Stich Neid in mir.

Der verpuffte jedoch, als ich bemerkte, dass noch einer der Ersties eher am Rand der Veranstaltung saß und auch nur halbherzig mitfeierte. Michael. Die letzte Woche hatte ich ihn kaum gesehen und nie war genug Zeit für ein Gespräch gewesen. Bloß ein kurzes Hey und viel mehr nicht. Jetzt schien jedoch genau die richtige Zeit zu sein, um das nachzuholen, und lächelnd setzte ich mich neben den schüchternen Jungen.

"Und? Hast du Spaß?", fragte ich ihn und er wiegte seinen Kopf hin und her. "Joah, schon... Obwohl Menschenmassen nicht wirklich meins sind." Erstaunt hob ich meine Augenbrauen. Echt nicht? "Aber früher hast du doch ständig was mit anderen gemacht!", erinnerte ich mich dunkel. Ja, Michael hatte damals beneidenswert viele Freunde gehabt. Mehr als jeder, den ich bis dahin gekannt hatte.

Mein Nachbar nickte: "Ja, früher. Das hat sich aber schon vor einer langen Zeit geändert. In der achten Klasse oder so..."

Ach, so war das also. Das hätte ich von ihm nicht gedacht, aber sowas passierte halt und manchmal auch völlig unerwartet. "Cool dass du trotzdem mitgekommen bist!", lächelte ich und Michaels Gesicht nahm schlagartig die Farbe von Mohnblüten an. "Naja, ähm...", stotterte er und fingerte nervös am Griff seines Bierkruges herum, "D-du hattest mich doch gebeten und, äh, es klang ganz nett. Der Abend.. klang nett.. ich-" Er unterbrach sich, beendete hastig den Blickkontakt und nahm einen großen Schluck von seinem Getränk. Als er bemerkte, dass ich ihn immer noch beobachtete, verschluckte er sich aber und begann zu husten. Sacht klopfte ich ihm auf den Rücken, solange bis er sich wieder beruhigt hatte. "Danke", keuchte er. Ich kicherte: "Kein Problem! Du sag mal, wie hattest du das letztes Mal gemeint als du gesagt hast, ich wäre wie ein Flummi?"

Der Junge bekam beinahe noch einen Hustenanfall, nachdem er meine Frage gehört und sich ungünstigerweise im selben Moment wieder einen Schluck genehmigt hatte. "Das hast du dir gemerkt?"

"Ich hab halt nicht verstanden, wie du das meinst, deswegen", antwortete ich. Michael wäre es aber offensichtlich lieber gewesen, ich hätte es übergangen oder erst gar nicht mitbekommen. Er druckste verlegen herum, bis er sich endlich ein Herz fasste und es laut aussprach: "Ich meinte deine ausgelassene Art damit. Die hat mich schon immer ein wenig an einen Flummi erinnert. Du kannst von null auf total happy springen und das in wenigen Sekunden! Deswegen war ich damals auch so neidisch auf dich..."

N-neidisch? Er war neidisch auf mich gewesen? Ich hatte immer gedacht, er könnte mich einfach nicht leiden oder dass ihm etwas an mir nicht in den Kram passte. Meine Reaktion schien genau das zu sein, was Michael erwartet hatte, er schnaubte sanft und schüttelte über sich selbst den Kopf. "Echt bescheuert, was? Ich dachte, wenn ich es schaffe dir deine gute Laune zu verderben, dann würde ich selbst vielleicht glücklicher werden. Aber als rausgekommen ist, dass ich einen Mitschüler gemobbt habe, ist alles noch viel schlimmer geworden als davor."

Sein Zeigefinger wanderte gedankenverloren am Rand seines Glases entlang, in Halbkreisen vor und zurück, vor und zurück. Ein Teil von mir wollte sich danach erkundigen, inwiefern es für ihn schlimmer geworden war, der andere zögerte aus Furcht und auch aus Zurückhaltung. Ich kannte Michael nicht annähernd genug um ihm diese Frage einfach stellen zu dürfen. Das ging tief in seine Privatsphäre.

Mein Nebenmann schmunzelte plötzlich mit einem kurzen Seitenblick: "Dabei hätte ich dich nur einmal ansprechen müssen. Hätte ich mit dir geredet, dann hätte ich bemerkt, dass du mir mit deiner guten Laune nicht eine auswischen wolltest und wir hätten uns eine Menge Ärger erspart. Dämlich, wie spät man sowas erst begreift!"

Etwas an seiner Art machte mich plötzlich traurig. Uns beiden war es eine Zeit lang nicht gut gegangen und irgendwie waren wir beide Schuld am Leid unseres Gegenübers. Doch während ich vergeben und vergessen hatte und glücklich sein konnte, schienen Michaels Erlebnisse ihn noch immer runter zu ziehen. Ob es sein Mobbing war, für das er sich bis heute schämte, oder der Abschnitt danach der ihn verfolgte, es hinderte ihn daran, ein fröhlicherer Mensch zu sein. Vorsichtig berührte ich seinen Oberarm, weil er gerade mit seinen Gedanken in den Tiefen des Kruges zu verschwinden schien: "Dann lass uns das jetzt nachholen, okay? Lass uns über solche Sachen reden und uns öfter treffen und alles wieder gutmachen! Ich bring dir auch bei, wie du ein Flummi wirst, wenn du willst!"

"Meinst... meinst du so wie Freunde?", fragte Michael verwundert. Seine Augen begannen zu leuchten, aber bevor ich ihm eine Bestätigung geben konnte, wurde plötzlich der Lärm neben uns lauter. Irgendwas war bei dem Saufwettbewerb passiert und das Publikum ging emotional voll mit. Über ihre Schultern hinweg sah ich den Forststudenten schwanken und beinahe auf der Tischplatte zusammen sinken. Seine Gegnerin sah nicht besser aus, sie hielt ihr Glas bedenklich schräg, sodass der Alkohol beinahe heraus schwappte. Drei Sekunden später gaben beide zeitgleich nach und beendeten ihr Spiel mit einem Unentschieden; Ganz zur Enttäuschung von ihren Mitstudenten. Während die zu diskutieren begannen, wer nun wem seinen Wetteinsatz schuldete, drehte ich mich wieder zu Michael um und antwortete ihm: "Genau so wie Freunde! Entschuldige mich mal kurz, ich muss nach den beiden sehen und ob sie ein Taxi nach Hause brauchen. Bin gleich wieder da!"

Während ich den Abend auflöste und die Mitbewohner der zugetrunkenen Studierenden fand, die sich bereit erklärten noch zu bleiben und ihre WG-Partner aufzupäppeln, spürte ich mein Herz seltsam hüpfen. Kräftiger als normal, und schneller auch noch. Außerdem war mir super warm geworden und an meinen paar Bieren konnte das noch nicht liegen. Komisch... aber gar nicht mal unangenehm! Der Ausgang von meinem Gespräch mit Michael hatte mich echt glücklich und zufrieden gemacht! Hoffentlich ging es ihm ähnlich und er konnte seine schwierige Vergangenheit bald hinter sich lassen.

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