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Zufall (#Stexpert)

Nur ein kleiner OS, bevor wir alle zur Schule müssen :3

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Erschöpft, aber auch zufrieden und glücklich mit mir und der Welt ließ ich mich aufs Bett fallen, das mich wieder ein Stück nach oben federte und mein weiches Kopfkissen halb auf meinen Brustkorb beförderte. Endlich! Endlich war die harte Zeit des Büffelns, der schlaflosen Nächte und der Prüfungen vorbei! Endlich waren Semesterferien, ehe der Stress in etwa einem Monat weiterging. Doch jetzt würde ich die freien Tage erst einmal in voller Länge auskosten! Viele meiner Kontakte hatten unter meinem straffen Lernprogramm gelitten und ganz besonders der zu meinem wahrscheinlich besten Freund: Stegi, mein Sonnenschein!

Seit fast zwei Wochen hatten wir nicht einmal mehr geschrieben, geschweige denn telefoniert. Ich hatte es einfach nicht mehr untergekriegt und war meinem Kumpel unendlich dankbar, dass er das auch verstanden hatte. Der selbe Horror würde ihn erst in einem Jahr erwarten und ich drückte ihm bereits jetzt die Daumen, dass er seine Zeit besser einteilen konnte und früher mit Lernen anfing als ich. Und vor allem, dass er für Youtube keine seiner Vorlesungen sausen ließ! Er hatte sich schließlich hohe Ziele gesetzt, die er nur durch viel Fleiß und ein helles Köpfchen erreichen konnte. Zweites sollte aber kaum ein Problem darstellen, dachte ich und lächelte automatisch. Höchste Zeit eigentlich, dass ich ihn mal wieder anklingelte, um seine schöne Stimme zu hören, auch wenn er mich dann wieder damit aufzog, dass ich nicht genug von ihm bekommen konnte. Und vielleicht hatte er ja sogar Recht. Ich vermisste ihn wirklich und würde ihn so gerne einmal im echten Leben sehen! Doch auch vor mir machte er seine Identität zu einem genauso großen Mysterium wie vor seinen Zuschauern. Wie gut nur, dass ich es wie er hielt und deswegen nicht der einzige war, der mindestens einmal im Telefonat um ein Foto meines Gegenübers bettelte. Mein Lächeln wurde breiter und ächzend richtete ich mich wieder von meinem Bett auf. Höchste Zeit, zum Handy zu greifen und ihn auch anzurufen, anstatt es beim Tagträumen zu belassen!

"Na Timbo, endlich mit den Prüfungen fertig geworden?", meldete er sich bereits nach dem ersten Klingelzeichen zu Wort und kicherte. Mit einem leisen, erleichterten Seufzer bestätigte ich: "Ja, ich hätte den Druck auch keine Woche länger mehr ausgehalten!"

Es war kurz still, ehe Stegi plötzlich losprustete und ich mir gegen die Stirn schlug. "Doch nicht DEN Druck du Arsch! Du weißt was ich meine!", versuchte ich mich mit knallrotem Kopf zu rechtfertigen, aber mein Kumpel war schon nicht mehr zu retten. "Japp! I-ich weiß ganz- ganz genau welchen Druck du meinst!", japste er zwischen seinen Lachanfällen hindurch und brachte auch noch meine Ohren zum rot Glühen. Wenigstens konnten uns beiden auch mal solche Dinger rausrutschen, ohne dass wir uns Gedanken zu machen brauchten. Denn egal was einige unserer Fans behaupteten, unsere freundschaftliche Beziehung war rein platonisch. Er war vergeben, ich war es vor knapp einem halben Jahr noch gewesen. An ein Mädchen und auch sehr glücklich bis... naja..., aber es war die Wahrheit. Und ich wollte daran auch nichts ändern! Schließlich ließ die Uni nicht zu, dass wir uns allzu oft hätten treffen können. Zwischen Essen und Karlsruhe lagen halt doch einige Kilometer, die ich mir auch nicht von meinem Studenteneinkommen hätte leisten können. Weder mit dem Auto, noch mit dem Zug...

"Erde an Tim, bist du noch da?" Stegi hatte sich scheinbar wieder eingekriegt und schon seit einiger Zeit auf mich eingeredet, ohne dass ich etwas davon mitbekommen hatte. Ich griff mir an die Stirn: "Sorry, ich war in Gedanken. Was hattest du gesagt?"

"Ohje Timmi, sorg bloß dafür, dass du deinen Kopf wieder frei bekommst! Ich meinte eben, dass ich in zwei Stunden auch noch einen Termin in der Nähe von Essen hab. Eine Art Weiterbildung, die ich später für meinen Job brauche! Also.. ich muss mich so langsam mal fertig machen, ich sitz grad immer noch in Unterwäsche in meinem Zimmer."

Jetzt war es an mir, erst leise zu schmunzeln und dann ausgelassen zu lachen, als Stegi versuchte, sich für seine letzte Aussage zu rechtfertigen. "Verpass deinen Stopp dann nicht!", verabschiedete ich mich schließlich noch immer grinsend von ihm, ließ mir noch ein wenig Zeit vor dem Auflegen und starrte dann sehnsüchtig aus dem Fenster meiner Studentenwohnung nach draußen. Die Sonne schien und ein leichter Wind ging durch die hohe Hecke vor dem Haus. Stegi lag definitiv richtig, ich musste mich dringend ablenken und was war dafür wohl besser geeignet, als ein Nachmittag draußen bei diesem guten Wetter? Enthusiastisch schnappte ich mir meine Schlüssel, mein Portemonnaie, mein Handy und nach kurzem Nachdenken auch noch einen Rucksack und ein Buch, das schon seit einer kleinen Ewigkeit bei mir im Schrank darauf wartete, gelesen zu werden. Vielleicht fand ich im nahen Park auch noch irgendwo eine freie Bank im Schatten!

Kurze Zeit war ich versucht, einen Abstecher zum Essener Bahnhof zu machen und spaßenshalber nach Stegi Ausschau zu halten, aber einerseits war das sicherlich umsonst und auf der anderen Seite würde er das bestimmt nicht wollen. Sonst hätte er mir schon sehr viel eher mal ein Bild von sich geschickt und nicht so ein gut behütetes Geheimnis daraus gemacht. Die kleine Dramaqueen. Aber so wusste ich nur, dass er blond und kleiner als ich war und grün-blaue Augen hatte. Und seien wir mal ehrlich, nach diesen Angaben konnte er quasi jeder Dritte sein, der tagtäglich an mir vorbeischlenderte! Er würde sich mir schon zeigen, sobald er dazu bereit war!

Und doch holten mich die Gedanken daran durch einen Zufall schneller als erwartet wieder ein. Das Buch war furchtbar spannend und hielt mich über mehrere Stunden auf der Parkbank im Halbschatten gefesselt. So lange jedenfalls, bis mir mein Rücken durch die leicht gekrümmte Position weh tat und ich mich kurz strecken musste. Leicht blinzelnd durch das konzentrierte Lesen schaute ich mich um und entdeckte nicht weit von mir entfernt einen Jungen, der gegen einen Baumstamm gelehnt im hohen Gras saß und mich beobachtete. Ironischerweise war er blond, ein ziemlicher Winzling und seine Hamsterbacken waren von Sommersprossen über und über gesprenkelt, auch seine Stupsnase hatten sie nicht ausgelassen. In seinen Händen hatte er einen Zeichenblock und einen Bleistift, der gedankenverloren über das Blatt kreiste. Als er bemerkte, dass sein heimliches Motiv ihn auf frischer Tat erwischt hatte, färbten sich seine Wangen rosa und hastig senkte er seinen Blick, nur um mich dann schüchtern nahezu im zehn-Sekunden-Takt von unten her zu mustern. Irgendwie niedlich! Mit einem belustigten Gesichtsausdruck vertiefte ich mich wieder in die Geschichte und versuchte, meine alte Sitzposition wiederzufinden, obwohl mein Rücken leicht dagegen protestierte. Aber dem Kleinen zuliebe ignorierte ich das. Er sah aus, als könnte er in dem Alter sein, in dem man für sein Kunststudium diese Bewerbungsmappen zusammenstellte, die so viele fast unmenschliche Anforderungen erfüllen mussten und stets bereits im Voraus das Bewerberfeld streng aussiebten. Dann wollte ich dem Fremden erst recht nicht das Bild verderben!

Nach einiger Zeit spürte ich, dass der Junge seine Arbeit wieder aufgenommen hatte. Irgendwie machte es mich stolz, dass er mich ausgesucht hatte und nicht irgendjemand anderen. Das Resultat hätte ich auch gerne gesehen, aber ich wusste zu gut von Stegi, dass Amateurzeichner sich nicht allzu gerne in die Karten schauen ließen, selbst wenn ihre Werke beneidenswert toll aussahen. Hatte einfach was mit dem Ehrgeiz und der Selbstkritik zu tun, die quasi zur chronischen Krankheit mutierten. Natürlich ohne dass ich das boshaft meinte!

Doch meine Gedanken daran waren umsonst gewesen, denn als ich mich das nächste Mal strecken musste, um meine armen Knochen zu entlasten, war der mysteriöse Unbekannte spurlos verschwunden. Der Platz unter den ausladenden Ästen war leer. Nirgendwo war eine Spur von seinem bunten Hemd oder seinen auffälligen Sommersprossen. Dankbar, aber auch ein wenig traurig klappte ich mein Buch zu und suchte mir eine entspannte Sitzposition. Die Sonne würde in einer knappen Stunde schon untergehen, bemerkte ich leicht geknickt. Zeit um mich auf die Socken zu machen, ich musste noch einkaufen, wenn ich heute Abend nicht schon wieder von Tiefkühlpizza oder Dosenfutter leben wollte. Und ich hatte schon ewig nicht mehr selber gekocht! Das würde mir bestimmt auch helfen, den Kopf freizubekommen!


Eigentlich hatte ich vorgehabt, den nächsten Morgen auszuschlafen, doch mein von der vielen Schreibtischarbeit gequältes Kreuz machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Argh, gestern Nachmittag musste echt der Overkill gewesen sein! Zischend drehte ich mich auf den Bauch und dehnte mich im Liegen notdürftig, was den Schmerz aber nur kurzzeitig vertrieb. Was man nicht alles für verrückte Sachen tat, um zu seinem Umfeld nett zu sein, dachte ich ein wenig verdrossen.

Zu faul, um sofort aufzustehen, langte ich nach meinem Handy, entsperrte es und klickte mich durch meine sozialen Netzwerke. Es gab ein paar neue Kommentare unter meinem letzten Youtube Video, das aber auch schon über einen Monat alt war. Um Nachschub konnte ich mich jetzt in den Ferien ja prima kümmern. Dann noch ein ewiger Verlauf unter meinem Tweet, dass ich demnächst wegen den Prüfungen inaktiv sein würde, mehrere Verlinkungen in den Posts anderer Youtuber, das übliche halt. Ein Kumpel von der Uni hatte Geburtstag, wie mir Facebook mitteilte. Ein wenig peinlich gerührt gratulierte ich ihm sofort und ärgerte mich darüber, dass mein Hirn so durchlässig wie ein Sieb war. Ohne die Erinnerung hätte ich das glatt vergessen!

Mein letzter Weg führte mich auf Instagram und obwohl ich dort keinen eigenen Account hatte, scrollte ich mich durch die neuesten Bilder meiner näheren Bekannten. Meist waren das nur eher uninteressante Sachen, aber ab und zu lud Stegi hier auch "dezent" bearbeitete Bilder aus seinem Alltag hoch und ich freute mich jedes Mal wie ein kleines Kind, sie zu sehen. Doch heute gefror mir das Lächeln auf halbem Wege, als ich seinen neuesten Beitrag entdeckte. Das Handy glitt mir aus den Händen und fassungslos starrte ich mit offenem Mund auf das Bild.

"Wenn Termine ausfallen und man plötzlich in einer fremden Stadt festsitzt. #RIP
Vermiss dich übrigens Timmi!"

Das Foto zeigte ein mit Bleistift gezeichnetes Portrait von einem Jungen auf einer Parkbank, welcher scheinbar gerade in ein dickes Buch vertieft war...

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