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Schulprojekt (#Stexpert)

Mal sehen, ob es wieder Leute unter euch gibt, die den ganzen Text hier doppeldeutig verstehen. Ihr bösen Menschen! :'D

Ps: Ich habe soeben herausgefunden, dass Taddls bürgerlicher Name Daniel sein soll oder tatsächlich ist... Eine Welt ist damit für mich zerbrochen! Tschau Thaddeus... Ich hasse mein Leben ey...

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Unentschlossen starrte ich auf das rohe Hühnerei vor mir. Die ganze Klasse hatte eins bekommen und während einige so unsicher aussahen wie ich, pinselten andere schon begeistert drauf los. Mein Banknachbar Tobi zum Beispiel, er war fast schon fertig mit seiner Aufgabe, es fehlten nur noch die letzten Verzierungen.

"Und wozu genau soll das gut sein?", rief Thaddeus aus der letzten Bankreihe nach vorne. Er hatte bisher auch noch nichts anderes gemacht, als sein Ei auf seinem Pult hin und herrollen zu lassen. Unser Ethiklehrer lächelte: "Wenn ihr in irgendeiner Form eine Bindung dazu aufbaut, dann wird es euch leichter sein, euch darum zu kümmern. Und das geht am besten, wenn ihr ihm einen Namen oder ein Gesicht gebt, das dürft ihr entscheiden!"

"Aber wozu sollen wir zu diesem blöden Ei eine Bindung aufbauen?", murrte der Junge noch einmal. "Ihr sollt euch bis morgen um das 'blöde' Ei kümmern wie um ein Kind, deswegen. Aufpassen, dass es nicht zerbricht, verloren geht oder versehentlich sogar gekocht wird! Das ist eine nützliche Übung für euer späteres Leben, wenn ihr dann tatsächlich einmal richtige Kinder habt!"

"Um die kümmert sich dann doch aber meine Frau!" Bei dieser Bemerkung zischten jetzt die Mädchen aus unserer Klasse auf und bohrten ihre böse Blicke in den Blonden, doch das störte ihn scheinbar gar nicht. Provozierend hatte er sein Kinn nach vorne gestreckt, aus seiner ganzen Körperhaltung sprach jetzt reiner Protest. Aber der Lehrer hinter seinem Pult ließ sich davon kein Stück herausfordern, im Gegenteil, er schien mit so einer Aussage geradezu gerechnet zu haben. "Das heißt dann aber auch, dass du nicht dabei sein darfst, wenn sie ihre ersten Worte sagen. Und wenn sie laufen lernen und später das Fahrradfahren! Das zählt schließlich auch alles zum 'sich kümmern'! Und wenn man sich nicht gemeinsam um seine Kinder kümmert, dann kann es passieren, dass sie sich von euch entfremden. Das heißt, dass sie euch nicht so vertrauen wie dem anderen Elternteil und weniger mit euch reden und erleben, weil sie sich von euch vernachlässigt fühlen, versteht ihr? Möchtest du das etwa auch, Thaddeus?"

Das schien der Junge tatsächlich einzusehen, ein wenig betroffen starrte er auf seinen Platz und brummelte beleidigt vor sich hin. Die Mädchen sahen auch etwas besänftigter aus und schauten stolz um sich, als hätte man ihnen soeben einen Orden für ihre zukünftige Arbeit verliehen. Ich wusste, was Herr Hauke meinte. Mein Stiefvater war auch eher selten für mich da, aber ich war das gewohnt. Außerdem hatte ich schon das Fahrradfahren gelernt, als er zu uns gekommen war und alles andere konnte ich auch schon soweit, dass ich seine Hilfe nicht dringend brauchte.

"Na los Stegi, die Stunde ist gleich zuende!", raunte Tobi mir leise zu und mit dem letzten Rest Lustlosigkeit zückte ich meinen dicken schwarzen Stift und malte meinem Ei ein Paar Augen und einen lächelnden Mund. Ich konnte das ganz gut, sogar auf der leicht gekrümmten Oberfläche und musste automatisch zurücklächeln, als ich es betrachtete. Bis morgen musste ich das Ding also irgendwie unbeschadet durchbringen. Den passenden Anreiz bekamen wir auch schon im nächsten Augenblick: "Und alle Schüler, die es schaffen, mir ihr Pflegekind morgen in der Stunde gesund zurückzugeben, kriegen eine ganz besondere Belohnung von mir! Na, wie klingt das?"

Bevor jemand dem Lehrer antworten konnte, hörten wir ein unschönes, klatschendes Geräusch. Es war Ardians Ei gewesen, das jetzt zerbrochen auf dem Fußboden lag und langsam auslief, während der Junge sich mit seinem Kumpel Thaddeus heftig um einen Filzstift stritt und auch beinahe schlug. Dass er morgen keinen Preis mehr bekommen würde, hatte er noch gar nicht bemerkt, doch als die beiden vom Stundenklingeln unterbrochen wurden und erkannten, dass sie Mittelpunkt aller unserer Aufmerksamkeit waren, sah Ardy es doch und lief vor Enttäuschung rot an.

Er wischte noch die letzten Reste auf, als wir anderen schon zur nächsten Stunde vorgingen. Glücklich schaute ich in meine Hände, in denen ich mein Ei behutsam trug. Es lächelte mich wieder an. Unser Lehrer hatte gemeint, wir dürften es nicht in unsere Ranzen oder Jackentaschen stecken, weil man ein Kind schließlich auch nicht in seinen Einkaufsbeutel stopfte. Und peinlich bräuchte es uns auch nicht zu sein, da er dieses Miniprojekt schon mit allen seiner vorherigen Ethikklassen gemacht hätte und sie noch wüssten, wie sich das anfühlte. Trotzdem hatten einige meiner Mitschüler nicht auf ihn gehört und ihre Eier woanders verstaut. Das fiel eine Stunde später Rafael aus der ersten Reihe auf die Füße, als er seine Federmappe gedankenlos in den Rucksack werfen wollte und mit einem Knirschen daran erinnert wurde, dass er das besser nicht getan hätte. Das anschließende Theater war groß und als ich am Schluss einen kurzen, spähenden Blick zu ihm warf sah ich, dass sämtliche seiner Hefter in eine dünne Schicht aus flüssigem Eidotter getaucht waren. Ohje, der Arme...

Ansonsten hielten sich viele an die Anweisungen, hatten ihre Findelkinder in den Stunden auf ihren Tischen liegen und schielten nicht selten um sich, wer außer ihnen noch im Rennen war. Man konnte den Lehrerinnen ansehen, dass sie nicht besonders glücklich darüber waren, nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit der Schüler zu genießen. Ich gab mir Mühe, aber meine Gedanken drifteten immer wieder zu meinem Heimweg. Wie sollte ich mein Ei da sicher aufbewahren? Immerhin hatte ich eine viertel Stunde Busfahrt vor mir und es war dann immer rappelvoll! Ob ich deswegen heute laufen sollte? Und morgen früh auch nochmal? Oder hatte meine Mama vielleicht rechtzeitig Schluss und konnte mich abholen?

Auch nach dem Unterricht war ich mir noch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich würde ich laufen, so schlimm war das schon nicht! Wieder schaute ich auf das lächelnde Ei hinunter und war so tief darin versunken, dass ich gar nicht mehr auf meine Umgebung achtete. Als ich dann endlich den Schatten bemerkte, war es fürs Ausweichen schon zu spät.

Mein Hindernis und ich stießen heftig zusammen, dabei wurden mir meine hohlen Handflächen ruckartig auf Bauchhöhe gegen den Körper gepresst und ich hörte und spürte erschrocken, wie das empfindliche Ding zerbröselt und zermatscht wurde. Der größere Schüler machte ein Geräusch, das sich wie "Ufff!" anhörte und taumelte ein kleines Stück zurück, ich wurde durch unseren Schwung sogar umgerissen und landete auf meinem Hintern. Verdattert und entsetzt starrte ich auf meine Hände, an denen die letzten, klebrigen Reste des Eiweiß und der Schale hingen. Nein... Nein! "Pass doch gefälligst auf!", brüllte der Junge mit den braunen Haaren mich jetzt noch von oben her an, hob seinen Pulli an und bemerkte dort ebenfalls einen nassen Fleck. "Du Idiot! Jetzt muss ich den ganzen Tag so rumlaufen!"

"Lass gut sein Tim", meinte ein Mädchen, das neben ihm stand und sich scheinbar bis zu unserem Zusammenstoß mit ihm unterhalten hatte, doch er ignorierte sie. Während er weiter auf mich fluchte, liefen mir die Tränen in die Augen und weinend rappelte ich mich auf und floh aus der Schule.

Ich hatte es nicht einmal einen Tag lang geschafft, auf ein Ei aufzupassen, wie sollte ich dann später bereit für ein Kind sein? Das brauchte doch noch viel mehr Verantwortung und Fürsorge! Und einen Preis würde ich morgen auch nicht bekommen... Schluchzend rannte ich den ganzen Weg nach Hause, stolperte mehrmals beinahe über Bordsteinkanten, achtete nicht auf meine Umgebung und schloss die Haustür knapp hinter mir sofort wieder, kaum dass ich sie geöffnet hatte. Ich war so unfähig... Wenn Thaddeus morgen sein Ei in einem Stück mitbrachte, dann würde ich mich unendlich elend fühlen! Ihm bedeutete das Ding doch absolut gar nichts! Mir war es aber schon nach den wenigen Schulstunden heute sehr wichtig geworden! Der Lehrer hatte Recht gehabt, das Gesicht hatte bereits gereicht, damit ich eine Bindung zu ihm aufgebaut hatte... Und dann musste ich mir auch noch einen älteren Schüler zum Feind machen... Das war mit Abstand der schlimmste Tag seit langem!


Am nächsten Tag war die Trauer noch immer nicht ganz abgeklungen. Mama hatte mir zwar erklärt, dass das nicht ganz so schlimm wäre, ich nichts dafür könne und später garantiert ein super Papa werden würde, aber das Ei hatte ich trotzdem nicht mehr. Wir hatten auch nicht mogeln können, da wir zurzeit keine rohen Eier Zuhause hatten und es zum Einkaufen gestern zu spät gewesen war. Und ich hatte Angst vor dem Jungen, der mich angeschrien hatte. Zwar sollte ich mich bei ihm entschuldigen, wenn ich ihn wiedersah, doch ich wusste nicht sicher, ob ihm das reichen würde.

"Hey Stegi, guten Morgen! Wo ist denn dein Ei hin?", begrüßte Tobi mich im Bus und ich schluckte bedrückt. "Kaputt gegangen..."

"Oh, tut mir leid für dich! Naja, Manu hat eh gemeint, die Belohnung wären nur zwei Bonbons oder so, lohnt sich also fast gar nicht!"

"Hmm...", murmelte ich und schaute nach vorne zu dem kleinen Jungen mit den langen Haaren. Einer seiner älteren Brüder hatte ihm scheinbar ein kleines, gehäkeltes Söckchen geschenkt, in das er sein Hühnerei gezwängt hatte. Irgendwie niedlich und übertrieben zugleich. Der Anblick entlockte mir ein Schmunzeln, allerdings bloß ein kleines und schmales. Wenn ich nur meins auch noch hätte...

Lustlos schlurfte ich neben meinen Freunden her die letzten Meter von der Haltestelle zur Schule, ließ mich bis zu den Sportfächern ziehen und stoppte plötzlich. Vor meinem schwarz-roten Rucksack lag in einen Schal eingewickelt ein einzelnes Ei mit einem glücklichen Gesicht darauf. Verblüfft rieb ich mir die Augen und schaute mich um, aber es war immer noch da, als ich noch einmal hinschaute. Ja aber... wer...?

Als ich den Schal beiseite zog, fiel ein kleiner Zettel herunter, den ich geistesgegenwärtig im Flug fing und noch immer ungläubig las:

"Hey Kleiner,
Das ist eine Wiedergutmachung
für gestern. Pass gut drauf auf!
Tim"

Tim, das war der Junge von gestern gewesen, nicht wahr? Der in den ich hineingerannt war! Warum schenkte er mir jetzt ein Ei, obwohl er gestern noch so böse auf mich gewesen war?

Die Schulklingel ertönte als Zeichen, dass der Unterricht in fünf Minuten anfing, und ich schreckte auf. Ich musste schnell in meinen Klassenraum! Also schnappte ich mir Tims Geschenk, flitzte los und wäre beinahe wieder mit jemandem zusammengestoßen, hätte derjenige nicht schnell genug reagiert und mich an den Armen festgehalten.

"Hey, gut aufpassen sieht aber anders aus!", lachte Tim mich an, wodurch mir die Röte ins Gesicht stieg. Hastig senkte ich meinen Blick und nuschelte eine Entschuldigung wegen gestern. Aber der Junge ließ mich nicht einmal fertig aussprechen: "Nein Kleiner, mir tut es leid, dass ich dich so angeschrien habe! Das war nicht nett von mir und wir beide waren irgendwie dran Schuld, nicht nur du!"

Vorsichtig legte er seine Hände um meine und drückte sie leicht zur Bestätigung, ohne dabei das Ei zu verletzen. "Ihr habt auch Ethik bei Herrn Hauke, richtig? Ich hab meins damals einfach weggeworfen und mir nichts dabei gedacht, aber im Nachhinein hab ich mich doch ziemlich geärgert. Und bis Anni mir gestern gesagt hatte, dass es um dieses Projekt ging, warst du leider auch schon weg. Na dann, hol dir deine Belohnung, Kleiner!"

Mit einem letzten Zwinkern ließ er mich stehen und schlenderte zu seinem Klassenraum. Dann endlich reagierte ich auch wieder und rief ihm "Dankeschön Tim! Ich werde auch gut drauf aufpassen!" hinterher. Jetzt musste ich mich aber wirklich beeilen, wenn ich den Stundenanfang nicht verpassen wollte! Zum Glück war Tim nett gewesen! Vielleicht würde ich meinen Preis mit ihm teilen, wenn ich ihn heute wiedersah!

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