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Mehr Zeit mit dir (#Stexpert)

"Ich hab dich Stegi! Schau mich an, schau nicht an unten! Schau mich an und gib mir deine andere Hand!"

Stegi kniff unkontrolliert nach Luft schnappend die Augen zusammen, während neben ihm die letzten Kiesel des Steinschlags nach unten in den bodenlosen, schwarzen Schlund fielen. Seine Finger waren verschwitzt, lange würde ich ihn so nicht mehr halten können. Verzweifelt versuchte ich ihn zurück nach oben zu ziehen, aber da war nichts, woran ich mich abstützen konnte, nur Sand und der verstaubte Wanderweg, von dem Stegi abgekommen war. Warum musste das ausgerechnet uns passieren?!

"Stegi? Stegi, schau mich bitte an! Ich brauch deine Hand!", versuchte ich es noch einmal und langsam blinzelte mein Kumpel vorsichtig zu mir hoch. Auch in seinen Augen stand die nackte Angst. Er reckte seinen freien Arm nach oben und unsere Finger verfehlten sich um Millimeter. Ich spürte, wie ich durch die plötzlichen ruckartigen Bewegungen ein Stück nach vorne rutschte, ebenfalls weiter auf die Schlucht zu.

"Nochmal, versuchs nochmal! Ich halte dich fest Stegi! Ich lass dich nicht los!", wollte ich ihn aufmuntern, aber er senkte traurig seinen Blick. "Wir stecken in einer Zwickmühle, richtig? Wenn wir es wieder nicht schaffen, ziehe ich dich mit mir. Wenn wir es schaffen, hast du keine Möglichkeit, um mich nach oben zu ziehen...", überlegte er laut, während meine linke, permanent auf den Boden gepresste Körperhälfte beinahe zu erlahmen drohte. Ich biss die Zähne zusammen: "Erzähl nicht so einen Unsinn! Diesmal packen wirs! Und ich kann dich wohl zu mir hochziehen! Du musst mir nur endlich deine Hand geben!"

Ich hatte immer gedacht, dass mir in solchen oder ähnlichen Momenten die Tränen wie von selbst in die Augen schießen und mich vielleicht sogar blenden würden, aber nichts dergleichen geschah. Dafür stand ich zu sehr unter Schock.

Stegis rechte Hand in meiner gab nach, kraftlos rutschte seine Handfläche durch meine Finger, doch ich schloss meinen Griff noch fester darum, obwohl meine Muskeln bereits protestierend aufjaulten. Ich würde Stegi nicht verlieren! Ich. Würde. Stegi. Nicht! Verlieren! "Gib mir deine Hand, ich kann dich nicht mehr lange halten!", befahl ich ihm noch einmal, als ich ihn plötzlich lächeln sah. Es sah so endgültig aus, dass ich innehielt und kurzzeitig vergaß, wo wir überhaupt waren und dass mein Kumpel in Todesgefahr schwebte.

"Tim, versprichst du mir was?", fragte er, ohne meine Antwort abzuwarten, "Dass du mich nicht vergisst, wenn ich nicht mehr bin?"

"Was soll das? Du wirst nicht sterben! Du musst einfach nur deinen Arm hochstrecken! Bitte!", flehte ich verzweifelt, doch meine Worte schienen nicht wirklich zu ihm durchzudringen. "Ich wollte dir noch sagen, wie viel du mir bedeutest, Tim. Ich liebe dich." Seine schwitzigen Finger entglitten mir immer weiter. "Ich liebe dich und ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit dir verbringen können. Auf bald mein Freund!"

Mit diesen Worten verlor er vollständig den Halt, egal was ich versucht hatte, um ihn aufzuhalten. Wie in Zeitlupe konnte ich ihn stürzen sehen, tief, tiefer, immer tiefer, bis die Schwärze ihn verschluckte und auch nie wieder hergeben würde. Ich hatte ihn tatsächlich verloren. Stegi, meinen besten Freund.

Und da traf mich die Erkenntnis erst wirklich. Hastig kroch ich von dem Abgrund weg, schrie trommelfellzerreißend laut und unter heftigen Schmerzen seinen Namen und brach wenige Augenblicke später schluchzend und zuckend zusammen. Dann kamen die erwarteten Tränen. Ich hatte es nicht geschafft ihn zu retten. Er war tot. Ich würde ihn nie wieder sehen, nie wieder in meine Arme schließen, seinen Duft in mich aufnehmen, nie mehr sein wunderschönes Lachen hören. Und er hatte mich geliebt. Und ich liebte ihn auch, mit jeder Faser meines Körpers. Sein Verlust fühlte sich an, als würde mir jemand mit einem glühenden Messer mein Herz bei lebendigem Leibe herausschneiden. Ich hielt das unmöglich aus! Wie sollte ich diese grausige Folter jemals überstehen? Wie konnte ich denn weiter ohne ihn leben? Ich brauchte ihn doch so sehr!

...

Traurig legte ich meinen Strauß auf das Grab, unter dem in vielleicht vier Meter Tiefe mein Freund auf ewig schlummerte. Zumindest symbolisch. Niemand hatte es geschafft, in die Schlucht hinunterzusteigen und Stegi zu bergen. Der Gedanke an sein Lächeln kurz vor dem Sturz zerbrach mir tief drinnen mein Herz und seine letzten Worte waren für immer in mein Gedächtnis gebrannt. 'Ich liebe dich und ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit dir verbringen können.' Ja, das wünschte ich mir auch. Aber wir hatten nicht die Möglichkeit dazu bekommen.

Ich spürte die Tränen in meinen Augen brennen, trat einen Schritt zurück und kämpfte gegen den riesigen Kloß in meinem Hals an. "Auf Wiedersehen, Stegi", flüsterte ich, dann drehte ich mich um und verließ schwankend den Friedhof. Ich hatte das Gefühl, keinen Schritt weit mehr laufen zu können. Da war einfach diese unglaublich schmerzliche Leere in mir.

Vor den Eisentoren stand eine Parkbank, erinnerte ich mich, auf die ich mich setzen konnte, um meiner Trauer freien Lauf zu lassen. Aber als ich dort ankam sah ich, dass bereits jemand vor mir da war. Ein junger Mann mit blonden, krausen Haaren...

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