Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Königliche Garde (#Stexpert)

Als Entschädigung für die ganzen Voting-Kapitel ;D

_____________________

"Achtung! Die Königsfamilie und ihr Gefolge werden gleich hier entlangkommen! Auf die Knie und seht sie nicht an!"

Alle schauten sich nach dem prunkvoll gekleideten Mann um, der sich nur wenig umsichtig seinen Weg durch die Menschenmassen auf dem Markt drängelte und teilweise auch schlug. Die Königsfamilie? Nach dem anfänglichen Schock setzte eiliges Getummel ein, alle rutschten noch näher zusammen und auch meine Eltern packten mich hastig an den Schultern, um mich durch das Geschubse nicht zu verlieren. Die Königsfamilie... was wollte die hier, in so einem ländlichen Gebiet so weit abseits von ihrem prächtigen Schloss und den endlosen Ländereien darum? Und wieso reisten sie nicht mit der Kutsche über die gut befestigten Straßen? Neugier überrumpelte mich, die noch dadurch angestachelt wurde, dass ich noch nie ein Familienmitglied der Herrscher unseres kleinen Königreiches gesehen hatte! Nur Geschichten hatte ich über sie und ihr Gefolge gehört. Dass sie alle wunderschön, strahlend und gepflegt waren und unendlich grausam sein konnten, wenn der Pöbel gegen ihre Gesetze verstieß.

Die Menge bewegte sich noch immer unruhig wie ein Bienenschwarm in ihrem Nest und ich nutzte die Gelegenheit, um mich von den besitzergreifenden Händen meiner Mutter zu lösen und mich wieselfink bis zum Rand durchzukämpfen, damit ich einen idealen Überblick über die Gasse bekommen konnte, die für die hohe Gesellschaft gebildet worden war.

"Alle senken ihren Blick! Niemand schaut sie an! Niemand wird ein Wort mit ihnen wechseln, sonst wird es demjenigen übel ergehen!", brüllte der Herold, der beinahe schon wieder in der nächsten Seitengasse verschwunden war. Wenige Sekunden später hörte ich auch schon die Trompeten und die einheitlichen Schritte der königlichen Garde. Sie würden gleich hier angelangt sein. Und dann würde ich ganz schnell einen winzigen Blick auf sie erhaschen! Selbst wenn sie es mitbekämen, ich zählte mit meinen dreizehn Jahren noch als Kind und die erhielten in den meisten Fällen noch keine schlimmen Bestrafungen, vor allem wenn es nur ein kurzes Blinzeln war!

Das Summen der tausend Stimmen ebbte schnell ab und dann schritten sie an mir vorbei: In Dreierreihe aufgestellte, immer gleich aussehende Paare von Stiefeln, die im Takt zur Melodie der Trompeten und dem Trommelschlag marschierten. Ein Mitglied dieser Elite zu werden war wohl das höchste Glück, dass einem Jungen jeder Gesellschaftsschicht widerfahren konnte. Sie hatten mit diesem Job für den Rest ihres Lebens für sich und ihre Familien ausgesorgt.

Beinahe hätte ich durch meine schwelgenden Gedankengänge nicht bemerkt, dass die Reihen der uniformierten Männer geendet hatte und stattdessen von dem Klackern hoher Schuhe auf dem schlechten Straßenpflaster abgelöst wurde. Meine Atmung beschleunigte sich automatisch und ich zwang mich noch zu warten. Die Königin in ihrer ganzen Pracht sehen zu können war zwar sehr verlockend, doch ihr Mann, unser König, würde mich dabei sicher erwischen! Ich wartete ab, bis ich seine gemächlichen und schweren Schritte hören und seine grazilen, maßgeschneiderten Schuhe in meinem begrenzten Sichtfeld erblicken konnte, dann hob ich rasch meinen Blick und sah ihnen nach. Es stimmte, was man sich erzählte. Sie alle sahen sogar von hinten makellos aus und das auch trotz der Tatsache, dass die noch recht junge Frau für ihren Spaziergang heute kein Kleid trug, sondern Bluse und Hose aus offensichtlich sehr teuren Stoffen.

Ich erschrak mich ein wenig, als ich von der anderen Seite, aus der der Zug gekommen war, vergnügtes Pfeifen hörte. Mein Blick schnellte herum und ich sah einen blonden Jungen in ebenfalls schönen, sauberen Ausgehkleidern im Hopserlauf dem Trubel folgen. Er war der einzige, dessen Gesicht ich sehen konnte, während er sich einen Spaß daraus machte, die Leute am Wegesrand zu begutachten und sich stumm über sie lustig zu machen. Das musste dann wohl der Sprössling der Familie, Prinz Stegi sein. Der war ja noch jünger als ich! Mein Vorhaben, nur zu blinzeln, war durch ihn vergessen und ich beobachtete ihn stattdessen unverschämt lange.

Doch so sah ich auch die drohende Gefahr! Ein lockerer Pflasterstein musste sich wohl durch das Gedrängel vorhin aus dem holprigen Boden gelöst haben und war auf den sonst freien Weg der Königsfamilie gepurzelt. Und da der Junge absolut keine Augen für seine Füße hatte, sondern nur für seine Umgebung links und rechts von ihm, steuerte sein Zickzackkurs direkt auf dieses Hindernis zu. Die nahezu rechteckigen Steine in der Größe eines prallen Apfels waren zwar nicht unendlich schwer, aber um Stegi zum Stolpern und daraufhin zum Fallen zu bringen, reichte er zur genüge!

Ich wusste nicht wirklich, was ich mir dabei dachte, als ich plötzlich aufsprang und auf den jungen Prinzen zuhechtete. Um mich herum hörte ich nur das schockierte Aufatmen der Bauern und Handwerker meines kleinen Dorfes. Doch sehen konnte ich nur eines: wie sich der kleine Schuh an dem dunklen Brocken vor sich verhakte und ihr Besitzer schmerzhaft mit dem Gesicht voran stürzte! "Vorsicht!", rief ich noch, aber bereits zu spät. Genau in dem Moment, als das mir Unvermeidbare passierte und Stegi durch das unerwartete Hindernis erschrocken aufschrie, warf ich mich vorwärts, bekam den Jungen an seinen Schultern zu fassen, zog ihn an mich und landete stattdessen selber auf dem Rücken, sodass mir mein Atem aus den Lungen gequetscht wurde. Zischend zog ich Luft ein und schaute dann an mir herab auf den blonden Haarschopf, der sich jetzt von meinem Bauch hob und unter sich zwei klare, grün-bläuliche und schöne Augen zum Vorschein brachte. Sie waren noch durch den Schock weit aufgerissen und seine Hände krallten sich in meinen mit Flecken übersäten Überwurf aus Leinen. Da wurde mir auch bewusst, was ich gerade tat! Ich schaute ein Mitglied der königlichen Familie an! Ich hatte den Prinzen angesprochen! Und schlimmer noch, ich hatte ihn angefasst! Für dieses Vergehen konnten sogar bereits Kinder in das Verließ kommen!

"Ich- es tut mir leid!", stammelte ich hastig, krabbelte ein Stück unter ihm hervor und wollte vor ihm zurückweichen, aber er hatte mich noch nicht losgelassen und verhinderte so meine Flucht. Am Boden kniend schaute er zu mir hoch. "Kannst du mir bitte aufhelfen?", fragte er mit hoher Stimme und da einen Wunsch des Adels abzuschlagen noch schlimmer war als alles andere zuvor, griff ich nach kurzem Zögern behutsam nach seinen Unterarmen und hob ihn wieder auf seine Füße. Doch er ließ noch immer nicht ab, als ich mich schnell mit einer hastigen Verbeugung zurückziehen wollte. "Wie heißt du?", wollte er interessiert wissen. "T-tim!", antwortete ich, als ich auch schon wütende Schreie hörte.

"Was fällt dir ein, den Thronfolger so brüsk anzufallen? Wolltest du ihn etwa verletzen?!", brüllte der heranstürmende Herold, der durch die Anstrengung furchterregend rot im Gesicht war. Hastig ließ ich mich auf meine Knie fallen und senkte meinen Blick unterwürfig gen Boden, doch Stegi verhinderte, dass der Mann mich für meine Vergehen noch an Ort und Stelle auspeitschte: "Er wollte mich nicht verletzen, sondern hat mich vor einem Sturz bewahrt, Herr Herold! Du darfst ihn nicht bestrafen!" Kurz überlegte er, dann begann er plötzlich verzückt zu kichern. "Gib ihm eins deiner Verdienstabzeichen, Herr Herold!"

"Das ist ja wohl-!", fing der entrüstete, schnauzbärtige Kerl an, hielt aber durch den intensiven Blick auf sich inne und pfriemelte schließlich knurrend an seiner vollbesetzten Schärpe herum. "Da!", bellte er und warf das auf Hochglanz polierte Stück Edelmetall vor mir auf den Asphalt, sodass es leise klirrte, als es aufkam, bevor er Stegi unsanft zum Weitergehen drängelte. Hastig wollte ich aufstehen, das Abzeichen zurückgeben und sagen, dass ich es unmöglich annehmen könnte, doch da strömte schon wieder das bunte Volk von beiden Seiten zusammen und verstellte mir meinen Weg zu Stegi. Als ich nicht gegen sie ankam, gab ich es auf und betrachtete mir den Anstecker stattdessen genauer. Er war wirklich hübsch. So etwas hätte ich vermutlich für meinen kleinen Dienst nicht wirklich verdient...


"Angetreten! Präsentiert das Gewehr! Haltung annehmen!" Ich tat, was der Mann laut brüllend von uns verlangte und musste mir dauerhaft ein unangebrachtes Grinsen verdrücken. Der Herold war ein ganzes Stück in die Breite gegangen, seit unserem Aufeinandertreffen von vor fünf Jahren! Jetzt hatte ich es fast geschafft, in die königliche Garde zu kommen, nur noch die Auslese musste ich überstehen und dann würde ich der hoheitlichen Familie mehrere Jahrzehnte lang dienen und sie beschützen. Und da ich mich nicht ungeschickt anstellte und der Mann mit dem mittlerweile gigantischen Schnauzbart mich scheinbar nicht wiedererkannte, standen meine Chancen momentan unter einem guten Stern.

Wir folgten noch den Befehlen des Herolds, als plötzlich die Tür zum riesigen Spiegelsaal geöffnet wurde und ein junger Mann zu uns trat und uns der Reihe nach ein wenig beim Ausführen der Übungen beobachtete. Als ich den Neuankömmling erkannte, vergaß ich vor lauter Schreck, den weiteren Anweisungen zu folgen. Mein Blick wurde von ihm vollständig gefesselt und ich spürte meine Wangen erröten. Obwohl er gewachsen war, heute eine rote Federmütze trug und sich auch insgesamt schon viel mehr wie ein Erwachsener bewegte, es war eindeutig der Prinz, Stegi, den ich damals vor dem Sturz gerettet hatte! Ob er mich erkennen würde, wenn er in wenigen Minuten an mir vorbeiging? Nein, sicherlich nicht. Warum sollte er denn? Ich war doch nur eins von vielen Gesichtern, die er tagtäglich sah!

"Konzentriere dich gefälligst wieder, Kamerad! Sonst verweise ich dich sofort des königlichen Hofes!", dröhnte plötzlich eine wütende Stimme an meinem Ohr und ich wurde kräftig am Kragen gepackt. Der Herold hatte meine Unaufmerksamkeit bemerkt und sich vor mir aufgebaut, sodass einzelne Speicheltröpfchen mein Gesicht trafen, als ich ihn erschrocken ansah. Das war es dann also mit meinem Zukunftswunsch, ein einziger Fauxpas kostete mich nun also alles. "J-ja, Sir!", presste ich noch mit meinem letzten Rest an Entschlossenheit hervor, doch einmal mehr wurde ich von dem strengen Mann verschont!

"Herr Herold, lass ihn in Ruhe!", schnitt Stegis Stimme durch den Saal, sie war beinahe noch so glockenklar wie früher, doch ähnlich wie seine Bewegungen war auch die Klangfarbe reifer und männlicher geworden. Straffen Schrittes kam er auf uns zugelaufen, drückte meinen beleibten Peiniger einfach mit seiner Hand ein Stück beiseite, ordnete mir geschickt wieder den Kragen meiner teuren Uniform, bemerkte dabei das einzelne, kleine und glänzende Abzeichen an ihr und schaute mir dann in mein blassrotes Gesicht. Mein Herz schlug durch die Anspannung viel zu schnell und peinlich gerührt schaute ich hastig ein Stück an dem Prinzen vorbei. Trotzdem konnte ich sein Lächeln sehen, als er mich wiedererkannte. "Tim, nicht wahr?", erinnerte er sich und griff kurzerhand nach meinem Ärmel am Oberarm, der durch die Berührung sofort nervös zu pochen begann. Stegi drehte sich zum Herold um: "Ich möchte, dass er meine persönliche Leibgarde wird, egal wen du dafür als geeigneter empfindest! Verstanden?"

"S-sehr wohl, mein Prinz!", knirschte der Mann, befahl mir mit einer ruppigen Bewegung, dass ich abtreten solle, und setzte dann seine endlosen Exerzierübungen fort. Ich war noch etwas zu überrumpelt, um zu reagieren, weshalb der Junge mich einfach breit grinsend mit sich schleppte. "Irgendwie wusste ich ja, dass du eines Tages hierher kommen würdest!", meinte er vergnügt, während er sich bei mir unterhakte. "A-ach?", gab ich geistreich zurück. Er zwinkerte mir zu. "Natürlich! So gut, wie du mich damals gerettet hast, konntest du nur der Garde beitreten! Und nun komm mit, es gibt viel zu tun!"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro