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Gewinner und Verlierer (#Stexpert)

"Ich will ihn aber wirklich nicht ansprechen Tobi! Ich mach mich doch vor ihm total lächerlich!" Von unserem Stammplatz auf dem Schulhof, direkt neben einem uralten und knorrigen Baum, spähte ich mit heißen Wangen zu meinem Schwarm hinüber. Sein Name war Tim, er war zwei Jahre älter als ich und war furchtbar beliebt. Und das obwohl, oder auch gerade weil er schwul war. Ich hatte mich in ihn verschossen, seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte, sprich seit Ewigkeiten, und noch nicht einmal in dieser Zeit hatte ich je genug Mumm gehabt, um ein Wort mit ihm zu wechseln. Nicht einmal ein schüchternes "Hi, Tim!". Allein beim Gedanken daran verging ich innerlich!

Tobi legte mir seine Hände auf die Schultern und stützte seinen Kopf neben meinen. "Naa, wirds etwa wieder eng in der Hose?", provozierte er mich neckisch und sorgte dafür, dass die Hitze aus meinem Gesicht sich jetzt auch auf meine Ohren übertrug. "Halt die Klappe!", fauchte ich und sah ihn grinsen: "Tja, aber ich hab unsere Wette gewonnen und wenn du deine Schuld als Verlierer heute nicht einlöst, wird die Bestrafung noch schlimmer für dich!"

Unsere Wette. Seit einer halben Woche rieb er mir das andauernd unter die Nase. Aber ich konnte wirklich nicht einfach zu Tim und seiner Clique gehen und ihn fragen, ob er kurz mit mir reden könnte. Das wars eigentlich auch schon. Ein paar Worte mit ihm wechseln und ich war frei von der dusseligen Wettschuld. Trotzdem, ich traute mich nicht. Ich war nun einmal ein Schisser! "Sorry Tobi, ich krieg das echt nicht hin! Brumm mir ruhig was anderes auf, egal wie schlimm das dann wird!"

Mein Kumpel zuckte bedauernd mit den Schultern und lehnte sich in den Schatten des Baumes. "Nagut, viel Spaß!" Ehe ich reagieren konnte, hatte er sich auch schon seinen Daumen und Zeigefinger in den Mund gesteckt und pfiff laut und anzüglich, sodass alle auf dem Schulhof es hören konnten. Ich zuckte zusammen. War Tobi nur blöd im Kopf?! Mein erster Blickimpuls musste natürlich augenblicklich zu Tim gehen, der sich in diesem Moment umdrehte um zu schauen, woher das Geräusch gekommen war. Unsere Blicke trafen sich. Verschmolzen ineinander, seiner verwirrt, meiner peinlich gerührt und so schuldig, dass ich auch ein Schild mit der Aufschrift "Ich wars!" hätte hochhalten können.

Tim zögerte erst, dann verabschiedete er sich von seiner Gruppe und kam zu mir. Tobi konnte er nicht sehen, weil der sich natürlich auf der anderen Seite vom Baum versteckt hielt und leise kichernd das Ausmaß seines gestifteten Ärgers abwartete. Für den großen Brünett gab es also nur mich, auf den er zulief, einen verängstigten, hochroten und leicht zitternden Jungen, der ihm angeblich zugepfiffen hatte. Wo war das Loch im Boden, in dem ich versinken konnte?!

"Hey, warst du das grade, Kleiner?", fragte Tim mit tiefer Stimme, als er genau vor mir stand. Aus seinem Gesicht war absolut nichts abzulesen, als ich einmal ganz kurz aufblickte. Ich begann zu stammeln, unsicher darüber, was ich ihm antworten sollte, ohne wie ein Volltrottel dazustehen. "J-jawarich!", piepste ich schließlich viel zu leise und zu hastig. Von meinem Gegenüber kam noch immer keine Regung. "Und warum?", fragte er skeptisch.

"Weil Stegi Hals über Kopf in dich verknallt ist!", fiel mir Tobi jetzt auch noch in den Rücken, frech grinsend kam er zu uns geschlendert und erntete sofort einen erschrockenen Blick von mir. Auch Tim schaute zwischen uns hin und her, offensichtlich nicht ganz sicher, ob wir ihn gerade veralberten oder nicht. "Stimmt das?", wollte er in vollkommen ruhiger Tonlage von mir wissen und ich nickte einfach nur noch verzweifelt. Es war eh schon zu spät, um irgendeinen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich war einfach nur mega peinlich und hatte mir meine Chance versaut. Wenigstens war Tim keiner von denen, die andere für sowas zusammenschlugen oder zum Schulopfer machten. Aber meine Hoffnungen darauf, mal etwas mit ihm haben zu dürfen, konnte ich jetzt wohl entschieden streichen!

Die Hand, die im nächsten Augenblick auf meinem Kopf ruhte, erschreckte mich völlig. Aber er packte mich nicht an meinen Haaren oder schlug mich, sondern beugte sich lächelnd ein Stück zu mir herunter. "Du bist echt niedlich!", meinte er plötzlich vergnügt und fegte damit meinen Kopf von allen meinen Selbstzweifeln frei. W-was? Niedlich? Ich? Noch zu geschockt, um erleichterte Freudensprünge zu vollführen schaute ich ihn mit tellergroßen Augen an. "Ehrlich?", piepste ich wieder, diesmal aber verständlicher, und sah Tim schmunzelnd nicken. "Immer denken alle, sie müssten mich mit besonders viel Coolness rumkriegen, aber das wird auf Dauer echt langweilig..! Wollen wir Nummern tauschen? Irgendwie bist du mir sympathisch Stegi!"

Während ich zappelnd und unterdrückt jubelnd nach meinem Handy kramte, erwischte ich Tobi, wie er mit offenem Mund neben uns stand und uns ungläubig anstierte. So wurde aus einem Verlierer ratzfatz ein Gewinner! Das war echt der beste Tag in meinem Leben!


Der Flaschenhals kam auf Tobi gerichtet zum Stehen und ließ drei von uns überlegen mit dem Schnaps anstoßen - und einen einfach nur entgeistert aufstöhnen. Wir waren allesamt gut angetrunken, Tim hatte bunte Wäscheklammern in seinen Haaren klemmen und ich mehr Schminke im Gesicht als die schlimmsten Weiber in meiner Klassenstufe. Rafi, Tims bester Kumpel, war mit Luftschlangen über und über umwickelt, es hatte tatsächlich nur noch Tobi mit seiner Pflichtrunde gefehlt, um uns wieder auf den selben Spielstand zu bringen.

Verschwörerisch schauten Tim und ich einander an und grinsten. "Okay, Tobi muss Rafi für mindestens fünf Sekunden auf den Mund küssen!", verlangte ich und sah Regung in den zweiten der beiden Angesprochenen kommen. Er wollte schnell aufstehen und aus der Gefahrenzone entkommen, doch war durch seine Dekoration viel zu langsam. Mit einer fließenden Bewegung hatte Tobi sein Opfer nämlich auch schon zu Fall gebracht, hielt ihn unter sich auf der Couch gefangen und drückte ihm dann augenverleiernd seine Lippen auf. Von uns beiden Zuschauern kam ein lautes, synchrones "Uuuhh!", das ihrerseits gleichzeitig mit zwei Mittelfingern beantwortet wurde. Glücklich seufzte ich. Wenn die Jungs ein Paar werden würden, wäre das echt unglaublich lustig! Zueinander passen taten sie jedenfalls! Wer weiß, die Zeichen standen nach dem heutigen Abend jedenfalls gut und ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass wir beide so gute Verlierer waren.

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