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Alien (#Zomdado)

Mein Name ist Maudado, für die Menschen heiße ich allerdings Maurice. Im Rahmen einer fünfjährigen Erforschungsphase ihrer Spezies war ich als einer der wenigen meiner Art auserwählt worden, unauffällig und getarnt unter ihnen wandeln zu dürfen. Die Menschen sind uns nicht unähnlich, haben wir schnell herausgefunden. Lediglich ihre Kultur und ihr Sinn für bestimmte Dinge ist so anders und teilweise sehr viel weiter ausgeprägt als unserer. Sei es positiv oder auch negativ.

Ich finde die Menschen furchtbar interessant! Sofort hatte ich mich auf alles gestürzt, was unseren Leuten auf dem Raumschiff nützlich sein konnte. Ihr Essen war super und sie hatten unendliche Möglichkeiten, um ihre Langeweile zu überbrücken! Bücher, Spielekonsolen, Fernseher, alles! Doch am besten auf der gesamten Menschenerde war für mich immer noch Michael!

Ich hatte ihn kennengelernt in der Absicht, das Miteinander von Jugendlichen genauer zu erforschen, doch seit diesem Abend war er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen! Auch wir Aliens empfinden Liebe und ich wusste augenblicklich, dass ich mich auf den ersten Blick, mit dem ersten Wort an ihn und seinem darauf folgenden Lächeln in ihn verknallt hatte. Es hätte alles so schön sein können, als er mir Monate später gestand, dass er das selbe für mich empfand, doch mein Aufenthalt auf seinem Heimatplaneten war zuende. Heute um Mitternacht wollten sie mich zurückbeamen. Heute war allerdings auch unser Einjähriges...

Ich hatte schnell gemerkt, dass den Menschen solche Dinge besonders wichtig waren. Geburtstage, Weihnachten, Ostern, Jahrestage. Erst hatte ich das wunderschön gefunden, weil sich alle freuten, wenn es etwas für sie zu feiern gab oder sie Geschenke bekamen, aber jetzt steckte ich in der Zwickmühle. Ich wollte meinem Michael das nicht antun. Einfach so zu verschwinden und ihm das Herz zu brechen. Er hatte das nicht verdient. Er war ein so toller Junge! Also hatte ich seine Vorschläge, in ein Restaurant oder ins Kino zu gehen, bedauernd abgelehnt und stattdessen einen Abendspaziergang mit abschließendem Picknick vorgeschlagen. Dann konnten wir die Sterne beobachten. Und ich konnte ihm in Ruhe alles erklären und mich bei ihm entschuldigen.

Die Sonne schien heute schneller vom wunderbar zart hellblauen Himmel zu verschwinden als sonst und ehe ich mich versah, stand ich auch schon in hübschen Klamotten bereit an meiner Haustür und wartete darauf, dass mein Freund mich abholte. Ich war so nervös wie noch nie, sogar damals die Stunden vor dem Beam zur Erde waren ruhiger für mich abgelaufen als jetzt! Würde Micha mich dafür hassen? Würde er sich ekeln wenn er herausfand, dass wir unterschiedlichen Lebensformen angehörten? Würde er weinen weil er glaubte, ich hätte ihn nur ausgenutzt? Zugegeben, anfangs hatte ich krampfhaft versucht, meine aufkeimenden Gefühle zu ihm zu unterdrücken, aber das war die geringste Zeit gutgegangen. Ohne es zu realisieren war er von meinem Forschungsobjekt zu meinem Kumpel, dann meinem besten Freund und darauf auch noch ersten großen Liebe geworden. Ich liebte ihn so sehr, dass es mir im Herzen wehtat zu wissen, heute meine letzte Nacht mit ihm verbringen zu müssen! Wäre es möglich, hätte ich auch noch sehr viel länger bleiben wollen, doch wir zogen weiter, raus aus der Milchstraße, wie die Galaxie hier genannt wurde, weiter in eine sehr viel belebtere, um weitere Informationen zu sammeln. Sie ließen nie jemanden zurück...

Schließlich klopfte es an der Tür und sofort fiel ich meinem Micha in die Arme. Er hatte sich hübsch gemacht für heute, obwohl wir nicht gut ausgingen. Sein Hemd leuchtete sogar im Dämmerlicht strahlend weiß unter seiner schwarzen Jacke hervor und in einem Knopfloch trug er eine wunderschöne, ebenfalls weiße Rose. "Für dich mein Schatz!", hauchte er mir auf die Lippen und überreichte mir die duftende Blume mit einem zärtlichen Händedruck. Glücklich roch ich an ihr und blies, versteckt vor Michas Blick, einmal vorsichtig gegen die Blütenblätter. Das sorgte dafür, dass sie niemals vertrocknen würden. Ein Jammer, dass die Menschen das nicht konnten, obwohl ihr Planet so grün und pflanzenreich war. "Dankeschön!", flüsterte ich zurück, hakte mich bei ihm unter und ließ mich von ihm die Straßen entlangführen, bis zu unserem Lieblingsort. Ein Hügel leicht abseits der Kleinstadt, von dem aus der Nachthimmel in seinem vollen Glanz und all seiner Pracht zu bestaunen war. Ich bildete mir ein, von nirgendwo aus einen schöneren Ausblick zu haben als von diesem Fleckchen Erde. Sogar Bilder hatten die Vorfahren der jetzt lebenden Generation in den Sternen gesehen, die Micha mir eines Abends bereitwillig gezeigt und erklärt hatte. Obwohl ich bereits so viel über das Universum und seinen Inhalt wusste, war das faszinierend und vollkommen neu für mich gewesen!

Mein Freund breitete eine Decke für uns aus und ließ mich mit einer leichten Verbeugung zuerst Platz nehmen, was ich unglaublich süß von ihm fand. "Ich hab dir ein Geschenk mitgebracht", murmelte ich leise und überreichte ihm eine Schachtel mit seinen Lieblingspralinen. Etwas anderes war mir nicht eingefallen, obwohl alles vermutlich besser gewesen wäre. Doch auch langlebiger. Schmerzender in seiner Seele, wenn ich gegangen war. Nichtsdestotrotz freute er sich über die Naschereien. "Das ist lieb von dir, Schatz!", lächelte er und holte dann auch sein Päckchen hervor. Mir blieb beinahe das Herz stehen, als eine kleine Schmuckschatulle zum Vorschein kam und in ihr dann nochmal ein silberner Ring mit zwei ineinander verschlungenen M's. Michael und Maurice. Ohne es zu merken stiegen mir Tränen in die Augen, als ich ihn funkeln sah. Freudestränen, aber auch welche der Trauer. Wir würden uns nach dieser Nacht nie wiedersehen und er schenkte mir einfach so so etwas teures und persönliches! Warum konnte ich ihm sowas nicht zurückgeben und für immer hierbleiben bei dem Menschen, der für mich die Sterne vom Himmel holen würde?!

"Maurice, was ist denn los? Ist alles gut bei dir?", wollte er besorgt wissen und strich mir über den Rücken, während ich leise weinte. Wenn ich ungefähr richtig lag, blieben uns noch etwa fünfzehn Minuten für den Abschied. Jede Sekunde davon wollte ich in vollen Zügen auskosten, also nickte ich nur hastig und zog Micha näher zu mir, um ihn zu küssen und mir genau einzuprägen, wie er seine Lippen gegen meine bewegte, wie süßlich er dabei schmeckte und wie freudig er mein Angebot erwiderte. Das gab es bald alles nicht mehr für mich. Also legte ich so viel Gefühl wie nur irgendwie möglich in unseren Kuss. Vielleicht würde dann nur für uns die Zeit ewig stehenbleiben... doch die Uhr tickte erbarmungslos weiter. Nur noch zwölf Minuten.

Aufgrund von Luftmangel mussten wir uns voneinander lösen und instinktiv ergriff ich Michas leicht raue Hände. Ich musste es ihm sagen, alles andere wäre nicht fair! "Schatz, ich muss dir etwas erzählen, was dir sicherlich nicht gefallen wird, aber bitte versprech mir, dass du nicht wütend wirst!", bat ich ihn und spürte, wie er sofort auch meine Finger umschloss und seine Augen ängstlich aufflackerten. "Ich hab dich nicht betrogen, das ist es nicht!", klärte ich ihn gleich auf. Mit einer anderen Person fremdzugehen war für die Menschen mit das schlimmste, was ihr Partner tun konnte und ich verstand das vollkommen. Dementsprechend erleichtert atmete Micha aus, als ich diese Möglichkeit verneinte: "Was ist es dann, mein Schatz? Ich bin nicht böse auf dich, du kannst mir alles sagen!"

Ich nickte mit zugeschnürter Kehle. Sieben Minuten. Ob das noch reichte? Hastig hob ich seine rechte Hand und löste sie sanft von meiner. "Bitte streich mir durch die Haare!" Das hatte ich bisher niemandem erlaubt und war immer furchtbar böse geworden, wenn es doch jemand probiert hatte. Sie sollten nicht meine Fühler, die ich während meiner Zeit hier stets unter meinen Haaren versteckte, dabei sehen oder ertasten. Micha wusste das gut und folgte meiner Aufforderung jetzt mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht. Als seine Finger meine ersten krausen, blonden Wellen erreichten, schmunzelte er leicht. "Also zu Staub zerfällst du ja schonmal nicht dadurch!", stellte er belustigt fest und wurde mutiger. Wanderte weiter Richtung Kopfmitte. Gleich, gleich war es soweit...

Er zuckte zusammen, als er den dünnen, leicht glibbrigen Fortsatz erfühlte und schaute mich überrascht an. Ich senkte meinen Blick. "Ich bin nicht wie du oder wie der Rest. Ich komme nicht von der Erde und schlimmer noch, heute muss ich wieder gehen. Meine Zeit hier ist rum. Es tut mir so leid Micha, dass ich dir nie etwas gesagt habe!"

Die zwei kleinen, blauen Fühlerchen sprossen jetzt wieder wie normal zwischen meiner Frisur in die Höhe und raubten meinem Freund den Atem. Doch er rannte nicht weg oder tat mir etwas für mein Schweigen an, stattdessen rückte er näher zu mir und schlang seine Arme um mich. "Bitte geh nicht! Lass mich nicht alleine Maurice! Ich finde es auch kein bisschen schlimm, dass du anders bist! Nur bitte verlass mich nicht!"

Hastig erwiderte ich die Umarmung. "Es ist nicht mein Wille. Nur, meine Spezies zieht weiter. Punkt Mitternacht holen sie mich ab..." Michael begann leise zu schluchzen und klammerte sich stärker an mich. "Sollen die das doch probieren! Wenn du nicht willst, können sie dich nicht dazu zwingen!", knurrte er und mir wurde warm ums Herz. Mein Junge hätte vermutlich wirklich alles für mich getan. Doch weder er noch ich konnten etwas dagegen tun. Es war vor fünf Jahren so beschlossen worden und wegen einem verliebten Artgenossen wurden die Pläne nicht kurzfristig über den Haufen geworfen.

Fünf Minuten. Hektisch zog ich seine weiße Rose hervor und hielt sie ihm hin. "Bitte behalte die! Ich hab bewirkt, dass sie niemals welkt! Zumindest hier, im All hätte sie keine Überlebenschancen!" Mit tausend beinahe sichtbaren Fragen um sich schwirrend nahm Micha seine Blume wieder an und schaute mir unter Tränen in die Augen. Seine waren so wunderschön, dass man in ihnen versinken wollte, kaum wenn man ihn anschaute. Ich liebte ihn so unendlich stark!

"Bitte küss mich!", flüsterte ich zum Abschied und er erwiderte ohne zu Zögern. Ich würde ihn vermissen. Für immer. Niemand im gesamten Universum konnte so perfekt sein wie er! Doch seine Lebenszeit war begrenzt und bis wir wieder einen Zwischenstopp bei der Erde einlegten, war er schon lange nur noch Erinnerung. Also gab es nur noch eine Sache zu tun..! Als wir uns wieder voneinander lösten, schaute ich leicht ängstlich zu ihm auf. Sein verschwommener Blick war in die Ferne gerichtet und ehe er mich wieder sehen konnte, lief ich davon. So musste er wenigstens nicht jahrzehntelang trauern!

Pünktlich um Mitternacht umgab mich das leicht grünliche Licht aus dem Weltall und Sekundenbruchteile später stand ich auch schon an Bord unseres Kreuzers. Nie hätte ich gedacht, einmal so traurig darüber zu sein! Während um mich herum das hektische Gewusel über das Eintreffen aller ausgesandter Aliens begann, huschte ich zu den Bullaugenfenstern des Luftschiffes, schaltete ein wenig an der Technik herum und hatte plötzlich ein scharfes, stark vergrößertes Bild vor meinen Augen. Micha hatte sich wieder auf unsere Decke gesetzt, betrachtete verwundert die Blume und schaute dann mit seinem noch leicht getrübten Blick glücklich hinauf in den Sternenhimmel. Er konnte uns unmöglich sehen, so hoch wie wir schwebten und doch wandte er uns direkt sein Gesicht zu und lächelte. Es tat so gut, ihn unbekümmert und sorglos zu sehen. Er dachte in diesem Moment, dass heute nur er den Drang zu einem Picknick verspürt hatte. Genau genommen, dass er alle Unternehmungen der letzten anderthalb Jahre alleine erlebt hatte. Oder zumindest nicht mit einem außerirdischen Jungen namens Maurice, der nebenbei sein fester Freund gewesen war. Ich hatte sein Gedächtnis umgeändert. Damit er sein Leben weiterleben konnte. Ich? Nunja, ich würde lernen müssen, mit dem Trennungsschmerz zu leben! Ich liebe dich, Micha!

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