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Vertrauen ~ #STEXPERT

Lieber Tim.
Ich bitte dich, wirf diesen Brief nicht gleich weg, wenn ich dir jetzt erzähle, dass er von mir ist.
Von Stegi. Bitte, lies ihn dir durch, danach kannst du selbst entscheiden, was du machen willst, ihn wegwerfen oder verbrennen oder mich in kleine Kügelchen zerrissen und geknüllt im Englischunterricht damit abwerfen, wie du es doch so gerne tust. Und wenn du ihn dir nicht ganz durchliest, ist das auch okay, ich werde es nie erfahren, aber ich bitte dich, überflieg ihn wenigstens. Dieser Brief ist für mich gerade alles, was mir Hoffnung gibt, alles was mich noch hält. (Vielleicht war es auch dumm, dir das jetzt zu sagen. Das ist doch nur ein Grund mehr für dich, ihn ungelesen zu entsorgen.) Ich glaube um ehrlich zu sein nicht daran, dass du ihn lesen wirst. Wahrscheinlich hast du nicht einmal bis hier hin gelesen, habe ich recht?
Du willst wissen, warum ich diesen Brief schreibe? Er ist ... gerade eine Art Anker für mich, etwas, woran ich mich klammern kann, die Reling, nachdem ich stundenlang schwimmen musste. (Nur frage ich mich, ob das Boot, deren Reling gerade meine Rettung ist nicht eh schon gekentert ist.)
Ich weiß, ich rede schon wieder so metaphorisch. Es tut mir leid, ich weiß, dass du das hasst. Du meintest immer, ich solle mich nicht so aufspielen, nicht so wichtig machen.
Aber genau das wird dieser Brief werden. Mich wichtig machen. Ein Mal das Gefühl zu haben, auch wichtig zu sein.
Aber ... ich hatte mir vorgenommen, vom Anfang an zu beginnen (ich habe mir schon Stichpunkte hierfür gemacht. Aber nur ganz grob, der Rest entsteht erst hier beim Schreiben gerade) Also, wie hat es angefangen ... All das hier hat gleichzeitig begonnen, als du angefangen hast, mich »Stegi« zu nennen.
Du hattest mitbekommen, wie meine Mum mich »Stegilen« oder »Stegosaurus« oder so genannt hat. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Aber das hat sie immer zu mir gesagt. Woher dieser Name kommt weiß ich selbst nicht mehr. (Anmerkung: Ich habe  meine Mutter gefragt. Sie meinte, ich hätte früher beim Spielen immer gespielt, ich sei ein Dino, ein Stegosaurus (andere Dinosaurier kannte ich nicht).) Und du hast dich darüber lustig gemacht, angefangen, mich spöttisch so zu nennen. Zusammen mit den abfälligen Kommentaren und Beleidigungen hat das irgendwann dazu geführt, dass meine Familie mich nicht mehr so nennen durfte. Ich habe diesen Namen seitdem gehasst. (Kannst du dir vorstellen, wie es ist, seinen eigenen Namen, den Namen, mit dem man von allen, sogar manchen Lehrern gerufen wird, so sehr zu hassen? Nein? Woher auch.)
Das war in der sechsten Klasse. Ich war auch davor nie wirklich beliebt, habe mich immer zu irgendeiner Gruppe dazugesellt und wurde geduldet, mehr aber auch nicht. Aber seitdem du es so sehr auf mich abgesehen hattest, wurde es nur noch schlimmer.
Denkt ihr alle, ich merke nicht, wenn ich in euren Freundeskreisen unerwünscht bin? Wenn ihr hinter meinem Rücken über mich redet? Ich merke es, natürlich merke ich es.
(Tut mir leid, dass die Schrift teilweise so verlaufen ist. Ich wollte nie weinen, nicht deswegen hier. Aber es tut weh, das alles zuzugeben. Es ist erniedrigend, zugeben zu müssen, wie erbärmlich das eigene Leben ist.)
Worauf ich eigentlich hinauswill: Ich kann das nicht mehr. Ich will das nicht mehr.
Ich will einfach nur in Ruhe leben, ohne jeden Tag Angst zu haben, zur Schule zu gehen, jedes Mal die Tränen zu unterdrücken, wenn keiner mich ansieht, oder du mich SO ansiehst.
Ich hasse mich selbst so sehr dafür, so erbärmlich zu sein. Und ich hasse dich, dafür, dass du so perfekt bist.
Ich wollte immer so sein wie du.
Aber ich weiß auch, dass ich das niemals sein könnte. Du bist cool, bist beliebt, siehst gut aus und könntest jedes Mädchen haben. Der perfekte Vorzeigeschüler.
Und ich bin einfach ich, erbärmlich, unbeliebt und ungeliebt, sehe nicht gut aus und werde doch von euch allen für meinen Charakter gehasst.
Und trotzdem habe ich mich immer noch nicht damit abgefunden, dass es ist wie es ist. Dass ich bin wie ich bin und ihr seid wie ihr seid. Wenn ich abends im Bett liege und mich in den Schlaf weine denke ich nur daran, wie erbärmlich das ist und dass ihr mich dafür auslachen würdet. Jeden Abend denke ich darüber nach, dass ich all das nicht mehr ertragen kann, nicht mehr ertragen will und weiß doch ganz genau, dass es eh keinen interessieren wird.
Oder?

"Richtig merkwürdig, oder?"
"Hä, total. Und das war in deinem Briefkasten?"
"Ja!"
"Woher weiß die Schwuchtel, wo du wohnst?"
"Schwuchtel?"
"Alter, ja. Hast du dir das mal durchgelesen? Der is scharf auf dich!"
"Igitt!"
"Und er weiß auch noch, wo du wohnst!"
"Alter! Wah! Wenn der da irgendwo aufkreuzt!"
"Gott, du Armer."
"Ich würde mich erschießen."
"Hey, da ist er!"
Sofort hob sich Tims Blick in die Richtung, in die einer seiner Freunde gedeutet hatte, seine Gesichtszüge verzogen sich fast schon angewidert.
Ohne sich abzusprechen steuerten die vier Jungen auf den kleinen, mageren Blondhaarigen zu, dessen Augen sich ängstlich ein Stück weiteten, als er die Klassenkameraden sah.
"Stegilein!"
Tim ließ sich den Namen, jetzt, da er wusste, was es mit Stegi anstellte, auf der Zunge zergehen.
"Na, Schwuchtel? Schau mal, wer hier ist! Du bist doch so scharf auf Tim. Kriegst du schon wenn du ihn siehst einen Steifen oder erst, wenn du dir vorstellst, von ihm genommen zu werden?"
Stumm kauerte der Kleinere sich ein Stück kleiner zusammen, wimmerte leise auf bei den Worten, die ihm n den Kopf geworfen wurden.
Seine drei Peiniger hatten begonnen, laut zu stöhnen und Tims Namen zu schreien, als wören sie kurz vor dem Orgasmus. Tims Miene war eine Mischung aus Ekel und Befriedigung, als er sah, was für Auswirkungen sie damit auf Stegi hatten.
"Schatzi! Stegi-Pupsi-Mausi. Wein doch nicht gleich."
Der Blondhaarige machte sich noch kleiner, als Tims Hand ihm die Tränen vom Gesicht wischte, sein Gesicht ihm dabei so unglaublich nah kam, dass er seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte und sich im nächsten Moment wider entfernte, nur damit im nächsten Moment seine flache Hand auf der Wange seines Opfers landen konnte.
Seine Stimme wurde hart, gefühlslos, kalt.
"Wag es nicht, mich auch nur anzusehen, Schwuchtel. Du bist ekelhaft. Ganz im Ernst, ich knn verstehen, warum keiner etwas mit sir zu tun haben will. Du wirst niemals von irgendjemanden geliebt werden."
Der Stoß, den Tim ihm versetzte, brachte Stegi zum Fallen, aber seine Worte waren es, die dafür sorgten, dass er liegen blieb.

*

"Zunächst einmal möchte ich anbieten, dass Sie sich jederzeit an mich oder eknen anderen Lehrer wenden können, wenn sie jemanden brauchen, mit dem sie über das hier sprechen können oder sich selbst in einer ähnlichen Situation sehen.
Wie Ihnen sicher schon aufgefallen ist, ist Ihr Mitschüler Stegi seit zwei Tagen nicht mehr in der Schule. Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass er nicht mehr zurück kommen wird. Stegi hat sich vor zwei Tagen das Öeben genommen. Wir wissen noch nichts über seine Beweggründe, allerdings war er in seinen letzten Wochen sehr ruhig und in sich gekehrt, hat sich verschlossen und zurückgezogen.
Wenn irgendjemand von Ihnen ähnliche Gedanken hat, Hilfe braucht, oder jemanden kennt, der Hilfe braucht, wenden sie sich bitte an eine Vertrauensperson.
Dieser Vorfall ist tragisch, etwas, was niemals passieren sollte und wir werden uns nach besten Kräften bemühen, dass es ein Einzelfall bleiben wird."

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Ein nicht ganz so schöner OS vom wunderschönen Strand. Die Woche werden weniger Updates kommen, weil ich seit heute auf der Abifahrt bin.

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