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Maschinen ausschalten ~ #Kostory

"Herr Roeder?" 


Erschrocken fuhr ich von dem Stuhl auf, auf dem ich in den letzten Wochen so viele Stunden verbracht hatte. Als ich einen Blick in die Augen des Arztes vor mir warf, verblasste all meine Hoffnung auf einen Schlag. In ihnen lag Trauer und Mitleid. "Es tut mir leid, aber die Chancen, dass Herr Weiß wieder zu Bewusstsein kommt, sind inzwischen gegen null. Sie sollen laut schriftlichen Anweisungen in Herr Weiß' Akten in diesem Fall die Entscheidung Treffen, ob er noch weiterhin in diesem Zustand eines künstlichen Komas gehalten werden soll. Sollten Sie sich dazu entschließen, die Maschinen ausschalten zu lassen, bestände noch eine sehr geringe Chance, dass das Herz der Patienten dann von alleine wieder anfangen würde zu schlagen. Bin ich richtig informiert, dass sie bereits über alle Möglichkeiten und damit verbundenen Konsequenzen aufgeklärt wurden und seitdem genug Zeit hatten, darüber nachzudenken?" Schwach, wie in Trance, nickte ich. 

 "Dann würde ich Sie bitten, mir Ihre Entscheidung mitzuteilen." 

Ich schluckte schwer, während meine Gedanken rasten und an alles zurückdachten, was Dennis und ich zusammen erlebt hatten. Als wäre ich es, der hier im sterben lag, sah ich unser gesamtes gemeinsames Leben vor meinem inneren Auge vorbeiziehen. Die erste Erinnerung, die mir in den Kopf kam war von der Zeit, als wir uns kennen gelernt hatten, damals übers Internet. Zuerst war ich natürlich ein bisschen enttäuscht und skeptisch gewesen, schließlich war Dennis drei Jahre jünger gewesen. Und damals waren drei Jahre noch viel. Und dann, als wir uns das erste Mal getroffen hatten und ich schon Tage vorher vor Vorfreude nicht mehr hatte schlafen können, bis ich schließlich tatsächlich einem mindestens so aufgeregtem Dennis gegenübergestanden hatte, wie ich es selbst gewesen war. Irgendwann hatten wir uns immer mehr besucht und waren immer bessere Freunde geworden. Er war immer für mich da gewesen, wenn ich jemanden gebraucht hatte, wie damals, als ich mich wieder einmal mit Tommy, meinem damaligen Freund, gestritten hatte und kurzerhand zu Dennis gefahren war. Er hatte mir immer wieder zugeredet, dass ich ein toller Mensch sei und stark genug, um unabhängig zu sein. Dass ich Tommy nicht brauchen würde, wenn er sich so benahm wie er es tat. Vielleicht war es dadurch wirklich sein Verdienst, dass ich mein Selbstbewusstsein wieder aufgebaut hatte und Stück für Stück auch irgendwie mich gefunden hatte. Auf jeden Fall war es sein Verdienst, dass ich schließlich den Mut gefasst hatte, mich von Tommy zu trennen, nicht zuletzt, weil ich bemerkt hatte, dass ich keineswegs mehr in meinen Freund verliebt war, sondern für einen ganz anderen Jungen Gefühle hegte. Und auch wenn die Trennung, die mit so viel Streit verbunden war, mir damals ganz schön zugesetzt hatte, war Dennis immer für mich da gewesen und hatte mich aufgefangen. Damals wusste er nicht, dass ich seine Berührungen viel mehr genoss, als ich es sollte und mich tatsächlich in ihn, meinen besten Freund, verliebt hatte. In einen Jungen verliebt, von dem alle und nicht zuletzt er selbst dachten, dass er hetero wäre. Die Bilder, die mir als nächstes in den Kopf kamen, erinnerten mich aber wieder daran, wie falsch diese Vermutung gewesen war. Ich war übers Wochenende mal wieder bei Dennis gewesen und wir beide hatten die Zeit genossen. Es war doch ziemlich nervtötend, seinen besten Freund nur so selten sehen zu können. Aber wir wohnten nunmal nicht in der selben Stadt. Auf jeden Fall waren wir an dem Abend mit ein paar Freunden von Dennis feiern gewesen und dann war es, nachdem einiges an Alkohol geflossen war, passiert. Mir war damals nicht bewusst gewesen, was ich tat, als ich Dennis geküsst hatte, dafür konnte ich mich am nächsten Morgen an jedes Detail erinnern. Auch daran, dass er erwidert hatte. Beinahe hätten wir den Fehler gemacht und die Sache totgeschwiegen aber meine Angst, dadurch unsere Freundschaft zerstört zu haben, brachte mich doch noch dazu, ihn darauf anzusprechen. Und so gestand ich meinem besten Freund, Kostas Dennis Weiß, meine Liebe. Ich erklärte ihm, dass ich mich in ihm verliebt hätte, aber das am Abend nie gewollt hätte. Dass ich es kontrollieren und verdrängen könnte aber bitte unsere Freundschaft nicht daran kaputtgehen solle. Und Dennis nickte. Nickte, lächelte und erklärte, dass dieser Kuss ihn zum Nachdenken gebracht hätte. Er hatte es nicht eklig oder abstoßend gefunden, was er doch eigentlich hätte sollen, sondern irgendwie schön. Aber er brauche Zeit, mehr Zeit, um sich selbst klar zu werden, was er eigentlich war. Und natürlich gab ich ihm diese Zeit. Bald darauf schon meinte er, er wolle es probieren. Keine Beziehung, einfach Erfahrungen sammeln und probieren, um sich selbst klar zu werden, auf was er eigentlich stand. Frauen? Männer? Oder beides? Irgendwie kam es dabei so, dass wir beide auf einmal eine Art Affäre hatten. Natürlich waren wir noch beste Freunde, aber da war halt irgendwie auch... mehr. Und mit der Zeit fiel es mir immer schwerer, meine Gefühle zurückzudrängen. Also beschloss ich, den Kampf um die Liebe meines besten Freundes zu beginnen. Und eine meiner stärksten Waffen in diesem Kampf war Kreativität. Ein Lied für meinen Babyboii zum Geburtstag. Immer noch hatte ich vor Augen, wie er sich darüber gefreut hatte, die Augen glücklich funkelnd und wunderschön wie eh und je. Ja, mit jedem Tag wurde sich auch Dennis sicherer, dass es genau das war, was er mochte. Das männliche Geschlecht. Und trotzdem dauerte es noch einige Wochen, sogar mehrere Monate, bis ich endlich den richtigen Zeitpunkt sah, ihn zu fragen. Also lud ich ihn wieder einmal übers Wochenende zu mir ein, mehr noch. Ich führte meinen Babyboii zum Essen aus und im Anschluss daran gingen wir in den Park, wo ich ihn irgendwann mit starkem Herzklopfen fragte, ob er mit mir zusammen sein wollte. Wahrscheinlich war es gut, dass ich so lange gewartet hatte, denn inzwischen hatte Dennis sich wohl damit abgefunden, schwul zu sein und brauchte keine Sekunde zu überlegen, bevor er zustimmte. Und von da an konnte ich Kostas nicht mehr nur meinen besten Freund nennen sondern auch ganz offiziell meinen festen. Ich konnte ihn küssen, wann immer ich wollte, Händchen halten oder nachts einfach mit ihm kuschelnd einschlafen. Es war wie ein Traum für mich. Und noch schöner machte diesen Traum jeder Moment, in dem ich sah, wie glücklich Dennis war. Ich war schon immer sehr romantisch, ja fast schon kitschig veranlagt gewesen und liebte es, meinem Freund Geschenke zu machen oder Blumen mitzubringen. Und nichts konnte mir selbst ein glücklicheres Lächeln auf die Lippen zaubern als das verliebte Funkeln von Dennis' Augen in diesen Momenten. Doch es blieb immer noch die große Entfernung, die uns alles schwerer machte. So war das nächste Bild, das mir nach diesem verschwommenen Strudel an Gefühlen und Erinnerungen in den Kopf kam, der Abend, an dem ich Zuhause versucht hatte, uns ein romantisches Abendessen zu kochen, um dann mit zitternden Händen und stark pochendem Herzen das Thema anzusprechen, von dem ich Angst hatte, dass es viel zu früh war. An diesem Abend fragte ich Dennis, ob er bei mir einziehen wolle. Am liebsten hätte ich Luftsprünge gemacht, als Koschti glücklich zustimmte, doch stattdessen umarmte und küsste ich meinen Freund vor Erleichterung und Freude immer und immer wieder. Kurz darauf zog er tatsächlich zu mir nach Potsdam in die kleine Wohnung, bis wir uns geneinsam eine größere gesucht hatten. Und in dieser neuen Wohnung hatte ich das erste Mal das Gefühl, Zuhause angekommen zu sein, wie noch nie zuvor. Die nächsten Bilder in meinen Erinnerungen waren so romantisch, dass sie eigentlich von mir hätten kommen können. Tatsächlich war es aber Koschtis Idee, die mich damals so glücklich gemacht hatte. Wir beide waren der Meinung, wir wären weit zu jung für eine Hochzeit und Dennis wusste außerdem, wie wenig ich von der Ehe im Allgemeinen hielt. Aber dennoch, so erklärte mein Babyboii mir an diesem Abend, hätte er gerne etwas, um aller Welt zu zeigen, dass wir zusammen gehörten. Er schlug vor, uns gemeinsam Ringe zu kaufen, die für keine Ehe oder Verlobung, dafür aber für unsere Freundschaft und Liebe stehen würden. Ich war unglaublich gerührt und bin es immer noch, wenn ich daran denke, weshalb ich natürlich sofort zustimmte. Wie oft ich den schlichten silbernen Ring, den wir dann gekauft hatten, in den letzten Wochen zwischen den Fingern betrachtet habe und mir dabei gewünscht habe, mein Freund würde endlich aufwachen, weiß ich schon gar nicht mehr. Aber natürlich war das nicht das letzte Bild, das mir in den Kopf kam. Unsere Pläne, irgendwann zusammen nach London zu ziehen. Wir würden niemals zusammen nach London ziehen. Dennis würde gar nirgends mehr hinziehen. Direkt abgelöst wurde dieser Gedanke von tausenden Emotionen und Erinnerungen, die ich mit Koschti und Tubeclash verband, was so viel unserer gemeinsamen Zeit in Anspruch genommen hatte, uns aber auch noch enger zusammengeschweißt hatte. Beide Staffeln waren sowohl viel Arbeit als auch viel Spaß gewesen. Die dritte Staffel würde unser Team wohl ohne Dennis machen müssen. Wenn wir alle wieder an die Arbeit gehen würden, würde sein Platz leer bleiben, ein Stuhl unbesetzt, ein Schreibtisch leer, ein Bildschirm ausgeschaltet. Denn eins war sicher: Niemand würde Kostas jemals ersetzen können. Die nächsten Emotionen waren alle viel zu flüchtig, um sie fassen zu können, Erinnerungen und Gedanken so vieler Tage unseres Lebens, Geburtstage, Feiern, Urlaub, Alltag. Aus diesem Tornardo an Emotionen kristallisierte sich bloß mit jeder Sekunde mehr ein Gefühl heraus: Sehnsucht. Ich vermisste Kostas, Dennis, Koschti, meinen Babyboii, meinen festen und besten Freund. Ich vermisste ihn und würde ihn immer vermissen. Und das alles wegen diesen paar Sekunden der Unaufmerksamkeit. Diesem einen Blick, den der Fahrer des Unfallwagens auf sein Handy geworden hatte. Dennis hatte keine Chance gehabt, hätte die Gefahr nicht kommen sehen können. Mehr als diesen einen Moment hatte es nicht gebraucht, um ein Leben zu zerstören. Nein, nicht nur ein Leben sondern das so vieler. Denn mit Dennis starb ein Teil von jedem von uns. Von jedem, der ihn gekannt und geliebt hatte, für all das, was er war, wie er war, und die ihm viel zu selten gesagt hatten, wie sehr sie ihn liebten. Und nun, wo es zu spät war, wiederholte mein Gehirn diese Worte immer und immer wieder, teils in meinem Kopf, sprach sie teils laut aus. Doch irgendwann begann mein Verstand zu begreifen, was zu tun war und begann, eine Antwort zu formulieren auf die Frage, die nur wenige Sekunden zuvor gestellt worden war. 

"Ich lasse ihn gehen."




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