Happy Birthday ~ #STEXPERT
Ich sitze allein da,
sing' Happy Birthday an meinem Geburtstag
Genervt seufzte ich auf, als mein Handy wieder einmal klingelte und hob ab.
"Mama?"
"Stegi, ich bins. Ich bin grad einkaufen. Soll ich euch für Samstag jetzt noch etwas besorgen?"
"Nein, passt alles."
Nervös sah ich zur Straße, wann der Bus kommen würde, um mich herum der übliche Trubel an der Haltestelle nach Schulschluss.
"Okay. Hat denn schon wer zugesagt?"
Ich schluckte.
"Ich habe sie ja erst gestern eingeladen."
"Du hast es aber auch lange hinaus gezogen."
"Mhm."
Ich wollte gerade noch zu einer vernünftigen Antwort ansetzen, als ich die Anwesenheit einer größeren Person hinter mir spürte und ohne mich umzudrehen, wusste ich, wer da stand.
"Du, ich muss auflegen. Der Bus kommt.", versuchte ich, meine Mutter abzuwimmeln.
"Na gut. Zuhause ist noch Suppe eingefroren, die kannst du dir warm machen."
"Mach ich, danke. Bis dann."
Eilig legte ich auf und drehte mich um, vom Bus war natürlich noch keine Spur zu sehen. Nervös sah ich den größeren braunhaarigen Jungen hinter mir an, der mich jetzt langsam an die Gartenmauer des Grundstücks neben der Bushaltestelle drängte, bis ich mit dem Rücken dagegen gedrückt da stand. Ich spürte, wie mein Herz begann, vor Unbehagen schneller zu schlagen.
"Wer ist denn wozu eingeladen, und warum ich nicht?"
Ich biss mir nervös auf die Unterlippe.
"Tim, ich ... zu meinem Geburtstag."
"Und ich ...?"
"Du kannst natürlich auch kommen!", beeilte ich mich, ihm zu vergewissern. Im selben Moment lachte der Dunkelhaarige auf.
"Als ob. Glaubst du, ich würde den Tag der Geburt von so etwas wie dir feiern? Ich habe wirklich besseres zu tun. Schuhe putzen oder die Straße ablecken. Immer noch besser als zu deiner Party zu kommen, nicht wahr?"
Ich nickte schwach. Die Verachtung in seiner Stimme fühlte sich an wie ein Tritt in den Magen, bloß viel, viel schlimmer.
"Da wirst du wohl recht haben."
Meine Stimme war leise, ruhig.
"Natürlich habe ich recht! Wer denn auch sonst? Du?"
Er sprach das "Du" mit soder viel Abscheu in der Stimme aus, dass ich unwillkürlich ein Stück kleiner wurde. Ich schüttelte den Kopf.
"Zu deiner Feier kommt doch eh niemand."
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging wieder zu seinen Freunden. Ich schluckte und flüsterte ein leises "Ich weiß."
Ich hatte meine Klassenkameraden nicht, wie ich meiner Mutter erzählt habe, erst gestern eingeladen, eigentlich war es schon über eine Woche her. Und alle hatten sie wie Tim reagiert. Hatten gelacht, hatten gelästert, waren gegangen. Sie hassten mich alle und am meisten hasste mich Tim.
Am Samstag kam es genau so, wie ich bereits befürchtet hatte. Meine Mutter hatte am späten Vormittag, nachdem sie mir mit den Vorbereitungen, von denen ich eh wusste, dass sie umsonst sein würden, geholfen hatte, das Haus geräumt, um bis Sonntag Abend zu ihren Eltern zu fahren. Zurückgelassen hatte sie mich, literweise Getränke, sowohl mit als auch ohne Alkohol, und die ausdrückliche Warnung, das Haus heil zu lassen.
Jetzt saß ich im Garten in der Hängematte, eine Stunde nachdem ich meine Gäste empfangen hätte, aber wie erwartet war niemand gekommen. Inzwischen hatte es leicht zu dämmern begonnen, doch die Lichterketten, die meine Mutter mit so großer Begeisterung in den umliegenden Bäumen und Büschen verteilt hatte, spendeten sanftes Licht. Aus dem Haus war leise Musik zu hören, Musik die eigentlich zum Feiern gedacht war, aber nun bloß einsam vor sich hin spielte.
Fast hoffnungsvoll behielt ich den Weg zum Gartentor im Auge, über den man zwangsläufig unseren Garten durchqueren musste, um vom Haus auf die Straße zu kommen und andersherum.
Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass jemand kommen würde, eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet. Bloß meiner Mutter konnte ich das nicht erzählen, sie hätte sich bloß Sorgen gemacht und mich zu irgendwelchen Events geschleppt, damit ich Leute kennen lernte. Und genau deswegen saß ich jetzt hier, in einem Haus, das für eine doch recht große Party hergerichtet war, vollkommen alleine.
Überrascht sah ich auf, als ich das Geräusch des Gartentors hörte, das sich öffnete und im nächsten Moment trat der Besucher hinter der Hecke, die mir bis dahin die Sicht versperrt hatte, hervor. Erschöpft lehnte ich mich in der Hängematte wieder zurück. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich spürte Tränen in mir aufsteigen, konnte sie aber zurückhalten.
"Was willst du hier, Tim?"
Meine Stimme war ruhig, erschöpft, all meine Angst daraus verschwunden.
"Hattest du nicht besseres zu tun? Du wolltest doch lieber den Boden ablecken als den Tag meiner Geburt zu feiern."
Doch, jetzt. Da war eine Träne, eine einzelne, die ich wie beiläufig von meiner Wange wischte. Es tat weh, verabscheut zu werden.
Der Größere lachte auf, kam über den Rasen auf mich zu. Ich rechnete ihm hoch an, dass er dabei nicht einfach durchs Rosenbeet lief, sondern es wortlos umrundete. Er grinste fies.
"Ich dachte, ich komme vorbei, um unserer kleinen Schwuchtel hier ihr Geschenk zu bringen."
Im nächsten Moment drehte Tim die Hängematte um, so dass ich mich unvorbereitet nicht mehr halten konnte und hart auf den Boden fiel. Gleichzeitig landete Tims Faust in meinem Gesicht und sein Schuh in meinem Magen. Ich hielt mir wortlos die Hand vor die Nase, sah, wie sie sich rot färbte. Ich sagte nichts dazu. Tim grinste noch breiter.
"Happy Birthday, Schwuchtel."
Ich atmete tief durch, ignorierte den Schmerz, der von meinem Magen und meiner Nase ausging und rappelte mich auf. Setze mich erneut auf die Hängematte, den Kopf gesenkt.
"Sonst noch etwas?"
Meine Stimme war leise, man hörte ihr an, dass ich bereits aufgegeben hatte.
"Wo ist eigentlich die Party?"
Ich lachte trocken auf, deutete mit dem Arm um mich.
"Du stehst mitten drin."
"Wie jetzt?"
"Du hast es doch selbst gesagt. Zu meiner Feier kommt doch eh niemand. Du hattest recht. Bist du jetzt glücklich?"
Tim sah mich zweifelnd an, zog eine Augenbraue hoch.
"Wirklich kein einziger?"
"Siehst du jemanden?"
Tim schwieg.
"Du brauchst nicht so tun, als würde dich das überraschen. Du warst es doch, der allen erzählt hat, wie scheiße ich bin. Wegen dir hassen sie mich."
"Sie würden dich auch so hassen."
Wenn die Psyche ein greifbarer Teil der Körpers wäre, würde Tim gerade darauf herumtrampeln, bis sie blutend und regungslos am Boden lag, bloß um sie danach mit aller Abscheu, die in ihm steckte, zu bespucken.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Da du ja immer recht hast..."
Erneut sah Tim sich um.
"Und deine Freunde außerhalb der Schule?"
"Achthundert Kilometer von hier? Tim, ich bin vor einem halben Jahr hier her gezogen. Erinnerst du dich? Der Tag, an dem du mich das erste Mal verprügelt hast? Es war mein zweiter Tag überhaupt hier."
"Aber es muss doch irgendjemanden geben, mit dem du befreundet..."
"Nein. Tim, es gibt niemanden. Meine ehemaligen Freunde haben sich seit dem Umzug nicht ein Mal bei mir gemeldet, selbst wenn ich sie angeschrieben oder angerufen habe hieß es bloß, sie hätten gerade dummerweise leider keine Zeit. Und hier hast du ja erfolgreich verhindert, dass mich irgendjemand auch nur annähernd ausstehen kann. Es gibt niemanden, der mich mag. Weder hier, noch wo anders."
In gewisser Weise hatte ich aufgegeben, es war mir fast egal geworden, was Tim mit mir tat, zumindest versuchte ich, mir das einzureden. Und verhindern konnte ich es eh nicht, weswegen irgendwann in den letzten Sekunden wohl meine Frustration, eine müde Wut, die Kontrolle übernommen hatte. Sollte Tim mich doch dafür schlagen. Einen Unterschied machte es eh nicht mehr.
Wortlos stand Tim auf und ich dachte kurz, er würde einfach gehen, jedoch wandte er sich dem Tisch zu, der auf der Terrasse stand und auf dem ein Teil der Getränke lagerte. Dann kam er wieder zurück, eine ein Liter Flasche irgendeines alkoholischen Getränks in der Hand und schraubte den Deckel auf, während er sich dank Mangel an alternativen Sitzmöglichkeiten kommentarlos neben mich in die Hängematte sinken ließ und einen großen Schluck direkt aus der Flasche nahm. Danach hielt er sie mir hin, ich jedoch sah ihn bloß verwirrt an.
»Trink.«, forderte Tim mich auf und etwas ratlos nahm ich die Flasche entgegen und einen großen Schluck daraus, bevor ich sie direkt im Anschluss noch einmal ansetzte, um einen weiteren Schluck zu trinken. Dann gab ich sie an Tim zurück, der es mir erneut gleichtat.
»Wofür war das jetzt?«
»Manchmal ist einfach alles scheiße. Und ich sehe doch, wie du zitterst, auch wenn du versuchst, einen auf mutig zu machen. Alkohol hilft. Gegen beides.«
»Warum hast du dich eigentlich nie gewehrt?«
Wir hatten inzwischen die zweite Flasche schon zur Hälfte geleert und den größten Teil der Zeit schweigend verbracht. Die Situation war einfach nur merkwürdig. Hier saß ich, auf meiner Geburtstagsfeier, auf die niemand gekommen war, neben dem Typen, der mich bis heute täglich geschlagen und beleidigt hatte und zusammen tranken wir, ohne dass etwas passierte. Ich seufzte, sah Tim kurz abschätzend ein. Eigentlich war es eh schon egal, ich hatte ihm eh schon viel zu viel erzählt.
»Ich habe mir geschworen, mich nie auf so ein Niveau hinabzulassen. Mein Vater hat mich jahrelang geschlagen und Dinge mit mir getan, die noch viel schlimmer sind. Und so werde ich niemals werden. Wir sind hier her gezogen, so weit weg von Zuhause, damit ich ihn nie wieder sehen muss. Und kaum bin ich einen Tag hier, haben es alle auf mich abgesehen. Aber trotzdem. Ich werde mich niemals so verhalten wie mein Vater. Auch wenn du mich noch so oft schlägst, ich werde mich nicht verteidigen.«
Tim sah starr auf den Boden.
»Was... was sind diese... diese noch viel schlimmeren Dinge?«
»Nichts, was du dir vorstellen willst und nichts, worüber ich mit irgendwem außer meiner Therapeutin sprechen werde.«
»Du hast eine Therapeutin?«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Und weiß sie von ... von mir?«
Wieder zucke ich mit den Schultern.
»Ja.«
»Hat sie ... Wird sie irgendwem davon erzählen?«
»Ich habe es ihr verboten und ohne meine Erlaubnis kann sie nichts tun. Ärztliche Schweigepflicht.«
Tim wirkte erleichtert.
Mühsam rang er sich ein »Danke.« ab.
»Und... Stegi?«
»Hmm?«
»Es tut mir leid.«
Ich nickte, mehr konnte ich nicht tun. »Schon okay« oder »Ich verzeihe dir« wären Lügen gewesen. Also brachte ich bloß ein einfaches »Okay« hervor. Wieder breitete sich Schweigen zwischen uns aus, das Tim erst nach über einer Minute unterbrach.
»Wie geht es deiner Nase?«
Ich nickte.
»Sie blutet nicht mehr.«
»Gut.«
Wieder nickte ich.
»Ja.«
Diese Situation war einfach nur merkwürdig und noch merkwürdiger war unser Gespräch. Der Meinung schienen wir beide zu sein, denn nur wenig später hatten wir die zweite Flasche geleert und jeweils eine neue in der Hand.
»Wann erwarten deine Eltern dich eigentlich zurück?«
Tim zuckte mit den Schultern.
»Gar nicht. Ich wäre noch irgendwo in die Stadt gegangen ... feiern. Ich hätte schon was gefunden, wo ich die Nacht geblieben wäre.«
»Und jetzt?«
Erneut zuckte Tim mit den Schultern.
»Keine Ahnung.«
»Wenn du willst, kannst du hier pennen. Ich muss bloß morgen früh irgendwann alles hier aufräumen und entsorgen. Meine Mum darf nicht mitbekommen, dass keiner gekommen ist.«
»Wieso eigentlich nicht?«
»Sie denkt, dass ich glücklich bin. Ich hab ihr ab und zu erzählt, dass ich zu Freunden gehe und hab dann irgendwo in der Stadt die Zeit totgeschlagen. Sie weiß nicht, dass das alles eine Lüge ist. Und das soll sie auch nicht erfahren.«
Tim nickte nur, doch ich wusste, dass es erbärmlich war.
»Ey!«
Erschrocken hielt ich mitten in der Bewegung inne. Ich war gerade dabei gewesen, mir meinen Weg ins nächste Klassenzimmer zu suchen, als mich Tims Stimme unterbrochen hatte.
An meinem Geburtstag waren Tim und ich tatsächlich noch eine halbe Ewigkeit lang wach geblieben und hatten mehr als nur ein bisschen getrunken. Während ich Tim mein Bett für die Nacht überlassen hatte, hatte ich selbst mich im Wohnzimmer auf dem Sofa einquatiert. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht war, war es schon fast Mittag gewesen und Tim - wie erwartet - schon verschwunden. Nur die gefaltete Decke auf meinem Bett, das ich sonst nie machte, und die leichten Überreste von Tims Geruch, gemischt mit dem von Alkohol, in meinem Zimmer zeugten noch von seiner Anwesenheit letzte Nacht.
Die nächsten Stunden hatte ich damit verbracht, das Haus und den Garten wieder aufzuräumen und die restlichen Flaschen mit Getränken in meinen Nachttischschrank zu sperren, während ich mir allerlei lustige Vorfälle ausgedacht hatte, die ich meiner Mutter später auf Nachfrage würde erzählen können, wenn sie nach der Party fragen würde. Tim hatte ich darüber hinaus versucht zu verdrängen, ich konnte mir nicht erklären, warum er mich gestern auf einmal anders behandelt hatte und hatte schließlich beschlossen, es einfach zu vergessen. Ich wollte mir keine Hoffnungen machen, dass es von nun an vielleicht weniger schlimm werden würde in der Schule und hätte ich irgendjemand anderem erzählt, dass Tim sich mit der »Schwuchtel« betrunken hatte, würde mir eh keiner glauben, und dafür, dass ich es bereuen würde, überhaupt den Mund aufzumachen, würde Tim schon sorgen. Doch jetzt, da ich seinen Ruf über den Gang das erste Mal seit diesem Tag wieder hörte, waren all meine Versuche, zu vergessen, mit einem Schlag wieder zunichte. Bis ich mich zu der Stimme umdrehte, war Tim schon auf mich zugekommen und stand nun direkt vor mir. Während ich an die Wand zurückwich und mich nach einer Lehrkraft umsah, folgte er mir und ich wusste, dass sich rein gar nichts geändert hatte. Stumm hielt ich die Luft an und wartete darauf, dass Tim mich ein weiteres Mal schlagen würde, während ich versuchte, seinem Blick auszuweichen. Überrascht sah ich auf, als ich weder Tims Faust in meinem Gesicht oder Magen, noch sein Knie in meinen Weichteilen oder seinen Fuß an meinen Schienenbeinen spürte, dafür aber seine Stimme vernahm, die viel weniger aggressiv war, als gewohnt. Viel mehr ... so wie am Wochenende, an meinem Geburtstag.
»Hör auf, so zu zittern. Ist ja gut, ich werde dir nicht weh tun.«
Tim wirkte fast schon genervt, als er einen Schritt zurücktrat und die Hände hoch hielt.
»Was ... Was willst du?«
»Ich will bloß ... Was du erzählt hattest. Wegen deiner Therapeutin ...«
»Was sie weiß wird nicht an die Öffentlichkeit kommen.«
»Versprochen?«
Ich nickte.
»Ja.«
»Gut ...«
Es schien so, als würde das nächste Wort Tim echt Überwindung kosten.
»Danke.«
»Hmmm.«, ich brummte bestätigend und während Tim sich schon wieder von mir entfernte und wir uns beide langsam wieder auf den Weg zum Klassenzimmer machten - wie durch ein Wunder, ohne, dass ich neue Schmerzen hatte - fiel mir noch etwas ein.
»Tim? Ich hab noch jede Menge Alkohol vom Wochenende. Den kannst du haben, wenn du willst. Du bist doch so ... oft feiern und so.«
Tim musterte mich mit schief gelegtem Kopf.
»Warum behältst du ihn nicht selbst?«
»Die Gefahr ist mir zu groß. Ich kenne mich. Ich würde anfangen, zu trinken, wenn es beschissen ist. Und es ist verdammt oft beschissen. Ich will kein Alkoholiker werden.«
»Dann ... hebs halt irgendwo für deine nächste Party auf?«
»Denkst du wirklich, ich würde freiwillig noch einmal mir so eine Demütigung antun?«
Ich wusste selbst nicht, warum ich so ehrlich zu Tim war, aber irgendwie hatte die Seite von ihm, die ich am Wochenende gesehen hatte, mich ehrlicher gemacht, auch wenn ich wusste, dass er jederzeit wieder zum »alten« Tim werden konnte.
»Du wirst nächstes Jahr achtzehn? Willst du da nicht feiern?«
»Mit wem denn?«
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Tim zu schlucken schien.
Inzwischen waren wir vor dem Klassenzimmer, in dem wir nun Unterricht hatten, angekommen und während ich mich von Tim, der bestimmt nicht wollte, dass jemand sah, dass er mit der »dreckigen Schwuchtel« sprach, wegdrehte und stumm den Raum betrat, sagte auch Tim kein Wort mehr. Wortlos ließ ich mich auf meinen Platz am Rand einer Vierer-Tischreihe fallen, der Platz neben mir wie eigentlich in jedem Fach leer, daneben zwei Mädchen aus meiner Klasse. Wenn zwischen zwei Schülern ein freier Platz war, bedeutete es eigentlich immer, dass einer der Beiden komisch, ekelig, nervig, oder sonst wie abstoßend war. Und da die beiden Mädchen in meiner Reihe eigentlich recht beliebt in der Klasse waren, wusste ich auch, dass dieser Jemand anscheinend ich war. Ich hätte gerne gewusst, warum, hatte mir schon oft Gedanken darum gemacht. Zu einem Schluss war ich aber nicht gekommen, weswegen ich mich einfach damit abgefunden hatte, fast immer alleine zu sitzen. Umso mehr überraschte es mich jetzt, als ich sah, wie Tim sich wortlos auf den freien Platz neben mich fallen ließ und seine Tasche auf den Doppeltisch vor uns schmiss.
»Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich mich zu dir setze?«
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Die zitierte Songtextzeile ist (für die wenigen, die sie nicht kennen) aus »Happy Birthday« von Navy Westghost (über dem Kapitel angepinnt), das im März diesen Jahres herausgekommen ist.
Der Oneshot selber ist von Februar diesen Jahres.
Das Lied war folglich nicht meine Vorlage oder Inspiration, trotzdem passt diese Zeile einfach perfekt.
Ich würde mich über jede Art von Feedback freuen.
Ab jetzt wird es hier regelmäßig jeden Sonntag einen Onsehot geben. Den ganzen Uploadplan für all meine Geschichten findet ihr auf meinem Profil in meinem »Random Stuff«-Buch, es wird jeden Tag bei einer meiner Storys ein Update geben.
Habt ihr irgendwelche Wünsche, welche Themen ich einmal in einem Oneshot behandeln soll? Hättet ihr mal Lust, auf einen OS in eine etwas sexuellere Richtung, evtl. mit Kink? Wenn ja, welche Richtung? Schreibt mir gerne all eure Vorschläge.
Liebe Grüße, minnicat3
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