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2.

Ich zögerte keine Sekunde mehr und stürmte nach draußen. Dabei riss ich sogleich die schwere Eingangstür des Hauses auf als wäre sie Luft und verscheuchte damit beide Katzen von der Veranda.

Doch lange stürmte ich danach auch schon nicht mehr. Ich musste zu meinem Entsetzen nämlich feststellen, dass Wova weg war, genauso wie die weiße Gestalt auf dem See. Sie war schon wieder verschwunden. Schon wieder! Sowie vorhin!

Mit skeptischen Blick und einer gehobenen Braue stampfte ich rüber über das ganze Gewächs zum See, um einen besseren Blick darauf zu werfen. Das Wasser dort stand jedoch still und unberührt und bis auf das Rauschen der Bäume herrschte Stille. Windige Stille. Die Sonne schien in mein Gesicht, blendete mich und die Hitze machte mir zu schaffen.

„ Was geht hier nur vor sich..." murmelte ich mal wieder laut meine Gedanken vor mich hin, als ich plötzlich etwas im Gebüsch wahrnahm. Blitzschnell ohne zu zögern zog ich einen meiner Handschuhe, die ich sonst immer trug aus und richtete meine Hand auf den sogenannten Busch.
„ Wer ist da?" Rief ich laut. Meine flache Hand spannte sich an und ich spürte wie es anfing in meinem Körper Adrenalin freizusetzen.

Es raschelte erneut, doch es kam keine Antwort.
Panik kroch langsam in mir hoch genauso wie unzähligen unbeantwortete Fragen. Wurde ich etwa schon gefunden? Ist mir jemanden auf die Schliche gekommen? Mein Kopf arbeitete auf Hochtouren und musste eine schnelle, aber effiziente Entscheidung mit unvollständigen Informationen fällen. Also entschloss ich mich dazu bereit zu sein erneut zu töten. Selbst wenn ich es nicht wollte.

Doch kaum einen Moment später, als ich schon bereit war anzugreifen, da sprang ein schneeweißer Hase aus den Blättern hervor. Er huschte vor meine Füße, blieb kurz stehen und hoppelte dann davon.

Der Moment fühlte sich an wie in ein Klischee in einem Film. In einem Moment raste mein Herz mit Hochdruck und im anderen war dieser Druck so schnell verschwunden wie er gekommen war. Erleichtert, aber auch leicht enttäuscht zu gleich wandte ich mich ab.

Ich hielt mir mit einer Hand das Gesicht. „ Mein Gott...ein Hase..." ich konnte es nicht fassen und starrte runter zu meinem Handschuh, der nun auf der dreckigen Erde lag. Ich hob ihn auf und betrachtete ihn näher, wobei ich dabei irgendwie ganz traurig wurde. Es war bloß ein simpler und schwarzer Lederhandschuh und doch repräsentierte er für mich so viel mehr als das.

Ich trug dieses Modell schon immer. Seit ich denken konnte, waren sie an meinen Händen. Nur selten nahm ich sie mal ab oder löste mich von ihnen weiter als paar Meter. Sie bedeuteten mir alles. Sie waren mein Schutz, aber eben auch mein Gefängnis.

Wie lange noch sollte ich sie tragen? Wie lange musste ich mich noch verstecken? Ich setzte den Handschuh mit gemischten Gefühlen wieder auf. Dabei musste ich an Wovas vorherige Worte denken, bevor er gegangen war. Ich kam nichtmal mehr dazu die Frage zu beantworten. ,Ist es nicht ziemlich einsam?'

Mein Kopf blieb für eine Sekunde still. Mein Gefühle waren wie ausgeschalten. Was fühlte ich? Darüber hatte ich mir in all der Zeit noch nicht viele Gedanken gemacht. Bisher stand meistens nur das Überleben im Mittelpunkt.
Doch wozu überleben, wenn man dann nicht leben kann?


Es war nun einen Tag her seit dem gestrigen Vorfall mit der Person auf dem See. Seitdem hatte ich mich in meinem Haus samt Katzen eingeschlossen und auch nicht mehr blicken lassen. Stattdessen bin ich im Internet rumgesurft, hatte Erklärungen gesucht und mich anderweitig von dem Horror abgelenkt.

Nun war es schon wieder früh am Morgen. Eine Nacht war vergangen und kündigte mit dem nächsten Aufgang der Sonne den Tag an.

Blaue Augen. Ich hatte pure hellblaue Augen, in welchen ich meine eigene Reflexion sowie im Spiegel vor mir erkannte. Meine Haare waren eine Mischung aus einem dunklen und einem hellen blond, die mir fast schon vor dem Augen hingen und somit meine dicken Augenbrauen überdeckten.

Ich lehnte meinen Kopf leicht zu Seite, um mein Seitenprofil besser zu erblicken. Meine Nase war für einen Mann ganz normal groß und bis auf einen kleinen Hubel sehr gerade. Außerdem hatte ich ein scharfes Kiefer und eher längliches Gesicht. Zusammen mit meiner Größe von ungefähr 1.87 Meter und einer ziemlich sportlichen Figur sah ich also insgesamt auch wie ein stereotypischer deutscher Mann in seinen Anfang Zwanzigern.

Ich fixierte wieder meine Pupillen.
Was willst du nur mit deinem Leben anfangen, Luka? Bisher bist du immer nur gerannt.

Schon seit Jahren geschahen komische Dinge um mich herum wie gestern. Das erste Mal, weiß ich noch, geschah etwas als ich gerade einmal 7 Jahre alt war. Eines Abends als draußen ein starkes Gewitter herrschte, fielen zu Hause plötzlich sämtliche Lichter aus. Das war es, was mich als Kind so unheimlich ängstlich machte bis auf einmal anfing das Klavier zu spielen. Wie von selbst schlug das große Klavier die weißen Tasten und ein mir völlig unbekanntes Lied begann zu spielen. Danach fürchtete ich mich länger denn je.

Oder ein anderes Mal, als ich gerade Mal 17 Jahre alt war und in meiner ersten eigenen Wohnung eines Nachts sämtliche Spiegel und Fenster begannen zu zerbrechen und die Gläser anfing auf meine Haut zu fliegen. Ich war völlig blutig und verstört. Noch am selben Abend bin ich wieder ins Jugendheim zurück gekehrt.

Nun das. Jetzt war ich umgezogen und eine komische geisterhafte Gestalt suchte meinen Vordergarten heim. Ich war mir sicher, dass es wieder etwas in Zusammenhang mit dem anderen Geschehnissen war.

Fest entschlossen sah ich nun wieder mein Spiegelbild an. Mein Blick war ernst und eine Falte hatte sich an meiner Stirn gebildet.
Ohne länger zu zögern, griff ich nach meinem Handy und tippte eine ganz spezielle Nummernfolge ein. Seit ich ein Kind war, hatte ich mir diese Zahlen eingeprägt.

„ Dr. Ming. Hallo, hier ist Luka." berichtete ich.

„ Na, Luka. Wie gehts dir? Ich nehme an du rufst aus einem bestimmten Grund an."

Die mir allzu familiäre Stimme am Telefon klang neugierig.

„ Mir geht's gut, Ming. Ich habe allerdings ein wichtiges Anliegen, dass ich mit dir besprechen will." Erklärte ich und spürte, dass ich bei jedem Wort angespannter wurde.

„ Ich will meine Medikamente absetzen."

Es herrschte Stille. Eine Stille, die herrschte, weil sich eine starke Anspannung im Raum gebildet hatte. Es war so wie wenn tausend lautlose Blitze auf mich einprasseln würden, wenn Ming mich so anschwieg wie jetzt.

„ Auf keinen Fall."



MrsFelou

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