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Die fünfte Narbe

Schon seit zwei Stunden dröhnte in meinem Ohren Musik, wobei „dröhnen" der falsche Ausdruck war. Sie dröhnte nicht. Sie beruhigte mich einfach. Eine Playlist aus verschiedenen Indie-Mix-Songs begleitete mich jetzt schon eine ganze Zeit lange.

Ich lag auf dem Bett und sah den anderen abwechselnd bei ihrem Styling für die heutige Party zu. Mrs. Dowling hatte Geburtstag und Bloom hatte die Idee gehabt, sie ordentlich hochleben zu lassen, da sie endlich nach Alfea zurückgekehrt war.

Ich trug bereits ein rotes Kleid aus Satin und war ready to party. Es hatte Spaghettiträger und einen leichten Rückenausschnitt. Schwarze Boots ergänzten mein Outfit. Für hohe Schuhe hatte ich diesmal nicht die Nerven, besonders wenn Riven und ich uns im Laufe der Nacht aus dem Staub machen sollten. Also um noch einmal zu unterstreichen, ich war für den Schein ready to party. Für die Mission, besonders, wenn ich über die gegenwärtige Lage mit Riven nachdachte, war ich überhaupt nicht bereit.

Beim Gedanken an Riven zog sich mein Magen zusammen. Es frustrierte mich, dass ich nicht einmal richtig mit den Mädchen darüber reden konnte, weil unsere supertolle Mission ja so geheim war.

Er hatte Professor Fletcher und mich ohne Vorwarnung im Beratungszimmer stehenlassen und war hinausgestürmt. Nur konnte ich es ihm verübeln? Ich war in seinem Verstand gewesen und hatte Dinge gesehen und in Erfahrung gebracht, die er bestimmt nicht wollte, dass ich sie wusste.

Eigentlich war nur dieses blöde Spezialtraining für diese verdammt unsinnige Mission Schuld daran... Und wem war das zuzuschreiben? Natürlich mir. Ich hatte mir das ja alles freiwillig ausgesucht.

„Musa, warum schmollst du denn so auf deinem Bett herum?", kicherte Bloom und kam zu mir herüber.

Doch Flora schrie aus einem der Nebenzimmer, die über Flügeltüren miteinander verbunden waren: „Riven ist beleidigt auf sie!"

„Ach, hat sie Flora gesagt? Oder warum fühlst du dich angesprochen?", rief ich zurück.

Bloom zog die Augenbrauen hoch: „Das Training scheint ja nicht so gut zu laufen."

„Ich glaube, es läuft zu gut. Ich werde immer besser."

Hierbei spielte ich natürlich nicht auf den Nahkampf an, sondern auf meine magischen Kräfte, aber Bloom wusste zum Glück nichts davon.

„Das ist doch positiv. Was ist dann mit Riven?", ließ Bloom nicht locker.

„Ähm –", ich versuchte die Wahrheit zu verpacken, „Ich bin Riven etwas zu nahegetreten. Ich habe etwas sehr Persönliches über ihn in Erfahrung gebracht und er nimmt das nicht gut auf."

„Ein Geheimnis, hm?", lächelte Bloom mild. 

Plötzlich erschien Stella im Raum: „Seid ihr jetzt endlich fertig? Wir müssen los. Die Eröffnungsrede haltest immerhin du, Bloom."

Sie trug ein Glitzerkleid, das sie anscheinend mit ihrer Magie zusätzlich aufgepeppt hatte, denn es strahlte so stark, dass ich etwas doof dreinblickend ein paar Male blinzeln musste.

„Gehen wir.", nickte ich und erhob mich vom Bett. So schnell und so unauffällig wie möglich steckte ich noch zwei Briefumschläge in meine Tasche, die unsere Identitäten bereitenthielten.

Vor gut einer Stunde hatte ich mich am Klo eingesperrt. Der sicherste Ort, um unbemerkt die darin enthaltenen Dokumente zu lesen. Dabei war ich nicht nur meine Dokumente, sondern auch die von Riven durchgegangen.

Ich hieß... Enya Trandore.

Bei meinem Vornamen fiel mir Sam ein. Er hatte mich, als wir uns kennenlernten, über meinen Musikgeschmack ausgefragt und mir vorgeschwärmt, wie toll die Sängerin Enya war. Interessanter Zufall.

Doch mir gefiel der Name. So würde ich egal, was in Isis passierte, nicht auf Alfea vergessen.

Enya Trandore war eine Mind-Fairy, die ihren Freund Kyle begleitete. An dieser Stelle hatte ich mir verständlicherweise gewünscht in einem anderen Universum zu leben, wo Riven und ich alles, aber kein Paar sein würden.

Tolle Ideen hatten Dowling und Silva. Geschwister war ihnen nicht eingefallen, oder?

Kyle alias Riven sollte nämlich in Isis eine Ausbildung als königliche Leibwache erhalten, die er als Spezialist und Stipendiatsanwerber wahrnehmen konnte. Enya würde inzwischen ihre Tante Cleo Trandore besuchen, die eine Position am Hof erworben hatte, und der Geheimkontakt von Dowling und Silva war, an den wir uns wenden sollten.

Ich verließ schließlich unseren Schlafsaal mit den anderen Mädels. Die Party fand in der Versammlungshalle und teilweise im Freien statt. Zu der Zeit, als wir eintrafen, war es schon bummvoll. Die Feen und Spezialisten, auch Lehrpersonen, tranken, tanzten und standen in tratschenden Grüppchen zusammen.

„Du siehst so aus, als könntest du etwas vertragen.", zog mich Flora auch schon zu den Tischen mit Getränken, die als eine Art Self-Service-Bar konzipiert war.

„Und zwar was Starkes.", stimmte ich ihr zu, bevor ich überdenken konnte, was gerade aus meinem Mund gekommen war.

Betrunken in Isis anzukommen, würde ein erfolgreicher Plan sein.

„Shots.", nickte Flora, als hätte sie die Erkenntnis des Jahrhunderts.

Ich lehnte mich mit den Ellenbogen an der Bar an und blickte durch die Menge. Etwas weiter entfernt links von Flora und mir konnte ich auch schon Riven ausmachen. Er schien gerade mit einer Wasserfee zu flirten.

„Da sucht wohl jemand Ablenkung anstatt Konfrontation.", deutete Flora zu Riven, die meinen Blick aufgenommen hatte.

„Einer Konfrontation wird er nicht mehr länger entgehen können.", meinte ich finster, nahm ein befülltes Shot-Glas und prostete Flora zu. Auf das erste Glas folgte das zweite, dann zügig dritte.

Meine Kehle brannte unangenehm.

„He, langsam!", lachte Flora. Neben uns stimmten zwei weitere Feen in ihr Lachen ein, die Flora zu kennen schienen und sie im Anschluss in ein Gespräch verwickelten.

Ich entfernte mich von ihnen und beschloss, dass ich mir nun Riven vorknöpfen und ihn zur Rede stellen würde. Immerhin war die Mission nicht nur von mir abhängig, sondern auch von ihm – und eine Teambesprechung war definitiv anstehend.

Bevor er mich sah, fiel mir ein, dass ich ihn wenigstens für einen kurzen Moment an der Nase herumführen sollte. Manipulieren und schauspielern konnte ich auch. Zudem war ich ein wenig wütend, dass er nicht zu mir gekommen war, um mit mir über die weiteren Schritte für die Mission zu sprechen.

„Riven, da bist du. Wo sind die Getränke? Hast du nicht gesagt, dass du welche holst?", kam ich mit betont gutgelaunter Stimme auf ihn zu.

Ziemlich überrumpelt erstarrte er. Sein Blick blieb dabei an meinem roten Kleid hängen.

Ich machte weiter, schlang einen Arm um seinen Rücken und begutachtete die Wasserfee vor ihm.

„Hi, und du bist?", begrüßte ich sie. Ich musste leicht aufgedreht klingen, wobei ich nicht sagen konnte, ob das der Alkohol war oder meine Art und Weise, mit der Situation umzugehen.

„Äh, Ria und du?", meinte sie leicht verwirrt.

„Schön dich kennenzulernen", strahlte ich, „Ich bin Musa, Rivens Freundin."

Ups, zu spät. Da war die Lüge schon für alle Ohren hörbar.

„Oh, okay.", nuschelte Ria, „Das habe ich nicht gewusst."

Sie warf Riven einen misstrauischen Blick zu, der lächelte: „Ja, es ist so eine On-Off-Geschichte mit uns beiden."

Riven legte im Gegenzug seinen Arm um meine Schulter, sodass ich noch näher bei ihm stand und seine Körperwärme spürte: „Nicht wahr, Musa?"

Nun war ich es, die leicht perplex nach einer Antwort suchte, denn, dass er so leicht mitspielte, hätte ich nicht erwartet: „Zwischen uns ist es, äh, ziemlich kompliziert."

Ohne es direkt zu beabsichtigen, lehnte ich mich an Riven, was dazu führte, dass sich Ria nur mehr mit „Ein paar Freunde winken mir zu. Ich muss los." verabschiedete und die Kurve kratzte.

Ich schmunzelte. Mein Herz raste wie wild. Das war diesmal definitiv nicht der Alkohol, sondern pures Adrenalin. Ich atmete durch. Wir standen für ein paar Sekunden noch so da, bis mich Riven auf die Tanzfläche zog, wo gerade ein Slow-Dance-Song spielte.

„Wir sollten reden.", flüsterte er mir ins Ohr und fügte grinsend hinzu: „Interessantes Manöver, um jemanden loszuwerden."

„Ach, gefällt es dir? Dieses Manöver werden wir wahrscheinlich noch ein paar Mal vorspielen müssen."

Bevor das Lied endete und ein neues angestimmt wurde, informierte ich ihn über unsere Identitäten auf Isis.

„Mein Zweitname ist Kyle.", erzählte Riven nachdenklich. „Ich glaube nicht, dass so gut ist, um meine eigentliche Identität zu verbergen."

Um die Tatsache, dass wir eine Beziehung vortäuschen sollten, war also kein Problem für hin. Schön, dass wenigstens er das so hinnahm.

„Vielleicht wollen Dowling und Silva, dass du von bestimmten Leuten dort erkannt wirst?", überlegte ich.

Riven schaute mich finster an: „Du kennst jetzt sowieso den einzigen Menschen in Isis, der mich erkennen könnte."

„Deine Mutter, die dich verlassen hat.", hauchte ich.

Er nickte: „Du kannst dir also denken, wie begeistert ich davon bin, ihr über den Weg zu laufen."

So gut wie gar nicht dann.

„Sie könnte uns unter Umständen helfen.", bemerkte ich.

Die Hand, die Riven um meinen unteren Rücken gelegt hatte, verstärkte ihren Druck.

„Das ist mir scheißegal. Ich will nichts mit ihr zu tun haben.", stellte er klar.

Ich nickte und gab mich geschlagen.

„Tut mir leid.", murmelte ich.

„Für was? Ich brauche dein Mitleid nicht. Von niemanden. Daher weiß es auch nur Sky – und jetzt leider auch du.", erklärte er barsch.

Ein schnelleres Lied spielte auf einmal.

Riven wirbelte mich plötzlich um die eigene Achse und zog mich dann wieder zu sich.

In diesen wenigen Sekunden schien sich seine Stimmung verändert zu haben und ich musste lachen. Nun sprachen der Alkohol und das Adrenalin aus mir.

„Aber Musa –", lächelte er verschwörerisch, „Ich vertraue dir."

„Solltest du auch besser, Kyle.", erwiderte ich.

Ein Grinsen überkam seine Lippen: „Ich habe Rollenspiele schon immer sehr aufregend gefunden, Enya."

Ich prustete los, als hätte er einen wirklich sehr schlechten Scherz gemacht.

"Hey, falle nicht jetzt schon aus der Rolle!", ermahnte er mich spielerisch.

„Da verstehen sich zwei wieder.", kam Flora zu uns auf die Tanzfläche. „Bloom hält gleich ihre Ansprache. Wir sollten besser nach draußen."

Riven und ich folgten Flora in den Gartenbereich.

Der Himmel war, draußen angekommen, in gleisende Rottöne gehüllt. Wolkenstreifen waren wie in einem Gemälde über einen rotgelben Teppich ausgebreitet.

„Perfektes Timing.", murmelte Riven. Seine Stimme verriet, wie sehr er den Anblick des Himmels genoss.

Ich fiel in sein Staunen ein und nickte nur schweigend.

„Nach der Ansprache treffen wir uns am Tor und hauen ab, ja? Silva hat im Wald ein Portal für uns vorbereitet. Unser Gepäck sollte auch schon bereitstehen. Sie haben es nach unten gebracht.", während er leise zu mir sprach, schlang Riven, so wie ich vorhin, einen Arm um mich.

„Das hier –", er spielte wohl auf seine Geste an, „Das dient bloß dafür, dass ich nicht so laut schreien muss und mich alle hören."

„Tarnung, alles klar.", gluckste ich und versuchte mich nicht darüber aufzuregen. Ich war diejenig gewesen, die damit angefangen hatte.

„Falls sich jemand wundert, wo wir sind, können sie behaupten, dass wir durchgebrannt sind."

„Kyle und Enya wären dazu imstande.", führte Riven die Überlegung weiter aus.

Vor uns stiegen Dowling und Bloom auf die Bühne. Riven löste sich wieder von meiner Seite und mir kam der Gedanke, dass ich das Rollenspiel zu unseren Identitäten auf Isis doch nicht so schlimm finden würde wie gedacht.

~

Und ein weiteres Kapitel geht zu Ende... Im nächsten Kapitel werden Kyle und Enya endlich auf Isis eintreffen.

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